*AARG*… schon wieder ein Heft… diesmal habe ich es nicht mal geschafft, es pünktlich zu kaufen. Und dann hätte ich es fast nicht gefunden, weil sie bei dem Shop im Bahnhof die Handarbeitszeitschriften um die Ecke “versteckt” haben…
Der Titel ist diesmal ein wenig nichtssagend. Erinnert an Versandhauskatalog oder so. Aber die Kassiererin beim Kauf sagte spontan “schöne Hose”.
Das Editorial bereitet uns diesen Monat auf das Thema “Spitze” vor. Was ja aus meiner Sicht ein tolles Thema ist. (Zumal ich gerade an einem Spitzenrock arbeiten, aber das ist ein anderes Thema…) Und sollte Frau Bily tatsächlich in einer Spitzenwerkstatt in Ungarn gewesen sein?
Zuerst wenden wir uns aber wie immer den “kreativ-trends” zu und die haben mit Spitze jetzt nicht so viel zu tun. Eher mit Blumen. Wirklich nett, daß Burda uns zeigt, wie genau man die Blüte macht, die das Inspirationsstück von Prada ziert. Nur anders plaziert… Ich gebe zu, diese etwas stilisierte Blume… doch, die könnte ich mir vorstellen zu verwenden. Dann gibt es Schnürungen, die sind nun weder als Thema noch in der technischen Umsetzung neu. Und bei den “Haarbändern” (die eigentlich Haarreifen sind) gefällt mir die Variante mit den Perlendrähten besonders gut. Ich wette, es geht auch mit einer Farbe Blumendraht. Das wäre schon sehr verlockend, mit so was zu basteln… (Aber kleiner Tip, wenn man beide Drahtenden vor dem Perlenfädeln zur Öse biegt, hat man ein Problem. *gg*)
Auch “leichter Nähen” ist mehr basteln und kleben als nähen, denn hier werden China-Samtschläppchen aufgemotzt. Hat man die wieder? Ich habe sie geliebt… sollte mal ausschau halten…
“Blütenpracht” verkündet dann die erste Modestrecke. Gut, die Eisblumen sind bei uns auch endlich weg. Overall 129B in Kurzgröße mit der Wickelung am Oberteil erinnert mich ja extrem an Babyoveralls… (und La Bobine ist noch was ganz anderes aufgefallen… bißchen runterscrollen im Artikel..). Über Chiffontop 104B kann an nur wenig sagen, das Photo präsentiert den Stoff gut, den Schnitt kann man nur raten.
“Leider geil” würde mein Patenkind vermutlich zum Bikini 132 sagen. Ich finde den Retro-Look absolut hinreißend, nur praktisch ist ein Bikini aus Popeline ganz sicher nicht. (Und der hier läßt die Anpassung zusäztlich vermissen, das Unterbrustband darf kein Spiel haben. Was passiert, wenn man damit auch noch ins Wasser geht, darüber denken wir dann lieber nicht nach.)
Durchaus süßt (nur nicht für mich und nicht in der Farbe) finde ich auch Top 130, das eine Schicht transparente Tüllspitze über ein geblümtes Top legt. Bauchfrei mit Schleier, sozusagen. Die Shorts dazu ist allerdings nicht genäht, sondern abgeschnitten. Jacke 128 ist auf der technischen Zeichnung auch attraktiv, Stoff und Photo hingegen zeigen davon nichts mehr. Sexy Kleid 120, nur erkennt man hier die Details auch wieder nicht. Das Gegenteil ist dann wohl das romantische Trägerkleid 116, das sich irgendwo zwischen Kinderkleid und Nachthemd bewegt. Die Titelhose und ein ebenso buntes Kleid. Auch hier… die Schnittdetails hätte man sich, zumindest dem Photo nach, alle sparen können. Sexy scheint es bei 119 wieder zu werden, aber auch hier gehen die Raffungen im Stoff unter. Und die “Poncho” genannte Spitzengardine in psychedelischem 70erJahre Orange… nein, die nicht. Spitze unter einem Sweat Top sieht auch interressant aus, aber ob sich dsa angenehm trägt? Auch und da ist der Overall wieder. Mit kurzen Beinen erinnert er noch mehr an die Wickeloveralls aus den Baby-Burdas der frühen 1990er… Udn noch mal ein Nachthemd. Auch wenn es Longshirt mit Unterkleid sein soll. Aber wird schon einen Grund geben, warum die Kombi auf dem Bett präsentiert wird.
Kosmetikprodukte in Kunstgras geworfen… *weiterblätter*
Die Blumenhose vom Titel darf sich dann dem “best of styling” stellen. Die Kombination für die Reise sieht ja gut aus, die Abendvariante läßt mich gruseln, aber das könnte an der Paillettenweste liegen. Aber ins Büro… gerade zur Schluppenbluse und dem Blazer sieht es aus wie “oh, da habe ich heute morgen was vergessen”…
Warum Taschen nähen unter “event” fällt muß mal wieder Münchner Logik sein… Der Einkaufsbeutel ist jetzt jedenfalls das neue IT-Bag, zumindest wenn man ihn aus Blümchenstoff mit Leder näht. Okay, Funktionalität ungefähr null Punkte, denn was hilft mir das Leder oben, wenn der Rest aus einem dünnen Stöffchen genäht ist. Optisch hingegen gebe ich zu, daß es so übel nicht aussieht. (Und das “Event” könnte die Taschenausstellung in München sein, deren Ankündigung klein danaben steht. Ja, genau, die kleinen Kästchen, die man sich in der Burda angewöhnt hat zu überlesen, weil da eh nur die Kaufdaten des beworbenen Buches oder so drin stehen…)
Dann gibt es wieder mal einen Schuhtest, diesmal “Wedges”. Inzwischen habe ich sie so oft gesehen, daß ich fast schon darüber nachdenke, mir welche anzuschaffen. Zumal die dicken Kloben zu meinen dicken Beinchen passen. (Ja, ich habe schon mal welche anprobiert.) Aber nur fast. Denke ich.
Überraschenderweise geht das Modelexikon jetzt tatsächlich bis zum Buchstaben “C”. (Nur daß es immer noch kein Lexikon ist, aber wer würde von Jounalisten schon so viel Sprachbeherrschung erwarten? Sind ja schließlich keine Spezialisten auf dem Gebiet…) Die gewählten Themen sind zumindest modisch auf der Höhe der Zeit. Warum Modeschöpfer nach ihrem Vornahmen eingeordnet werden erschließt sich mir jedoch nicht. Und warum beim “C” nicht Coco Chanel auftaucht… ach ja, ist ja kein Lexikon, eine Sortierung nach Relevanz darf nicht erwartet werden…
Das traditionelle Sommerthema “weiß” kommt diesmal unter der Überschrift “Perfekte Welt” daher. 115 ein niedliches Kinderkleid in Damengröße, Jäckchen 109A wirkt über der Taille ein wenig spack. Wie haben sie das denn geschafft? Kleid 125 zeichnet sich vor allem durch die wunderschöne Stickerei auf dem Batist aus. (Doch, das Kleid ist auch nett.) Und Kleid 126 wird im Text als Etuikleid angepriesen. Das Photo sieht eher nach Ballonkleid aus und hat mir der technischen Zeichnung so gar nichts gemein. Da ist Spannung beim Nähen garantiert, denn welche der drei Versionen wird es am Ende wohl sein? (Wenn das Model für das Kleid zu mager ist, sollte man vielleicht passende Models buchen…) 127 ist lang und in Langgrößse und soll an eine Ballerina erinnern. Mich erinnert es durch die Querakzentuierungen eher an Architektur. (Der Schnitt ist an sich nicht schlecht, wenn die Figur dazu paßt. Wirkt aber etwas unentschlossen… kühle Sachlichkeit mit klaren Linien oder romantisch angekrauster Rock? Da müßte der Stoff die Richtung weisen.) Top 121… tja…. nettes Bild, aber zu erkennen ist nicht viel.
*schock* Nach dem ganzen Weiß auf einmal Kosmetik in Pink und Knall-rosa!
“Topstars” soll wohl Oberteile ankündigen. 103 hat ein vermutlich nettes Knoten oder Schlingdetail auf dem Bauch, aber wie das aussieht, wenn man nicht hingekauert sitzt weiß wieder keiner. 105A mit den großen Flügelärmeln sieht auf der technischen Zeichnung interessant und dramatisch aus. In den kurzen, gemusterten Rock gestopft hingegen ist die Wirkung dahin und sieht nur noch aus, als sei es von Karneval übrig geblieben. Das schlichte Top 101 mit den duftigen Kräuseln sieht hingegen in den Rock gesteckt gut aus. Wohingegen mich die Weite Seidenbluse 107 dann wieder eher an einen Kittel erinnert. Und eine pseudo-verdeckte Knopfleiste, bei der man die Annähstellen der Druckknöpfe dann aber doch sieht wirkt leider nicht wie ein beabsichtiftes Detail, sondern wie Pfusch. Schön dann wieder die Satinbluse 106 mit dem gewickelten Hals. Abgesehen davon, daß das Model etwas gewürgt wirkt und nicht nur im Schulterbereich allerhand seltsame Falten zu sehen sind. Satin ist da ja sehr verräterisch. 104A wird als Last Minute Teil deklariert und sieht auch so aus. Als habe jemand mal eben ein Trägerband durch einen Sack gezogen. Der arme Kreppsatin…
Dann sind die Lesermodelle dran, diesmal unter dem Motto Blumen. Einige schöne Modelle, bei dem aus Dubai hätte ich vor allem gerne den Stoff…
“Karibik Feeling” soll die nächste Modestrecke verbreiten, das tut sie vor allem knallbunt. Und läßt mich wünschen, die menschen würden tatsächlich so am Strand herumsitzen und -liegen. Warum man die schöne Schößchenjacke allerdings knotet, so daß man wieder vom Schnitt gar nichts zu erkennen ist…? Auch Kleid 108 mit Volant und Drapé Oberteil gefällt mir gut.
Und auch wenn hier der Stoff die Wirkung macht… Kleid 102 ist ein echter Hingucker. Dabei ist es einfach gemacht, hat durch die Ausschnittkräuselung aber eben doch wieder ein Detail, das es eben doch wieder aufwertet.
Für kleine Mädchen (Gr. 92 – 116) gibt es auch was, man muß aber schon genau hinsehen um mitzubekommen, daß das Kind hier mal nicht nur “Deko” ist. Kleid 144 zeigt, daß die Flügelärmel einfach andere Proportionen brauchen um zu wirken. Nur bin ich mir wieder nicht sicher, ob der Stoff optimal ist.
Und obwohl nur klein und neben der Schmuckbastelei beinahe versteckt abgebildet findet ich das Kinderkleid extrem süß. Nicht kitschig, bequem und trotzdem sehr niedlich.
Bunte Hose und Longshirt… die Silhouette erinnert hier schon stark an indische Shalwar-Kameez Gewänder. Eigentlich schön ist das Maxikleid 123, aber diesmal geht der Ausschnitt wirklich fast bis zum Bauchnabel und BH kann man da endgültig keinen mehr tragen. Dann haben wir noch ein bißchen Schmuckbasteln bzw häkeln (Es gibt mal wieder Garne in Neonfarben, falles das jemandem noch nicht aufgefallen ist.) und weitere Mädchenteile. Ach na guck, die Jacke darf doch auch noch ungeknotet und sieht zum Rock mit Drapévolants doch wirklich schick aus. Ganz niedlich auch das Minikleid mit Knoten auf der Brust. (Also nicht für meine Figur…. aber das trifft ja für viele Sachen zu.)
Neon sind dann auch die Accessoires im “trend”. (Kann ich nach einem Spaziergang durch die Viertel mit den Großhändlern in Paris übrigens auch bestätigen. Entweder neon oder Spitze.) Und sogar Birkenstock macht mit und bietet Neongrün (auch wenn sie es “Kiwi” nennen).
Die “Nähschule für Einsteiger” widmet sich der Blumenhose vom Titel. Der Schnitt ist dafür auch sehr geeigent. Wenn man allerdings tatsächlich Seidensatin nimmt, gibt das zusätzliche Schwierigkeitsgrade. Baumwolle oder auch Leinen dürften hingegen eine anfängerfreundliche Stoffwahl sein.
Die “Best Sites” überspringe ich inzwischen völlig. Eh nur Shops und die finde ich auch selber, wenn ich was suche.
Die Plus-Strecke nennt sich “Soft & The City”, wobei die Farben nicht so ganz meine Freude sind. Die eher Hüftbetonten Schnittformen der ersten Modelle auch nicht. Aber… das Model… die haben doch nicht mal jemanden angeheuert, der tatsächlich so was wie Rundungen hat?!? Gefällt mir jedenfalls viel besser! Tunikabluse 138 würde ich zu gerne mal im Stehen sehen. Tupfenkleid 139 muß ich mit der Schleife auf der Brust nicht haben. Aber die Grundform und nur mit dem (einknöpfbaren) Kragen…? Sollte ich mal im Auge behalten, für ein Sommerkleid. (und dann den abstehenden Armausschnitt anpassen..) Stehend statt auf dem Rad würde ich auch Kapuzenparke 135 gerne sehen. das mit dem “funktional” sei allerdings mal dahin gestellt. Unten weit flatternde 3/4-Ärmel trotzdne ganz sicher nicht “allen Wettern”, sondern da pfeift der Wind rein und der Regen findet den Weg ggf. bis zum Pulli. Und eine Karohose ist leider generell eher nichts für mich (auch wenn ich mir gelegentlich eine “genehmigen”). Ein Schnitt mit Seitenreißverschluß hingegen kann ja auch uni genäht werden.
“Leichter Basteln” matscht diesmal mit Gips herum und macht Windlichter aus Gips. Sehr sinnig, weil winddicht ja, die Komponente “Licht” hingegen kommt etwas zu kurz. Und mit zwei Plastikbechern mögen sie einfach herzustellen sein, schön finde ich sie jedoch auch nicht. Stammt aus einem Buch “Made by yourself” und sieht genau so aus. Und dann wundern sich wieder alle, wenn selber Gemachtes einen schlechten Ruf hat….
Daß ich dem “Vintage Modell” nicht widerstehen kann versteht sich hingegen fast von selber. Diese smarten, schmalen Kleider sehen eigentlich an fast jeder Frau gut aus. Zumal es sie in so vielen unterschiedlichen Varianten gibt. (An dem Modell könnte man am Ausschnitt noch ein bißchen was tun. Auch, falls man seinen BH nicht zeigen möchte und trotzdem einen tragen…)
Die “news” befassen sich diesmal mit dem Thema “glänzend” und sind die gewohnte Produktvorstellung. (Und sorry, was hier als “Origami zum Anziehen” angepriesen wird hat doch mehr was von Rabanne für Arme…) Immerhin eine Ausstellung in München und eine in Leipzig werden auch noch erwähnt.
Die Trends vom Laufsteg… der Jumpsuit sieht in allen gezeigten Varianten eher lächerlich aus. Die Volantkleider hingegen mag ich, nur das von Gucci ist mir wie oft ein wenig “too much”. Musterhosen eher nicht für mich, aber ein schöner Sommertrend und Knotentops? Die sind doch eigentlich ein alter Hut? Ob wir die Retro-Bikinis auch mal im Freibad sehen?
“Leichter Basteln” ist wohl eher für Kinder, nicht von Kindern. und wie man mit dem Papiervögelchen wirklich spielen soll…?
Spannend hingegen diesmal der Atelierbesuch in Ungarn. Spitze ist ja für mich ohnehin immer ein faszinierendes Thema und von der feinen Nadelspitze aus Seidenfaden hätten ich gerne noch mehr Bilder gesehen. Die mit Spitze überzogenen Objekte können mich hingegen etwas weniger fesseln… aber über die offensichtlich auch aufwendige Maschinenspitze hätte es wieder mehr Information sein dürften. Wo liegt dieses Caudry überhaupt? Ach so… Nähe von Cambrai… Spitzenland also.
Die “Warenkunde” befasst sich dann auch mit dem Thema Spitze. Wie üblich alles ein wenig zu pauschal, um einen wirklich kundig zu machen. Aber ich schätze, mit den Stichworten kann man dann auch bei Wikipedia suchen. 🙂
Beim Dekothema wird dann Spitze aufgemalt. Kritzelsspitze, sozusagen. Irgendwo nett, aber eher für Leute, die gerne oft umdekorieren. Denn ich denke, da sieht man sich auch schnell satt dran.
Ganz am Ende dann noch der “Stoff des Monats”, beschichtete Baumwolle als Bootchen gefaltet. Zumindest eine nette Präsentation. 🙂
Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, Rechte liegen selbstverständlich beim Burda-Verlag.