Gestern bin ich vom Kongress nach Hause gekommen. (In Aachen noch mal ausschlafen bevor ich mich ans Steuer setze ist mir immer lieber. Wobei das mit dem Ausschlafen… ) Und hatte heute endlich mal die Muße, meine “Beute” zu sortieren.
Eine Plastikkiste hatte ich mitgenommen, zum großen Teil für den Tauschtisch, die Unterlagen und Materialien für meinen eigenen Kurs hatte ich dabei (soweit sie nicht von ULME, Prym, Organ und ich glaube das Stickgarn hatte peterle mal eben schnell aus seinem eigenen Laden beigesteuert, kamen) und die eine oder andere Kleinigkeit, die aus anderen Gründen bei einer anderen Hobbyschneiderin landen sollte.
Als ich zurückfuhr, hatte die Kiste an Volumen abgenommen, der Schlafsack ging noch hinein, der vorher einzeln im Auto herumgeflogen war.
Trotzdem habe ich wieder viel mehr bekommen als ich gegeben habe.
Und beim Sortieren und Befingern meiner “Schätze” bemerkte ich, daß meine “Ausbeute” letztlich das reflektiert, was das Hobbyschneiderin-Forum für mich bedeutet.
Der rosa Nicki und die Ottobres kommen von kitoma. Ich möchte für eine Freundin, die ein Baby erwartet, einen Strampler nähen und dazu einen Rest verwenden. Dummerweise brauche ich aber zu dem Rest genug anderen Stoff und zwar in Rosa. Und genau dieses Rosa… habe ich dieses Jahr in den Läden nicht gefunden. Da Kitoma eine Tochter hat und auch schon mal rosa näht, habe ich sie nach einem Rest gefragt. Den brachte sie mir mit und gleich zwei Ottobres mit Schnitten dazu. Die Ottobres bekommt sie natürlich wieder, keine Frage. 😉
Eine meiner ersten Anlaufstellen auf dem Kongress (oder schon am Freitag beim Aufbau) war natürlich mal wieder Herr Ruppel von Organ-Nadeln. Ich jammerte, daß die Titansticknadeln nur einer größengemischten Box zu haben sind. Und siehe da… er zog ein Briefchen mit zehn feinen Titansticknadeln aus den unergründlichen Tiefen seines Koffers. Daß es auch Jerseysticknadeln mit Titanspitze gibt wußte ich vorher nicht. Nun gut, Kollateralschaden im Geldbeutel. :o) Das dürfte allerdings auf Jahre hinaus reichen, so viel verbrauche ich beim freien Sticken ja nicht. Zur 6mm breiten Zwillingsnadel konnte er mich dann doch nicht überreden, mir fiel gerade noch ein, daß die Stichplatte meiner Maschine keine so breite Öffnung hat.
Dank des Kurses, den ich selber gegeben habe, konnte ich mir die neuen BerninaMaschinen wenigstens mal angucken. Glücklicherweise konnte ich schon am Aufbautag der netten Dame (deren Namen ich leider nicht weiß) über die Schulter gucken und sie hat mir die für mich wichtigen Funktionen kurz erklärt. Also ob ich nicht geahnt hätte, daß ich zur Einweisungszeit am Samstag morgen noch beim großen Scherzkeks mit Transportaufgaben für den Stand betraut sein würde. Auch wenn ich selber nicht drauf nähen durfte, habe ich doch genug gesehen um meine bislang negative Meinung gegenüber Nähmaschinen mit Touch-screen zu relativieren. Man kann das doch auch relativ intelligent machen. Außerdem habe ich gelernt, daß ich bereits eine Fußverlägerung für meine Maschine besitze… gut zu wissen.
Neben dem positiven Feedback meiner Kursteilnehmerinnen (was mich immer am meisten freut) habe ich hoppla noch eine Sticknadel behalten. Die hatte ich in der Tasche, damit sie nicht verloren geht und deswegen bei der Rückgabe übersehen.
Den Tauschtisch habe ich selber eifrig mitbestückt. Schon beim Zusammenpacken habe ich mir bei jedem Stück oder jeder Packung überlegt, wie viel Freude wohl der Empfänger haben wird. (Die meisten Sachen waren auch schnell weg, da lag ich wohl nicht so falsch. Ob ich irgendwann mal etwas in der Galerie wieder sehe?) Und kaum hatte ich die Burdas abgelegt, kam Bärbel vom Nachbarblog herbei und sackte sie wieder ein. Da sie die Aktion vor lauter Stemplerei in den letzten Wochen nicht mitbekommen hatte, gab ich ihr gleich von meinen Wertmarken ab, so daß sie die Hefte wieder eintauschen und spenden konnte. 😀 Für mich selber habe ich den Cutter mitgenommen, so was wollte ich schon lange. Ein bunter Stoffrest mit Tieren sowie eine Tüte mit Fisch- und Clownknöpfen hatte hingegen “großer Scherzkeks” drauftätowiert. (In den unsichtbaren Buchstaben, die nur Freunde lesen können… gg) Deswegen habe ich sie für Silvia ertauscht. Und dann hatte ich auf einmal keine Zeit mehr, noch mal nachzugucken… was mache ich jetzt mit den restlichen Marken? :o)
Blauweiß”chens Webseite hatte ich über das Forum ja schon länger kennengelernt. Und diverse Prägeideen schwirren schon seit drei Jahren in meinem Kopf herum. Doch bei Experimenten muß ich das Material einfach erst mal sehen, bevor ich mir was kaufen kann. Deswegen habe ich meinen “Kursleiterverdienst” (das Material hatte ich ja schon letzten Monat gekauft und bezahlt… wie… Milchmädchenrechnung…? unschuldig guck) da angelegt. Zu den Modeln und der farblosen Farbe gab es gemeinerweise auch noch Kataloge mit anderen Modeln… und daß ich auf Rechnung überweisen darf hat die Kaufdisziplin nicht gerade befördert… 😀
Bei Burda kam mir die aktuelle Ausgabe gerade recht. (Wie gut, daß ich kein Abo habe, dann wäre das Heft bei mir daheim im Briefkasten versauert. Na gut, vor Sonntag Nacht kam ich auch nicht zum reingucken… ) Gratis obendrein gab es von Frau Tengler einen Tip, wie ich meinen Querfalten- Problem- Shirt- Schnitt ändern kann, um das Problem wegzubekommen. Ich hab”s notiert und beim nächsten Versuch an diesem Schnitt werde ich das ausprobieren. Außerdem löste sie mit wenigen Worten, das Rätsel, warum mir viele Sachen über der Brust zu eng sind, obwohl ich nur ein “B und ein bißchen was” Körbchen trage. Hohl drüber, aha… Hör auf, so dreckig zu lachen, Ma-san mit dem flachen Hintern. 😛
Die Anleitungen von Junghans-Wolle war eine “Auftragsarbeit” für meine liebe Mami. Die hat früher gerne dort Strickgarne bestellt, aber seit die Kataloge keine eingeklebten Wollfransen mehr haben, wurde das uninteressant. Denn sie ist bei Wolle in bezug auf die Farbe ähnlich pingelig wie ich bei Stoff. Und überhaupt ist Anfassen wichtig. Und nur wegen der Anleitung rentieren sich die Versandkosten nicht recht. Leider gab es nur noch Anleitungen von diesem Jahr, ein paar alte hätte sie auch gerne gehabt. Aber jetzt bekommt sie wieder einen Katalog. Die nette Dame von Junghans sagte mir nämlich, es gebe wieder Griff- und Fummelproben…
Bei der Firma Cremer KG brauchte ich ein wenig, aber dann fiel es mir ein: die schicken mir ja immer die Vogue und Butterickschnitte, die ich in Köln über die Läden bestelle. Denn in meiner Größe sind die ja nie vorrätig. Im Gegensatz zu Bärbel schaffte ich es ja, bei den Schnittmustern “eisern” zu bleiben, aber den bedruckbaren Stoff mußte ich mir zulegen… Ich fürchte… das wird auch noch eine längere Beziehung. 😀 Euskirchen ist ja nicht so weit und man könnte auch vor Ort, sagte er…
Eigentlich wollte ich doch nur einen kurzen Kongressrückblick schreiben. Irgendwas ist mir wieder mal fürchterlich aus dem Ruder gelaufen 😛
Ganz überraschend und unerwartet war die Begegnung mit Herrn Seitz von Alterfil. Da Nähgarn kannte ich ja schon länger, weil peterle und der große Scherzkeks es führen und benutze es auch gerne. Aber was noch alles dahinter steckt und was der unauffällige, freundliche Franke (Gelobte Heimatklänge in der Fremde!) noch alles zu sagen wußte… von Elastizität, einem endlos gesponnenen Polyesterkern, dem Produktionsstandort in Deutschland… uff Bärbel, du hattest versprochen, das alles zu erklären. 😉 Jedenfalls nehme ich von ihm nicht nur Bleistift und Linieal sowie die Fadenschere mit (letztere gab er am Sonntag Bärbel extra für mich mit) sondern auch eine weitere gute Erinnerung. (Und Bärbel gab mir in hobbyschneiderlicher Großzügigkeit noch eine Rolle Nähgarn ab, die sie kurz vor Kongressende noch bekommen hatte.)
Mein Kopf ist noch immer so voll. Voll von Erlebnissen… die ich jetzt nicht mehr erzähle, weil sie keiner mehr liest. Erinnerungen an die Abendessen (das Gespräch über Schutzbriefe und Pannendienste am Sonntag, als plötzlich peterles Telephon ging und Sabine ihre Autopanne meldete), kurze Nächte, mit Unterhaltungen in kleiner Runde bis morgens um drei zwischen den Stoffballen im Scherzkeks-Laden (der Fluch der zentralen Lage und der Kaffeemaschine :o)), der Austausch, das aneinander denken und miteinander nähen, die kreativen Ideen, sich helfen…. und… und… und…
Ich glaube an Wunder.
Und an Aachen 2007!