Es ist März, also höchste Zeit für die Mai-Ausgabe der Threads…. der Titel hat zwar sehr frühlingshafte Farben, aber das Kleidmuster erinnert mich dann doch sehr an den Sessel, den meine Oma im Schlafzimmer stehen hatte…
Die Frage an die Autoren ist diesmal interessant… Was gefällt besser, der Projektstart oder das Ende mit dem fertigen Projekt? Bei den meisten Autoren ist es das Ende, was ich nachvollziehen kann. Aber so ganz entschieden bin ich da nicht, der Anfang, das Planen, Stoffe suchen… dem wohnt ja auch ein ganz eigener Zauber inne. Wie ist das bei euch?
Das Editorial bereitet uns auch aufs Frühjahr vor und rekapituliert den Heftinhalt…
Dann die Leserbriefe, diesmal nichts aufregendes.
Die Lesertips… die Saumvariante mit der Zwillingsnadel für transparente Stoffe kannte ich so noch nicht. Der “Best Tip” zur Schnittaufbewahrung ist auch nicht so übel, funktioniert aber nicht so gut, wenn man vor allem kopierte Schnitte hat. Und ich frage mich, wie gut die Technik noch funktioniert, wenn man mehr als ein Kistchen Schnitte hat…
Dann das Nähzubehör. Einen Tablett oder Handy-Ständer brauche ich jetzt nicht so dringend. Wie der batteriebetriebene Nahttrenner funktionieren soll würde mich allerdings schon interessieren…
Wenn es um Seidemalerei auf Kleidung geht, habe ich immer etwas gemischte Gefühle. Ich finde, es wirkt schnell krampfhaft und aufgesetzt… Der Artikel zeigt die Gutta-Technik (die amüsanterweise mit dem Markennamen als “Serti technique” bezeichnet wird) aber mit klaren Bildern und Worten.
“How did they sew that” befasst sich mit dem Aufnähen von Soutache. Gut, daß man dafür eine spezielle Anleitung braucht… Etwas banal, oder?
Das “Quick to Make” läßt meine Finger schon wieder jucken… eine andere Technik, zu einer kleinen und eleganten Clutch zu kommen. Aber halt… ich brauche keine kleinen Handtaschen, zumindest nicht so viele… besser Finger weg. Falls ich mich beherrschen kann. Allerdings wird zur Stabilisierung ein Material verwendet, daß ich noch gar nicht kenne… Ob man das auch in Deutschland…?
Die Pattern Reviews… Die Modelle sind diesmal alle sehr nett… aber es ist auch nichts dabei, was mich wirklich vom Hocker reißt.
Die Farbvorschau für das Frühjahr bezieht sich wie erwartet vor allem auf die Pantone Farben. Meine Favoriten sind natürlich die Blautöne.. classic Blue, Aquamarine (da habe ich noch einen Stoff… denke ich). Marsala, Toasted Almond und Glacier Gray dazu, das wäre so meine Skala. Vielleicht kleine Akzente in Strawberry Ice und Scuba Blue. Lustigerweise wird unter den “Key Fabrics” dann aber auch weiß, besonders als Spitze, präsentiert. Animal Prints und auch andere auffällige große Drucke sind nicht so meines. Texturen hingegen mag ich gerne. Und die Formen… Das Hemdblusenkleid nach wie vor eher nö, asymmetrische Röcke, warum nicht. Und transparente Jacken sind zwar relativ nutzlos, aber durchaus reizvoll.
Von Judith Neukam gibt es dann eine Anleitung, wie man einen Schnitt schon vor dem Zuschneiden auf dem Papier verändert. Die Schulterneigung würde ich ja einfach mit einer Lehre aush zwei festen Pappstreifen ermitteln und übertragen. Sonst entspricht es aber im Großen und Ganzen dem, was ich so mache.
“Röcke für jede Figur” ist das Mott des nächste Artikels. Wobei die einzelnen Vorschläge Kombinationen aus Schnittwahl und Designform sind, Bei vier Vorschlägen werden natürlich nicht alle Figurmöglichkeiten abgedeckt und manche der Versionen erforden schon den Mut, eine bestimmte Optik zu mögen (speziell für die “Dreiecksfigur”), weil das so kein unauffälliger Standardrock mehr ist, aber grundsätzlich kann man mit den Vorschlägen was anfangen und die Zeichnungen zu den nötigen Schnittveränderungen sind klar.
Augenfutter dann wieder Wettbewerbsbeiträge, diesmal war eine Neuinterpretation des “Power Suits” gefragt. Die Kleidvariante kommt für mich doch etwas kostümiert rüber, dafür gefällt mir sowohl die Kleid-Jackenkombination als Reisegarderobe gut, wie auch die Jacke mit dem in Form gedämpften Filzteil, das sich über beide Ärmel zieht. Wobei ich nicht sicher bin, wie gut sich das trägt, wenn man die Arme mal heben will. Aussehen tut es aber sensationell.
Kenneth D. King widmet sich dann ausführlich dem Hohlsaumstich. Von Hand. Kennt man ja eher von Tischdecken, der Artikel zeigt aber daß er auch an Kleidung attraktiv sein kann. Und bei etwas gröber gewebten Stoff auch schneller fertig… (Nur das mit den Fransen muß ich nicht haben…)
Anschließend geht es um Unterhöschen. Wie man einen Schnitt abnimmt oder unter welchen Aspekten man die Passform eines gekauften Schnittes betrachtet und wie man einen Slip dann näht. Die Designbeispiele sind aus meiner Sicht… grauenhaft. Wer aber noch nie einen Slip genäht hat, findet eine anschaulich bebilderte Anleitung.
“Essential Techniques” erklärt die Stütznaht. Wie man sie macht und warum. Wobei ich das “warum” beinahe wichtiger finde, denn so kann man entscheiden, wo man eine braucht und will und wo nicht.
An dem vorgestellten “sewing room” gefällt mir ja die Location an sich am Besten. Ein altes Fabrikgebäude ist ja ganz meine Wellenlänge.
“A Stitch in Time” ist dann wieder vor allem interessant, wenn man in den USA wohnt. Denn die Anreise zu den Events ist aus Europa dann doch etwas aufwendig. Und der Rest ist diesmal mäßig spannend.
Die Leserinnenmodelle widmen sich dem Abendkleid. Das blaue Modell ist auf den ersten Blick sehr schön, die anderen beiden würde ich gerne mal am lebenden Modell sehen, um zu entscheiden, ob sie toll oder grauenhaft sind. Besonders die Position der Strasssteine am gelben Modell…
Auch die Fragen an die Experten sind diesmal sehr unspannend…
Am Ende gibt es dann noch eine leicht sentimentale Geschichte über ein Brautkleid und das Bild von einem Kleid aus dem letzten Jahrhundert. Das Kleid ist diesmal wohl eher ein schlichtes Sommerkleid und daher weniger extravagant, als Abendkleider, aber mit der Soutache Stickerei hat es ein nettes Detail. Das man heute auf einem Sommerkleid vermutlich gut ähnlich umsetzen kann.
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen beim Verlag.)