Wie ihr sicher mitbekommen habt, stand diesen Sommer meine Terrasse im Zentrum meines mehr oder weniger keativen Schaffens. Der gemütliche Sitzplatz ist da, Für Tisch und Stühle zum Grillen und Essen gibt es zumindest eine temporäre Lösung, bis ich insbesondere einen passenderen Tisch finde… aber eine andere Sache fehlte noch.
Der Prüllverstecker.
Der den ganzen Prüll, den man (oder ich) immer irgendwo auf der Terrasse rumliegen habe und von A nach B schiebe, weil er entweder keinen Platz hat, aber immer mal gebraucht wird oder bei dem es sich nicht rentiert, ihn im Gartenhaus aufzuräumen, weil ich ihn “eh gleich wieder” benutze. Oder den ich nicht ins Gartenhaus räumen mag, weil zu klein und dort gerne verschwindet. (Gartenhaus aufräumen wird auch noch ein Projekt… aber nicht mehr dieses Jahr…)
Und das ist mein Prüllverstecker:
Abgesehen davon, dass der Kram dahinter verschwindet kann man das obere Brett auch als Abstellfläche nutzen, etwa wenn man an dem eher kleinen Tisch zu viert ißt. (Und aus Zeiten, als es noch größere Grillparties gab erinnere ich mich, dass das zusätzliche Abstellfläche, etwa für Flaschen oder Geschirr auch oft nützlich gewesen wäre.)
Praktisch also und gekostet hat es nicht viel.
Ausgangspunkt war ein billiges 30cm tiefes “Schwerlastregal” von poco. Das kann man in voller Höhe aufbauen, oder eben nur die Hälfte der Längsstreben nutzen (die man sonst zusammenstecken müßte) und bekommt eine ungefähr hüfthohe Anrichte.
Bretter hat es ohnehin nur vier, die bekomme ich prima auf den kleineren Höhe auch unter. Ich habe ein größeres Fach für sperrige Sachen gelassen und ein sehr flaches oben für Kleinkram wie etwa die Rosenschere oder so. An der obersten Ebene habe ich die vordere Querstrebe weggelassen.
Das Regal steht unter dem Balkon, also grundsätzlich wettergeschützt, deswegen habe ich sonst nichts weiter gemacht. Es wird keine Ewigkeit halten, aber einige Jahre schon und dann sehen wir weiter.
Was man nicht wirklich sieht… hinten habe ich Fliegengitter montiert. Das kommt mit passenden Klebestreifen (die an einer Stelle nicht gut halten, da wird wohl noch eine Schraube rein kommen, aber erst mal gucken, wie der Rest den Winter überlebt) und das Fliegengitter klettet sich dann in die Klebstreifen rein. Natürlich dient das nicht als Schutz vor Insekten, da würde es an einer Seite auch keinen Sinn machen, aber das Regal steht hinten nur teilweise vor der Wand und mit dem Vorhang davor, könnte sich das als “Katzendurchlatsch- und -versteckplatz” etablieren. Was nicht so praktisch für die Sachen auf dem Regal sein dürfte. Also machen wir das da mal etwas ungemütlich.
Die Seite, die am ehesten Mal Sprühregen abbgekommen könnte, bekommt einen Wetterschutz. Die Bretter sind nur MDF Platte… so ganz richtig nass sollten sie doch nicht werden.
Dazu habe ich einen Rest von der Gewebeplane zugeschnitten und mit Nitto Tape auf den Metallrahmen geklebt. Weil ja alle möglichen Leute behaupten, das würde halten.
Gut drei Wochen später habe ich die Stecklächer in den Metallstreben genutzt, um ein paar Schrauben durchzustecken. Die halten dann auch…
Am meisten Zeit hat mich das oberste Regalbrett gekostet. Das sollte ja irgendwie nett aussehen.
Fazit ist: ich kann immer noch nicht mit Farben, aber so lange man nicht genau hinsieht geht es.
Ich habe erst mal liebevoll abgeschliffen und grundiert. Dann die Kästchen abgeklebt (Patchworklineal sehr hilfreich) und die erste Farbe gestrichen. Dann die zweite, dann die dritte, dann die vierte. Jedes Mal mindestens ein Tag Pause dazwischen. Ich habe auch extra das teure, speziell durchlaufsichere Markenkreppband gekauft.
Half natürlich nicht wirklich. Ich habe diverse Roller durchprobiert, der eine macht eine schöne Oberfläche, saut aber besonders intensiv durch, beim anderen haftet die Farbe nicht gut und man muß zwei Mal streichen (mit je einem Tag Pause),… etc. Mein Waschbecken war nie so sauber wie in der Zeit, weil ich jeden Tag das Streichwännchen sauber machen mußte und danach natürlich das Waschbecken… Am Ende ging es mit einem schnöden Flachpinsel direkt in die Farbdose getaucht am Besten. Auch mit dem wenigsten Durchlaufen.
Daraufhin habe ich die hellen (ersten) Farbflächen noch mal abgeklebt und noch mal mit dem letzten Rest grün drüber gestrichen. Über das dunkelblau. Das ging so halbwegs und war besser als vorher… aber ganz sauber waren die Linien immer noch nicht.
Daraufhin habe ich Washitape drüber geklebt. Jetzt ist schön genug.
Vorne in das Brett kamen dann kleine Haken (deswegen ist da auch keine Metallstrebe). Die Vorhänge hängen vorne mit Ösen dran und können so aufgemacht werden, an den Seite sind sie angeklettet. – Pilzseite erst geklebt und eine Woche später dann angeschraubt. Dabei beim ersten Loch den 6er Metallbohrer geschrottet. Mit dem 5er Metallbohrer und einer Rundfeile den Rest gemacht. Bei schönem Wetter. Die Nachbarterrassen waren nach fünf Minuten alle leer, Fenster zu. (Rundfeile auf Metall gibt kein schönes Geräusch… aber da mußten dann alle durch.)
Jetzt sieht die Terrasse schon mal aufgeräumter aus. Für den Herbst und Winter sollte ich die Vorhänge vielleicht einmal rundum mit Spanngummi sichern. Denn wenn es stürmt, zerrt das doch an den Vorhängen.