Im Januar kam dann auch die nächste Threads. Wobei die Ausgabe jetzt “Februar/März” heißt und somit der Erscheinungstermin gleich viel logischer ist. Zumindest der europäische…
Die Frage an die Autoren ist diesmal “Was wollt ihr nähen, was ihr noch nicht genäht habt?” Wäre bei mir wohl immer “das nächste Projekt”. 🙂 Wobei… so ein historisches Kostüm mit Unterwäsche, Korsett und allem… und natürlich alles andere, was ich noch nicht probiert habe. (Was wäre das denn bei euch?)
Das Editorial konzentriert sich auf das Thema “langsam nähen”. Das muß mir nun keiner beibringen, aber ich bin doch gespannt, was andere darüber denken.
Vorher kommen aber die Briefe und es geht diesmal mit einem traurigen Thema los, dem Nachruf auf Fred Bloebaum, von der auch ich schon sehr interessante Artikel in Threads gelesen habe.
Leserbriefe… nett zum Schmökern, aber nicht weiter bedeutsam.
Dann die “notions”, das Zubehör. Das Skizzenbuch ist sehr nett, aber so schön zeichne ich nicht, daß sich das für mich lohnen würde. *g* Werbung für das Pattern Review Buch, ich denke, ich kaufe es mir trotzdem nicht. Muß ich alles nicht haben.
Die Lesertips… ne, die lösen mal wieder nur Probleme, die ich nicht habe.
Dann das Detail von der Rückseite. Die Doppeltasche ist ein nettes Detail und sehr alltagstauglich, aber nicht sehr aufregend und aus meiner Sicht auch nicht einer Anleitung bedürftig. Aber gut, gibt ja auch Anfänger.
Ein Inverview gibt es mit Marcy Tilton. Ich muß gestehen, ihre Schnitte sind nicht so recht mein Stil. Und das Interview geht nicht sehr über Eigenwerbung hinaus. Nun ja, auf einer Seite bringt man auch nicht so viel unter.
Spannender ist dann der Blick auf die Webseite. Also für die, die noch nicht gemerkt haben, daß dort auch noch was steht. 😉
Bei den “embroidery essentials” geht es mal wieder mehr ums Design, als um die Technik. Ein ähnliches Motiv einmal Ton in Ton und zur Akzentuierung dann in Kontrastfarbe ist eine Idee, die mir wirklich gut gefällt. Das wäre was, wo ich sagen würde, die Stickmaschine rentiert sich. Einen Stoff flächenfüllend frei geführt zu besticken wäre mir dann doch zu mühsam.
Dann die Pattern Review. Da finde ich ja doch oft noch was, was ich im normalen Programm übersehen habe. Ah ja, die üblichen Verdächtigen, ein Mantelschnitt von Marfy. Wobei die Jacke von Butterick auch nicht übel aussieht. Allerdings auf dem Photo ganz anders als in der technischen Zeichnung…
Jetzt der Artikel (Oder das Plädoyer?) für’s langsame Nähen. Ich lese ja selten was, was ich uneingeschränkt unterschreiben kann, aber der Artikel drückt wirklich aus, wie auch ich es empfinde. So wird Nähen wirklich Auszeit für die Psyche und irgendwie drückt ein sorgsamer Umgang mit der eigenen Arbeit auch eine Fürsorge für die eigene Person aus. Und die ist wichtig.
Gut gefällt mir auch der nächste Artikel von Kenneth King. Es geht um den praktischen Unterarmzwickel bei schmalen Kimonoärmeln. Ich weiß zwar, daß man da einen einsetzen kann, aber ich habe es noch nicht sehr oft gemacht und nie systematisch. Hier wird gezeigt, wie man aus einem normalen eingesetzten Ärmel (der dann auch die passende Bewegungsweite hat) einen Kimonoärmel mit Unterarmzwickel zaubert. Detailliert und mit vielen, vielen Bildern.
“Mini-Shibori” befaßt sich mit Färben. Unproblematisch zu verwendende Farben gibt es ja schon lange und diese verschiedenen Abbindetechniken auszuprobieren… da hätte ich jetzt so richtig Lust drauf.Das geht doch deutlich über “Knoten ins Shirt machen und dann in die Farbe tunken” hinaus.
Weitersabbern kann ich dann auch beim anschließenden Artikel der detailliert erklärt, wie kleine vintage-artige Hüte hergestellt werden. Und zwar ohne Hutform. Ich fürchte jedoch, das Material ist dennoch nicht ganz einfach zu beschaffen. aber da juckt es mich extrem in den Fingern….
Nicht ganz so neu ist für mich, wie man Motive als Applikationen über Nähe hinweg laufen läßt. Was leicht dadurch zu erklären ist, daß der Artikel von Claire B. Shaeffer ist und ich ein Buch von ihr habe, in dem das erklärt wird. In dem Teil über das Nähen von Spitze sind dann aber doch noch ein paar Details, die ich so noch nicht kannte. Und es hat mehr Photos, als in dem Buch…
Dann wieder ein Artikel, in dem es mehr um einen… sagen wir weniger technischen Aspekt des Nähens. Der Geist der Kreativität oder so? Hohe und blöde Worte, aber der Gedanke, daß man auch beim Nähen davon profitiert, wenn man sich immer wieder Herausforderungen stellt und sich Aufgaben stellt, für die man nicht sofort eine Lösung hat, den finde ich gut. Zumal ich das auch ähnlich erlebe.
Weiter geht es dann ganz ausführlich um Seidengarne. Daß diese sehr stabil sind und nicht nur zum Sticken, sondern auch zum Nähen geeignet sind ist mir nun nicht neu (auch die Herstellung nicht), aber der Artikel ist ausführlich und gut erklärt. (Nur das Geheimnis, warum man in Deutschland nur sehr schwer feines Seidennähgarn bekommt, das kann er auch nicht lüften. 😉 )
“Embellishements”… gut, das ist immer so eine Sache. Weil doch sehr Geschmacksfrage. Und diesmal bin ich dem gegenüber sehr gespalten. Technisch sind die gezeigten Keltischen Knoten anspruchsvoll und auch schön. Aber als Endergebnis irgendwie… zu protzig, zu “guck mal, was ich kann” und nichts, was sich ins Design einfügt.
Weiter geht es mit dem Ausflug in die Vergangenheit, nämlich einige Bilder, ein technischer Tip und sogar eine Anleitung aus alten Heften.
Zu den “Fundamentals” gehört die Reparatur von Reißverschlüssen. Einige Sachen sind sicher umsetzbar, aber Reißverschlüsse scheinen in den USA stärker genormt zu sein. Hier findet man in der Regel auf dem Schieber keine Informationen über einen genormte Größe und der Schieber der einen Marke paßt keineswegs immer auf einen gleich großen einer anderen. Immerhin gelten die Hinweise, welche Schäden nicht repariert werden können für hier genauso.
Die Fragen an die Experten… Jeansstoff drei Mal vorwaschen, damit er nicht mehr eingeht? Hm… da hatte ich entweder bisher Glück, oder meine Waschmaschine ist effizienter und schafft das auf einmal.
Dann wieder die Lesergalerie. Nicht immer mein Geschmack, aber immer sehr kreativ. Und das eine oder andere kann man vielleicht doch abschauen.
Die Abschlussgeschichte läßt mich diesmal lange grinsen… wer Katzen kennt, kann es sich richtig bildlich vorstellen.
Die Nahaufnahme auf der Rückseite ist jetzt ja keine so große Überraschung mehr, denn die Anfertigung wurde im Heft schon gezeigt. Und da es dieses Mal keine große Robe sondern Alltagskleidung ist, ist es natürlich weniger aufregend.
Aber im Ganzen wieder ein Heft mit sehr viel Sabberstoff…. 🙂 Ich bereue es nicht, mein Abo verlängert zu haben.
Zum Thema Hutmaterial: Kennst du Judith M? http://www.judithm.com/
(da gibts auch das Horsehair Braid/Crinoline, um das es neulich im Forum ging)
Liebe Grüße, bis bald, Kerstin
Äh nein, die kannte ich noch nicht. Heißen Dank! (Senden die auch nach Europa? Um die Uhrzeit war ich gerade nicht mehr in der Lage, die Shipping Bedingungen zu finden…)
Was das Waschen angeht, habe ich den Verdacht, daß das etwas mit der durchschnittlichen amerikanischen Waschmaschine zu tun hat. Die Toploader mit Quirl waschen ja meist mehr mit Chemie als mit Hitze und einlaufen kommt wohl eher durch die Temperatur, oder?
In Sachen Hutmaterial wirst du für vieles bei den einschlägigen Kostümnähshops fündig in D, insbesondere bei Nehelenia.
Ja, den Verdacht mit der Waschmaschine kam mir auch… aber ich hatte noch nie das Vergnügen mit US Maschinen. Kenne sie nur vom Hörensagen.
Und Nehelenia ist eine gute Idee, da hätte ich selber drauf kommen können. Naja… jetzt brauche ich erst mal ein Kleid für die Hochzeit von meinem Bruder und dann gucke ich mal, ob ich Idee und Zeit für einen Hut habe. *hüstel*