(Wegen der vielen Messen hat das den Monat mal wieder sehr viel länger gedauert… also in letzter Sekunde…)
Das April Heft leuchtet einem am Kiosk erst mal mit grell neon orangener Schrift entgegen. Die die Abbildung im Internet gar nicht wieder gibt. Die Anmutung der Printausgabe ist wirklich völlig anders. Außerdem können wir uns auf ein fortbestehen der langen Hippie-Kleider einrichten. Gut für mein Maxi-Kleid… Daß “weiß” ein Thema ist überrascht nicht, ebensowenig wie “Ostern”, vermutlich in der Dekoabteilung.
Das Editorial gleicht dann auch den Titel etwas aus, indem hier tatsächlich “weiß” den Ton angibt. Na dann schaun wir mal…
Die Kreativ-Trend Seite zeigt erst mal ein atemberaubendes Häkelkleid von Hervé Léger. Da sind die Burda-Blüten natürlich nur ein müder Abklatsch, aber um Billigklamotten trendgerecht aufzubereiten reicht es allemal. Wer nicht nähen kann oder mag muß also zumindest nicht aussehen wie “von der Stange”. Auch das Dreieck Thema ist eigentlch nicht schlecht. Und vor allem die Idee, einen Rockaum mit riesigen, farblich abgestuften Dreiecken zu besticken. Nach dem Prinzip der “Fliege”, die sonst den Schlitz gegen aufreißen schützen darf. Das ist wirklich eine raffinierte Idee! Auch die geschlitzen und innen gefütterte Ärmel gefallen mir. Nicht wirklich praktisch, weil es überall reinbaumelt, aber sehr attraktiv…
Lätchen aus alten T-Shirts und Sweatshirts sind keine neue Idee, aber schnell gemacht und witzig. Und falls man dadurch die gruseligsten Jugenderinnerungen der Eltern einem sinnvollen Verwendungszweck zuführen kann, ist das ja nicht verkehrt.
“Go West” ist dann das Motto der ersten Modestrecke. Ob die Südstaaten der USA als Beispiel für selbstbestimmte Frauenleben taugen weiß ich nicht so genau, aber um die Realität geht es ja nicht… nett ist das Sommerkleid in Langgröße. Auch die Hose mit Hüftpasse und das Karoblüschen. Mit der Passe mit Wickeleffekt durchaus mal eine Abwechslung. Kurzblazer aus Jeans mit Leinen… auch nett. Reißt mich nicht, aber vermutlich liegt es daran, daß ich Jeans zwar trage, aber nicht so wirklich als Modethema sehe. Reizend auch der Kinderlatzrock. Die Mädchensachen sind wohl mal wieder eingestreut. (Größe 98-122). Natürlich aus Liberty Stoff… der derzeit unvermeidliche.
Sehr süß finde ich aber Kinderkleid 139. Diese eckige Ziersteppung gibt was Sportliches. Das könnte man auch ohne die Rüschen gut sehen. Ansonsten schlicht und süß.
Das Empirekleid 124 in Damengröße ist mir dann glaube ich etwas zu süßlich Retro. Außerdem hat es häßliche Nahtkräusel und der Saum fällt unter “schade um den Stoff”.
Satteltaschen fürs Fahrrad selber nähen ist irgendwie bescheuert. Andererseits eröffnet das auch ein paar Möglichkeiten… auch wenn das Ergebnis sicher nicht so wasserfest sein kann, wie meine Ortlieb-Taschen.
Mit der Empirebluse 119 in Langgröße kann ich mich auch nicht wirklich anfreunden. Vielleicht aus einem weniger steifen Stoff? Kinderbluse und Short sind auch nicht wahnsinnig spannend, aber nett und brauchbar.
Warum mir Kleid 118 gefällt kann ich gar nicht sagen. Puffärmel sind nicht so mein Fall. Aber der Rest ist schlicht, der Wasserfall schmeichelnd. Doch, gelungen.
Die Lederschürze 143 würde ich als Zugeständnis an den Vintage-Trend werten. Definitiv nicht meines. Kleine Mädchen mit Latzhose sind immer irgendwo süß, aber so einen Schnitt braucht man nur einmal im Leben. Und das Kleid… nein, zu viel Kittelschürze.
Die Pflegeprodukte auf der Beautyseite kann ich wieder mal fix überblättern…
Die “Berichterstattung” über die Berliner Mode Woche leider auch. Nicht nur, daß sie schmal zwischen Werbung eingequetscht ist, nein, die Bilder sind so microklein, daß man nix erkennt.
Das Fashion-ABC ist inzwischen bei “N” angelangt und ich lerne, was “Nebelblümchen” und “Nonnenärmel” sind. Wobei google diese Begriffe auch nicht (im Zusammenhang mit Mode) kennt. Denkt sich Burda jetzt was aus, wenn die Begriffe nicht ausreichen?
“Solo für weiß” ist ja ein beinahe unvermeidliches Sommerthema. Diesmal wieder ein einer puren Umgebung photographiert. Der Oberall sieht ja wirklich gut aus. Unpraktisch, aber schön.
Noch hübscher das Kleid 117 in Wickeloptik für Kurzgröße. Schlicht, aber mit einem spannenden Detail.
Schlauchkleid 112 hat zumindest eine interessante technische Zeichnung. Wie das getragen aussieht weiß man dann immer nicht. Da wäre die Rundumsicht mal praktisch. Etuikleid 108 hat auch eine schöne technische Zeichnung, aber hier wirkt das auf dem Photo dann doch wie… fast extravagant gibt komisch. Pulli und Bundfaltenhose… ja halt. Weißer Herrenanzug gefällt? Diesmal drin. Größe 46 – 56. Schlauchshirt und Rock 114 kann man wieder nichts dazu sagen… gut versteckt durch Pose.
Ein positive Überraschung ist die Kombination aus Bluse 115 und 7/8 Hose. Das ist eine Kombination, die mir in den Proportionen normalerweise gar nicht gefällt und schon gar nicht mit solchen Schuhen. Hier mag ich aber die japanische-puristische Anmutung.
Oh… und Kleid 106 erst! Keine Schnörkel, aber avantgardistische Alltagsmode. Ob das in meiner Größe auch noch gut aussieht?
Dann haben wir wieder eine Beauty-Seite zum Überblättern und das “accessoire” ist die Pilotenbrille. Ich mag zwar Sonnenbrillen, aber diese Modelle machen mich gerade alle nicht so an.
Direkt vom Laufsteg gibt es Hippiekleider (immer noch), Kurzblazer, Retrokleider (wobei die nicht alle Retro aussehen), Architectural Tops (yeah!), Overalls (unpraktisch) und Sommerparkas (inzwischen eher ein Dauerbrenner als ein neuer Trend). Bis auf die Tops reißt mich ja gerade nichts wirklich vom Hocker.
“Sun Downer” ist dann das Motto für… tja, eher Strand oder Hippie oder Ethno? Oder ein bißchen von allem? Das Maxikleid vom Titel gibt es in Langgröße. Obwohl ich Maxikleider mag, kann ich mich dafür nur mäßig erwärmen, dieser auf dem Bauch sitzende Sabberlatz gefällt mir einfach nicht. Besser sieht der Minirock 113 auf, aber sind das Falten vorne oder eine aufspringende Tasche? Wo ist denn die Schnittzeichnung geblieben? Bei dieser Modestrecke gibt es offensichtlich keine. Daher kann ich über Kleid 127 gar nichts sagen, denn das Bild zeigt nur den um das Model drapierten Stoff und den noch dazu in Fehlfarben. Wer wissen will, warum es “Smokkleid” heißt, muß wohl bis in den Anleitungsteil blättern. Die Kombination aus Kurzblazer 126 und Bundfaltenhose 110C sieht deutlich besser aus, als ich das erwarten würde. Entweder gewöhne ich mich an den Look, oder die Kombination machts? Auch bei Mantel 104 und Kurzweste 125 komtm leider nur der Stoff zur Geltung… Ach, für die letzten zwei Modelle dürfen dann doch noch mal kleine Zeichnungen ran. Hm, der Ausschnitt, der mir an Kleid 106 so gut gefällt, kommt in diesem Stoff nicht gut zur Geltung. Und der Overall hat viel von Schlafanzug.
Daß man zu Jacquard spezielle Accessoires braucht, war mir bislang neu, aber Burda nutzt die Seite auch, um noch kurz zu erklären, was Jacquard überhaupt ist. Das schadet schon mal nicht. (Mehr davon und weniger Kaufvorschläge wären mir natürlich lieber.)
Für das “Best of Styling” hat sich Frau Bily diesmal den geheimnisvollen (weil ohne Zeichnung) Mantel vorgenommen. Der ist recht schlicht im Schnitt aber tatsächlich gut zu kombinieren. Und so gefallen mir die drei Vorschläge sogar. Gut, um in München auf Entdeckugnstour zugehen würde ich nicht unbedingt eine Clutch nehmen und Sandaletten bei einer Taufe im April in kalter Kirche kann gefrorene Zehen geben… aber im Großen und Ganzen finde ich das alles sehr tragbar.
“Ortstermin” ist dann an sich dich eine gute Idee, neben einem Hinweis auf die Creativa gibt es auch noch andere Orte oder Werkstätten, an denen man sich kreativ ausleben kann. Einige davon werden kurz vorgestellt. Davon erfährt man ja nicht immer. Und so was wie eine Siebdruckausrüstung ist nicht ganz billig, wenn man das woanders machen kann, ist das ja auch nicht schlecht.
“Beste Freunde” zeigt das allzeit beliebte Thema “ein Schnitt, viele Varianten”. Hier an einem Blazer. Völlig “klassisch langweilig” vom Schnitt.
Wobei mir da die Variante mit den Kettchen in der Borte gut gefällt. (Letztlich sind es dann doch nur zwei Varianten, der Rest sind Stylingvorschläge an mehr oder weiger “normalen” Frauen. Also mehr Frauenzeitung als Nähzeitschrift, aber gut.) Die Stylingvorschläge reißen mich jetzt alle nicht vom Hocker, die haben so was verkrampft trendiges. Nun ja..
Der Blazer darf dann auch als Modell für die “Nähschule” her halten. Sechs Seiten gönnt Burda dem.
Dann noch mal Stylingtips, nett sich einfach “mode”. Spontan fällt mir auf, daß ein Kleid aus dem”normalgrößenspektrum” mit einem Mantel aus dem Plusbereich kombiniert wird. 😛 Nennt sich “Easy Glam” und für mich paßt da eigentlich nichts zusammen, Weder Mantel zum Kleid und noch weniger Schmuck und Schuhe. Da ist der “Business-Mix” doch stimmiger. Auch “Ladies Lunch”, hier sind die knallroten Schuhe zum anosntens zurückhaltenden Outift zwar auffällig, aber die Handtasche balanciert das dann aus. “Boy meets Girl” mein hoffentlich die Zusammenstellung der Teile, denn zum (ersten?) Rendezvous würde ich so besser doch nicht gehen. Bei dem “Hippie mit Stil” weiß ich nicht so recht, Schuhe und Schal gehen klar zum Kleid, die Brille vielleicht besser zum Blazer, aber Kleid und Blazer? Erzeugt bei mir spontan die Frage “Aber warum den bloß?”
“City Dschungel” ist das Motto der Plus Strecke. Nun ja, an den Animal Prints habe ich mich ja inzwischen etwas satt gesehen, aber sie scheinen unbeirrt weiter im Trend zu liegen.
Um so überraschender, daß mir gleich das erste Outfit sehr gut gefällt. Die einzelnen Schnitte sind allesamt nichts besonderes, aber die Zusammenstellung ist von einer angenehm lässigen Beinahe-Eleganz. Da stört sogar das Muster der Hose nicht allzusehr.
Daß Modell 130 “Eggshape” Mantel heißt, muß den nahenden Ostertagen geschuldet sein. Die Form nannte sich doch letztes Jahr noch “Boule” oder? Jedenfalls ist die Schnittform sicher gut einsetzbar, aber der Stoff zu viel Leopard. Zurückhaltender dann der Schlangenprint auf Hose 134A, allerdings wirft das Teil im Gehen ungefähr überall häßlich Falten… über dem Bauch, im Schritt, am Oberschenkel, am Knie und die Taschen klaffen auch auf. Na dann kann ich ja alle meine missglückten Hosen weiterhin mit stolz tragen und unter “Des ghört so” verbuchen… Shirt 135B sieht auch ausbaufähig aus, wobei ich mir nach dem Photo nicht ganz sicher bin… und den Mantel gibt es noch mal als “Sommerparka” mit Kapuze und in Nato-Oliv. Ist das jetzt besser als der Leo? 😉 Blusenshirt 133 ist pur und schlicht, aber warum ist der Kragen so viel größer als der Hals? Gehört das so? Schmeichelnd sieht aber anders aus. Und Shirt 135A aus der Nähe wirft Falten, die ich so auch nicht dringend haben muß. Da muß ich mich dann doch nicht dringend mit rum ärgern.
Dann doch lieber Knotenshirt 136. Das sollte mal auf meine mentale to do Liste. Allerdings sollte der Stoff eher dünn sein, bei dem vielen Geknote…
Die Osterdeko muß deses Jahr ofensichtlich in leuchtend pink. Für einen Kindergeburtstag oder ein Gartenfest wäre ich dem ja nicht mal abgeneigt, aber bei Oster bin ich, wie bei Weihnachten auch, eher “Traditionalistin”.
Die “Best Sites” kann ich wieder überblättern, nur ein anderes Wort für Werbung…
Dann gibt es noch einen “Organisator” für kleiner Mengen an Borten zum Basteln. Meine Bänder auf Wickelkarten umzubetten hatte ich auch schon überlegt, aber so scheint mir das eher unpraktisch. Dann doch lieber jede getrennt.
Und zum Abschluss noch mal Streifenstoff. Naja. Stoff halt.
Fazit: Auch das Heft hat wieder das eine oder andere Highlight… und kann mich gleich dem nächsten Monat zuwenden…
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Verlag.)
Ich bin von dem Heft einigermaßen enttäuscht. Diese Enttäuschung ist aber gar nichts im Vergleich zu meiner Enttäuschung über die Sonderausgabe Accessoires 2014! Das Heft gehört echt in die Tonne! Wer hängt sich schon selbstgeschnippelte Moosgummiketten um den Hals?! Eine Idee blöder und abstruser als die nächste…
Liebe Grüße,
Kathrin