Revue de Presse: fait main N° 384 (Janvier 2014)

Titel Fait MainDie Januarausgabe der “fait main” konnte ich mir in Paris wieder sichern. Mit Ehemann an den Hacken mußte ich das Heft natürlich aus dem Regal ziehen, ohne vorher reinzusehen… also mal gucken.

Das Editorial hat neben Neujahrswünschen auch eine (für deutsche Verhältnisse wortreiche) Inhaltsübersicht. und verspricht für die Plus Größen überraschende Materialien. Na da bin ich ja mal gespannt.

Aber erst mal die Buchvorstellungen… breit gefächert bis hin zu einer Biographie. Zum Glück nichts, was ich ganz fürchterlich dringend brauche.

Die munteren Produktzusammenstellungen überraschen mich in der Zusammenstellung immer weider. Kinderwagen, Moonboots, Champagner, Aufwärmfutter,… bei der zweiten Doppelseite hat man immerhin Pflege und “Körperdekoration” als Überthema.

Strickjacke fait mainDann geht es erst mal mit einem Strickmodel los, das mir sehr gut gefällt. So schön “angezogen” sind Stricksachen ja selten. Gefällt mir wirklich gut.

Das Titelmodell ist stark von einem Laufstegmodell von Prada inspiriert. In dem Fall ist es einfach, sie gefallen mir beide nicht.

Gestrickter Poncho in braun mit Blümchen… nein, auch nicht.

“Zeitlose Eleganz” präsentiert ein Hemdblusenkleid aus fließenden Stoffen. Elegant wirkt es, aber gleichzeitig… etwas altmodisch. (Oder liegt das an meinem generellen Problem mit Hemdblusenkleider?) Sportlicher Rock und kurze Steppjacke sind auch nett, aber reißen mich nicht vom Hocker.

Dafür werden die Rocktaschen in einem Bildnähkurs schön gezeigt.

Den Mund wässrig macht der zweiseitige Artikel über die Cartier-Ausstellung in Paris. Die habe ich nicht auch noch geschafft, immerhin gibt es einige Bilder. Große, auf denen man was erkennt…

Danach dann die Plus-Größen. Hm. Fledermausshirt, Hose, Bluse, Shirt, Sarouelhose,… ganz ehrlich, weder die Schnitte noch die Materialien sind irgendwie erstaunlich oder überraschend. Alltagstaugliche Standardkost, aber nichts, was ich nicht schon anderweitig hätte.

Zum Stricken dann ein Pulli mit extrem überschnittenen Ärmeln. Nochdazu aus superdicker Wolle. Nein, zu plump. Aus dem Muster der Schulterpartie könnte man vielleicht was machen.

Der nächste Artikel (man glaubt kaum, wie viel Text man in eine Nähzeitschrift packen kann…) befaßt sich mit Kreuzstich und einer Stickkünstlerin. In deren Pariser Laden ich übrigens schon mal war, es gibt dort wirklich nette Motive, auch durchaus unkitschige und modern wirkende. (Ich war in Versuchung… )

Für die niedlich kleinen Mäppchen und die Handyladestation habe ich auch weniger Verwendung. Wandutensilo und Maschinenabdeckung sind in der Gestaltung durchaus ganz nett, aber zumindest das Utensilo völlig unfunktional. (Okay, für mich.)

Bißchen seltsam ist ja der Artikel über Inkontinenz… ab gesehen davon, daß man natürlich sehr hübsch Werbung für Einlagen los wird. 😛 Dann doch lieber die Ausstellung über Avant-Garde-Schmuck.

Der Schnitt-Lehrgang zeigt in Wort und Bild, wie man einen Kragen an einen vergrößerten Ausschnitt anpaßt.

Anschließend wieder einige Kindermodelle. Rüschen für Mädchen sind ja nett, aber am dicken Bademantel… suboptimal. Der Baby-Schlafanzug wirkt vor allem durch den netten Jersey Stoff. Und diese großäugige Katzenapplikation auf dem Shirt ist auch süß.

Kleid Fait MainDer Clown auf dem Kinderkleid ist zugegebenermaßen grenzwertig… aber dann doch süß. Und man kann es gleichzeitig für Karneval verwenden.

Der Kinderpullover aus selbstmusternder Wolle fällt hingegen unter “fad”. (Wie große Teile des Heftes bisher, sorry.)

“News” sind die üblichen Produktwerbungen… nur etwas breiter gefächert, von Stricknadeln (aha, Katia vertreibt auch Knit Pro Nadelspitzen…) bis zur Holzbearbeitung.

Dann gibt es wieder Schnittänderungskunde…. diesmal Armloch und Ärmel erweitern. Hilfreicherweise wird eine Liste der Mindestzugabe am Oberarm mitgeliefert. (Bluse: 2,5 cm – 3,75 cm; Kleid 3,75 cm – 5 cm; Jacke 7,5 cm – 10 cm; Mantel 10 cm – 14 cm)

Dann eine Ausstellung über Spitzen, leider nicht in Paris… wunderschön!

DekoUnd wenn mich die Mode diesmal nicht begeistert, so hat doch die Deko meine Aufmerksamkeit erregt. Eigentlich ganz einfach, aber wirkungsvoll: Mit Stoffarbe stempeln und dann die Kontur nachsticken. Auch wenn Weihnachten vorbei ist… das gefällt mir.

Das “kleine Schwarze” mit den Ärmeln aus Spitzenstoff ist ja eigentlich auch schön, ich fürchte, meine Begeisterung ist deswegen gedämpft, weil ich dieses Heft nach allen anderen Weihnachts- und Sylvesterheften sehe. Einen Monat vorher hätte es mich wahrscheinlich begeistert, denn genau so was mag ich ja. Okay, über Paßform oder Verarbeitung (wo die Falten her kommen ist nicht ganz klar) müßte man wohl auch dann mal reden…

Strickmantel… nein, der nicht.

Danach wieder etwas Holzarbeiten, eine Art “artsy” Wandutensilo aus Holzteilen.

Kann mich leider ebenso wenig begeistern wie das weite Schlabberhemd aus verschiedenen Jeansstoffen.

Dafür lese ich den Artikel über eine Knopfausstellung in Méru wieder mit Freude bis zum letzten Wort. Und so schöne, große Bilder….

Als Fazit muß ich diesmal sagen, daß mich die Schnitte echt nicht begeistern. Dafür sind die Ausstellungsberichte um so schöner. Mal sehen, was die nächste (oder wohl eher übernächste) Ausgabe bringt.

Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen natürlich beim Verlag.

2 Gedanken zu „Revue de Presse: fait main N° 384 (Janvier 2014)

  1. Ich hoffe, ich kann Zeitschriften auch einmal so kritisch betrachten. Bisher rede ich mir Inhalte immer noch schön, um niemandem auf die Füße zu treten. Dabei bräuchte manches einfach keine… ‘Almosen’.

    Das Kleid auf dem Titelbild gefällt mir trotzdem, wegen dem Karostoff, auch wenn ich nicht sicher bin, ob es mir stehen würde. Der Ausschnitt dürfte etwas tiefer sein, damit man die oberen Knöpfe nicht offen lassen muss.

    Das mit der Stoffmalfarbe gefällt mir auch. Ich überlege gerade, ob ich nicht noch welche im Keller habe. Aber ich hab ja keine Zeit für sowas und werdedasnichtauchnochanfangen. 😉

    Viele Grüße, Margitta

    • Naja, mein Blog ist mein Privatbereich und muß nur meine Meinung wiedergeben. Außerdem ist es kein Rezensionsexemplar.

      Bei einem Forenartikel reflektiere ich schon auch stärker, für welche Zielgruppe was paßt und ob etwas objektiv falsch ist, oder eben nur nicht mein Geschmack.

      Deswegen schreibe ich ja auch Blog und Forenartikel…

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