Da ich die Fimi gegen ein altes Burda Sonderheft eingetauscht habe, kam sie diesmal etwas später bei mir an. Und der optische Eindruck des Titelbildes… na ja, der schwarze Rand mit den gelben Kästchen im Pseudo-Filmstreifen-Look… die “Halos” um die Models in dem gleichen schmutzigen Gelb… Das sieht doch sehr “handgemacht” aus. (“Was haben wir denn für vorgefertigte Templates im Computer?” – “Hey, lass uns das nehmen. Und guck mal, was der noch für Effekte kann…”)
Doch schließlich will ich das Heft nicht wegen der interessante graphischen Gestaltung des Titelblattes, sondern wegen was anderem: Den Schnitten. Die gehen nämlich alle von S bis XL. Kein Ärger mehr damit, daß der gewünschte Schnitt in meiner Größe nicht drin wäre. Und außerdem passt mir bei Fimi sogar am Hintern XL, nicht XXL wie bei den meisten anderen Herstellern. Ab Oberkörper reicht sogar L. Wie schmeichelhaft. :o)
Schnitte sind es im ganzen 18, die jeweils mehrfach aus verschiedenen Stoffen vorgestellt werden.
Das erste Thema wäre “white”. (Die schwarzen “Filmstreifenränder” ziehen sich übrigens als gestalterisches Element durch das ganze Heft. Wenn schon “gebastelt”, dann richtig….) Die Models stehen vor weißem Hintergrund und es fällt bei der Präsentation auch kaum auf, daß BBG vor allem Stoffe verkauft. 😉 Sprich: Die Stoffe erkennt man deutlich besser als die Schnitte. Aber dadurch daß die Schnitte ja alle mehrfach auftauchen, sind die Chancen gut, Details zumindest auf einem Bild zu erkennen. Ansonsten gibt es ja noch die Schemazeichnungen… Was mir jedenfalls gleich auffällt ist Hose… hm.. welche Nummer hat sie wohl…? Muß wohl 3068 sein. (Das kann man sich dann wieder nur daraus erschließen, daß drunter steht, aus welchem Stoff sie besteht und welche Artikelnummer der hat. So eine Hose mit Kellerfalten vorne war jedenfalls auch kürzlich in Burda, nur da nicht in meiner Größe. Wobei ich die Falte vielleicht im oberen Bereich etwas weiter zunähen würde… Für Tellerrock mit paillettenbesetzter Tüllrüsche und zu straßbesetzten weißen Cowboystiefeln kann ich mich hingegen nicht begeistern. (Das sind die Momente, wo ich mich dann doch mal wieder Frage, was für einen Geschmack Niederländer so haben… 😉 )
Auf “weiß” folgt (logischerweise?) “black”… eine Jacke im Zirkusdirektorstil… ja, in schwarz sieht die Hose mit Kellerfalten besser aus, aber den “Silk Big Flower” den sie für das Oberteil verarbeiten… nö, der kam bei meiner Tunika nach dem Khaliah Ali Schnitt schöner zur gelten. Bei dem Wickelshirt sieht er doch etwas gerupft aus. Schade um den Stoff… Der Rockstoff “stitch satin flower” hingegen sieht schön aus. Steht mir nur nicht…
Aha, weiter geht es mit “earth” in bräunlichen Naturtönen. Naja… Ballonrock aus längsgestreift… muß nicht sein. Karohosen auch nicht. Das Oberteil mit der Teilungsnaht unter der Brust sieht gut aus. Nur für etwas figurbetontere Schnitte muß ich bei Fimi doch meist eher mehr basteln. Das ist nicht wirklich ihre Domäne, habe ich den Eindruck…
Jetzt wird es “green”, aber auch mehr so erdiges, “natürliches”. Noch mal das Kleid. Sieht nett aus, braucht aber unendlich viel Stoff. (Sagte ich schon? Das Hauptgeschäft macht BBG mit Stoffen… 😛 ) Den Originalstoff hatte ich glaube ich schon mal in der Hand… fasst sich gar nicht gut an. Dürfte aber ziemlich knitterfrei sein. Das Shirt noch mal… Also nach wirklich guter Passform sieht es schon auf dem Foto nicht aus… Und ein Rock im Fetzenlook… für Kinder okay, aber an der Dame… nunja.
Als nächstes das Programm in “brown”. Also bis auf das Kleid macht mich ja hier weder in der Farbe noch im Schnitt etwas nach der Nähmaschine schmachtend… (Schön ist aber, daß, wie im ganzen Heft, die Models zwar schlank, aber nicht mager und durchaus halbwegs normal proportioniert sind.)
“Warm” geht es weiter. Fimi versteht darunter vor allem Orange. Das ist dann noch weniger mein Fall.
“Blue” hingegen schon eher. Den schönen Silk big flower in blau in diesen gruseligen Zipfelrock zu verarbeiten… Pfui! Wobei der “Lappenrock” mit blau, apfelgrün und rosa auch nicht besser ist. Die Stoffe hingegen….. dem “Silk old flower” sollte ich bei meinem nächste Besuch im Scherzkeks-Laden wohl auch noch einen Blick gönnen. (Nein, keine neuen Stoffe im Mai! Nein…)
Die zweite Hälfte des Heftes ist dann den Anleitungen gewidmet. Zuerst hilft eine Übersicht aber noch, die Schnitte überhaupt erst mal zu erkennen… Manches war auf den Bildern wirklich gar nicht zu erkennen. Etwa die Teilungsnähte in Hose 3070. Die Tunika 3067 sieht in der Zeichnung auch interessanter aus. Und die Hose 3068 könnte auch ein Rock sein. Hm, vielleicht ist das die Idee dahinter? Die Hose würde ich mir wirklich gerne nähen… aber ob die Zeit in diesem Sommer reicht? (Ein kurzer Blick in die Anleitung verrät jedenfalls, daß diese immer noch viel Phantasie erfordern… “Die Tollfalten in das Vorderteil heften”… äh… ja…)
Aber vermutlich werde ich vom Winterheft überholt, bevor ich damit angefangen habe. 😉