Revue de Presse: Meine Nähmode 3/2011

Titel Meine NähmodeDiesmal war ich schon sehr unruhig geworden… im Netz schienen alle das Heft schon zu haben und hier wurde ich an keinem Kiosk fündig. Als ich es dann am Flughafen vor dem Abflug nach Mallorca sah, griff ich zu. Was soll’s reist das Heft halt einmal durch Europa und zurück, besser als gar keine abbekommen.

(Die Panik war unbegründet… die Auslieferung an den Handel war wohl nur recht langsam, so daß es nach dem Erscheinungstermin auf der Webseite noch eine Weile dauerte. Als ich zurückkam war sie überall verfügbar.)

Wer meine Vorliebe für Etukleid mit Mantel kennt, den wird es nicht wundern, daß mir der Titel gefällt. Auch wenn diese Kombi wohl doch eher amerikanischer Schick ist und besondern die Schleife doch ein wenig nach Morgenrock aussieht. Außerdem verspricht der Titel überarbeitete Nähanleitungen. Ich habe ja noch nichts draus genäht und außerdem bekomme ich das meiste auch ohne Anleitung hin, aber in dem Punkt hatte ich schon einiges an Kritik gelesen, kann also Sinn machen.

Aber mal reinblättern… mit dem Kleid vom Titel geht es auch los. Auch in Kombination mit einer Strickjacke. Auch hier… die Fältchen sind ein nettes Detail, aber die Gesamtanmutung ist… ich weiß nicht. Arg brav. Bißchen figurbetonter vielleicht und andere Farben…? Dafür ist der Schnitt als “easy” kennzeichnet.

Mit einer Jacke geht es weiter (erwähnte ich, daß ich kein Fan von Doppelgrößen bin? Der Schnitt ist eher klassisch, die Designs wirken auch wieder recht amerikanisch, mit etwas Gebimbel hier und Gefältel da… aber das kann man ändern.

Kleid Meine NähmodeAls “Wohlfühlkleid” wird das nächste bezeichnet. Und als solches gefällt es mir gut. Die Form ist relaxed, aber doch nicht formlos und die Falten bringen es schön auf Taille. Trotz Empirelinie des Oberteils. Dazu dann drei verschiedene Kragenvarianten.Nur bei der Variante aus gemustertem Stoff ist es eigentlich schade um den Schnitt, da sieht man nämlich gar nichts mehr davon… Und es dürfte gerne auch in größer als 44 drin sein…

Die Khaliah Ali Schnitte mochte ich ja lange Zeit gerne, aber dieses Outfit ist doch eher… typische Moppelmode. Längere Weste, weite Hose… null pepp. Gut, es soll eine Businessgarderobe sein. Als solche erfüllt sie sicher ihren Zweck bis Größe 54. Wobei der Jackenkragen gar nicht so schlecht ist, wenn man das zum Mantel verlängern würde….?

Jacke Meine NähmodeWarum ich derzeit eine Schwäche für Asia Style habe weiß ich gar nicht, aber diese schlichte Jacke ist doch recht süß. Die längere Variante sieht auf der Zeichnung ja nach Morgenmantel aus, als solcher wäre es aber ein eleganter. Leider nur bis Größe 42, sonst würde ich da mal drüber nachdenken…

Gefolgt wird das von einer Ladung Kurzmäntel. Die sind nicht megaaufregend, mit der geraden Form liegen sie aber durchaus in der Richtung dessen, was ich in Paris in den Schaufenstern gesehen habe, so leicht 60s angehaucht. Und gelten als “easy”. Warum also nicht mal an einen Mantel wagen, auch als Anfänger? (Ein Wintermantel war übrigens neben einem Abendkleid eines meiner ersten Nähwerke. Damals war er mir arg zu weit, aber dafür paßt er bis heute und kommt alle paar Jahre wieder aus dem Sommerlager. Mantelstoff aus Wolle verarbeitet sich nämlich recht einfach. 😉 )

Die Kleider und Röcke nach dem Anleitungsteil sind endgültig amerikanisch… mit seltsamer und willkürlicher Verzierhung aufge”peppt” und Die Form von Nachthemden. Immerhin mit Gürtel auf Figur gebracht. Vermutlich ist das was, was bei 16jährigen gerade fürchterlich trendy ist….

Auch nicht modischer (dafür wieder “easy”) sind die langen Hemden. Allerdings auch nicht unmodisch, die hat man doch fast immer irgendwie. Und vom Nachthemd über Tartarenkittel bis Barokkostüm macht der Schnitt alles mit. Also Daumen hoch für einen Klassiker etlicher Generationen junger Mädchen. *g*

Ah, als Klassiker gibt es noch mal die Etuikleid und Jacke oder Mantel Kombination. Kann man sonst auch nicht viel zu sagen. Ich mag’s, wird aber hier meist als recht elegant empfunden. (Ich muß immer ein bißchen an den Begriff “Nachmittagskleid” denken. Ausgestorben. Einerseits zu recht, weil Frauen inzwischen mehr tun dürfen, als sich den ganzen Tag mit ihrer Toilette zu beschäftigen, aber andererseits auch ein wenig schade, weil die die Eleganz gleich mitgestorben ist.

Kleid Meine NähmodeAh, dann kommt doch noch mal Khaliah Ali so wie ich die Schnitte schätze. umhüllend, aber nicht zeltartig. Auch wenn ich es vielleicht eher als bequemes sommerkleid denn als Abendkleid sehen würde. Aber die Beispiele zeigen, wie viel doch die Stoffwahl ausmacht.

Mit der “modernen Romatik” der nächsten Seite kann ich hingegen gar nichts anfangen. Schleifchen, Rosen und Proportionen die irgendwie nach “passt nicht” aussehen. Das muß ich jetzt gar nicht haben.

Ähnliches gilt für die Röcke mit den seltsamen Schößchen. Als “einzigartig” werden sie beschrieben. Mag wohl sein. Vielleicht gibt es einen Grund, warum das noch keiner wollte…. Wirkt jedenfalls wieder “very American” auf mich.

Und zum Abschluss noch mal Westen. Könnten von der Aufmachung her aus der Project Runway Kollektion sein. Westen und ich… ich mag sie nicht sonderlich, deswegen sage ich mal nix dazu.

Fazit: Auch wenn für mich jetzt keine absoluten Knaller drin sind, bekommt man wieder eine umfangreiche Schnittsammlung für wenig Geld. Und gerade die Schnitte mit Varianten sind ideal für Leute, die gerne einen Schnitt mehrfach nähen und nur ein wenig Abwechslung wollen. Kleiner Wermutstropfen: Gefühlt hören die meisten “normalschnitte” bei 42/44 auf. Mehr bis 46 oder gar 48 wäre mir natürlich lieber.

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