Von der Challengefront gibt es keine Neuigkeiten, ich habe den Reißverschluß bekommen. Dunkelblau gab es natürlich nur in 40cm lang, wie das in Billigläden halt oft der Fall ist. Aber kürzen geht ja immer. Doch zum Einnähen bin ich noch nicht gekommen. Wird vermutlich auch noch etwas dauern, mal sehen, wie ich morgen trotz Bahnstreik zur Arbeit komme…
Aber über meine Wollexperimente kann ich weitererzählen:
Challengewise no thrilling news. I got a zipper. But hadn’t time to sew it in. And probabely wont have the next days. German railway is on strike so I’ll see how I’ll get to work tomorrow. And when. And when I’ll be back…
So I’ll tell a little more about my “wooly” experiments. I’m plannig to write some English explanations one of the next days….)
Da über Weihnachten natürliche keine Zeit für Experimente war und auch danach erst mal nicht, blieb die Wolle eine Zeit lang liegen.
Ganz untätig war ich in der Zeit aber nicht, ich bin noch ein Stück tiefer in diverse Strickblogs abgetaucht und habe mich weiter eingelesen.
Dabei fand ich noch einige nützliche Hinweise. Tini war es glaube ich, die dringend empfahl, den Wollstrang an mehreren Stellen zu fixieren, damit man es hinterher nicht alles mühsam entwirren muß. (Falls es ein anderes Blog war: Sorry, ich weiß es wirklich nicht mehr genau. Ich lese ja viel…)
Die Wolle hatte ich ja zum Glück schon als Strang gekauft, mußte sie also nicht mehr wickeln.
Aber an mehreren Stellen habe ich weißes Baumwoll-Häkelgarn (Irgendwann habe ich mal Filethäkele gemacht, ich muß ja immer alles ausprobieren… :o) durch den Strang geflochten und locker zugeknotet.
Ich wollte ja keinen Fadenbatik erzeugen. Daher nur locker geknotet.
(Das wäre ja auch mal noch eine Idee…. aber nicht für dieses Mal.)
Im Ergebnis sollte das Garn marmoriert sein, mit sanften Farbverläufen.
Damit die Farbe sich gut und halbwegs gleichmäßig in der Wolle verteilt, habe ich das Garn zuerst mal gründlich gewässert (Auch das eine Erkenntnis aus einem Blog. Ich weiß nur leider nicht mehr, aus welchem 🙁 ) und zwar in Essigwasser. (
(Essigessenz, versteht sich. Essig ist für Weicheier. :o) )
Im Bild sind 100g Wolle in unserem Gästewaschbecken.
Und: ja, das Wasser bei uns ist kalkig, wie der Wasserhahn verrät.
Während die Wolle vor sich hinweicht (beieinmal Wasser nachfüllen, weil der Abfluss nicht dich war), wende ich mich in der Küche den Farben zu.
Nach einer Musterung der verbleibenden Farbtöne (immer noch die IRIS-Eierfarbe von Braun-Heitmann) entschließe ich mich zu einer Färbung im blau-grün Bereich. Orange wäre noch da gewesen, aber ich wollte erst mal sanft anfangen, bevor ich knallig werde. Außerdem paßt zumindest blau oft zu meiner Garderobe. (Auch wenn man es nicht meinen sollte, nachdem was ich in den letzten zwei Jahren genäht habe… aber meine Sachen sind langlebig und blau ist immer noch viel dabe.)
Keine Ahnung, wie viel Farbe man nehmen sollte, aber ich löse mal eine blaue, eine grüne und eine blaue mit einer gelben Färbetabletten zusammen auf. Das sollte einen Blauton und zwei verschiedene Grüntöne geben.
Da es sich um Lebensmittelfarbe handelt, die überdies problemlos abzuwaschen ist (ich färbe ja schon lange Jahre meine Eier damit, deswegen bin ich mir da so sicher), kann ich normale Kaffeepötte aus meinem Bestand nehmen.
Die Farbtabletten werden zuerst mit Essigessenz übergossen und dann die Tassen zu etwa zu zwei Dritteln mit kochendem Wasser aufgefüllt.
Das allerdings erst kurz vor dem Färben, die Farbe soll ja noch heiß sein.
Die Wolle lasse ich etwa eine Stunde im Wasser, dann wird sie etwas ausgedrückt und kommt in einen Topf.
Sieht beinahe aus wie ein Topf Spaghetti, oder? 😉
Da ich die Microwelle verwenden will, kommt Metall nicht in Frage. Glücklicherweise hat mir eine Freundin mal einen Glaskeramiktopf geschenkt, den ich fast nie verwende, weil ich immer vergesse, daß ich ihn habe. *hüstel*
Aber hierfür ist er ideal.
Dann wird die Farblösung drübergekippt. Ich fange mit blau an, nehme dann den etwas helleren der beiden grüntöne und am Schluß den dunklen.
Dabei versuche ich zum einen, alle Fäden zu erwischen, zum anderen nicht durch die dunkle Farbe alles hellere zu überdecken.
Also gieße ich teilweise von oben, teilweise mehr seitlich… und möglichst unregelmäßig.
Ein bißchen drücke ich die Wolle dann noch durch, aber ganz vorsichtig, weil ich ja marmorierte Wolle haben will, nicht einfarbige in einem Zwischenton.
Danach lasse ich die Wolle mit geschlossenem Deckel noch zehn Minuten “ziehen”, anschließend kommt sie für zehn Minuten in die Microwelle, wie meine Teststücke.
Heraus kommt tatsächlich leuchtend buntes Garn.
Von dem ich mir sooo sicher war, daß ich photographiert hätte. Zumindest auf dem Strang, der ausgewaschen und zum Trocknen in der Dusche hing. Oder auf dem Balkon.
(Kommentar meines Herzblatts: “Äh… ich will ja nichts sagen… aber ist das nicht ein bißchen ungleichmäßig geworden?)
Ist es, mein Schatz, aber das war Absicht. 😉
Dann lag das gefärbte Garn wieder eine Weile… mit anderen gefärbten Garnen, bei denen ich verschiedene Techniken ausprobiert habe. Da schreibe ich dann getrennte Einträge dafür.
Bis ich Ende Mai mit meiner Mutter nach Paris gefahren bin.
Im Zug durfte sie dann gleich mal den Strang halten, so daß ich mir ein Knäuel daraus wickeln konnte.
Dieses habe ich dann mit meinen 6er Nadeln zu einem großen Rechteck verstrickt.
Und, wieder Zuhause, in die Waschmaschine verfrachtet.
Aud, du hattest recht, die Farbe wird deutlich blasser. Wenn man ein paar Meter mit einer Färbetablette färbt, ist die Sättigung mit Farbe vermutlich deutlich größer, als wenn man vier Färbetabletten für 100g Wolle verwendet.
Ich konstatiere auch, daß der blaue Farbton offensichtlich der am wenigsten beständige ist, der grüne hingegen am besten gehalten hat.
Trotzdem gefällt mir das Ergebnis gut. Ich werde es so verwenden können. Was das wird?
Wie heißt es doch so schön: Stay Tuned! Wenn es so weit ist, werde ich es euch zeigen!