Der März Titel mit seinen provencalischen Drucken erzeugt viel von Urlaubsstimmung. (Und weckt bei mir die Frage, ob man wirklich als Lavendelsäckchen durch den Sommer laufen will…?)
Das Editorial schwärmt von Sizilien… damit wäre also das diesjährige Italienthema (sonst ist das doch gerne Sophia Loren oder so?) klar.
Die kreativ-trends sind diesmal über mehr Seiten verteilt, damit wir die Werbung dazwischen besser sehen. 😛 Rosen als Thema gefallen mir natürlich, Ob mir die Umsetzung durchweg gefällt weiß ich noch nicht, aber Flachdraht ist schon mal eine interessante Idee. Auch die dekorierten Stiefel sind zumindest teilweise nach meinem Geschmack. Und Leder in Form prägen… interessanter Gedanke. Muß man da wirklich mit Heißkleber fixieren? Das mit den XL Taschen werde ich wohl eher nicht brauchen. (Und daß man sie mit Stäbchenband in Form halten kann, das wußte ich schon.)
“Pimp Up” scheint ein neues Buzzword zu sein. diesmal wird eine weiße Bluse (wie phantasievoll…) bearbeitet. Das mit dem verzierten Kragen ist noch ganz nett, das mit der Bomelborte hingegen… *yukk*
Dann die erste Modestrecke “sinnlicher Süden”. Aus folkloristischen Druckstoffen. Was diejenigen sind, die ich gerne kaufe, aber dann auch nicht weiß, was man damit machen kann. Kleid 107 bestätigt mein Vorurteil, daß es als Kleidung einfach setlsam aussieht. Rüschentunika 118 ist noch schlimmer… kurz, quergemustert, Querrüschen,… sieht niedlich aus, aber wenn die Trägerin mal älter als fünf ist, dann verliert es seinen Reiz. Dann das Titelkleid…doch schon irgendwie ein netter Schnitt.Übrigens in Langgröße, da kommen die Stoffmuster natürlich besonders gut zur Geltung. Nur die Ärmel fallen zumindest aus dem Stoff nicht schön. Aber die Frisur ist hübsch und kommt mit Anleitung. *gg*
Das Tupfenkleid in Kurzgröße 116A gefällt mir natürlich sehr gut. Nicht für mich, aber ein Schnitt, der in kurzer Größe wirklich schmeichelt, wenn die Proportionen stimmen,
Das Kostüm aus schwarzem Lochstickerei Stoff erinnert ein wenig an Sofia Loren und alle anderen Italien-inspirierten Modestrecken. (Ob man in München beim Stichwort “Italien” grunsätzlich nur an die Filme der 1950er und 1960er denkt?)
Seidenkleid 120 ist hingegen ein Beispiel, daß dies Drucke doch so eingesetzt werden können, daß es nicht wie ein Urlaubssouvenir aussieht. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, wie das Wickeloberteiel fällt, wenn man sich bewegt und nicht nach hinten an die Wand lehnt…
Noch mal eine Rüschentunika, wird auch in weißer Lochstickerei nicht schöner.
Eine “Stoffkunde” befasst sich mit der Lochstickerei, auch “Broderie Anglaise” genannt. Wobei die eine Seite definitiv Accessoires zeigt…
Trends direkt vom Laufsteg… beim Thema “Blau-weißes-Kleid” fällt mir ja das Laufstegmodell von Hervé Léger besonders auf: Ich hätte nicht gedacht, daß man Riesen-Grannies so attraktiv anwenden kann. Melange-Shirt… die Latte, um “Trend” zu sein ist ja eher niedrig. Die Ethno-teile vom Laufsteg sind ganz nett, allerdings sind mindestens zwei davon Jacken, nicht “Tunika” wie angekündigt. Gefallen mir aber alle besser, als das Burdateil. Beim Tupfenkleid ist es hingegen umgekehrt. Formlose “Karo Shirts” sind wohlgenerell nicht meines. Und beim Lamé Rock kommt es halt drauf an.
“Best of Grunge” nennt sich dann die nächste Modestrecke. Mit Liberty-Batist und Lamé geht es los. Niedlich, aber es entsteht mal wieder der Eindruck, die Titel der Kollektionen macht der Zufallsgenerator. Kleid 123A hat eine interessante technische Zeichnung, auf dem Photo erkennt man nur das Stoffmuster. Rock und Jacke… wieder niedlich. Okay, formloses Karoshirt zum langen Karorock sieht dann wirklich aus, wie direkt der Mülltonne entstiegen. Da kommen wir dem Thema schon näher. (Warum gleich sollte ich sowas anziehen wollen? Oder irgendwer?) Karomantel zur hochgekrempelten Hose und filigranen High-Heels Sandalen ist einfach völlig uninspiriert. Aha, noch mal Karo. Das vorhin war kein Rock, das war ein Kleid. Stoffbahn an Herrenunterhemd genäht. Nein, nicht bei Burda, aber so was gab es in meiner Jugend schon mal.
Als “Best of Styling” hat sich Frau Bily eine… Jogginghose rausgesucht. Egal ob das Trend ist, das gehört wirklich aufs Sofa und nicht auf Reisen. Und die drei Stylingvarianten ändern meine Meinung auch nicht.
Das Mode-Alphabet erreicht das “M”. Da mich diesmal einige Punkte etwas irritierten machte ich mal ein wenig Internetrecherche…. um festzustellen, daß Burda offensichtlich auch englische Webseiten (Wikipedia…) als Quelle verwendet. Was das eine oder andere erklärt. Aber mehr als Unterhaltung erwarten wir doch nicht von der Sparte…..
Das Hochzeitsthema ist natürlich auch unvermeidlich. Kleid 127 ist sehr schlich. Zumindest in diesem Stoff hat es leider vor allem was von “Gespenst von Canterbury”. Aber aus einem anderen Stoff könnte man was draus machen.
Sehr süß finde ich dann den scheinbaren Zweiteiler, der aber ein Kleid ist. Und wenn man es damenhafter mag, dann vielleicht aus Champagnerfarbener Spitze? (Nur an der Verarbeitung könnte man arbeiten. Wenn man mit hautfarbenem Organza unterlegt, sieht man die Nahtzugaben nicht durch. Oder nicht so sehr.
Auch in dieser Variante findeich Kleid 123B interessant, doch warum hält auch hier das Model das Kleid vorne so komisch…) Am Titelkleid in Langgröße fallen die Ärmelchen übrigens schöner, Spitze scheint da besser geeignet zu sein, als Baumwollstoff. Aber den Rock finde ich ein wenig zu transparent. Mehr ein Negligé, als ein Brautkleid. Ah, wenn schon klassisch und bodenlang, dann doch lieber Kleid 110. Aber auch hier frage ich mich, ob ein anderer Stoff das nicht noch besser zur Geltung bringen würde? Auch mit dem Kleid in Kurzgröße (was schon mal als Tupfenkleid seinen Auftritt hatte) drängt sich mir der Eindruck auf, als wollte man Stoffe zeigen, nicht den Schnitt optimal zur Geltung bringen?
Passende Schuhe präsentieren die nächsten beiden Seiten. Muß ich sagen, daß mir spontan natürlich das Paar von Jimmy Choo mit Abstand am Besten gefällt? Bei der vorgestellten Auswahl ist es nicht mal das teuerste…
*Huch* auch eine Hochzeitsfrisur wird vorgeschlagen. Wobei ich die eher fürs Brautmädchen passend finde. Und das Photo vom fertigen Zopf von hinten und das von vorne sind nicht die gleiche Frisur. Die Anleitung scheit irgendwo zwischendrin zu wechseln…
Dann gibt es zwei Seiten “Style Mix”. Einmal Nuekombination der Heftmodelle und gute Gelegenheit für Product Placement für Schuhe, Handtaschen und Schmuck. Die meisten Kombinationen sind nett und alltagstauglich, nur… muß mir die echt jemand zeigen? Die sind doch… banal.
“Nordic Blue” ist der Trend für alle, die wie Porzellan aussehen wollen. (Jedenfalls muß ich immer als erstes an Geschirr denken, wenn ich die Farbkombination sehe.) Wir hätten also ein banales Maxishirt, das irgendwo eine große Falte hat, die der Batikstoff aber wieder effizient versteckt. Der Pseudo-Zweiteiler aus der Hochzeitsstrecke ist zwar einerseits süß, aber das Muster irgendwo zwischen Porzellan und Toile de Jouy erinnert einfach ganz stark an einen Einrichtungsgegenstand. Kurzbluse mit Jabot, muß beides nicht sein. Und die traurig herumhängende Longjacke paßt zwar zur Jogginghose, aber ich bleibe dabei: Allzuweit vom Sofa sollte man sich damit nicht entfernen. Inspirierender scheint es nicht zu werden… Boucléjacke mit Fransen in der xten Variation, genähter Pulli der durch die Lederbesätze nicht mehr ganz so sehr nach Textildiscounter aussieht, aber nicht waschbarer wird…5-Pocket Hose noch mal mit kurzer Bluse und seltsamem Kragen und dann noch einen vermutlich netten Rock, den man aber bei sitzender Haltung des Models nicht erkennt. *gähn* Überstanden.
Die nächste Kosmetikseite ist für Burdaverhältnisse erstaunlich textlastig… nein, mehr Inhalt als sonst ist da auch nicht dabei, muß die Plazierung sein.
Die Nähsschule widmet sich der Five-Pocket-Hose. da schadet eine Anleitung nie, denn das ist ein Klassiker. Auch wenn man ihn nicht, wie den aktuellen Burda-Schnitt, aus elastischem Material macht. (Alle Hobbyschneiderin24-Leser und -leserinnen haben das natürlich schon letztes Jahr gelernt. 😉 )
Blau-weiß ist dasnn auch die Dekostrecke, unter dem Motto “Bye, bye, Winterblues”. Naja, wenn Ostern so spät ist, muß man das Spätfrühlings/Frühsommerthema halt mal etwas vor ziehen. Blau-weiß kommt doch sonst eher im Zusammenhang mit Sommer und Strand, oder? Deko ist ja nie so meins, das aber besonders nicht. Genähte Fische taugen bestenfalls als Stoffrestverwertung (dann muß ich aber noch jemanden finden, der die haben will) und ein Guirlande aus genähten Wölkchen… ne, aber so was von nicht…
“leichter nähen” liefert erneut Pflegetips, diesmal für die Aufbewahrung der Winterkleidung im Sommer. Wobei sich einige von uns fragen, ob sie die überhaupt ausgepackt haben… Bei Daunenjacke und Kunstpelzmantel finde ich das ja noch logisch, aber ein Kleid aus Metallic Jersey darf man nur im Winter tragen? Nun ja…
Die Plusstrecke fängt vielleicht ein kleines bißchen rosa an, aber der Kleidschnitt gehört zu der Sorte, der ich so gar nicht widerstehen kann… Bringt Kurven einfach gut zur Geltung.
Auch Spitzenjacke 129 ist recht nett. Nicht praktisch für den Winter, aber dekorativ. Tunika 131 ist zwar auf dem Bild nett gestylt, aber nicht so mein Geschmack. Das scheinbar zweiteilige Kleid 133 ist auch zum Anbeißen, aber hier hängt das Wickeloberteil schon auf dem Photo tief. Tunika 132 wäre etwas für schnellen Stoffverbrauch, aber einfach wieder zu sehr Sack.
Auch in Variante 134 ist der Vintage Wickel Look sehr schön. Allerdings braucht man offensichtlich wirklich viel Bereitschaft, seinen BH vorzuführen.
Die Sparte “Termine” hat diesmal meine volle Aufmerksamkeit, denn es geht um Textilmuseen. Daß es in Lissabon und Venedig auch so was gibt wußte ich noch nicht. (Nicht, daß ich die anderen schon alle gesehen hätte….)
Danach dürfen Hasen gehäkelt werden. (Über den Titel dafür sage ich mal nix, ist auch nur etwas krampfhaft kreativ…) Die gleiche Anleitung ergibt je nach Garnstärke einen kleinen oder einen extrem großen Hasen. Bei letzterem sollte man aber im Auge behalten, daß man bereits über 3,1 kg Garn braucht. Von den Kosten abgesehen… das Ding braucht mehr als eine Tüte Füllwatte und wiegt hinterher auch gut was…
“Plitsch und Platsch” gibt einen Regenponcho für erwachsene und einige Basiskleidung für Kinder in Größe 104 – 128. Vorgeführt wird die zwar von einem süßen Mädchen, aber Raglanshirt, Shorts, lange Hosen und Hoodie-Weste sind natürlich genauso für Jungs geeignet. Basisteile wie eher selten in Burda.
Die “Bestsites” weisen wie immer den Weg zu Shopping Quellen im Netz. Da sind ja sogar mal zwei dabei, die “Basismaterial” für Handarbeiter anbieten. (Wobei ich auch das einfach lieber vor dem Kauf anfasse…)
Unter “Warenkunde” stellt Burda auf immerhin vier Seiten Nähmaschinen vor. Mehr als einen Teil der Features kann man auf den wenigen Textzeilen natürlich nicht referieren. Eine echte “Kunde” oder gar Kaufhilfe ist es also nicht, aber betrachten wir es einfach mal als unverbindliche Vorschläge… testen sollte ohnehin jeder selber.
Bei “Patchwork” näht man offensichtlich eine Buchhülle, die dann umständlich zugebunden werden kann. Da ich aber die Anleitung eh nicht so ganz verstehe… hm… ich glaube, sie wird genäht, wie man eine Buchhülle so näht, nur Abbildung 4 ist verwirrend…
“À la Chanel” soll das Motto der Leserbilder sein. Sagen wir bei gut der Hälfte kann ich nachvollziehen, wie es zum Thema paßt… aber nicht bei allen. Jedoch bewundernswert, wie viel Mühe sich manche mit der Location für ihr Photo geben. (Dinge, die ich gerne machen würde, wo ich aber nie dazu kommen. 😮 )
Der “Atelierbesuch” führt zunächst nach Kolumbien. Die Vögel, die Feder für Feder aus Papier entstehend sind zugegebenermaßen faszinierend. Ich wüßte trotzdem nicht, was ich damit machen sollte.
Der “Stoff des Monats” ist dann wieder ein netter Druck. Hat einen gewissen Charme, aber was macht man damit?
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Verlag.)
Immer wieder ein Genuss, deine Revue de Presse 😀
Hihi, ich glaube, diese Ausgabe muss ich mir auch kaufen. Das ist so witzig beschrieben. *g*