Irgendwie hat sich auf geheimnisvolle Weise so einiges an Nähfüßen bei mir angesammelt, Zeit dafür, das eine oder andere mal vorzustellen. Wie das Füßchen aussieht und warum es meiner Ansicht nach so aussieht sowie welchen Zweck es erfüllt.
Wer dann in der eigenen Schublade mal wieder ein unidentifizierbares Nähmaschinenanhängsel findet, erkennt vielleicht die Ähnlichkeit. 😉
Los geht es mit dem Biesenfuß. Das gezeigte Modell gehört zu einer Bernina virtuosa 160.
Der Biesenfuß macht, ganz logisch, Biesen. Schmale Biesen, um genau zu sein. Und Biesen sind genähte Falten.
Zu meiner Maschine gibt es verschiedene Biesenfüße, das ist der 5-Rillen Biesenfuß. Es gibt auch noch 3, 7 und 9-Rillenfüße.
Verwendet wird er, indem man mit einer Zwillingsnadel näht, eventuell noch die Fadenspannung etwas verändert und dann den sonst beim Säumen nicht erwünschten Effekt erwartet: Der Stoff zieht sich zusammen und bildet eine schmale Wulst.
Das geht natürlich erst einmal mit jedem Nähfuß.
Von unten erkennt man dann aber den Unterschied: Durch die Rillen wird die Biese beim Weiternähen nicht flachgedrückt, sondern gleitet gut weiter.
Außerdem näht man schmale Biesen meist in parallelen Reihen, was durch die Rillen ebenfalls gut geht, die schon genähte(n) Biese(n) gleitet/(n) in der/(n) Rille(n), die folgenden Reihen sind automatisch parallel dazu.
Dieser 5-Rillen Biesenfuß ist für eine 3mm breite Zwillingsnadel gedacht und mittelschwere Stoffe. Wobei man aber auch leichtere Stoffe und eine etwas schmalere Zwillingsnadel nehmen kann. Je mehr Rillen der Fuß hat, desto schmaler muß die Nadel sein, desto dünner der Stoff und desto enger beieinander kann man die Biesen plazieren.
Damit eine Biese schön “wulstig” bleibt und sich nicht plattdrückt kann man zusätzlich einen Gimpefaden unter dem Stoff mitlaufen lassen. Auch das wird durch die Form des Fußes unterstützt.
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