Ich sagte ja schon, es ist Zeitschriftensaison…. und nachdem mir die sozusagen Nullnummer der OTTOBRE woman im Herbst gefallen hatte, mußte ich natürlich auch die zweite Ausgabe haben.
Erst muß ich allerdings herausfinden, wo vorne ist… bei der jungen Dame (mit einem süßen, aber für ein Fotomodell ungwohnt pausbäckigen Gesicht) im bunten Shirt oder hinter der Kurzhaarigen mit dem Parka in der Bibliothek? (Parka… ich brauche eigentlich schon seit drei Jahren dringend eine neue Übergangsjacke…) Ah, die bunte Seite ist es… Und die Schnitte sind wieder alle in Größe 34-52. Sehr schön. Da ist niemand außen vor und für Leute wie mich, die irgendwo zwischen allen möglichen Größen liegen, wird die Schnittveränderung auch gleich viel einfacher. (Und, wie ich gerade sehe, mit 6,90 EUR haben wir in Deutschland auch den geringsten Preis… )
DAs Editorial ist ausführlich… diesmal allerdings weniger klar. Das letzte Mal wurde eine Grundgarderobe versprochen, diesmal ist ein bißchen von allem die Rede, der Funktion der Kleidung, dem Spaß am Kreieren und Nähen an sich, der Stimmung des Sommers,… egal. Einfach mal gucken. Die Macher sollen ja Schnitte machen können, Texte verfassen kann ich selber. :o)
Lost geht es mit “Nostalgie”. Unter der Bluse “kann” man nicht nur ein Top tragen, bei einem Verschluß der erst auf Nabelhöhe beginnt sollte man das vielleicht sogar… gg Mit der gesmockten Taille ist die Bluse nun gar nicht mein Fall, das Shirt und der ausgestellte Bahnenrock sind, wie bei der letzten Ausgabe auch eher Basisschnitte.
Am Shirt Nummer 5 begeistert mich vor allem der Stoff (ja, es sind Rosen drauf, ja ihr könnt es schon nicht mehr hören… ja, da müßt ihr durch…), mit Puffärmeln habe ich es nach wie vor nicht so, dazu einen Rock mit geschwungener Teilungsnaht, der zum Stoffkombinieren geradezu einläd. Und… hoppla einem Modell das zeigt, daß diese Mode auch reifen Frauen gut steht. Und das Schultertuch? Genäht, gehäkelt, gestrickt? Angeblich als Download auf der Internetseite… nur wo? Ich find”s nicht. 🙁 Da sind nur Kindersachen. (Zu dumm zum Suchen oder war das Heft schneller als die Webseite? 😉 )
Auch Wickelkleid und Hütchen werden von einer älteren Dame vorgeführt. Die außerdem eine realistische Figur hat. 😉 Nun… meins ist es nicht, aber so einen Hutschnitt kann man vielleicht noch mal brauchen.
Die “Dots”n “Stripes” sind mir definitiv zu “niedlich”. Wadenlange weite Hose mit einem Schlichten Ringelshirt ist langweilig, mit dem gepunkteten Wickelshirt drüber mit Schleifchen und Puffärmeln.. ne, nicht wenn man älter als 14 ist. Okay, 16 vielleicht.
Oh, schon bin ich in der Schnittübersicht…. Was haben wir… ein Shirt mit zwei Ausschnitt und drei Ärmelvarianten, ein Wickelshirt, Wickelkleid und Wikeltunika nach dem gleichen Schnitt (würde ich jetzt mal tippen), die Hosen sind alle eher “halblang”… und eine mit “Pump”-Effekt bäh aber die tauchen jetzt vermehrt auf… scheinen “in” zu sein, drei Röcke, zwei davon in je zwei Varianten, das Überblüschen mit Smoktaille…. und… eine Reißverschlußjacke mit Kapuze. Yeah! Genau so was suche ich…. Ah und hinten im Anleitungsteil werden wieder ein paar Techniken erklärt.. Eine Paspeltasche (Die allerdings in Wirklichkeit eine Leistentasche ist, aber so “Fachwörter” übersetzen sich oft schwer), eine Balgtasche (das ist gut, ich glaube, die ist an der Jacke dran und ich habe noch nie eine genäht) und ein Reißverschlussschlitz.
Ach, Bilder in einer Bibliothek… na das ist was für mich, da fühle ich mich gleich heimisch. Der Leinenrock ist tatsächlich aus zwei verschiedenfarbigen Stoffen genäht… ja, dazu läd die Teilnungsnaht ein. Shirt und Hose für Schwangere sind diesmal auch dabei, aber die Information, daß das Modell in der 36. Schwangerschaftswoche ist mag helfen, so in etwa abzuschätzen, wie viel Bauch reinpaßt.
Endlich… der Parka. Ja, schlicht, aber funktional alles dran. Da kann das Futter dann auch poppiger sein. 😉 Die Hose hingegen… nein, auch in knapp knöchellang sieht eine Pumphose doof aus. Es sei denn veilleicht, man machte Sport… da könnte es immerhin praktisch sein.
“Vintage Vacation” sehen tatsächlich aus wie Bilder aus dem Alltagsleben. Die Kleidung auch (wo das Vintage sein soll erschließt sich mir gar nicht), aber dafür sind die Schnittdetails (So weit vorhanden…) auf den Fotos gut zu erkennen.
Oh, das gefällt mir! Die gleichen Modelle, aus unterschiedlichen Stoffen einmal an einem schlanken und einmal an einem dicken Modell. (Ja, sie ist dick.) Und warum soll jemand der jung und dick ist nicht einfach auch so sein dürfen? Nicht kaschiert (was eh kein Kilo verschwinden lässt, sondern eben nur nach “ist dick, versucht aber es zu verstecken” aussieht), sondern im Wickelshirt. Einfach eine schicke, modische junge Frau. Schön!
Das gefällt mir an dem Heft besonders gut: Die Kleidungsstücke werden an Frauen mit unterschiedlichen Figuren und unterschiedlichen Alters gezeigt. Dünne, vollere und dicke. Junge, erwachsene und, ja, alte. Das zeigt doch schön, daß die Schnitte für jeden tragbar sind. Und von Menschen getragen werden, nicht von Puppen. (Wenn ich mir die Bilder der Redaktion auf der ersten Seite so angucke…. die haben sich die Modells überhaupt gespart, oder wie seht ihr das??) Und über Farbe und Stoff entscheiden wir doch selber.
Die Schnitte sind eher wenig spannend und aufregend, sondern schlicht, aber dadurch anfängerfreundlich und wenn man sich einen davon anpaßt, dann bekommt man wie auch beim ersten Heft einen Basisschnitt, von dem man lange was haben kann.