Recht ungewohnt ist dieser winterliche Titel im Reigen der anderen Hefte, die im Moment bnt nd frühlingshaft daher kommen. Da allerdings für die deutsche Ausgabe offensichtlich einfach das Italienische Heft stur übersetzt wird, wundert es dann nicht mehr, offensichtlich haben wir die Januar-Ausgabe der La Mia Boutique vor uns.
Wobei der Titel ein weitgefächertes Bouquet verspricht, nämlich nicht nur Damenkleidung sondern auch für Herrn und Babies soll es Modelle geben.
Die “Notes” kann man überblättern, denn die Veranstaltungen waren im Januar schon und andere Webangebote liegen nur auf italienisch vor, nutzen somit nicht so viel.
Die Modeseite widmet sich dem Thema Hosen-Klassiker. Inspiriert mich alles nicht, ich sehe aber mit Entsetzen, daß diese Westen, die aussehen, als habe man einer Jacke oder einem Mantel die Ärmel abgerissen offensichtlich wirklich unausweichlicher Trend sind. *bäh*.
Dafür hat die erste Modestrecke viel Augenfutter zu bieten. Valeria Bosco arbeitet mit Shibori Technik zu minimalistischen Schnitten.
Das führt zu einem interessanten Wendemantel und zu einer (aus meiner Sicht) noch interessanteren Wendejacke. Hier gefallen mir die Proportionen einfach noch besser als am Mantel. In der Saumverarbeitung bleibt das Seidenfutter etwas blusig und überstehend, das sieht aber im Ganzen tatsächlich schöner aus, als wenn es mit der Maschine Kante an Kante genäht worden wäre.
Auch an einem schlichten, langärmeligen Oberteil kommt die Färbetechnik gut zur Geltung.
Und auch wenn der Schnitt von Kleid 04 für mich absolut nicht ginge, gefällt mir das Kleid sehr gut. Schnitt und Stoff unterstützen sich, wie man das selten sieht, schon gar nicht bei Kleidung “von der Stange”.
Auch das nächste, ebenfalls schlicht geschnittene Kleid bringt das Material zur Geltung. Überraschend, daß Seide so sportlich aussehen kann.
Das Interview mit der Designerin verrät dann auch, daß es eben “Design” ist und nicht Kleidung von der Stange. (Der eingeschobene Kosmetikteil paßt dann mit dem Thema “nude” im Grunde genommen gut zur Mode.)
Das Konzept der nächste Modestrecke, Kleidung passend für 20, 30 und 40 Jahre (und älter) erscheint mir doch etwas überholt. Zumindest in Deutschland reflektiert das die Bekleidugsgewohnheiten doch nicht so recht. Die 20-30jährigen werden in Leggings gesteckt. Die Jacke dazu ist ganz nett, besonders das Detail mit der Schnalle am Hals. (Wobei mir gerade auffällt, daß unter jedem Kleidungsstück der Name einer Bekleidungsfirma steht? Im Heft finden sich dann also Schnitte, um Kaufkleidung nachzunähen? Wobei sich da die Frage stellt, ob die Bilder im Heft dann die genähten Teile oder die “Originale” aus der Konfektion zeigen?) Das Outfit für 30-40jährige ist einfach nur grauenhaft. Die Kombination aus hochgeschlossener Bluse mit einem kniebedeckten Faltenrock (aus Kunstleder?) sieht altbacken aus. Oder liegt es daran, daß die Farbkombination dem Model nicht steht? (Das ist nämlich das gleiche wie für 20-30…). Denn auf den zweiten Blick ist die Kombination aus Musterstoff und Uni der Bluse durchaus reizvoll. Und auch der unstrukturierte Maximantel dazu hat auf den zweiten Blick interessante Details. Ab 40 aufwärts ändert sich dann aus Sicht der Zeitschrift der Modestil offensichtlich nicht mehr. Meine Mutter und ich könnten also für den Rest unseres Lebens die gleichen Sachen tragen… na eher nicht, oder? Auch hier sind die Teile einzeln genommen nicht schlecht, besonders das Kostüm und der Rock mit den auffälligen Taschen. die weiße Bluse. hochgeschlossen und mit Rüsche, vielleicht weniger. Aber die Kombination…? Und der Mantel ist dann ein eleganter Standardmantel, den kann man vermutlich wirklich bis an sein Lebensende tragen.
Die Schuhvorschläge “ein rot für alle” für die verschiedenen Altersgruppen lassen mich dann endgültig an der Weisheit der Blattmacher zweifeln. So dürfen die 20jährigen in bequemen flachen Schuhen laufen, wohingegen der als “bequemer Mokassin” beschriebene Schuh für die Altersgruppe 40+ zwar ein Plateau vorne hat, aber wohl dennoch netto etwa 7cm Absatzhöhe übrig bleiben dürften…
Mit “rot und schwarz” geht es weiter.Bei einm kurzen und schlichten Bouclé Jäckchen kann man nicht viel falsch machen. Der kurze Overall kann mich hingegen nur mäßig begeistern. Ein roter Blazer zur schwarzen Kunstlederhose wirkt immer gut, aber die Hose wirkt billig und wirft so häßliche Falten, wie nur Kunstleder das kann. Ganz süß dann wider das rot Sackkleid mit dem kleinen schwarzen Cape.
Unvermeidlich auch in diesem Heft die umzulegenden oder -knotenden Dekokragen. Ich warte immer noch auf Outfits, an denen sie gut aussehen….
Danach sind die Herren dran. Unter “klassisch” gibt es ein grauenhaft kariertes Sakko (okay, Stoff kann man ändern) zur Hose.
Um so besser gefällt mir dafür die Lederjacke. Obgleich ich auch hier den Verdacht habe, daß die im Detail gezeigten Feinheiten der Verarbeitung eher dem Konfektionäre zu verdanken sind, als einer Nacharbeitung des mit dem Heft gelieferten Schnittes…
Ganz deutlich wird das dann bei den Kindersachen, hier kann man teilweise das Firmenlabel in den Kleidungsstücken lesen. Zumal nur die Kleidungsstücke ohne Kind gezeigt werden. Wobei ich die Kombinationen für Mädchen und Junge für ein 1jähiges Kind süß finde, aber die Größen fangen bei 3 Monaten an. So süß wie besonders das Mädchenmäntelchen ist… das und ein Rock mit Taillenbund bei einem Baby, das noch vor allem liegt?
In den “plus” Größen darf wieder ein “Model für einen Tag” ran, also eine Leserin. Die Kimonojacke hat auch in dieser Version viel von Hausjacke, am Shirt ist die Borte am Halsausschnitt ganz reizvoll, aber wirklich spannend ist das nicht. Der Hosenanzug auch nicht, aber das es auch in größeren Größen Figurbetont sein darf, ist ein guter Ansatz. (Wobei diese “größeren Größen” so groß nicht sind…)
Wenig interessant sind die Seiten mit Shopping Vorschlägen und die Kosmetikseite ist das übliche, was man locker überblättern kann.
Eine Vorschau aufs nächste Heft oder einen Erscheinungstermin gibt es nicht. Meine Prognose: Wir bekommen die Märzausgabe Ende April…
(Photos sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim Verlag.)
Wann sehen wir uns? Wann kann ich Deine Hefte intensive studieren?
Es gab in beiden ein paar Sachen, die mir gefielen, aber die Größen haben mich abgeschreckt. Vielleicht klappt es ja nach der Fastenzeit und ich passe in das ein oder andere rein? Die Hoffnung stirbt zuletzt 😀
Was war gleich wieder deine Ausrede nicht zur h&h zu kommen? 😉
##@#***~~~~~@@@##****!!!!!!
Wer kann mir sagen wo ich das heft auf deutsch kaufen kann in der schweiz