Revue de Presse: Meine Boutique Italienischer Stil Februar/ März 2014 (2)

TitelRecht ungewohnt ist dieser winterliche Titel im Reigen der anderen Hefte, die im Moment bnt nd frühlingshaft daher kommen. Da allerdings für die deutsche Ausgabe offensichtlich einfach das Italienische Heft stur übersetzt wird, wundert es dann nicht mehr, offensichtlich haben wir die Januar-Ausgabe der La Mia Boutique vor uns.

Wobei der Titel ein weitgefächertes Bouquet verspricht, nämlich nicht nur Damenkleidung sondern auch für Herrn und Babies soll es Modelle geben.

Die “Notes” kann man überblättern, denn die Veranstaltungen waren im Januar schon und andere Webangebote liegen nur auf italienisch vor, nutzen somit nicht so viel.

Die Modeseite widmet sich dem Thema Hosen-Klassiker. Inspiriert mich alles nicht, ich sehe aber mit Entsetzen, daß diese Westen, die aussehen, als habe man einer Jacke oder einem Mantel die Ärmel abgerissen offensichtlich wirklich unausweichlicher Trend sind. *bäh*.

Dafür hat die erste Modestrecke viel Augenfutter zu bieten. Valeria Bosco arbeitet mit Shibori Technik zu minimalistischen Schnitten.

Jacke "Meine Boutique"Das führt zu einem interessanten Wendemantel und zu einer (aus meiner Sicht) noch interessanteren Wendejacke. Hier gefallen mir die Proportionen einfach noch besser als am Mantel. In der Saumverarbeitung bleibt das Seidenfutter etwas blusig und überstehend, das sieht aber im Ganzen tatsächlich schöner aus, als wenn es mit der Maschine Kante an Kante genäht worden wäre.

Auch an einem schlichten, langärmeligen Oberteil kommt die Färbetechnik gut zur Geltung.

Kleid "Meine Boutique"Und auch wenn der Schnitt von Kleid 04 für mich absolut nicht ginge, gefällt mir das Kleid sehr gut. Schnitt und Stoff unterstützen sich, wie man das selten sieht, schon gar nicht bei Kleidung “von der Stange”.

Auch das nächste, ebenfalls schlicht geschnittene Kleid bringt das Material zur Geltung. Überraschend, daß Seide so sportlich aussehen kann.

Das Interview mit der Designerin verrät dann auch, daß es eben “Design” ist und nicht Kleidung von der Stange. (Der eingeschobene Kosmetikteil paßt dann mit dem Thema “nude” im Grunde genommen gut zur Mode.)

Das Konzept der nächste Modestrecke, Kleidung passend für 20, 30 und 40 Jahre (und älter) erscheint mir doch etwas überholt. Zumindest in Deutschland reflektiert das die Bekleidugsgewohnheiten doch nicht so recht. Die 20-30jährigen werden in Leggings gesteckt. Die Jacke dazu ist ganz nett, besonders das Detail mit der Schnalle am Hals. (Wobei mir gerade auffällt, daß unter jedem Kleidungsstück der Name einer Bekleidungsfirma steht? Im Heft finden sich dann also Schnitte, um Kaufkleidung nachzunähen? Wobei sich da die Frage stellt, ob die Bilder im Heft dann die genähten Teile oder die “Originale” aus der Konfektion zeigen?) Das Outfit für 30-40jährige ist einfach nur grauenhaft. Die Kombination aus hochgeschlossener Bluse mit einem kniebedeckten Faltenrock (aus Kunstleder?) sieht altbacken aus. Oder liegt es daran, daß die Farbkombination dem Model nicht steht? (Das ist nämlich das gleiche wie für 20-30…). Denn auf den zweiten Blick ist die Kombination aus Musterstoff und Uni der Bluse durchaus reizvoll. Und auch der unstrukturierte Maximantel dazu hat auf den zweiten Blick interessante Details. Ab 40 aufwärts ändert sich dann aus Sicht der Zeitschrift der Modestil offensichtlich nicht mehr. Meine Mutter und ich könnten also für den Rest unseres Lebens die gleichen Sachen tragen… na eher nicht, oder? Auch hier sind die Teile einzeln genommen nicht schlecht, besonders das Kostüm und der Rock mit den auffälligen Taschen. die weiße Bluse. hochgeschlossen und mit Rüsche, vielleicht weniger. Aber die Kombination…? Und der Mantel ist dann ein eleganter Standardmantel, den kann man vermutlich wirklich bis an sein Lebensende tragen.

Die Schuhvorschläge “ein rot für alle” für die verschiedenen Altersgruppen lassen mich dann endgültig an der Weisheit der Blattmacher zweifeln. So dürfen die 20jährigen in bequemen flachen Schuhen laufen, wohingegen der als “bequemer Mokassin” beschriebene Schuh für die Altersgruppe 40+ zwar ein Plateau vorne hat, aber wohl dennoch netto etwa 7cm Absatzhöhe übrig bleiben dürften…

Mit “rot und schwarz” geht es weiter.Bei einm kurzen und schlichten Bouclé Jäckchen kann man nicht viel falsch machen. Der kurze Overall kann mich hingegen nur mäßig begeistern. Ein roter Blazer zur schwarzen Kunstlederhose wirkt immer gut, aber die Hose wirkt billig und wirft so häßliche Falten, wie nur Kunstleder das kann. Ganz süß dann wider das rot Sackkleid mit dem kleinen schwarzen Cape.

Unvermeidlich auch in diesem Heft die umzulegenden oder -knotenden Dekokragen. Ich warte immer noch auf Outfits, an denen sie gut aussehen….

Danach sind die Herren dran. Unter “klassisch” gibt es ein grauenhaft kariertes Sakko (okay, Stoff kann man ändern) zur Hose.

Jacke "Meine Boutique"Um so besser gefällt mir dafür die Lederjacke. Obgleich ich auch hier den Verdacht habe, daß die im Detail gezeigten Feinheiten der Verarbeitung eher dem Konfektionäre zu verdanken sind, als einer Nacharbeitung des mit dem Heft gelieferten Schnittes…

Ganz deutlich wird das dann bei den Kindersachen, hier kann man teilweise das Firmenlabel in den Kleidungsstücken lesen. Zumal nur die Kleidungsstücke ohne Kind gezeigt werden. Wobei ich die Kombinationen für Mädchen und Junge für ein 1jähiges Kind süß finde, aber die Größen fangen bei 3 Monaten an. So süß wie besonders das Mädchenmäntelchen ist… das und ein Rock mit Taillenbund bei einem Baby, das noch vor allem liegt?

In den “plus” Größen darf wieder ein “Model für einen Tag” ran, also eine Leserin. Die Kimonojacke hat auch in dieser Version viel von Hausjacke, am Shirt ist die Borte am Halsausschnitt ganz reizvoll, aber wirklich spannend ist das nicht. Der Hosenanzug auch nicht, aber das es auch in größeren Größen Figurbetont sein darf, ist ein guter Ansatz. (Wobei diese “größeren Größen” so groß nicht sind…)

Wenig interessant sind die Seiten mit Shopping Vorschlägen und die Kosmetikseite ist das übliche, was man locker überblättern kann.

Eine Vorschau aufs nächste Heft oder einen Erscheinungstermin gibt es nicht. Meine Prognose: Wir bekommen die Märzausgabe Ende April…

(Photos sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim Verlag.)

Revue de Presse: Meine Boutique Italienischer Stil Dezember 2013/ Januar 2014 (1/1)

TitelVon der italienischen “La Mia Boutique” hatte ich schon gehört und vor einigen Jahren auch in Frankreich mal einige Ausgaben von etwas aufgepickt, was wohl eine Übersetzung davon war. Daß ich da nicht widerstehen konnte, als ich am deutschen Kiosk “Meine Boutique” sah ist klar, oder?

Der Titel wirkt sehr winterlich und auch edel, nur die Posen des Models sind (wie auch in anderen Teilen des Heftes) erst mal irritierend, weil sie offensichtlich darauf abziehlen, wie eine Schaufensterpuppe zu wirken. Aber gut… mal was anderes.

Das Editorial ist textlastig und stellt auch gleich mal klar, daß es hier um auffallende, elegante und trendige Outfits geht. Nicht um banale Alltagskleidung. Außerdem handelt es sich offenbar um die Novemberausgabe, die man einfach nahtlos ins Deutsche übersetzt hat…

Das zeigt sich auch bei den “Notes” die mit “November” untertitelt sind und Vor allem über Veranstaltungen berichten, die schon vorbei sind. (Und in Italien stattfinden, aber das finde ich nun weniger schlimm, vielleicht braucht man ja auch mal eine Adresse für einen Urlaub?)

Außerdem gibt es einen “Modeüberblick” mit jeweils vier Outfits, bei denen ein Rock im Fokus steht. Jeweils komplett mit Tasche und Schuhen. Die Outfits sind aus Kaufklamotten zusammengestellt und offensichtlich von Laufstegmodellen inspiriert. Bezugsquellen in form italienischer Webshops werden genannt, Preise nicht. Da ein Paar der Schuhe von “Camper” ist steht allerdigns zu hoffen, daß die anderen Sachen sich auch im bezahlbaren Rahmen bewegen könnten. (Und daher auch nicht ganz so spaktakulär sind, wie die Laufstegkreationen…)

“Der Reiz des Winters” ist dann das Motto der ersten Modestrecke. Zugegeben, dieses Jahr haben wir noch keinen, der zur Pelzmütze verlockt, aber das kann ja noch kommen. Wenn ich das Editorial richtig verstanden habe, dann ist nicht nur der Mantel vom Titel von der Designerin Laurau Mancini, sondern die ganze Modestrecke? Ein ärmelloses Kleid mit einem sehr kurzen Faltenmini sehe ich im deutschen Winter jetzt weniger, aber wer leidenswilliger ist und keinen zu strikten Dresscode hat, kann damit eventuell sogar ins Büro.

Kleid Meine BoutiqueMir selber gefällt das türkise Kleid noch besser. Ganz schlicht, bis auf die etwas plüschig wirkende Borte, die für ein winterliches Gefühl sorgt. Das ist zwar völlig nicht meine Größe, aber die interessanten Details kann man einem passenden Etuikleid-Schnitt locker “anflanschen”. Bräuchte ich dann nur die Zeit zum Nähen und die Gelegenheit, ein so elegantes Kleid zu tragen…

Nicht überraschend, daß es ein schmales schwarzes Jäckchen dazu gibt, sehr elegant.

Daß ich bei dem schwarzen Etuikleid dahinschmelze ist ja auch klar… völlig schlicht, nur die Stickerei wirkt… Und kann man zum Glück auch aus jedem Etuikleidschnitt basteln. 😀

Etwas auffälliger dann das nächste Kleid, wieder ein schlichter Schnitt, aber mit Ärmeln und Oberteil aus transparentem Stoff und einer Schleife auf dem Bauch. Hat was von Vintage, aber eleganter Vintage.

Ach guck an, danach gibt es noch ein Interview mit der Designerin. Und Tips für das passende Make Up. Die bei näherem hinsehen allerdings nur Produktwerbung sind, denn sie verraten einem zwar, welche Produkte man verwenden soll, aber nicht, wie z.B. der Lidschatten für genau diesen Effekt aufgetragen wird.

“Happy Hour” ist das nächste Motto. Die bunte, schmale Hose ist nicht so spannend, aber die Jacke 07 mit dem großen Kragen und den raffinierten Fältchen schon eher. Top mit besticktem Bubikragen und Schößchen ist dann wieder nicht so mein Stil. Die Palazzo-Hose sehr auffällig… wenn man das mag und groß und dünn ist… warum nicht.

“Tierische Farben” präsentiert Animal Prints. Die Schnitte sind klassisch, aber die Ausführung ist dann durchweg eher was für Liebhaberinnen von Leo und Co. Das muß für mich jetzt eher nicht sein.

Vor dem Anleitungsteil gibt es eine Anleitung wie man sich vermessen läßt. Die Größentabellen im Heft entsprechen nich ganz den deutschen Gewohnheiten, da sollte man mal nachgucken. Einige Nähtechniken werden gesondert erklärt und eine Seite zeigt Gradierregeln.

Und nach dem Anleitungsteil eine dreiseitige Übersetzungstabelle, vermutlich für Begriffe auf dem Schnittbogen, die man nicht übersetzt hat. Das könnte hilfreich sein.

Mit “Mode wärmend” und “Bedecken sie ihre Schultern” geht es weiter. Ein schwarzer Mantel, wieder mit vielen Details, die aufgrund der Farbe nichgt so gut zur Geltung kommen. (Also recht “understatement”.)  Dafür darf ein asymmetrischer Rock um so mehr in orange knallen. Das Fellcape.. nun ja. Modell 22 würde ich für eine Jacke halten, auch wenn “Kurzmantel” dran steht. Und wieder so ein auffälliges Detail am Kragen… sozusagen ein nach Außen umgeschlagener Stehkragen… Und noch einige Kleidungsstücke mehr, in diesem Stil.

“Mode neckisch” hat dann etwas mehr… also… äh… “Fetischkleid” und “Machen Sie sich frei”… da weiß ich nicht ganz, was ich davon halten soll. Das Lederkleid finde ich nicht mal sonderlich sexy, eher so ein Modell, wo sich Material und Schnitt nicht optimal gut tun. Ein “Minikleid” (ich würde es Shirt nennen, zumal es nicht mal den Po bedeckt) zur Leggings hat was von Billigklamottenladen. Das Kleid aus goldemen Leder.. ich weiß nicht recht, für welchen Anlass, aber das hat Glamour. Außerdem Anleitungen, billige Handtaschen mit viel “Glam” aufzumotzen.

Mit ein paar Basteleien für Accessoires geht es weiter, gerüschelter Schal aus Kunstpelz und ein Kragen mit “bling”.

“Warmer Herbst” ist das Motto für die Mädchenmode. 8-11 Jahre wird als Alter angegeben und die Sachen sind nicht rüschig, aber mich recht kindlich, bei uns habe ich das Gefühl, daß Kinder so ab Mitte der Grundschulzeit tendentiell schon wie “Mini-Erwachsene” angezogen werden. Da finde ich das ja angenehm.

Kleid Meine BoutiqueNach all den zierlichen Damen gibt es dann doch noch “großzügige Größen”. (Nette Umschreibung. *gg*) Und nach dem es in Italien auch keine Models in der Größe (wir reden hier gerade mal von Schnitten in 40/46!) zu geben scheint, verbindet man das mit der Aktion “Model für einen Tag” und so darf eine echte und offensichtlich nicht mehr ganz junge Frau vor die Kamera. Kleid 39 mit der einseitigen Falte gefällt mir sehr gut. Auch das ein Detail, das man glücklicherweise an jeden passenden Kleidschnitt hinbasteln kann…

Das andere Modell, ein Neckholder Kleid, berauscht mich jetzt weniger. Steht der Trägerin aber besser, weil es ihren Bauch weniger betont. :-p

Danach noch ein wenig Info, Stoffgeschäfte in Italien (kann ja für Urlaub nützlich sein), Wohnstyle (inklusive Waschmaschine…) und Augecremes. Nun ja.

Wann das nächste Heft raus kommt verraten sie leider nicht, ich werde aber die Augen offen halten. Denn auch wenn die Größen so gar nicht für mich passen, sind doch viele Anregungen drin, die ich entsprechend umsetzen kann. Falls ich mal Zeit habe. 😉

(Photos sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim Verlag.)