Nach der “Fait Main” in Paris zu suchen habe ich aufgegeben. Inzwischen gehe ich gleich zu agora in der Rue des Archives, die haben sie nämlich immer. Andere Zeitschriftenstände eigentlich nie. (Außerdem hatte ich sie mal in einem “Relay” im Umsteigebereich der Metro-Station Châtelet-Les Halles gefunden und in einem recht kruschtigen und winzigen Zeitschriftenladen in der Nähe der Place d’Italie, müßte Boulevard Auguste Blanqui sein. Aber das waren eher Zufallsfunde, daher gleich zu agora.)
Das Heft ist, nicht überraschend, eine Sommerausgabe für den Übergang zur Ferienzeit. (Die in Frankreich ja im Juli beginnt.) Die Mischung ist wie üblich, viel Nähen, etwas stricken, etwas Deko und die eine oder andere Produktwerbung. (Wobei ich bei letztere ein niedliches Sandspielzeug im Küchendesign sah: Der längliche Sandeimer ergibt umgedreht einen Küchenherd mit zwei Platten und die Sandförmchen ergeben z.B. Kuchstücke. Hauptfarbe rosa, was sonst…)
Bei den Bpchern macht das eine oder andere Lust, vor allem die Bücher, die sich mit der “höheren” Mode und den zugehörigen Hüten befassen. Überhaupt sind die vorgestellten Ausstellungen alle eher “edel”- in Calais über Spitze und das Label “On Aura Tout Vu”, in Caudry (wo es auch ein Musum für Spitzen und Stickerei gibt) Kleider aus dem Film “Der große Gatsby”, viele Schmetterlinge aus Stahl im Château d’Haroué und Kostüme der Oper von Lyon im “Musée des Tissus” in Lyon. Die jeweils ausführliche Berichterstattung tröstet ein wenig darüber hinweg, daß ich nicht überall sein kann.
Weniger begeistert bin ich diesmal von den Strickmodellen. Das meiste ist ziemlich grauenhaft, ohne sagenzu können warum. Sprich ich finde oft entweder das Muster oder den Schnitt oder die Farbe gut, aber alles zusammen “stimmt” dann nicht. Am ehesten gefallen mir noch die bunten Mädchenpullover vom Titel. Allerdings ist auch die Jacke von Drops einen zweiten Blick wert. Im Ganzen gefällt sie mir nicht so wahnsinnig gut, aber durch die betonte Zunahme in der hinteren Mitte einen Schößcheneffekt ohne eigentliches Schößchen (sondern nur eine sehr leichte A-Linie) zu schaffen ist eine Idee, die mir gut gefällt. Da kann man vielleicht was draus machen.
Deko und Basteln ist dann auch nicht so meines. Drucken mit Blättern, Stoffstreifen flechten,… nun ja. Das Perlencollier schon eher, aber dazu habe ich andere Bücher.
Doch zu den Schnitten. Die verbreiten viel Sommer, auch wenn mir nicht alles für mich gefallen würde.
So gefallen mir die Jerseyröcke mit den “Twisteffekten” im Stoff. Gibt es in drei Varianten von lang auf dem Bild bis zu kurz. Mir gefallen sie alle, für mich aber doch nur in der langen Version.
Auch die Plus-Größen (diemal nur drei Modelle) überraschen positiv. Ein Jersey-Overall der sicher relaxed ist, aber doch auch gut aussieht, das ist ja nicht so einfach.
Niedlich auch die Kleindkindersachen, sei es als Overall, sei es als T-Shirt mit eingenähter Weste. Damit kann man dem Nachwuchs vielleicht das “fein machen” gut verkaufen?
Die Leinemodelle machen mir viel Lust, mich sofort an meine Nähmaschine zu werfen. (Ich hätte sogar noch Leinen im Vorrat…) Die als ärmelloses Oberteil getragene Weste würde sogar ich tragen (trotz meiner allgemeinen Westenallergie), aber besonders gut gefällt mir das Kleid. Eigentlich ganz schlicht, aber durch den kräftigen Vorderreißverschluss und den Schulterriegel nicht langweilig.
Jetzt müßte ich nur noch Zeit haben, das umzusetzen…
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