Diesmal ist der Titel hell, natürliche Winterromantik oder so. (Ich glaube, früher war das immer im Januar?) Weihnachtszeit soll aber auch Thema sein… das ist die eine Zeit im Jahr, wo ich der Deko-Orgie dann doch nicht ganz widerstehen kann…
Auch das Editorial läutet das Weihnachtsglöckchen. Festlich soll es sein und dafür soll die Kleidung sein. Klingt doch vielversprechend.
Bei den Kreativ-Trends geht es erst mal um eine große Tasche. Große Taschen sind gut, allerdings trage ich selten Hunde oder Yoga-Matten. Da wären Verschlüsse besser. Und für den Einkauf auf dem Markt ist der gute alte Cabas besser, Die schmalen Schals finde ich recht schmückend, aber wie man säumt weiß ich schon. Mosaike aus Perlen oder Plattstich erinnert mich doch eher an Karneval. Zumal dieses Jahr hier Indianerinnen en Vogue zu sein scheinen. (Zumindest in Köln.)
“Weich und wild” nennt sich diesmal das alljährliche Winterweiß- und Naturfarbenthema. Erfreulicherweise wird grau statt beige zum Weiß versprochen, das gefällt mir. Mantel 104B hat einen interessanten Schnitt, aber aus dem völlig schlappsigen Stoff wirkt das gar nicht.
Sehr gut gefällt mir das Boulekleid 104B. Zumal ich seit einigen Jahren weiß, daß Boule an mir auch gut aussieht. Und der Rückenausschnitt mit den tiefen Falten mag nicht praktisch sein… aber ein tolles Detail. Da hätte ich Lust, das in meiner Größe zu adaptieren.
Ob man für ein dreieckiges Tuch eine Anleitung braucht… nun ja. Das Label “Geschenk-Idee” legt aber nahe, daß man versucht, dieses Thema in den Modeteil zu integrieren. Die Kombination aus Lederimitathose und der kurzen Bouclejacke ist ganz sicher nicht für mich, aber der Kontrast der Stoffe spricht mich trotzdem an. Toll für schlanke Frauen.
Sehr gut gefällt mir dann ebenfalls Rock 111 mit tiefer Kellerfalte. Erinnert beinahe an die derzeit angesagten Hosenröcke. Nur schöner. Und ohne die Nachteile des Hosenrocks. Den Schnitt kann man doch auch gut in größer nachbauen.
Weste 105… Weste halt. Dann eine Shoppertasche. Ach ja, Geschenk. Sehr spannend dann wieder das Kleid 110A in Langgröße. Wunderbare Falten, schöne Taillenbetonung… 20 Zentimeter wachsen und 20 kg abnehmen wäre dann jetzt wohl praktisch… Die Weste noch mal in Lang. Und ein Mantel der laut Text eine Boule-Form haben soll, aber wie ein zu kurz geratener Bademantel wirkt.
Das passende “Accessoire” dazu sind dann Schuhe. Moonboots sehen auch in Kurz Scheiße aus (hatte ich als Kind aber mal, warm sind sie ja, zum Schlitten fahren gehen), die ganzen Ugg-Derivate fallen offensichtlich in die Kategorie “Softboots” und sehen dieses Jahr bewährt doof aus. Die Schnürboots sind nicht spannend, aber tragbar, die Ankleboots mit Absatz können mich gerade eher nicht begeistern. Wirkt zu den gezeigten Absatzhöhen irgenwie… unproportioniert.
“Weihnachten mischt irgendwie Deko mit Erwachsenen und Kinderkleidung. Nun gut. Das muß dann wohl die im Editorial versprochene Festlichkeit sein. Ach nein, die Deko kommt doch weiter hinten, das wird nur schon mal ein wenig vorweggenommen. Kleid 120C erinnert an Bullerbü. Nachthemd mit Rüschen, geht so was von nicht. Kurzjacke 101 hat nicht nur seltsame Proportionen und eine seltsame Form, sondern auch ganz üble Nähte. Und das Abnäherende… keine Lust zum Ausbügeln oder was? Der rosa Mädchenmantel (Gr. 104 – 128) ist recht niedlich, aber für echte Kinder-Winterabenteuer vielleicht ein wenig halsfern. Das Kinderhemdblusenkleid wird sicherheitshalber nur auf dem Bügel gezeigt, wo man dank dunklem Stoff reichlich wenig erkennt. Die Damenversion daneben sieht jedenfalls wieder wie ein Nachthemd aus. Daß das Rückenteil deutlich länger ist, trägt dazu bei. Für Jungs gibt es einen Overall. Also irgendwie scheint sich Burda unter Weihnachten einen gemütlichen Lümmeltag auf dem Sofa vorzustellen? Schlaghose und Leoshirt mit Jabots ist im Vergleich dafür beinahe schon angezogen. Wie das Mädchenkleid in Leo aussieht kann man in der sitzenden Position nicht so gut erkennen, aber Ärmellos für Kinder an Weihnachten? Heizkosten sind da kein Thema, oder? Ganz nett ist dann doch noch das Kleid in Kurzgröße. Für Jungs dann noch mal Hoodie und eine gestrickte Mütze. Mit Kleid 122A kommt endlich ein wenig festliche Stimmung auf. Vor allem die Zeichnung ist durchaus vielversprechend. Bei der Stoffwahl bin ich mir nicht ganz sicher. Für Männer dann eine Steppjacke, für Jungs eine Jacke im Holzfällerstil. Das hat mir Weihnachten gleich was zu tun? Ah ja, dann ein Duffelcoat für Damen, noch eine Knabenweste und wieder ein Kinderoverall 129B. Der nach einem Blick auf die Zeichnung doch nicht nur ein Sack mit Beinen zu sein scheint. Aber im Stoff sehe ich irgendwie keine Entsprechung der Linien vorne auf den Beinen? Weder Nähte noch Bügelfalten. Hm…. Dann ein Rüschenshirt für Mändchen. Eigentlich süß, aber zu der sportlichen Hose wirkt es wieder so, als sei es ein Kleid, dem was fehle.
Ah, endlich! Mit dem duftigen Kleid 122B stellt sich auch bei mir Festtagstimmung ein. Na bitte, geht doch!
Ah ja, das dunkelblaue Nachthemd gibt es auch als Longbluse 121A. Aus Seide sicherlich ein wenig festlich… aber nicht aufregend. Dann noch mal das Rüschenshirt für Mädchen. Etwas wenigen Rüschen und schon sieht es besser aus. Maxirock zum Maxipulli wird auch mit Gitzer nicht aufregender.
Wobei der Rock 124 mit der Wickelfalte und der Passe durchaus attraktiv aussieht. Hier ist es wirklich schade, dieses Detail unter einem Pulli zu verstecken. (Die Wickelbluse 124 ist übrigens auch sehr schön….)
Grauenhaft hingegen Das Kleid 120B mit der Gardinenschabracke unten… zu Karneval oder für ein sehr kleines Kind vielleicht… wer denkt sich so was aus?
Danach gibt es einen bunten Produktreigen, der uns anregen soll, Geschenke zu kaufen. Nichts sonderlich interessantes dabei.
Danach dann die Deko. Das einzige Dekothema im Jahr, das mein Interesse hat. mal sehen… Wimpelketten über Kiefernzapfen… irgenwas mit großen Buchsagteben, eher nein. Aufschablonierte Spitze auf Packpapier, nett, aber nicht neu. Ne, irgendwie muß ich das alles nicht haben.
Die “Best Sites” ist der nächste Shoppingratgeber. Weil wir ja alleine den ganzen Kram bei etsy und dawanda nicht finden…
“Leichter nähen” = “Wie geht das eigentlich… Vögel filzen?”. Äh ja. Da kommen zwar Nadeln dabei vor, aber nicht wirklich zum Nähen…
Bei Best of Styling nimmt sich Frau Bily die weiße Longbluse vor. Da die Bluse ja eher langweilig ist, kann man sie natürlich variable stylen. Warum Frau Bily jedoch ins Kino eine ipad Hülle mitnehmen muß, weiß ich nicht. Da sollte doch genug Bildschirm sein…
“Liebe zum Detail” ist wohl vor allem Schwarz und grau. Mal sehen, ob das die Schnitte tatsächlich gut zur Geltung bringt. Der Boulemantel 102 aus Walkloden sieht tatsächlich mal nach Boule aus. Schon besser so.
Das wunderbare Kleid in Langgröße (hier als Modell 110B) Kommt so tatsächlich sehr gut zur Geltung.
Auch Rock 115B mit Schlitz und in Maxilänge ist auf eine angezogene Art sexy. Wobei das Lurexshirt dazu… hat dann ein bißchen was von gestrenger Gouvernante aus einem Erotikfilm. :o) Oversized Pulli 118A hingegen… Muß das so aussehen oder wäre ein weicher fallender Stoff da passender? Bei Top 109A findet sich das attraktive Rückendekolleté des Boulekleides vom Anfang wieder. Warum das Photo das nicht zeigt, ist mal wieder ein Geheimnis von Burda. Kleid 119 ist so ein Teil, das man tragen können muß. Das Rechteck mit Armlöchern kann, wie im Bild dramatisch aussehen, man muß sich aber entsprechend bewegen können und gewisse Einschränkungen (von wegen ins Essen hängen und so) in Kauf nehmen wollen. Also eher was für Stehparties.
Der Jacke im Bikerstil kann ich natürlich ohnehin nicht widerstehen… sieht einfach toll aus. Die Hose dazu ist nicht spannend, aber okay.
Die Longweste hingegen… egal wie sie das Ding nennen, einfach nur grauenhaft.
Die Make-Up Tips werden wie immer fix überblättert.
Die Modelle der Leserinnen stehen auch im Zeichen von Abend- und Cocktailkleidern. Was ja immer schön ist. Wobei mir besonders ein Modell auffällt, daß ich im Heft ziemliche schlecht sitzend und doof fand, was hier aber heiß umgesetzt ist.
Die Plus-Mode steht im Zeichen des kleinen Schwarzen. Nicht daß ich davon viele bräuchte, aber ein Thema, das ich ja immer liebe.
Kleid 132 ist dann gleich ein Lieblingsteil. So soll Mode in Plus-Größe aussehen.
Auch Mantel 130 ist nicht schlecht. Vielleicht ein bißchen brav mit dem flachen Kragen. Midikleid 133 ist etwas weniger aufregend, aber auch nicht schlecht, mit dem attraktiven Ausschnitt.
131B würde ich mir hingegen sofort nähen (wenn ich die Zeit hätte). Wiener Nähte plus diverse Abnäher ermöglichen eine perfekte Anpassung an die Kurven. Dazu hochgeschlossen und mit langen Ärmeln… frau muß ja nicht unbedingt frieren. 😉
Okay, 134 mit dem Cupcake-Rockteil geht gar nicht. 131A dann noch mal mit kurzen Ärmeln, nett, aber die Variante mit den langen Ärmeln ist schöner.
Wieder Beauty, irgendwas mit Kakao… ne, konsumiere ich lieber oral. 🙂
“Warenkunde” nennt sich dann die Staubsaugerwerbung. Nun ja…
“Pflegetipps” befassen sich diesmal mit der Bügelsohle. Trotz der vielen Produktphotos sind da erstaunlicherweise tatsächlich einige brauchbare Sachen dabei.
“Aus alt mach neu” verwandelt ein Hemd in eine Tablett-Tasche oder eine Mappe für einen Notizblock. Letzter Variante gefällt mir besser, zumal eine Stiftetasche mit Reißverschluss eingearbeitet ist. Da fällt dann wenigstens nichts raus.
Schön bunt ist der vorgestellte Quilt. Aus einem Buch, das offensichtlich auch eher eine Werbeaktion für eine Stoffkollektion ist. Aber… schön bunt und die Stoffe kommen gut zur Geltung. (Und auf den zweiten Blick… die Machart sollte man auch für einen Restequilt verwenden können… sieht nicht sehr kompliziert aus.)
Die “Nähschule” widmet sich dem Kleid mit der Vorhang-Schabracke. Sicher ein interessantes Detail in der Herstellung… aber am Vorhang besser aufgehoben.
Mit Fayencen befasst sich der Atelierbesuch. Das ist jetzt stilistisch nicht ganz mein Geschmack, aber technisch faszinierend.
Dann noch der “Stoff des Monats”, Paillettenstoff. Nun gut.
Doch diesmal gibt es noch eine Beilage, auch Burda befasst sich mit der Näh-Soap “Geschickt eingefädelt”. Und auch Burda hat Originalschnitte. Sagen sie. (Irgendwie hat da gerade jeder “Originalschnitte”…) Vier Kleider gibt es, davon kommen mir zumindest drei recht bekannt vor. Und die Webseite zeigt statt der vier Schnitte fünf… nun ja. Schnittrecycling, nicht war?
Fazit: Diesmal sind alleine die Schnitte der Plusstrecke das Heft wert. Zumindest für mich. 🙂
Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen natürlich beim Verlag.
Ja, ich liebe auch bei den neueren Burdas immer die Plus-Modelle. Nur passt mir halt nur 36. Für diese Größe gibts in letzter Zeit nur lauter formlose Hüllen. Das Septemberheft war mal ein Lichtblick – schade dass es nicht so weiter geht. Das Plus-Kleid mit den langen Ärmeln und hochgeschlossen hätte ich mir sofort genäht.
LG
Martina
*lach* als ich noch Größe 38 hatte, gefielen mir auch die Plus Modelle am Besten… da sich Burda ja als Modemagazin versteht, dürften die formlosen Hüllen dem aktuellen Trend der Oversized Mode geschuldet sein. Bleibt als Trost nur, daß der sicher auch diesmal irgendwann wieder geht. 😉