Die Dezemberausgabe kommt mit eher warmen, weihnachtlich assoziierten Farben daher. Dunkles rot und ein warmer, fast ins Goldene gehende Naturton. Daß das Titelmodell aus Spitze ist, überrascht dann auch nicht. (Spitze mit sportlichem Reißverschluss… guter Ansatz, aus meiner Sicht. “Hey Schöne” ist dann wohl auch irgendwie das Motto der Ausgabe.
Im Vorwort bekommt wieder das “burda style-Team” das Wort, das um viele Klicks bittet. Also nein… natürlich liegt es in unserem eigenen Interesse als Leser, möglichst oft in den Adventskalender reinzuklicken und irgendwelche Lifestyle und Kosmetikprodukte zu gewinnen. (Das war zumindest drin, als ich das letzte Mal reingeguckt hatte…)
Die Bastelabteilung zum Einstieg befasst sich jahreszeittypisch dann auch mit kleinen schnellen Geschenken. Eine zusammengenietete Schmuckablage, ein Beautymäppchen, Schlüsselanhänger und ein Lesezeichen, das vermutlich schön Knicke in die Seiten macht. Was man in allen Fällen braucht ist Leder. Mich reißt das jetzt alles nicht so vom Hocker. Das “Etui” für die Handykopfhörer auch nicht. Da braucht man kein Leder, sondern Korkstoff.
Freundlicherweise kommt dann auch schon die Mode, allerdings nicht festlich, sondern warm und wetterfest, unter dem Motto “Cool Britannia”. Das kurze Cape 103 ist nett, aber auch recht kurz. Und an den Ärmeln dürfte es reinpfeifen wie Hechtsuppe… Kleid 112 sieht in der Zeichnung gar nicht so schlecht aus, die genähte Variante aus so was tweedigem zu Gummistifeeln hingegen… nicht so ansprechend. 120 ist im Grunde auch so eine Art Cape, nur mit Bund unten, dann darf es sich Oversized Pulli nennen. Die Farbe ist definitiv up to date, der Gelbton hängt auch schon seit September in angesagten Pariser Boutiquen. Die Form muß man halt mögen. Super Easy” zu nähen dürfte es aber sein.
Nicht nur in der Farbe, sondern auch in den Details ausgefallen ist Kleid 107. Bei den kurzen Ärmeln muß man zwar überlegen, wie die in den Winter passen, aber die Biesen und Volants vorne mit dem tief angesetzten Rock ergeben ein durchaus eigenwilliges Bild, ohne übertrieben zu sein.
Cape 104 aus dickem Karo lebt dann von Stoff. Bei Kleid 118A müßte man vom Kleid was sehen, um zu entscheiden, ob das jetzt Kleid oder doch eher Nachthemd. Bei der Schnittform weiß man ja nie. Sieht man Dank Pose des Models im Sitzen aber nicht…
Modell 105 ist im Grunde auch ganz simpel, bekommt durch das Volant vorne aber wieder ein verspieltes Detail
Dann nopch mal Karo im Mantel mit Querteilungsnaht. Ich muß sagen, das mit dem Musterverlauf hat Burda überraschend gut hinbekommen.
Die vorgestellten “accessoires” zum Thema stehen dann unter dem Motto “Very Scottish”. Was im Grunde vor allem bedeutet, daß man noch Bilder von Schafen dazu zeigt…. 😛
Beauty bekommt die übliche Beachtung… keine.
Da es sich um das Dezemberheft handelt, werden die Shoppingvorschläge unter “geschenke” geführt. Interessant zu sehen, daß man für Papierperlen heutzutage eine “Maschine” braucht. Zu meiner Zeit in der Jungschar haben wir das mit einer Strumpfnadel und von Hand gemacht. 😮 Aus alten Illustrierten. Kostete natürlich auch keine 13 EUR. Nett finde ich das Set aus Sockenwolle und Stricknadeln im “to go” Plastikbecher verpackt. Aber das kann man auch selber so packen und verschenken…
“Festlich” wird es dann endlich in der nächsten Modestrecke. Kleid 119 ist ein wich fallender Sack, der aber mit Bindegürtel auf die Figur gebracht wird. Das sieht bei schlanken Frauen durchaus gut aus, die wirkliche Sensation ist aber der Stoff. Paillettentüll mit Seidensatin. Auch der Stoff von Tunika 111 ist einen zweiten Blick wert. So man es schafft, die Augen vom völlig verkorkst sitzenden Brustpunkt und den grauenhaften Falten darunter abzulenken… Kleid 118B wirkt ebenfalls vor allem durch den Stoff, zumal dieser den Schnitt völlig untergehen lässt. Durchaus gelungen das Titelmodell, auch auf den zweiten Blick. Der grobe Reißverschluss vorne in Rock und Jacke gibt der traditionellen Guipurespitze einen modernen Look. Maxikleid 113 scheint mit Tunika 111 verwandt zu sein, der Brustpunkt sitzt nämlich auch hier irgendwie auf der Oberbrust. Der doppelreihige Brokatblazer 101 trägt sogar beim Model auf… wie der wohl in einer “normalen” Größe wirkt? Was Hüllenmantel 115 mit “festlich” zu tun hat…? Erinnert mich doch eher an einen Bademantel. Wobei er mit den übertrieben großen Taschen durchaus was modisches hat, aber eben nicht unbedingt festlich wirkt. Hängerchen 123 und die kurze Variante als Top wirken wie Sack mit sackartiger Rüsche… trägt so was jemand wirklich freiwillig??? Und zum Abschluss noch ein paar kuschelige Pullis, aber auch die sind eher gemütlich als irgendwie festlich. Hm.
Das “accessoire” zum Thema sind dann Schürstiefeletten mit gemusterten Strumfphosen. Die Stiefel reißen mich jetzt alle nicht so vim Hocker, bei den Strumpfhosen brauche ich gar nicht gucken, gemusterte Strumpfhosen in meiner Größe (und Passform) gibt es ohnehin nicht.
In der Nähschule gibt es diesmal ein Projekt für Anfänger, der “super easy” Oversize Pulli wird gezeigt. Was mit dem angeschnittenen Kragen nicht mal völlig banal ist.
“Jeans” sind das nächste Thema, allerdings etwas ungewohnt, denn diese Modestrecke ist den Stricknadeln gewidmet.
Gut gefällt mir der Hoodie für Herren. Das Zopfmuster macht das Stricken interessant, trotzdem bleibt der Hoodie cool und männlich.
Der Damenpulli hat zumindest nette Zöpfe auf den Ärmeln, aber mehr erkennt man nicht. eine Anleitung für Dreieckstücher braucht man sicher, hat man ja noch nie gesehen… und die Oversizeweste, die unkoordiniert zusammengebunden wird kann mich jetzt auch nicht begeistern. Ist aber vermutlich anfängerfreundlich, weil nicht “passformsensibel”. Modell 141 mit dem großen Kragen… hm, nicht schlecht. Der bestickte Ethno-Pulli hingegen…. der verströmt doch arg den Charme der Bastelstunde.
Die Kinderschnitte der Ausgabe finden wir in der Modestrecke “Night Life”, gemischt mit vielen Damenschnitten und einem Bademantel für Herren. Okay, der Fokus liegt bei den Damen. Ein luftiges Nachthemdchen passt gut in den Winter… Der “Onesie” (lange Unterwäsche am Stück…) passt schon besser, aber will frau wirklich so aussehen? Ein Herrenbademantel (muß ja vor Weihnachten auch rein, eine Standardgeschenkidee, nicht wahr?), en luftiger Einteiler für Damen… das muß mich jetzt nicht vom Hocker reißen, nehme ich an? Wärmflaschenbezug,… ein Kuschlewal… Shorts und Top.. der gestreifte Morgenmantel 114 ist noch ganz nett. Dann noch ein gestreifter Babystrampler und noch mal ein luftiges Nachthemd. Modell 108, auch ganz nett. Aber im Dezember? Wenn man gerade Schnitte für Nachtbekleidung braucht, vermutlich sinnvoll, aber spannend ist anders.
“Beauty” reimt sich mal wieder mit überBlättern…
Simplicol möchte auch ins Gespräch gebracht werden, daher gibt es “pimp” Ideen mit Farbe. Die ausgesprochen *gähn* sind. Nur die Wollknäuelfärbung… ob das ein sinnvolles Ergebnis bringt? Aber über die Farbechtheit bei Simplicol auf Wolle lässt man sich eh lieber nicht aus.
“Instant Glamour” ist das Motto der Plusstrecke. Das ist doch ein guter Ansatz. Blazer 125 sieht in der Zeichnung vielversprechend aus, das Bild hingegen versteckt mal wieder alles. Beim Maxikleid 128B widersprechen sich die beiden Informationen… das Photo zeigt ein gut auf Figur gearbeitetes Kleid, die Zeichnung hingegen lässt auf nicht viel Taille hoffen? Die Kombination aus Tunika und Hose sieht bequem aus, aber Glamour? Ähnlich geht es mir mit Tunikavariante 129A. Da sticht immerhin die Farbe hervor und der Ausschnitt lässt dann doch etwas tiefer blicken, als man das so im durchschnittlichen Büroalltag haben will. Das Maxikleid gibt es dann noch mal als Minikleid und Etuikleid 127 hat wieder eine Zeichnung, die Interesse weckt und ein Photo mit einer Passform aus der Konfektion… Das war jetzt ein bisschen enttäuschend, muß ich sagen.
Dann wieder Beauty, irgendwas mit Zimt…
Die Rezeptsparte hat dann wieder mein Interesse… Das sieht alles lecker aus, allerdings habe ich schon ein Rezept für Eierlikörkuchen und für Butterplätzchen… Aussehen tut es aber ohne Zweifel lecker.
Bunte Schau aussageloser Bilder widmet sich der “Langen Nacht des Selbermachens”, war die Veranstaltung wirklich so langweilig, daß man sie hier verbraten muß.
Ganz süß finde ich die Dekoidee am Ende diesmal… Kleine Miniaturen in Walnusschalen… Das muß kein Reh sein, aber die Idee gefällt mir wirklich. Ein paar Zutaten habe ich schon gekauft… 😛
Das neue Heft kommt schon am Mittwoch… Ach ja, eine Beilage liefert noch ein paar Burda-Schnitte zur Fernsehshow “Geschickt eingefädelt”. Nicht neu die Schnitte, würde ich sagen.