Revue de Presse: Burda Modemagazin August 2006

Das Thermometer auf der Terrasse zeigt auch im Schatten knapp 40°C und ich sitze zerfließend in einem Zugabteil und erblicke wollig warmes Karo in gedeckten Herbsttönen. Woraufhin meine Schweißdrüsen ihren Ausstoß spontan verdoppeln. Augen mit großen Handtuch wieder freiwisch

Klar, vernünftig wäre es, zumal bei meinem Nähtempo, jetzt in die Herbstproduktion einzusteigen. (Zumal ich mit meiner “Frühjahrskollektion” noch nicht fertig bin…. hüstel) Aber bei den tropischen Temperaturen bin ich gerade gar nicht in Stimmung dafür… Aber jetzt habe ich das Heft, also tapfer weitergeblättert… das Editorial verspricht diesmal Outfits für “jede Figur und jeden Typ”. Das wäre mal eine revolutionäre Neuerung… aber vermutlich bedeutet es wie immer “für jede Figur, so lange sie weder Busen, noch Hüften oder Oberschenkel hat”… :o)

“Aktuell” ist jedenfalls wieder “british und ladylike”, wie eigentlich jeden Herbst. Diese Dauerbrenner haben natürlich auch Vorteile, den Hosenanzug aus Cashmere-Tweed den ich mir so circa 1999 oder 2000 nach einem Burda-Schnitt genäht habe und der mir leider nach einem Winter zu klein war, den trägt meine Mutter seit zwei Jahren mit Freude. So hat sich die Stoffinvestition damals dann doch rentiert… Gut, aber was gibt es aktuell neues? Klassische Muster in Wolle, Cord (so weit so gut, das mag ich), extraenge Hosen und lange Schaftstiefel dazu. Gut für die hüftlose Burdafigur, weniger schmeichelnd für den Rest der Welt. Die Fischgrat-Jacke 108 hat jedenfalls eine sehr schöne Nahtführung. leider nur bis Größe 42. Andererseits… ja, bis auf den Kragen entspricht das meinem Vogue-Jackenschnitt den ich vor zwei Jahren in den USA gekauft habe… den könnte ich also gut abwandeln. Der war nämlich in PLUS-Größe. An den Blusen, die ihm unterschiedlichen Streifenverlauf zusammengesetzt werden habe ich mich allerdings allmählich satt gesehen… Das Titelmodell ist auch gleichzeitig “Lieblingsmodell A”… bis auf die Karos und die grüne Farbe könnte ich mich damit gut anfreunden. Shirt 113 sieht in der technischen Zeichnung mit den Drapierungen interessant aus, aber am fertigen Pulli eher nur unordentlich. Und vermutlich nicht alltagstauglich, denn Wickelpullis erfordern ja immer schöne BHs und so viele Arbeitsplätze, wo frau üblicherweise ihren BH vorzeigt gibt es ja nicht… 😛

bäh Was ist das denn? Och nö, eine Trenchjacke die aussieht wie aus dem Altkleidercontainer gezogen? Ne, ne, mag ja “modisch” sein, aber Grundge ist doch vorbei…? Hoffe ich…. Und das Shirt 104 sieht als technische Zeichnung wieder sehr gut aus, aber ob das angezogen dann wirklich paßt…? Also das Bild… lässt anderes vermuten… Ja, das Bild auf der Detailseite macht es in der Tat nicht besser. Nicht für das Shirt und noch weniger für den Trench. Aber die niedlichen Godets des Bleistiftrockes hätte ich beinahe übersehen. in Anleitungsteil blätter Angeschnitten, nicht eingesetzt. Sehr niedlich, doch, gefällt mir…

Die “Best Basics” präsentieren das gleiche nochmal in anderen Farben? Ja… Das Wickelkleid (auch Wrap-Dress genannt… klingt irgendwie nach Essen… Wraps sind ja was Feines) ist also obligatorisch. Der Stoff hoffentlich nicht… die Farben hätte vielleicht meine Oma getragen…. Aber es ist Lieblingsmodell B… letzlich würde es aber doch wieder im Schrank bei den anderen Wickelkleidern liegen… es sei denn, ich würde in eine “Unterwäsche-vorzeige Branche” wechseln…. gg Die Jacke bleibt auch in Boucle mein Favorit. Schade, daß sie kein “Lieblignsmodell” sein darf. 🙁

In die “City” darf ich in Gold und Beige, das ist edel. Das Gold-Lurex-Shirt sieht allerdings eher nach “Hasch mich, ich bin der Frühling” Samstag Abend auf der Amüsiermeile aus. Kommt der aufdringliche Gold-Look tatsächlich wieder??? entsetzt guck Aber das Shirt… sitzt auch aus Lurex an den Schultern nicht gut. Wußte ich”s doch… Die Jacke noch mal in Beige… nö, wie langweilig… und eine Bluse mit drei Krägen… hm… das ist… abgefahren…? Chic…? Doof…?

Ich glaube doof.

Häkeltasche… Ich fürchte, ich muß mich doch mal wieder mit meiner Wollrestekiste auseinandersetzen, die bei meiner Mutter lagert…. Jedenfalls ist sie halbwegs groß. Nur so wie meine Taschen immer belade, sollte ich sie wohl eher aus… Stahlseil häkeln. g

Ach ja, die langweiligste Blazervariante darf zum Styling… und schon wirken alle Varianten fad. Wobei ich zugeben muß, daß sich gerade wirklich edles Design mit Understatement schlecht photographiert, weil es doch sehr von Farbnuancen und Stoffstrukturen lebt. Also vielleicht.. sieht es “in echt” besser aus.

Farblich liegt der “Freizeitstil” in blau ganz auf meiner Linie… Die bekannten Schnitte also noch mal in Jeans und Cord. Eh nicht meine Größe… kursorisch drüberblätter Offenkantige Verarbeitung bei Jeans liegt mir allerdings immer noch nicht. Zumal bei aufwendigen Schnitten…

Kurzgröße auch klassisch… angeblich in angemessenen Proportionen, was am sitzenden Modell aber schlecht zu sehen ist. Der Ledersessel in der Kulisse ist jedenfalls zu wuchtig für ein zierliches Modell… 😛

Top-Label… gähn, langweilig. Ah, Bogner. Nun gut, Weder Skipiste noch Münchner “Schickeria” (Wer erinnert sich eigentlich noch an das Lied von der Spider Murphy Gang? Ich glaube, ich muß gleich mal in meinen Platten wühlen gehen.) sind mein Stil… weiterblätter

Schnittzeichnungen im Anleitungsheft überflieg Keine Überraschungen…. nettes Oberteil… hey, sogar in meiner Größe! Doch eine Überraschung!

Workshop Jeansstoff… Bügeln mit 2 Punkt bei reiner Baumwolle??? Na macht aber man “nen Punkt… vor dem zuschneiden unbedingt waschen, ja, das kann man wohl nicht oft genug sagen… Leserforum überflieg Süßes Babybild… iieh… kurze Hosen im Winter kommen wieder… nun ja…

Die bunten Cosmetikseiten… (kauft jemand Parfum wirklich nach Farben sortiert??) Medizin… Rosen… Tschibo… Hoppla, das muß die Anzeigenseite sein.. Ach… bei Burda kann man eine Tschibonähmaschine gewinnen…??? Wer macht dann eigentlich den Support, wenn die armen Gewinnerinnen damit versuchen zu nähen… 😛

Das Leserinnen entwerfen Modell hat zwar die falsche Farbefür mich, praktisch ist es auch nicht… aber sehr schön. Wobei die Bilder offen lassen, ob Burda den raffinierten Rock tatsächlich so umgesetzt hat, oder ob der (wie die Hälfte aller wirklich schönen Details an den Lerinnenmodellen im Durschschnitt) auf “Burda-Normal” gestutzt wurden…

Schwangerschaftsmode brauche ich nicht… drüberblätter … die Sonderhefte früher hatten doch auch was…

SCHOCK

Was ist denn das Grauenhaftes? Bunte Kartoffelsäcke??? Wie? Kinderkleider? Die armen Pänz! So was hätte ich ja mit vier Jahren schon verweigert. in Schnittübersicht zurückblätter Oh. Das habe ich vorhin wirklich übersehen. Müssen Kostüme für The Wizard of Oz sein… Strohkopf drauf und die Vogelscheuche ist fertig. Immerhin, auch beliebiges Übergewicht dürfte hier kein Problem sein. (Die Burda-Umsetzungen für Mode für alles was mehr als magersüchtig ist ist ja immer sehr… phantasievoll… 😛 ) Darf man das noch ungeformte Stilempfinden von Kindern in jungen Jahren so vergewaltigen? Und die schönen Stoff… das ist Stoffvergewaltigung, jawohl!

Schnell weiterblätter und zur PLUS-Mode rett So, jetzt kommen wir in den Bereich, aus dem ich auch mal die Chance habe, was zu nähen… Kostüme und Hosenanzüge sind schon mal gut. Eher konservativ, aber nett. In bewährter “Burdaproportion”… bitte kein Körbchen jenseits von B und auf keinen Fall Hüften.. aber auch hier angeschnittene Godets… Und es steht nichts von Stretch-Stoff! Wunderbar! Das Oberteil 130 sieht auch in Stoff gut aus… hoffentlich finde ich die Zeit dafür…

Die “Lieblingsmodell-Nachlese” für Mai… ja, das Kostüm hätte ich mir auch ausgesucht.

Der Kreativteil ist diesmal orientalisch-prächtig und pink. Nett anzusehen, aber nichts was ich Zuhause verwenden würde. Trotzdem gucke ich immer gerne mal rein, oft finde ich auch Anregungen für kleine Geschenke… die Handytaschen zum Beispiel… oder die Pantöffelchen.

Hoppla schon durch… und der September verspricht Dirndl… ach ja, ist ja Oktoberfest. Das beginnt ja bekanntermaßen im September… Mal sehen, ob es dann immer noch so heiß ist… 😉

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