Revue de Presse: Burdastyle November 2010

So, diesmal bin ich wieder in meinem gewohnten Zeitplan für das Heft… oder sagen wir, sogar zügig, noch im Oktober..

Titel BurdastyleDas Titelbild gefällt mir von den Farben her schon mal ganz gut. Aber auf das Jahresende hin kommen ja immer die festlichen Ausgaben in warmen Tönen und mit Gold. Das gezeigte Kleidungsstück hingegen… wirkt so etwas sackartig.

Neben der Werbung für Elna Nähmaschinen fällt mir dann erst mal der “Wohlfühl-Look des Monats” entgegen. Also ob ein Business Blazer jetzt unbedingt in erster Linie zum Wohlbefinden beitragen soll? Aber der Schnitt ist nett. (War er auch schon, als er im Heft war, wenn ich mich recht erinnere.) Die Rückseite sollte man besser ignorieren. Das man Wollstoffe generell bis 30°C in der Waschmaschine waschen kann ist nämlich eine sehr kühne Aussage. (Ja, bei manchen funktioniert es. Aber bei anderen ist schon die Handwäsche in kalt zu viel….)

Das Editorial hingegen bleibt wohl eher beim Titelthema und verspricht Abendkleider und rauschende Ballnächte. Naja, irgendwan muß man ja schreiben, wo jedes Jahr die gleichen Themen kommen. (Quasi wie hier im Blog. *gg*)

Aber dann wird erst mal gebastelt. Mit Holografiefolie, aus gehäkelten Granny Squares (da plane ich ja auch was… aber nicht so bunt) und… äh.. Fransen. Indianerlook der 80er ist zurück…

Die “Resteverwertung” dekoriert diesmal Kniestrümpfe. Es bleibt allerdings unklar, was die Reste sind… die Strümpfe oder die vielen Zutaten wie Farbspray für Stoff, Perlen oder Handstickgarn, die man zur Dekoration braucht?

Dann wird es endlich interessant, die versprochene Abendmode. Das Titelkleid, so muß man sagen, sieht auch im Ganzen nicht weniger nach Sack aus. Ein Sack aus Seidensamt, aber dennoch ein Sack. Bei so einem formlosen Schnitt muß sowohl der Stoff stimmen als auch die Figur der Trägerin perfekt sein. Formen, aber auch nicht zu viel. Deutlich besser gefällt mir das knielange Kleid 119. (Auch wenn Burda mal seine eigenen Tips zum Bügeln von Nahtzugaben in feinen Stoffen berücksichten sollte… Und das Oberteil ist ein wenig zu eng, man hat wohl versehentlich ein Model mit Busen gebucht….)

Kleid BurdastyleSehr gut gefällt mir Kleid 114. Das ist ja eigentlich ein ganz schlichtes Kleid, aber die kleinen Schultereinsätze geben doch einen besonderen Touch. Man könnte sie auch auffälliger gestalten. Und da der Schnitt so schlicht ist, kann man eigentlich jeden gut passenden Kleidschnitt abwandeln. (Man sollte allerdings darauf achten, daß es dann auch paßt, die Abnäher die irgendwo eine Handbreit über dem Busen enden sind doch sehr… naja, daneben. Und saubere Nähte in Seidensatin.. aber lassen wir das.)

Definitiv nicht tanzgeeignet ist das Kleid mit dem langen Ballonrock. Oder wohl besser Humpelrock, eine modische Torheit, die nicht ohne Grund Anfang des 20. Jahrhunderts ganz schnell wieder aus der Mode kam. Für einen Abend Stehempfang mag es gehen, aber laufen sollte man damit nicht, elegant bewegt sich damit nämlich niemand. 117 ist dann einfach nett aber nicht mehr, Kleid 116 mit der Feenanmutung könnte man durch eine andere Stoffwahl noch interessanter gestalten. (So man Langgröße braucht.) Dann haben wir den Sack noch mal, das Feenkleid in kürzer…

Kleid BurdastyleWirklich gut, auch für mcih würde mir aber Robe 120 gefallen. Gibt es die jetzt auch als Maßschnitt oder nur als Maßschnitt? Ah nein, sowohl als auch. Da der Schnitt im Heft nur bis Gr. 46 geht wäre der Maßschnitt glatt eine Option. Nächstes Jahr brauche ich ja was Festliches. Mal sehen, wie der Rahmen sein wird.

Ah ja, als Accessoires zu den Kleidern wir Schmuck präsentiert. Allerdings alles recht dünne, feine Kettchen und Ohrringchen. Darf es für den Abend nicht wieder vielleicht etwas wertiger sein? (Aber die Aufmachung der Seite ist wieder ganz reizend…)

So eine Art lässiger Landhausstil soll die nächste Modestrecke sein. Karos und weitgehend formlose Schnitte. Außer dem Mantel in Kurzgröße… aber eine weite. lange Jacke und ein ebensolcher Rock… keine tolle Silouhette. Wobei die technische Zeichnung zur Jacke gar nicht so schlecht aussieht. Huch, eine Männerstrickjacke. Ne, auch zu formlos. Rock 113 B ist ganz nett, aber diese Stiefel dazu…. Der andere Männerpulli hat ein interessanteres Muster und das Kleid 117 ist in beiden Versionen sehr hübsch. Nur mit schmalen Trägern ein wenig kalt um diese Jahreszeit, oder?

Da mir die ganze Linie nicht gefallen hat ist es kein Wunder, daß mich die Accessoires genauso wenig entzücken.  Und die Beautyprodukte… *gähn*

Romantisch geht es weiter, Reisen im Orient-Express soll die Inspiration sein. Mantel 101 gefällt mir schon ganz gut, Wollflausch oben, Pailletten unten… ein bißchen Glamour für den Alltag. Die Idee am Jäckchen daneben, Reißverschlussbänder zur Dekoration zu nutzen ist auch schön umgesetzt. Mit Hüftschärpe und in kurz sieht das Sackkleid doch einiges attraktiver aus.

Kleid BurdastyleBei den beiden Wickelkleidern 111 und 112 finde ich jedesmal die Stoffwahl nicht schön, den, den Schnitt aber um so mehr. (Leider gar nicht für mich, Hüftbetonung ist bei meiner Figur definitv ein “NoGo”. Vielleicht als Bademantel?)

Zu dem Thema dürfen die Accessoires jetzt wieder selber gebastelt werden. Nicht daß mir die benähten Handschuhe besonders gefallen würden… aber DASS es Garn mit Swarovski Kristallen gibt ist interessant. Und die Blüten aus Walkloden sollte man auch aus selber verfilzten, alten Wollpullis machen können, oder? Nur was mache ich hinterher damit…

Parfüm… *überblätter*

“Night and Day” verspricht Smoking Varianten für alle Tageszeiten. (Nein, nicht für Männer… wir bleiben bei den Damen.) Zu sehen ist eine schwarze Jacke mit Schalkragen die, ganz innovativ einmal zu Jeans und einmal zur schwarzen Hose getragen wird. (Wobei der Schnitt der Jacke interessanter ist, als das Styling…). Die nächste Variante präsentiert einen Spenzer, in dem man sich dann zur Hochwasserhose und Highheels so richtig lächerlich machen darf. Zusammen mit den relativ kurzen Jackenärmeln sieht es wie ein ausgeprägter Fall von “rausgewachsen” aus. Jäckchen 126 in kurz sieht noch mehr nach Kellner aus, obwohl die Proportion für die angestrebte Kurzgröße gar nicht so übel ist. Aber eher zum Rock als zur Hose. Und für die Langgröße gibt es dann den Kurzmantel, dessen Schnitt für sich genommen auch wieder mehr als brauchbar ist.  Aber das Styling diesmal… och nö.

Die Nähschule präsentiert Papeltaschen in Hosen. Nicht meine Lieblingsart, Paspeln zu machen, aber da gibt es aus meiner Sicht wenig “richtig” und “falsch”, man muß halt rumprobieren, welche Technik einem liegt. Am sorgfältigen Arbeiten kommt man nicht vorbei. Aber wenn es klappt ist das Ergebnis schon edel…

Kindermantel BurdastyleGanz toll finde ich dann wieder das Retromäntelchen 147 für kleine Mädchen. (Warum die deutsche Burdaseitedie Kindermodelle nicht zeigen will, erschließt sich mir hingegen nicht. Auf der französischen habe ich sie gefunden.) Auch die Kinder (Gr. 104 – Gr 128, diesmal Jungs und Mädels) unterliegen übrigens dem Thema “Reise”.

Ob Jeans und Lederjacke für die Jungen genauso schön sind, kann man nicht sagen. Da verstecken die Photos erfolgreich alles.

Kinderkleid BurdastyleSeidenkleid 151 würde ich jetzt nicht unbedingt als ideale Reisegarderobe bezeichnen, aber wunderschön ist es. Und aus anderem Stoff auch absolut alltagstauglich.

Sowohl Mantel als auch Kleid sind dann auch noch mal in einer kürzeren Variante zu sehen, als kuschelige Jacke und als Tunika. Ganz süß, auch diese.

Auch niedlich (aber ganz sicher nichts, was meinen Haushalt betritt) sind die gebastelten Laternen, die eigentlich nur Teelichtdeko sind. Wobei ich bei Papier und doch eher kleinem Durchmesser mit offenem Feuer doch lieber vorsichtig wäre. Wenn man so was haben will, dann vielleicht doch lieber mit einem künstlichen Teelicht mit einer LED-Flamme?

“Country Rose” ist das Motto der Plus Schnitte. Beginnend mit dem jährlichen Poncho. Zur Abwechlsung nicht mit der zerschnittenen Decke, sondern mit einer Naht an der Schulter. Wenig begeistert mich auch die lederne Kurzjacke. Form hat sie keine und zu kurz, um warm zu halten. Tunika 141 hat eine vielversprechende Schemazeichnung, ist aber letztlich unter der Weste versteckt.

Kleid BurdastyleAh, als Kleid 142 sieht man das Modell doch deutlich besser. Ja, diesem romantischen Touch kann ich mich ja nur schwer entziehen. Wobei ich den Stoff wohl doch weniger heftig gemustert wählen würde. Und bei dem momentanen Wetter fühle ich mich stark “wollbedürftig”, was bei Kleidern wegen der waschbarkeit immer nicht so toll ist.

Die Kurzjacke in länger heißt “Caban” und begeistert mich auch nicht mehr. Seidenmantel 137 wirkt auf dem Photo wunderbar. Nur frage ich mich, wie gut die Drapierung hält, wenn man sich bewegt? Und dann noch ein Mantel mit Wolldeckenflair. Sicher warm, aber aussehen… nicht wirklich.

Fortgesetzt wird auch die Quiltreihe. Untersetzer und genähtes Brotkörbchen… sicher anfängertauglich, aber auch wenig interessant.

Der Straßentrend kommt diesmal aus Paris und zeigt Pelz. Kunstpelz, natürlich. Nett, auf jeden Fall.

Dann wieder die von mir auch diesmal wieder großzügig überblätterte Surftip-Seite.

Adventsdeko…moderne Kombi in Blau-weiß wird versprochen. “Weiß” meint wohl Weißblech? Nein, wohl nicht nur. Der Adventskalender mit den zugenähten Säckchen ist irgendwie nett. Hat so was von Teebeuteln. Aber der Rest folgt doch etwas sehr dem Recycling Trend. Gemacht aus Resten und sieht auch so aus.

Bunte Informationssammlung liefert auch die “news” Seite. Ein kleines Textchen über Samt, gemischt mit Veranstaltungsvorschlägen (die mich dran erinnern, daß ich dies Ausstellung “Istanbul Fashions” im Museum für angewandte Kunst sehen wollte…), Buchtip und (Eigen)Werbung für die Bambistiftung.

“Pretty in Pink” ist das Motto der Stylingvorschläge. Garniert natürlich mit Bildern von Stars und Laufstegen. Variante 1 mit den beiden Kleidern ist ganz nett, aber nicht für mich. (Obwohl….?)

Die “Warenkunde” zeigt diesmal Strickgarn. Mit leichter Betonung auf Flausch, wobei Seide und Merino das Kriterium nicht ganz erfüllen. Immerhin sind diesmal keine groben Fehler in den Texten. Die gezeigten Garne sind aber schon mehr die Luxusknäuelchen. Da ist die Merinowolle dann der billigste Posten.

Ach, eine Sparte für Apps gibt es jetzt auch? Handyhelfer rund ums Stricken und Nähen. Lustig, wenn man ein Smartphone hätte.

Beim Atelierbesuch stehen diesmal Kinder im Mittelpunkt. Oder besser weiches Spielzeug für sie. (Figuren oder Puppen würde es nicht treffen, denn es sind auch Wikingerschiffe dabei.) Mir gefallen ja die Gespenster aus altem Leinen besonders gut. Da hätte ich glaube ich auch noch Material… nur keinen Abnehmer.

Zum Abschluß noch der Stoff des Monats. Diesmal allerdings weder ein bestimmter Stoff noch von einem Hersteller, sondern eher luslos unter dem Motto “Landhaus in der Stadt” grupiert. Nun denn, wenn Burda das so sieht…

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