Wir haben endlich wieder ein paar heiße Tage und Burda kommt mit Herbst daher. Zugegeben, wollte ich für diesen Herbst was nähen, sollte ich besser anfangen. Oder im Mai angefangen haben… Bei mir keimt die Hoffnung, daß wieder interessantere Schnitte dabei sind. (Den Text sollte man besser nicht lesen… eine Modestrecke mit “Lachen, träumen, happy sein” anzukündigen ist eher abschreckend. Benutzen die jetzt Textcomputer, die selber vormulieren?)
Im Editorial stimmt uns Frau Bily dann auf Animal Prints ein. Sind die denn immer noch nicht out? (Gelegentlich und in kleinen Dosen toll… aber jetzt geht das schon wieder seit so vielen Jahren, daß es langweilig ist.)
Bei den “kreativ trends” geht es mit Faltarbeit los. Origami aus Stoff. Aufwendig, aber echte Hingucker. Die gezeigte Jacke von Chanel hat schon was… Halstücher durch einen Ring fädeln… nun gut, da brauche ich aber ganz sicher keine Anleitung für, auch nicht, um den Ring herzustellen. Und die Sache mit dem Photoprint ist auch interessant. nur daß der Stoff hinterher hart ist, ist weniger praktisch.
Die erste Modestrecke startet dann gleich mit den Leoprints. nun ja, mal auf die SChnitte konzentrieren. Kleid 122 hat einen spannenden. (Apropos… Herbstmode und ärmellos? Könnt ihr euch mal entscheiden?) Allerdings hat man bei dem Stoff nicht viel davon. Rock 118A kommt mit einer Frontpartie daher, die an eine Seemanshose erinnert. Kleid 121A hat eine raffinierte Faltenpartie. Zumindest in der Zeichnung. In der Ausführung wirkt es eher so, als habe jemand noch ein Stück Stoff rumliegen gehabt und das irgendwie verwenden wolen. Oder wie ein Geschirrtuch, daß man um die Hüften geschlungen hat um mal was wegwischen zu können. Modell 102 ist ein Parka, halt aus Leo. Dann ein Leoshirt…. Der Zweiteiler aus Rock 119 und Shirt 120A hat durchaus was interessantes, mit der sichtbaren Abseite der Volants. Aber in dem Muster einfach zu viel Leo. Und Jacke 101 sieht, mal abgesehen von dem Leo, so aus, als wüßte sie nicht, ob sie ein Swingermantel werden will oder lieber eine Kittelbluse. Unetschlossen, irgendwie.
Make Up Tips, Augemake Up im Nude Look. Wollen wir ds wirklich in unserer Nähzeitung? *blätter*
“Western” ist die nächste Modestrecke. *örks* Aus dem Alter bin ich raus. Ein Teppich als Mantel zum 1001 Mal. Ein Krepp mit Ikat Muster zu einem Kleid mit einer Taille aus Bündchenware verwurstet… geht sicher schnell, sieht aber auch so aus. Außerdem… Ikat gedruckt geht ja gar nicht…. Weste 104 in Kurzgröße sieht eher nach Karneval aus. Und die Kombination aus Minrock und Jacke in braun passt auch eher für das saisonale Cowgirl Kostüm.
Überraschenderweise findet sich mit Modell 106B dann aber auf einmal ein schicker Blazer. Was an dem “Western” sein soll erschließt sich mir aber nicht. mit der deutliche Taillierung hat er eher was von einer englischen Reitjacke und die puffig eingesetzten Schultern erinnern ein wenig an die 1940er. (Und die Falten verraten, was an tiefen Revers grundsätzlich etwas schwierig ist, wenn der Oberkörper nicht völlig flach ist.)
Rüschentop 112A könnte auch ganz gut aussehen. Interessant ist es jedenfalls, da wären Photos in anderen Positionen jetzt schön. Shirt 113 hat hingegen zu viele Rüschen…. Und Midirock 111A mit den Cowboystiefeln wirkt wie ein willkürliches Styling nach dem Motto “das muß jetzt noch in das Western-Thema passen”.
Abgerundet wir das dann durch eine “Stilkunde” (wobei man die geschichtlichen Hintergründe glauben kann oder nicht) sowie diversen Accessoires, die man mögen kann oder nnicht. in meinem Fall eher nicht, die Leidenschaft für Fransentaschen hat mich im Moment nicht gepackt. (Ring 10 ist ganz nett… der heißt aber “Jaipur” was darauf hindeutet, daß er mit dem Thema an sich nicht so viel zu tun hat.)
Kinderkleidchen (und Oberteile) gibt es in Größe 104-128 und ach hier werden sie als “Cowgirl” der Modestrecke angepasst. Wobei der Zusammenhang zu dem Thema schon etwas mühsam hergestellt wird.
Was eher ein Vorteil ist, denn das Kleidchen 135B ist ein schlichtes Modell, das durch die eckig eingesetzten Ärmel ein nettes Detail bekommt. Was man auch durch eine Paspel betonen könnte oder vielleicht durch unterschiedliche Stoffe… Color Blocking auch für die Kleinen… 😉
Und schon gibt es genau das für die Damen… 122B ist ein genialer Schnitt und Color Blocking mit sanften Farben steht auch denen (wie mir…) wo Kontraste nicht so angesagt sind.
117 nennt sich Longweste, wird aber getragen wie ein Kleid. Ich glaube, als Kleid könnte ich mich damit anfreunden, vielleicht aus einem etwas weniger steif fallenden Stoff. Die Teilungsnähte von Shirt 124A in Langgröße sind eigentlich interessant, aber in der Ausführung hat es was von Eislaufkostüm. Auch das Kleid mit dem Faltenlappen gibt es noch mal aus Uni-Stoffen. Schon besser, aber der Gesamteindruck eiens Wischlappens bleibt. Okay, das könnte erklären, warum ein Kinderwagen als Accessoire im Bild ist. Ganz schlicht Kleid 123, ich mag ja so was, aber hier hat der Gesamteindruck was von Klosterschülerin. *hm*.
Hosen und Jacken in 7/8 Länge gefallen mir ja in der Regel nicht, aber diese Kombination ist die Ausnahme. Das sieht ausnahmsweise mal nicht aus wie eingelaufen und das Rüschentop ist zwar nur teilweise zu sehen, gibt dem ganz schlichten Outfit einen richtigen Kick. (Und beweist, daß sich manchmal aufwendige Teile auch zum Drunterziehen lohnen können….)
Shirt 120B mit der Drapierung würde ich gerne mal noch in anderen Körperhaltungen sehen, so sieht man leider etwas wenig.. Und in Langgröße noch mal die interessanten Teilungsnähte in einfarbigem Stoff als Kleid. Sieht vermutlich gut aus, aber die Pose des Models verdeckt alles.
“beratung” nennt sich die nächste Seite. Wie man den “malerisch” Look (der wohl in der vorangegangenen Modestrecke gezeigt wurde) richtig umsetzt. Die Idee, einen Look in die Kernbestandteile zu zerlegen ist da gut. Die Umsetzung… wenige Worte und auch diese faszinierend inhaltsarm.
“Neues vom Laufsteg”… auf den Plaidmantel kann ich verzichten, Karohosen sind nicht für mich. Die Hosenanzüge schon eher. Und das Color Blocking in diesen eher gedämpften Farben. In beiden Fällen gefällt mir sogar die Umsetzung von Burda sehr gut.
“Zeitlos schön” ist die nächste Modestrecke überschrieben. Kein Thema eingefallen, oder wie? Die Weste in Kurzgröße kam beim Country Stil schon mal vor, ohne gefranse ist sie immer noch kein Lieblingsstück, aber definitv besser.
Als zeitlos würde ich das Kleid 114 mit den üppigen Rüschen nicht bezeichnen und ob ihm für ein Etuikleid nicht ein wenig Taillierung fehlt kann man auch diskutieren, aber trotzdem gefällt es mir! Ob ich so was auch brauche? Das müßte doch auch jenseits von Größe 42 gehen…
Vokuhila-Rock mit Langarmshirt. Langweilig, aber in dem Styling durchaus edel. Und praktisch fürs Büro. Das Sewatshirtkleid gibt es noch mal, diesmal einfarbig und statt Bündchenstoff in der Taille gibt es Gummismok. Da man das Model geschickterweise so in den Sessel drapiert, daß man über die Form des Kleides am Körper nichts sagen kann, bleibe ich bei meinen Zweifeln, ob so was jenseits des Grundschulalters gut aussieht. Sweater 114C mit Karohose 125B kombiniert zwei weite Teile, was erwartungsgemäß eher nach Schlafanzug aussieht. Blazer 106A sieht mir in dieser Version mit dunkelgrünem Samt doch ein wenig zu sehr nach Halali aus… Rock 118B sieht kariert deutlich besser aus als in Leo und Überwurf an Shirt 120C ist auch mal zu sehen… doch, sieht ganz gut aus.
Endlich darf auch das Kleid in Langgröße zeigen, was es kann. Doch, sehr schön. (Übrigens… das Bild im Heft ist gegenüber der Webseite gespiegelt… :-P)
Die empfohlenen Accessoires zu dieser Modestrecke sind dann offensichtlich dickes Gold. Oder mit Blick auf den Preis in den meisten Fällen eher vergoldet oder goldfarben. Praktischer für Modeschmuck… (Nichts dabei, was ich dringend haben muß.)
Bei “best of styling” befasst sich Frau Bily mit dem Seidenshirt 115. Da das Shirt recht zurückhaltend ist, kann man natürlich alles dazu kombinieren. Wobei ich die Variante “Filmvestival” noch am besten finde. Mit dem langen weiten Rock sieht es langweilig aus und die pinken Highheels (um eine Ausstellung zu besuchen… jaja….) zur Hose im Tulpendesign gibt das dann ein krampfhaft “artsy” Outift. (So wie Leute, die glauben, sie müßten selber wie ein Ausstellungsstück aussehen, damit man sie für Kunstkenner hält… *gg*)
Beauty im Test? Das ist neu… offensichtlich haben sich Frau Biliy und drei andere Redaktionsmitglieder einige Cremes mindestens einmal irendwo drauf geschmiert und geben nun ein Urteil ab. Wieder zwei verschwendete Seiten… *seufz*
Für die Plus-Modelle ist ihnen offensichtlich schon mal kein Modethema eingeffallen. “Gute Laune Mode” ist fast so schlimm wie “Komfort Größen”… Und natürlich fängt es mit einem Hemdblusenkleid an. Das ist ja sooo innovativ und dashamwajanochniegesehen. Kleid 127A hat eine Art Pellerine für die Arme. Auf der Zeichnung sieht es nach Nachthemd aus, auf dem Photo verdecken Arme und Teetasse das Detail verschämt. Dann noch mal ein Hemdblusenkleid, nur gemustert. Culottes und Shirt… Gut, Culottes sind Mode und die eine oder andere will eine haben, aber die Zusammenstellung so ist… nun ja, Lümmeln auf dem Sofa.
127B ist eine Variante der Pelerine, die sieht auf dem Photo doch glatt attraktiver aus, als auf der Zeichnung. Wenn man nicht ganz so lahm näht wie ich, kann man das auch noch für diesen Sommer fertig bekommen.
Strickmantel 132 hat einen schönen Schnitt. Für einen Morgenmantel. Trägt man das jetzt so? Kasackkleid 130 ist mal wieder ein Sack. (Wobei es ja Frauen gibt, denen das steht…) Als Bluse 128 ist es auch etwas netter, aber warum die Armkugel so sehr Richtung Überarm rutscht?
Die nächste Beautyseite hat was mit Lavendel zu tun und kann überblättert werden.
“Multitasking” ist das Motto des “Style-Mix”. Das Business Outfit ist ganz nett…
Die “Nähschule” zeigt die Lederjacke. Eine allgemeine Lederkunde wäre vielleicht noch nett. Aber die Säume werden brav geklebt.
Den Modellen der Leserinnen widmen sich diesmal drei Seiten. Durchweg tolle Modelle. (Und gut, daß die im Heft gezeigt werden, denn auf der Burda Webseite findet man außer Werbung eh nichts.)
Die “Warenkunde” befasst sich mit Markierwerkzeugen. Für mich ist da zwar nichts neues dabei, aber es werden wirklich sehr viele Varianten gezeigt. (Und kleiner Tip: Die meisten Produkte gibt es vergleichbar von verschiedenen Firmen.) Sogar ein billiges Produkt wie Seife wir vorgeschlagen.
Die Dekosparte befasst sich zum ich weiß nicht wie vielen Mal mit dem Thema “Koralle”. Das hatten wir doch schon, oder? Allmählich reicht’s mal.
Die Fragen an den “Modedoktor”… wie zu erwarten nicht sonderlich tiefgreifend, aber dem einen oder anderen kann es sicher helfen.
Mit dem Patchwork Teil kann ich diesmal gar nichts anfangen. Das mag zwar gut Stoffreste verbrauchen, aber das Ding ist einfach nur häßlich.
Um so schöner dafür der Atelierbesucht. Makramee mit feinen Fäden für Schmuck ist nicht neu, aber hier wird es mehr als virtuos angewandt. Daß Edelsteine mit eingearbeitet werden gibt noch einen Extra-Touch. Noch besser gefallen mir jedoch die filigranen Knotenwerke von Aude Tahon. Echte Schmuckstücke im wahrsten Sinn des Wortes. Ausgesprochen unspannend dann der Stoff des Monats. Bunter Blumendruck. Ja nun…
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)