Da ich nach wie vor nur zwei Jeans besitze, sind diese natürlich mehr oder weniger eine Dauerbaustelle. (Und eine “ich bin Unterwegs”-Zeit ist perfekt, mal schon länger geschriebene Beiträge zu veröffentlichen…;-)
Zum Nähen fehlt mir die Zeit (okay, ich nähe ständig interessantere Projekte…), zum Kaufen die Lust. Erstens weil in meiner Größe die Auswahl doch mager ist, zweitens weil ich nicht wirklich bereit bin, für Jeans viel Geld auszugeben. Das sind Arbeitshosen, keine Nobelteile. (Also…. für mich.) Die beiden die ich habe, habe ich auch von einem USA-Trip vor einigen Jahren mitgebracht… das stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für mein Gefühl einfach mehr. :o)
Nun gut… also repariere ich die beiden.
Und wenn der Hosenboden mal wieder durchgewetzt ist, gibt es noch eine schnelle Flicktechnik, bei der mir die Nähemaschine gewaltig helfen kann.
Die hat nämlich einen Stopfstich. (siehe roter Kringel auf dem Bild.) Der besteht darin, daß die Maschine die Nadelposition ganz nach links schiebt, dann eine Strecke vorwärts näht (wie weit, muß man ihr “mitteilen”), dann die Nadel um eine Position nach rechts verschiebt, geradeaus rückwärts näht, die Nadel um eine weitere Position nach rechts verschiebt, wieder geradeaus vorwärts näht…. usw. usw. bis die Nadel ganz rechts angekommen ist.
Nicht die schönste Reparaturtechnik, aber schnell und einfach.
Und wenn man es geschickt macht, dann bekommt man den Hosenboden so doch recht unauffällig wieder dicht. *g*
Am Besten ist diese Technik einzusetzen, wenn der Stoff zwar schon mürbe und “transparent” geworden ist, aber noch kein wirkliches Loch hat.
Dann ist er noch stabil genug, um ohne Stickrahmen zu arbeiten und man kann so auch vergleichsweise große Flächen “stützen”.
Zuerst wird wieder Vlieseline auf die linke Stoffseite gebügelt. G785 ist dafür nach wie vor mein Favorit.
Ein passender Oberfaden wird gewählt, oder auch gleich zwei und durch die 90er Universalnadel gefädelt.
Zum Einsatz kommt der “Universalfuß”.
Ja und dann einfach aufsetzen und die Maschine nähen lassen.
Mit dem gleichen Trick wie beim letzten Mal: schräg zur eigentlichen Stoffbindung, aber in Richtung der Köper-Rippen.
Die roten Pünktchen zeigen noch mal die Richtung, denn wenn die Garnfarbe halbwegs passt, dann verschmilzt die Stopfstelle tatsächlich recht gut mit dem Stoff.
Man muß nur darauf achten, daß die Stopferei an einer Stelle anfängt, wo das Gewebe noch stabil genug ist und auch in “gutem” Gewebe aufhört.
Der Spruch “wehret den Anfängen” gilt also auch hier.
Aufpassen muß man, wenn man zu nah an eine Naht kommt, hier transportiert die Maschine eventuell automatisch nicht mehr weiter und man muß entweder an diesen Stellen jeweils “unterstützen” oder man wählt dann direkt an der Naht eine andere Stopftechnik.
Von der Breite her ist die Stopffunktion natürlich durch die Breite des Stichloches limitiert. Einmal alle Nadelpositionen durch ergibt einen Fläche in der Breite des Stichloches.
Wobei ich da etwas mogle und beim Richtungswechsel den Stoff etwas schiebe, damit die Nadel im nächsten “Rippental” landet, nicht obedrauf. Deswegen sieht es auf der linken Seite auch etwas ungleichmäßig aus.
Und wenn die Breite dann immer noch nicht reicht, dann setzt man einfach nach einem Durchlauf frisch an und wiederholt die ganze Prozedur. (Ich habe im Bild auch zwei Durchläufe verwendet.)
Auch das hält in alter Hose nicht für die Ewigkeit… aber bis zur nächsten Wäsche. :o)
As I’m traveling a lot in the moment, I’m publishing things I’ve written quite some time ago. So this one is still without an English version. But the pics show quite well, I think, what I’m doing: reparing the back of blue jeans just before there is a real hole…)