Fröhliche Schmetterlinge bevölkern den Titel der Mai-Ausgabe. Schmetterlinge waren mir ja auch bei den ersten Frühjahrsmodelle in den Pariser Schaufenstern aufgefallen, liegt also offensichtlich gerade im Trend. Vielleicht ein bißchen arg verspielt für meinen Geschmack… oder doch?
Das Editorial bleibt auch in weitgehend heiteren Tönen. Mode und Modephotos der 50er sind diesmal Thema. Und Bilder von MM sind ja immer ansprechend.
Im Heft darf dann erst mal die Bastelecke ran. Der erste “kreativ-trend” zeigt durchaus glamouröse Stirnbänder. Hat was, aber die Variante mit den Schleifen…? Das Klamotten Recycling nach dem Motto “Aus zwei mach eins” könnte direkt aus einem meiner 80er Jahre Hefte sein. Aber die jüngeren kennen das ja noch nicht… Und der Paisley… nun ja, Leinentaschen bemalen ist auch ziemlich… 80s. Oder so.
Der “Resteverwerter” sind Duftkissen in Sternform. Das ist schnell gemacht, wenn die Reste die man hat leichte und bunte Baumwollstoffe sind, aber neu ist das nun auch nicht.
Dann endlich zur ersten Modestrecke. “California Dream” ist das Motto und soll an die 50er Jahre Poolparties erinnern. Hm, waren diese geblümten Anzüge nicht etwas später? Oberteil 107B ist auf der Schnittzeichnung übrigens einen zweiten Blick wert, aber warum man sich bei dem gemusterten Stoff die Mühe der Teilungsnähte machen sollte? Sehen tut man nichts davon. Das schlichte Kleid 101B ist auch nicht übel. Der Plisseerock 130B kommt in der Pose an Marilyn Monroe jedoch nicht hin. Shorts zu einem sackartigen Oberteil… ach ja, die Mode ist wohl einfach langweilig. Hemdblusenkleid 127C mit dem Stehkragen, auch nett. Sehr niedlich auch das Kleid 132 in Kurzgröße, aber ich verstehe nicht so ganz, warum ich ein Stoffkleid mit einem Lederoberteil zusammennähen sollte. Dann muß das alles in die Lederreinigung, teuer und der Stoff wird oft nicht sauber. Aber ansonsten bei Kleidern werde ich ja immer schwach. Aich der gerafften Pencilskirt 113C… sieht einfach gut aus. Die ganze Modestrecke gefällt mir, weiblich, elegant… entspricht mir einfach viel mehr als das sackige.
Danach kommt das übliche Accessoires-Special des Sommers… Sonnenbrillen. Alle groß, wenn ich das richtig sehe.
“Südsee-Feeling” versprechen die nächsten Modelle. Das erste, was an dem pinken Satinkleid ins Auge fällt ist die für meinen Geschmack unharmonisch breite und auffällige Blende der Rüsche. (Ich fürchte aber, das ist Absicht, es ist von Versteifungsband die Rede) und der nächste Blick geht zum Saum. Diesmal drückt sich die Nahtzugabe nur leicht durch. Entweder war der Bildbearbeiter fleißig, oder auch die Burda-Schneider können es. 🙂 Weiter geht es mit bunten Stoffen und eher einfachen Schnitten. Lustig finde ich ja, wenn beim bodenlangen Titelrock dabei steht “Dieses Kleid macht schöne Beine”. Hm… man sieht sie halt gar nicht. Und das bedeutet, daß sie schön sind? Das mag bei dicken Kartoffelstampfern wie den meinigen ja hinkommen, aber was ist mit denen, die schlanke Beine haben? Die werden dadurch doch nicht schöner, oder? Eine Seite weiter kommt dann doch noch Form in die Schnitte. Rock 106A mit einem hohen Bund zum Beispiel.
Oder das heiße Modell 112A in Langgröße. Nicht nur die Raffungen, auch der Ausschnitt gefällt mir gut. Erstaunlicherweise stört nicht mal die Stoffmusterung, der Schnitt kann sich ganz gut durchsetzen. (Und bevor jemand Panik bekommt… nein, ICH würde das Kleid nicht anziehen, falsche Figur. :o) )
Da könnte ich mir bei Kleid 107C schon eher vorstellen, es ein paar Größen “aufzublasen”. Und mit Color Blocking kommt der schöne Schnitt (der als Tunika vom Stoff verschluckt worden war) auch gut zur Geltung.
Bluse 103 ist eigentlich ein braver Basisschnitt, was aber bei dem lebhaften Stoff eine gute Idee ist. Der Rock ist an sich nicht schlecht, aber irgendwie passen die Stoffe (und deren Farben) so gar nicht zusammen. Hat sogar Burda manchmal Probleme, zusammenpassende Stoffe zu finden? Beruhigend, irgendwie… Mit Modell 102 haben wir das derzeit unvermeidliche Sackkleid.
Ich gebe zu, in Modell 107 habe ich mich offensichtlich verliebt. Es gefällt mir nämlich auch als Tunika zur Hose sehr gut. (Raffiniert übrigens, wie formgebende Nähte in die scheinbar nur deorativen Teilungsnähte hineinverlegt sind.
Bund geht es dann auch bei der Beauty Werbung weiter. Immerhin bekommen die filigran ausgeschnittenen Schmetterlinge mich dazu, die Seite genau anzugucken, bis mir klar wird, daß es nur um Lidschatten und Co geht. Also gut gemacht. 😉
Oh je, noch ein Favorit! Auch dem Vintagekleid mit dem tiefen Wasserfall-Ausschnitt hinten kann ich mich nicht entziehen. Allerdings nur für Leute, die keinen BH brauchen. Aber trotzdem… und viel erotischer als Bauchnabel-Ausschnitte vorne und Po-Manschetten Minis.
An einen Tennis-Court erinnert (die ebenfalls jeden Sommer fällige) weiße Serie. Die Ähnlichkeit ist wohl gewollt. Und generell habe ich damit ja immer das problem, daß ich weiß im Sommer sehr schön finde, mir aber so richtig knalliges weiß nicht gut steht. Und nicht alle Modelle dann in einem Eierschale oder creme auch gut aussehen. Zum Tennis-Look ja leider ein komplettes NoGo. Die Blusenjacke 127A bringt aber keine Konflikte, denn so kastige Sachen mag ich ohnehin nicht sehr.
Bei dem Mantelkleid 124 in Langgröße hingegen ist mein Konflikt schon wieder da. Das gefällt mir nämlich sehr gut. Naja, nicht für mich, nicht nur wegen der Langgröße, auch von der Hüftbetonung sollte ich die Finger lassen.
Das gerade Shirt/ Minikleid 101A kann mich hingegen nicht locken. Da wäre der taillenbetonte Rock mit der Wickeloptik 125 schon schöner. (Gut, auch nicht für meine Figur.) Der geht auch in jeder Farbe. Danach wieder in Langgröße. Hm, das Ḱleid hängt am Model wie nix gutes… sieht doof aus. Und der locker sitzende Miedergürtel daneben… ach nö. (Und die Schuhe sind auch häßlich…) Shirt zum Faltenrock… na das hat was von 20er Jahre Tennis-Look. Das fände ich auf dem Tennisplatz ja mal eine interessante Abwechslung, aber ob man das im Alltag tragen kann, ohne daß es truschig aussieht? Und die Kombi aus Shorts und Shirt… nicht sporttauglich aus Webstoffen, aber wirklich gut aussehen tut es nicht. Warum sollte jemand so rumlaufen wollen?
Nach so viel weiß überrascht es nicht, daß auch die Kosmetikseite alles in weiß vorstellt. Nun ja, gleich mal überblättern.
Dem Top aus der Tennisstrecke widmet sich die “Nähschule für Einsteiger”. Auch diesmal ein geeignetes Modell, den grade Teile und Baumwollpopeline verarbeitet sich auch leicht. Und mit der überlappenden Falte vorne hat man ein für ein Anfängerteil doch nettes Detail.
Das nächste Kapitel widmet sich dem Urlaubskoffer. Die Garderobe soll für Strand, City und Club gleichermaßen geeigent sein. Da bin ich gespannt. Also für den Strand ist der Kaftan 116B sicher geeignet, aber in der City? Kleid 101 C… nun ja, diese Sack-Modelle sind halt nun mal gerade in. Ah ja, für die City empfiehlt man Shorts mit Bluse. Wobei ich Ledershorts ja noch nie verstanden habe, denn wenn es richtig heiß ist, will man doch keine Lederhose haben und wenn es nicht heiß ist, muß man doch nicht in kurzen Hosen durch die Stadt laufen? Stilistisch habe ich gegen Rock 106B nichts einzuwenden. Lustig finde ich nur, daß man vor einigen Jahren so einen Rock als extrem altbacken bewertet hätte. 🙂 Wie zu erwarten kommen allmählich keine neuen Schnitte mehr. Kleid 112B kommt auch einfarbig sehr gut rüber. Dann der Kaftan noch mal etwas kürzer, als Minikleid. Ein Minirock… und noch kürzer der Kaftan als Oberteil zur weiten Pyjama-Hose. Nicht extrem schön, aber bequem. Also so im Ganzen sind die Modelle schon eher strandtauglich, als für den City-Urlaub. Aber für den Strand oder den Ferienclub sind sehr nette Sachen dabei. 🙂
Die Pyjamahose rückt dann auch in den Fokus des “style-guides”. Das ist ja nun eine Herausvorderung. Der Stil für den Beach ist ja nett, auch für einen relaxten Café Besuch mag das angehen. Für Business? Na eher nicht.
Bei den “best sites” sind die historischen Textilien von Meg Andrews wirklich einen Blick wert. Oder auch zwei. Vielleicht nicht zum Kaufen, sie sind doch etwas teuer, aber zum Gucken. 🙂
Dann gibt es wieder Buch Neuerscheinungen. Also zwei davon klingen interessant. Allerdings müßte ich sie vor dem Kauf angucken können, denn die Beschreibungen sind zu kurz, um es wirklich bewerten zu können.
Diesen Monat sind wir Plus Damen dran, mit sizilianisch inspirierten schwarzen Kleidern. (Wir erinnern uns, das war letzten Monat ein Thema für die “Normalgrößen”.) Wobei mir auf den ersten Blick die Plus Variante besser gefällt. Diese nette Schößchenjacke 138, auch das hemdblusenähnliche Kleid könnte ich mir vorstellen.
Das Schößchen am Kleid muß ich nicht haben, aber der Rest dieses Spitzenkleides ist doch sehr elegant, oder?
Bluse 134 mit der Schluppe ist weniger meine Freundin.
Und diese raffinierte Raffung an Kleid 141… einfach klasse. Das ist die Art von Eleganz, die ich mag.
(Auch Kleid 139 ist schön, aber im Vergleich zu den anderen beiden fällt es etwas ab.) Diesmal ist die Plusstrecke absolut nach meinem Geschmack.
Ach, auch das Patchworkprojekt gefällt mir diesen Monat. Liegt das an der Farbe? Sieht ja gar nicht so schwierig aus, das Muster… Nein, ich patche nicht… habe ich keine Zeit dafür.
Kindersachen sind luftig (Motto “Strand in Sicht”), Größe 98 – 122 und für Mädchen. Ein Hängerchenschnitt mit Passe darf als Kleid und als Oberteil (finde ich ganz süß, aber warum es verschiedene Schnittnummern bekommt… keine Ahnung), dazu noch Shorts, einmal Kleid und Tunika in Wickeloptik und ein ebenso süßes Röckchen mit Schleifchen. Kurzum: Kleidung die wirklich nett aussieht, vermutlich aber nicht am Strand getragen werden wird. Da regiert ja eher das T-Shirt als das weiße Batistkleid. Was in Bezug auf Waschen und Bügeln auch praktischer ist.
Unter “Basteln mit Kids” gibt es Sockentiere aus Einzelsocken. Wobei das wohl eher ältere Kids bewältigen… leider ist das für halb durchgelatschte (Herren)Socken nicht geeignet, weil die Ferse noch heil sein muß. 😮 Einzelne Socken nach der Wäsche haben wir nämlich nicht mehr seit wir Sockenclips benutzen. 🙂
Die News sind wie meist vor allem Kaufvorschläge. (Plus zwei Veranstaltungen sowie ein Hinweis auf einen Wettbewerb, bei dem Frau Bily in der Jury sitzen wird.) Wobei ich zugeben muß, die filligranen Schaufeln von callane sind faszinierend. Allerdings wohl nur als Deko geeignet, was dann wieder nicht so meines ist. Und natürlich die winzigen Kunstwerke aus Bleistiftminen, die sind auch echte Hingucker, aber nicht neu.
Beim “street style” sind sie diesmal wenigstens ehrlich… dieBilder wurden alle während der Fashion Week in Paris gemacht und sind vermutlich aus der Kategorie “die Branche photographiert sich gegenseitig”. 😀 Wobei ich nichts gegen mehr Farbe im Stadtbild habe, aber das typische Pariser Straßenbild geben die Bilder nicht wieder. (Wobei… sie waren auch nicht auf der Straße, sondern in den Tuilerien…)
Da Recycling ja immer noch in aller Munde ist, geht es bei der Deko auch um Flohmarktstücke und deren Verwendung. (Wobei die meisten Nachahmer am Ende vermutlich neue Sachen kaufen, weil der Flohmarkt ja nicht immer das liefert, was man gerade sucht.) Die weißlakierte Kombination alter Rahmen ist ja nett (dürfte aber ein Vielfaches neuer Rahmen aus dem Baumarkt gekostet haben), der bunt umwickelte und bestrickte Stuhl hingegen ist einfach… äh… häßlich. Der sah vorher besser aus. Die besprühten Teller arg gewollt, dann doch eher das Regal aus dem Tisch Marke Gelsenkirchener Barock. Der verschafft zumindest beim Zersägen Befriedigung. Und um ein Regal aus alten Schubladen zu bauen müßte man ziemlich viele Kommeden kaufen. Ich zumindest sehe selten einzelne Schubladen auf Flohmärkten…
Als “service” gibt es dann Flohmarktadressen in Europa. Soweit ich das sehe, die Märkte, die in jedem Reiseführer stehen, oder? Und bei den Puce de Saint-Ouen in Paris gibt es eigentlich nur noch Profihändler, wer mehr “Garage-Sale” Feeling will (oder kleinere Preise) der muß andere Flohmärkte oder die echte Vide-Greniers besuchen.
Anschließend gibt es einee der beliebten Ideen zur Umgestaltung alter Zigarrenkisten. Diesmal zum Nähkästchen für Unterwegs. Was auch nur bedeutet, daß es zu klein ist, um wirklich was drin unterzubringen und zu groß, als daß man sein Gepäck ernsthaft damit belasten möchte. Sprich Krimskramsgruschel für Leute, die auf so was stehen. (Und nicht daß alte Zigarrenkisten einfach und billig herzubekommen wären…
Letzteres trifft dann auch auf den Stoff des Monats zu. “Glamour Silk” mit Glitzereffekt. Zieht in der Tat die Blicke an, mir will aber mal wieder nicht einfallen, wo ich das haben wollte… nicht an mir und nicht in meiner Wohnung. Ich bin nun mal keine Prinzessin… 😉
(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen und stammen von der Burda Webseite. Die Rechte liegen auch selbstverständlich bei Burda.)
Die weisse Serie erinnert mich übrigens nicht im geringsten an Tennis, sondern an die Zeiten, wo ich werktags noch im Laborkittel rumlaufen durfte. Nicht nur von der Farbe her sondern auch von den teilweise zur Anwendung kommenden Kittelschürzen-Schnitten. Mein persönlicher Aufreger in diesem Heft.
Ich hingegen verbinde mit “Laborkittel” “gut bezahlter Ferienjob”… das regt dann keine bösen Assoziationen. 😉
Hallo, bin auf der suche nach diesem Vintagekleid mit dem tiefen Wasserfall-Ausschnitt, wo kann ich es kaufen und was wurde es kosten….. ein wunderschönes kleid ein muss. VG Eva
Hallo Eva, das Kleid kannst du nicht kaufen, du kannst den Schnitt kaufen. Allerdings gibt es die Zeitschrift nicht mehr, es ist schon die Juniausgabe im Handel.
Der Schnitt ist aber als Downloadschnitt bei burda zu haben: http://www.burdastyle.de/burda-style/damen/retromodell-kleid-tiefer-rueckenausschnitt-cocktailkleider_pid_209_7209.html
Nur nähen mußt du es dir dann selber oder einen Schneider beauftragen.
Ja, dieses Heft kenne ich auch. Als Anfänger ist es allerdings nicht gerade einfach damit zu arbeiten. Viel leichter gehts da mit Einzelschnittmustern.