Das ist so ein unverhofftes Heft… zumindest gefühlt war doch die Herbstausgabe erst erschienen, so daß ich nach dem Winterheft nicht wirklich Ausschau gehalten hatte. Aber natürlich wird sie mitgenommen.
Winterlich beginnt es auch mit “Das neue Kostüm”. Wadenlager Rock, Schluppenbluse und überbreite Schultern mit tiefem Revers wirken auf mich gerade nur fürchterlich altmodisch. Den Trend muß ich wohl gnädig verschlafen haben. Oder er ist auf dieser Seite des Atlantiks nicht so präsent.
Dafür kann ich mich mit der “Parade der Eleganz” um so mehr anfreunden. Bei den Kleidern weiß ich gar nicht so recht, welches mein Favorit ist. Aber ich glaube, diese Kombination aus Wickeloptik und Wiener Nähten (Modell 5) wäre es. Aus weniger glänzendem Material auch fürs Büro, denn der Ausschnitt ist noch akzeptabel.
Unter einem “Rock im Vintage Stil” veersteht man leicht ausgestellt und gerne mit Falten. Nett, aber nicht aufregend.
Die Hobbyschneiderin befaßt sich bei ihren Fragen diesen Monat mit den Nachtzugaben an den Simplicity Schnitten und dem Schmelklebefaden. Sachliche Antworten, da gibt es nichts zu meckern. (Und wie geschickt noch ein Teil ihres Brötchengebers Prym eingearbeitet wurde… 😉 Welches aber dafür tatsächlich seinen Zweck erfüllt.)
“Rottöne für den Winter” zeigen zum einen das Titelkleid mit der tiefen Falte in der Mitte (zusätzlich in einer Tunika-Variante) und dazu eine Jacke/Mantel (je nach länge). Die Jacke hat etwas wenige Verschlüsse, für einen echten Winter, aber ich glaube, das ist eine recht wandelbare Schnittführung, die man so für ganz verschiedene Looks nehmen könnte.
“Flower Power” ist angeblich die Horde von Tuniken mit Passe. (Bis Größe 50.) Die Varianten mit eckigem Ausschnitt empfinde ich zumindest ein bißchen weniger “abgenudelt”, als die runde Passe und mit der “Ballonvariante” kommt tatsächlich ein halbweg aktueller Sommerlook hinein.
Khaliah Ali präsentiert Jacke, Shirt und Rock bis Größe 54. Der Rock mit dem Pseudovolant vorne in der Mitte gefällt mir gut, die Schnitte scheinen sich auch für warme Stoffe wie Walk zu eignen.
Der Nähanleitung spendiert man diesmal eine zweiseitige Schnittübersicht. (Oder habe ich die bislang übersehen?) Jedenfalls alle Teile mit den technischen Zeichnungen, Sortiert nach dem gemeinsamem Grundschnitt und direkt die Größen dabei. Schön übersichtlich.
Die “Bluse als Blickfang” hat mir dann auch hier zu viel Gerüsche. Am weiten Ausschnitt geht es ja grade noch, aber an der Rundpasse? Muß den alles, was häßlich ist wieder kommen??
Dafür entzücken mich die Walkjacken um so mehr udn ich kann mich gar nicht entscheiden, welche mir besser gefällt. Mit der Schleife am Kragen und dem (unpraktischen) Ein-Knopf-Verschluß? Oder mit demn weiten Doppelkragen? Ach nein, es gewinnt doch Modell 35, das trotz des umlaufenden Volants sportlich und alltagstauglich wirkt.
“Easy” ist dann die “Basic-Kombi”, Achselshirt, Rock und verschlusslose Jacke/Mantel. von Größe 34/36 – 42/44. Erfüllt den Zweck und kann je nach Stoff eigentlich an alle Gelegenheiten angepaßt werden.
Relativ walla-walla sind dann die Varianten der klassischen Große Größen Tunika. Daß man eine davon einem “normalen” Model angezogen hat, macht die Angelegenheit nur peinlich. Obwohl der Schnitt von 40/42 bis 48/50 angeboten wird, sieht er da nur einfach viel zu groß aus. (Am fülligen Model paßt es hingegen deutlich besser.)
Mit Abendmode kann man grundsätzlich nicht viel falsch machen, die gefällt mir ja irgendwie immer. Eine Corsage, die schon in Größe 30/32 anfängt und ein fließendes langes Kleid, mit schrägen Einsätzen im Rock. Sehr effektvoll.
Das Shirt “Klare Linie” hingegen…. einzig die schräg von unten kommenden Abnäher retten es davor, völlig beliebig zu sein.
Modell 55 ist eine seltene Ausnahme bei mir: Mein Augenmerk richtet sich mal auf eine Hose. Die Länge der Hosenbeine zu den hochhackigen Schuhen ist geschmacklos (und braucht das Model einen Orthopäden, oder ist da mit Photoshop was schief gelaufen?), aber die lässig aufgesetzten Taschen (deren Eingriff aber normal an der Seite liegt) zusammen mit der bürotauglichen Form geben eine interessante Kombination. (Die Streifen sind nicht auf der Hose, nur auf dem Photo. Das Heft wurde etwas feucht nach dem Kauf…)
Das Oberteil gefällt mir übrigens auch. Das ist bis Größe 44/46 drin, das könnte noch klappen.. (Die Hose hingegen… eher nicht für meine Figur.)
Gut gefällt mir dann auch der Kurzmantel daneben. Die weich aufschwingende Kante… wenn es wirklich kalt ist braucht er vermutlich zusätzlich Knöpfe, aber schön ist er doch.
Ich muß sagen, in diesem Heft gefallen mir die Modelle im Durchschnitt wieder besser und ich empfinde es als interessanter und weniger uninspiriert, als die letzte Ausgabe. So darf es weiter gehen…
Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)
Hm, kaufe ich mir das Heft doch noch? Das Kleid im Baukastensytem und die Walkjacke gefallen mir ja doch… Diese komische Hosenlänge “trägt man jetzt so”, scheint mir – siehe Dezember-Burda, und auf der Straße habe ich das hier rauch schon gesehen. Ich glaube da sieht man sich ein!