Nach Titeln, die eher opulent und Ton in Ton daher kamen ist das aktuelle kontrastreiche Titelbild eine Abwechslung. Auch wenn noch mal “Dresscode Cocktail” angekündigt wird.
Das Editorial versucht es mit den üblichen warmen Worten zum neuen Jahr. Oder eher einem Rückblick auf das alte, natürlich sehr kreative. 😉
Dann aber erst mal ab in die Bastelecke, zu den “kreativ-trends”. Cut-Outs stehen im Fokus der ersten Idee. Mal abgesehen davon, daß mir die Designbeispiele alle nicht gefallen braucht man dafür auch das Cut Work Tool von Bernina. Und das paßt an meine Maschine nun mal nicht hin. (Sticken interessiert mich ja nach wie vor relativ wenig, aber mit solchen Spielereien besteht die Gefahr, daß Bernina mich doch irgendwann mit einer neuen Maschine “einfängt”. 😛 Denn so geschickt bin ich mit einem Cutter sicher nicht.) Ösen Allover… geht so. Und die munter geflochtene Kette kann mich gerade auch nur wenig inspirieren. Gut, wenn ich gerade einen textilen Hingucker bräuchte, wäre die Idee vielleicht interessant, aber nur weil es Trend ist… eher nicht.
“Aus alt mach neu” schlägt gegen durchgewetzte Ellenbogen vor, die Ärmel zu entfernen und Westen draus zu machen. Da ich mir aus Westen nichts mache, geht das völlig an mir vorbei, Außerdem hatte ich glaube ich noch nie durchgewetzte Ellenbogen… wenn, dann eher die Kanten.
“Schwarz auf weiß” geht dann auch die erste Modestrecke los. Der Blazer hat doch eher was von Gefangenenjacke. Das Shirt vom Titel hingegen gefällt mir gut, weil die Streifen durch Raffungen aufgebrochen werden und das Muster dadurch ganz anders wirkt.
Sehr schön auch die weiße Lederjacke 117. Biker Stil noch mal anders umgesetzt. Und ich stehe da ja drauf…
Bei dem Blumenkleid 119 mußte ich erst mal nachdenken, ob “saugeil” oder “geht gar nicht”. Ein Hingucker ist es auf jeden Fall und meine Entscheidung: “saugeil”. 😀
Das großgewürftelte Sackkleid hingegen erinnert stark an Karneval. Und vielleicht auch die 1960er, aber das muß nicht sein. Außer dem Stoff kommt da nichts gut zur Geltung und wer will schon aussehen, wie ein stylischer Küchenfußboden aus dem letzten Jahrzehnt.
Drapée Rock 115A ist hingegen wieder schön, aber ich glaube, das hatten wir doch erst? Oder war das in einer anderen Zeitschrift? Ein bißchen arg Retro dann auch das flauschig gestreifte Longshirt. Irgendwie nicht sonderlich spannend, aber doch tragbar.
Wer von dem schwarz-weiß aber nicht genug bekommen kann, der kann noch das unter “stilkunde” vorgestellte Buch kaufen. Ich muß das, glaube ich, jetzt nicht so dringend haben.
Passend dazu dann auch die Aufmachung der Kosmetikseite. Reicht optisch für einen halben Blick, aber nicht mehr. (Und erzeugt ein gewisses Craving nach der neuen Lindt-Serie “Diva”… die Farbgebung scheint also gerade im Trend zu liegen. 😉 )
Frau Bilys “best of styling” bekommt diesmal auch wenigstens ein paar Blicke von mir, denn gestyled wird der gemusterte Drapé Rock. Der ja an sich nett ist. Überraschenderweise ist von den Stylingvorschlägen diesmal keiner völlig daneben. Gut, diesen rosa Bademantel ins Kino… den hätte ich nun bestenfalls mit einem Kinoabend auf dem Sofa assoziiert, aber gut. Und der Vorschlag für den Museumsbesuch ist krampfhaft kreativ und unangepaßt, aber über nichts lästert es sich in Museen und Galerien so gut, wie über genau diese Besucher… 😛
Die Nähschule nimmt sich das Streifenshirt vom Titel vor. Ist ja nicht so schwierig, also eine schöne Ermunterung für fortgeschrittene Anfänger.
“Happy New Year” präsentiert dann die Cocktailmode. (Wird bei mir schon mal nicht passsieren, denn da habe ich auch keine Zeit vorher….) Schwarzer Pulli mit schmaler Glamhose (in Kurzgröße) ist okay, nicht weiter auffällig, aber warum selber nähen? Ja, der Pulli hat ein Schößchen, das nicht jedes Billigshirt hat, aber schwarz in schwarz fällt das auch nicht weiter auf. Auch das “one shoulder” Kleid sieht aus, wie “mal schnell eben”. Was es vermutlich sogar ist, wenn ich die technische Zeichnung ansehe. Also wem so was steht und wer mal schnell Stoff verbrauchen will… nur zu. Überraschend und gut versteckt die Smockingjacke für Herren! Daß das diesmal nicht nur ein männliches Model zur Garnierung ist, sieht man wirklich erst auf den zweiten Blick. Dazu kommt dann (wenn man weiß, daß es sich lohnt, danach zu suchen, dann findet man es leichter) sogar noch ein weißes Hemd. Fürs Mädel eine Kombi aus Corsage und Drapée Rock, sehr angepaßt und Mainstream. Ähnliches gilt für das Fledermausshirt, das angeblich einen Wasserfallausschnitt hat. (Wobei der Effekt aber so dezent ist, daß es gut ist, daß es dabei steht. Sonst könnte man glatt meinen, das käme von zu lappigem Stoff.) Uninspiriert geht es weiter, noch mal die Herren Smokingjacke und ein Kleid mit Wickeloberteil. Erst bei der Bikerjacke 116 schaue ich auf, diesmal aus Organza. Ich weiß nicht, ob ich das nähen wollte, aber das ist mal ein interessanter Effekt. (Nehmen die den doppelt? Sonst müßte das doch transparenter…. ne, so kompliziert dann doch nicht, “blickdichte Qualität” sagt die Anleitung. Was es nicht alles gibt….) Erstaunlich, aber Burda hat es geschafft, eine Cocktailmodestrecke zu produzieren, die mich gelangweilt hat. Ist nicht einfach, aber geht offensichtlich.
Das passende Accessoire dazu ist… aber nein, nicht Schmuck, Shapewear aller Art. (Wobei ich dererlei Mogeleien durchaus zugeneigt bin. Aber nicht, “im Alltag” (wie empfohlen), sondern nur für besondere Ereignisse. Besonders solche, wo Photos gemacht werden. 😀 )
“Aus alt macht neu” kreiert etwas, was auch genau so aussieht. Ein schlichtes schwarzes Kleid wird mit großen Ornamenten aus bunter Metallicfolie bebügelt. Das… macht es nicht besser. Aus meiner Sicht.
Und dann kommt doch noch Schmuck als Accessoirevorschläge. Wirklich begeisternd finde ich das meiste nicht, halt viel “Bling” für erstaunlich viel Geld (für Modeschmuck). Am interessantesten ist eigentlich der Ring von s.Oliver für 16 EUR. Das billigste Teil.
Mit Plüsch geht es unter dem Motto “Wilde Schönheit” in die nächste Modestrecke. Eine dicke Weste mit dünnem Gürtel in der Taille “gerafft” sieht eher nach billigem Endzeitfilm aus. Kurzmantel 104 mit den Raglanärmeln hat einen vielversprechenden Schnitt, aber wenn man die Ausführung ansieht fällt auf, daß der Stehkragen so halsfern ist, daß er weder praktisch ist (da wird es rein ziehen) noch gut aussieht. Wirkt einfach, als sei der Mantel eine oder zwei Nummern zu groß. Der Schal fällt mal wieder “das braucht eine Anleitung?”. Und die Stola ist mit dem Taillenband auch völlig bescheuert gestyled. Dabei hat sie mit den Schlitzen auf Schulterhöhe sogar ein interessantes Detail, was zumindest zu einem Abendkleid gut zur Geltung käme. Auf dem Pulli hingegen kaum. Und angeblich soll sie dadurch auch nicht von der Schulter rutschen. Na merken wir uns das Konzept mal, vielleicht brauchen wir es ja mal noch… In Langgröße darf der Mantel dann verschiedene Felle als Patchwork zusammen setzen. Das ist ein interessantes Konzept, paßt aber auch wieder eher in einen Endzeitfilm. Oder vielleicht auch ins Conan – He-Man – Xenia Universum. Auch bei Kurzjacke 103 hat man sich redlich gemüht, sie so uninteressant wie möglich zu stylen. Auch die käme zur Cocktail oder Abendmode besser zur Geltung.
“Getestet” werden Stiefel, Pardon, “Boots”. Das Grauen hat echt viele Namen, “UGG”, “Moonboot” und noch ein paar andere. Wenigstens die vier Lederstiefel sehen ganz nett aus. (Und haben sogar mal wintertaugliche flache Absätze.)
Das “Modelexikon” ist beim Buchstaben “K” angekommen und ganz überraschend wird natürlich Lagerfeld vorgestellt. Karl Lagerfeld. (Apropos… wie viele Burda Ausgaben pro Jahr gibt es eigentlich, in denen Karl Lagerfeld nicht erwähnt wird?)
Uneingeschränkt wunderbar finde ich in diesem Monat den Designerschnitt von Aquilano Rimondi. Der Schnitt sehr weiblich und die widersprüchliche Materialkombination… genial! (Wobei die Spitze an sich schon toll wäre.) Nicht so für meine Figur… aber generell. Und könnte man einiges davon nicht auch als Etuikleid in “groß” umsetzen?
“Must haves” aktuell vom Laufsteg… Kleider in schwarz weiß, schön, wem es steht. Bei den drapierten Röcken gefällt mir die Burda Variante sogar am besten. Andersherum bei den Patchwork Fellmänteln. One-Shoulder Dresses überzeugen mich nach wie vor nur, wenn sie ärmellos sind. Pelzschals mag ich, genauso wie Corsagen. Fast egal wie sie aussehen. 🙂
“KunstVOLL” sollen die großen Größen daher kommen. Elegant und mit Asia Einflüssen. Der roten Mantel 130 (okay, sie nennen es “Longblazer”, ich sehe trotzdem einen Mantel) ist scon mal nicht schlecht. Allerdings auch nicht sonderlich innovativ und die Falten an den Ärmeln lassen für den Sitz nichts gutes vermuten. Die kurze Kimonojacke 131 hat mir zu viel von Bettjäckchen.
Sehr schön auch Kleid 133. Die Kombination aus Uni und Muster und auch nicht so viel “Asia” daß es nach Karneval aussieht. Sehr geglückt.
Das gilt dann leider nicht für Blusenjacke 132, der der gleiche Schnitt zugrunde liegt. Die kurze Form mit den betonten Kanten gefällt mir an sich gut, aber wenn man das fertige Teil anschaut, dann ist das Grauen pur: für derart überschnittene Armausschnitte ist der Stoff zu steif, denn er betont die Ansatznaht so deutlich, daß es einfach nicht mehr wie ein Stilelement, sondern wie “paßt nicht” wirkt. außerdem fällt der Stoff einfach nicht schön. Zusätzlich wirken die Nähte in dem gerippten Stoff teilweise so, als seien sie nur grob geheftet, statt ordentlich genäht. Optische Täuschung, ich weiß. Aber eine wirklich unschöne Kombination von Schnitt und Stoff.
Auch Jerseykleid 135 könnte reizvoll sein. der Zeichnung nach. Das Photo in der lässig hindrapierten Lümmelhaltung verrät das jedoch nicht. Und Hose 134 bietet eine exzellente Perspektive darauf, wie die Schrittkurve einer Hose nicht verlaufen sollte. Wobei ich den Ansatz einer schmal geschnittenen Hose auch für füllige Frauen durchaus gut finde. Und Longweste 129… ändert meine Meinung über Westen nicht.
“News” sind wieder vor allem Verkaufshinweise, die man diesmal so mehr oder weniger motiviert unter das Motto Buchstaben gestellt hat.
“Style-mix” soll uns offensichtlich helfen, die nach Burda-Schnitten genähten Teile zu Outfits zusammenbauen. Nun ja, wenn ich mir angucke, wie beliebt “Designbeispiele” von banalsten Shirts sind, scheint da eine Marktlücke zu sein. Meine Meinung über die einzelnen Teile ändert diese Seiten allerdings nicht, was vorher im Heft schon doof aussah, tut es auch anders gestylt.
Die Karnevalskostüme können mich ja wie üblich nur wenig locken. Wie in Huhn ins Westernthema paßt, weiß ich auch nicht recht, vermutlich habe ich da einen Film nicht gesehen.
Dennoch gibt es da ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Highlight… Ist das Baby als Geldsack nicht wirklich entzückend?
Ansonsten haben wir noch ein paar Superhelden in Größe 110-134, diverse Dschungelgestalten für Klein und Groß sowie eine Unterwasserwelt, die nach Nemo und Arielle aussieht, ohne diese Namen zu erwähnen. (Sonst wären da vermutlich Lizenzgebühren fällig.) Ach, Clownsoveralls kommen auch noch.
Die Vorschläge für die Sylvesterdeko kommen in pink und silber daher. Und mit leicht deformiert aussehenden Schweinen. Danke, das kommt mir nicht ins Haus
Die Leserinnenphotos stehen im Zeichen der Abendmode, das ist ja immer nett anzusehen. Und es dürfen offensichtlich auch Modelle ins Rennen gehen, die aus verschiedenen Schnitten gemixt wurden.
“Green Fashion” ist eine für Burda erstaunlich textlastige Sparte. Leidder gibt es keine echte Informationen, sondern letztlich auch nur Shopping Tips.
Auch die “Best Sites” überblättere ich mal wieder. Dabei hätte ich dann fast die “Berichterstattung” über den Audi Fashion Award 2013 überblättert. (Unten links, gut versteckt.) Da man sich aber auf Minphotos der Gewinnermodelle (oder einzelner Modelle aus ihrer Kollektion) beschränkt, ist das auch kein so großer Verlust. Berichterstattung über solche Modethemen und Preise fände ich durchaus interessant, aber lieber richtig, nicht so, daß das einzige, was gut zu erkennen ist das Logo des Veranstalters ist.
Immerhin widmet man Benoît Vieubled beim Atelierbesuch” zwei Seiten. Nicht ganz mein Geschmack (und erwähnte ich schon, daß die Franzosen aus allem eine Lampe machen, was nicht schnell genug weg läuft?), aber trotzdem mag ich diese Sparte.
Die Sache mit der Bambi Verleihung ist hingegen wieder langweilig mit Mini Bildchen wie immer. Daß man diesmal versucht hat, Bilder vom roten Teppich mit Burda Schnitten zu kombinieren, um tatsächliche oder vermutete Trends zu verdeutlichen macht die Sache nicht besser. Bei Themen wie “Rot Nuancen” oder “schwarze Kleider” ist der Schnitt völlig irrelevant, daher auch egal, welches rote oder schwarze Modell aus Burda gezeigt wird, bei “Metallic” gibt es dann einen Schnitt, der aus einem anderen Stoff ist, also eine völlig beliebige Zusammenstellung ist. Und was in den Augen von Burda “Crayon-Look” sein soll, kann ich aus den gezeigten Kleidern nicht ableiten. Und google hilft da auch nicht weiter, was da kommt hat mit den Bildern ebenfalls nichts zu tun.
“Leichter Nähen” zeigt ein aufwendiges Nadelkissen. Natürlich aus einem Buch und natürlich aus Liberty-Stoffen. Wird ja Zeit, daß die endgültig hierher schwappen. Mir ist das Ding letztendlich doch zu viel Staubfänger.
“Ordnen und Organisieren” schraubt sieben oder acht Kleiderhaken in ein Brett und verkauft das als revolutionär neue Aufbewahrung für Schmuck. Also ehrlich… wenn mein Modeschmuck mit acht Häkchen auskommt, dann braucht der keine eigene Aufbewahrung, da tut es jede Dose oder die Nachttischschublade.
Sehr ausführlich kommt der Artikel zur Verarbeitung von Faserplüsch (pardon, “Fake Fur”, wie das jetzt heißt) daher. Natürlich steht nichts drin, was nicht vor zehn Jahren auch schon in Burda stand, aber wer so was noch nie verarbeitet hat, ist wirklich gut beraten, sich diese zwei Seiten Text zu Gemüte zu führen. Was die Waschbarkeit betrifft empfehle ich eine Waschprobe in der eigenen Maschine mit einem Rest. Ich hatte nämlich auch schon Plüsch, der aus der Reinigung weniger schön zurück kam, als nach dem Waschgang in der heimischen Maschine. – Und wie viel die Marke mit dem Knopf im Ohr wohl dafür bezahlt hat, daß ein Plüschmops von ihr uns unmotiviert im Großformat anguckt…?
Zum Abschluß noch den Panikerzeuger (WANN kommt das nächste Heft?!!?) und der Stoff des Monats. Der ist passend zur Jahreszeit Filz. Na sitze ich in Köln ja eh an der Quelle…
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Verlag.)
Diesmal stimme ich dir in fast allem zu – nur dass mir das Designermodell auch nicht gefällt. Kunstleder und Samt und Stoff und dann noch dieses Muster ist mir zu viel, und ärmellos und hochgeschlossen und hinten noch eine Schnürung, wenn ich das richtig sehe – noch mehr Details hätte man an einem einzigen Kleidungsstück kaum unterbringen können. Nene, das ist nichts für mich…