Jahrelang war ich diszipliniert. Habe ein Projekt fertig genäht, bevor ich das nächste angefangen hatte. Nur ein parallel laufendes “Langzweitprojekt” habe ich mir gegönnt und später noch Dessous, weil die ja meist eh an einem Tag locker fertig werden.
Weil ich es hasse, im Chaos von fünf verschiedenen Projekten zu sitzen, kein passendes Teil mehr zu finden und vor allem weil ich dann immer da sitze und nichts tue, weil ich mich nicht entscheiden kann, womit ich anfangen soll.
Jahrelang ging es gut.
Und jetzt?
Eigentlich ist mein aktuelles Projekt ja eine Batistbluse, an der ich mit der Schwertnadel ein bißchen rumspiele.
Und mein Langzeitprojekt ist ein Shirt für meinen Mann.
Und die Dessousstoffe wachsen auch nicht über ihren Karton hinaus.
Aber dann kamen Anne und Tinalein und wollten die Rückmeldung der Kursleiter bis zum 10. Juli und ich mußte die schon lange geplanten Techniken ganz schnell mal ausprobieren. Und wo ich so schön dabei bin, habe ich mir noch mehr Tüll, Chiffon und Organza gekauft, um weiterzuprobieren.
Und dann kamen die Vorhänge, die ich für unsere Pariser Wohnung nähen sollte, wollte und müßte. Die habe ich auch angefangen. Viel Stoff, lange Bahnen… blockieren das Wonzimmer.
Dann ist mir von einem ausgeflippten T-Shirt-Stoff was übrig geblieben, was ein Baby-Ensemble werden soll (meine Freundin bekommt im November ein Mädchen!). Da fehlt mir aber noch rosa “Basis-Stoff” dazu.
Und jetzt kamen auch noch, etwas verspätet, meine Geburtstagsgeschenke: Säumerfuß und Lochstickeinrichtung die ich auch am liebsten sofort ausprobieren würde!
Und jetzt sitze ich da und mach gar nichts, weil ich mich nicht entscheiden kann, womit ich anfangen will! schluchzheul