Die Tücke des Hintergrunds…

Auf der Suche nach ganz was anderem fand ich irgendwann letztes Jahr ein Motiv bei Urban Threads, bei dem ich spontan an jemanden denken musst, für den das passt. Das Motiv ist kitschig und ich wollte es ganz bewusst auf einen mindestens ebenso kitschigen Hintergrundstoff sticken. Den ich dafür sogar extra gekauft habe.

Als vor Weihnachten das Stickmodul eh ausgepackt war, habe ich auch diese Stickerei mitgemacht. (Es ist “anlasslos” im Sinne, dass kein Geschenk zu einem bestimmten Anlass erwartet wurde.)

Das Ergebnis war allerdings nicht ganz wie erwartet…

Der Hintergrund scheint durch (was noch vorsichtig formuliert ist), die Details der Stickerei sind nicht zu erkennen, bzw. nicht so gut wie der Stoff dahinter.

Das… war nicht der Plan. Ich hatte übersehen (ich lese allerdings auch nie, was bei den Stickmustern so dabei steht, vielleicht hätte man es sehen können), dass der aquarellig-zarte Gesamteindruck der Stickerei genau dadurch entsteht: Die Stichdichte ist locker und lässt den Untergrund durchscheinen.

Zum Glück hatte ich noch genug Stoff (es war nur so ein Coupon) für einen zweiten Versuch…

Deutlich besser!

Ich habe ein Stück weißes Leinen aus meiner Restekiste (erst mal gebügelt…) aufgelegt und dann die weißen Stiche sticken lassen.

Als die Maschine für den Farbwechsel stoppte, habe ich den Stoff dann knapp außerhalb der Stiche abgeschnitten und einfach weiter sticken lassen.

Nach unten, wo das Banner drüber ist, habe ich etwa einen Zentimeter unterhalb der Stiche stehen lassen, habe den Stoff aber ausgefranst, also die Querfäden entfernt und nur die Längsfäden stehen lassen. Was einen besseren Übergang in die Transparenz ergibt.

Das Ergebnis ist jetzt tatsächlich für mich perfekt. Die Katze leuchtet weiß auf dem Hintergrund, auch die rosigen Bäckchen sind gut zu erkennen. Gleichzeitig bleibt der transparente Gesamteindruck erhalten, auch weil der Hintergrund immer noch durch das Leinen durchscheint.

Inzwischen ist es auch schon gerahmt und verschenkt. 🙂 (Und der Beschenkte hat sich sehr gefreut.)

Weihnachtssocken 2023

Die Weihnachtssocken für meinen Bruder wurden doch noch fertig. Am 24.12.2023 kurz nach Mitternacht. Also… voll im Zeitplan.

Im Oktober hatte ich schon angefangen, lag erst mal gut im Zeitplan… aber dann kam dies, kam das, kam jenes, so dass ich Anfang Dezember gerade mal eine Socke und eine Spitze fertig hatte. Irgendwie habe ich es dann aber doch noch geschafft, den Strickturbo einzuschalten, die Bahnreise auf dem Weg zur Weihnachtsfeier spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Das Garn ist die Eigenmarke von Wolle Wien, die Anleitung nennt sich Dither von General Hogbuffer, die ich bei Ravelry schon seit Jahren in meiner Sammlung hatte. Und dann habe ich ständig gemusterte Sockenwolle gekauft und muss erst mal die verstricken. Meistens. Aber ich habe inzwischen wenigstens gelernt, kein selbstmusterndes Garn mehr zu kaufen…

Natürlich braucht man keine 300g Wolle für ein Paar Socken, daher gibt es noch ein paar für mich. Mit hoffentlich der gleichen Farbstellung. (Von der mittleren Farbe braucht man deutlich mehr als von den anderen.) Die Socken gefallen mir nämlich immer noch sehr.

Und mein Bruder war auch zufrieden.

Weihnachtskarten 2023

Wie immer kommen meine vorweihnachtlichen Basteleien eher nach Weihnachten ins Blog.

Diesmal ist die Kartengestaltung nicht wirklich textil, ich habe mit Strohseide und doppelseitiger Klebefolie gearbeitet. Die Inspiration zu diesen “dekonstruierten” Bäumen kam allerdings aus der Patchwork Professional.

Und natürlich entwickeln sich die Streifen ohne Nahtzugaben ganz anders, als aus Stoff und genäht. Aber mit verschiedenen Schneidhöhen und Baumformen zu spielen hat Spaß gemacht. (Und ich will nicht ausschließen, dass ich die genähte Variante aus dem Heft auch mal noch nacharbeite. Falls ich mal Zeit für Deko habe.)

Die Herstellung war sonst nicht sehr kompliziert. Ich habe die Bäume (Dreiecke), den Stamm und den Hintergrund ausgeschnitten, habe das auf doppelseitiger Klebefolie angeordnet, den Rand mit einer alten Zackenschere (die für Stoff nicht taugt) beschnitten, dann Streifen geschnitten und zwischen zwei Bäumen immer jeden zweiten Streifen ausgetauscht.

Dann die Streifen auf fertige Doppelkarten (VBS, da kam auch die Strohseide her) geklebt.

Bei den Farben bin ich immer bei der gleichen Kombination geblieben, die Formen und Schnitte habe ich variiert.

Im Vergleich zu vielen anderen Karten, die sich sonst so gemacht habe, ging das dieses Jahr recht zügig, zumal jeder Durchgang immer gleich zwei fertige Karten gebracht hat. Mir hat die Herstellung Spaß gemacht und ich mag das Ergebnis. Mit der Technik werde ich vielleicht noch mal spielen. Mal gucken…

Aktueller Nadelblick Februar 2024

Im Gegensatz zum Dezember gibt es aktuell Veränderungen (Fortschritt ist immer so eine Sache… impliziert irgendwie, dass man Zielen näher ist. Da bin ich mir nicht immer so sicher. Ob es besser ist. Aber anders.)

Zunächst mal gibt es ein neues “Hauptprojekt”. Anfang Mai ist eine Hochzeit in “Tracht” angesagt. Die ist zwar für Gäste nicht verpflichtend, aber eine Ausrede, mir mal selber ein Dirndl zu nähen. (Soweit ich das sehe, heißt “Tracht” hier nicht irgend eine authentische lokale Kleidung, sondern eben Dirndl, was aber kein Oktoberfest-Dirndl aus Plastik sein wird.)

Die Referenz für Dirndl ist natürlich die Dirndl-Revue, von der ich tatsächlich eine Ausgabe besitze. Allerdings aus den 1990ern, was von einer österreichischen Freundin mit “die sind ja total altmodisch” quittiert wurde. Dazu kommt, dass die Schnitte nur bis Größe 42 gehen und der Schnittmusterbogen leider einen Fehler hat, so dass die Nummern der Schnitte und Anleitungen nicht mit den Nummern übereinstimmen, die sie im Heft haben. Was die Nutzung des Hefts relativ schwierig macht.

Online habe ich dann zwei aktuellere Ausgaben beim Verlag gefunden, die so in meine Richtung gehen. Und meine Freundin meinte, die gingen inzwischen auch bis zu größeren Größen. Allerdings nimmt der Verlag bei Bestellung nur PayPal, was ich nicht habe. Ein anderer österreichischer Shop auch.

Nach einiger Suche habe ich ein Trachtengeschäft in München gefunden, das die auch besorgt und überdies behauptet, einen Dirndl-BH in Größe 85F verkaufen zu können. Allerdings war die eine Dirndl-Revue, die ich wollte nicht vorrätig, musste erst bestellt werden… Kurzum, ich habe mir dann für die Wartezeit den Dirndl-Schnitt von Fadenkäfer bestellt und mal angefangen. Wichtig ist ja vor allem die Anpassung des Oberteils. Bislang habe ich drei Varianten und verstehe jetzt, warum Dirndl für große Oberweite bevorzugt unter der Brust enden. Die Passform hinzumodellieren ist nämlich nicht so einfach.

Aktuell warte ich für den Versuch des Feintunings auf die Bestellung mit dem Dirndl-BH. Denn das geht nicht ohne sich vorher auf einen BH festzulegen. (Sonst wird das Dirndl auch nicht ganz klassisch, besonders was die Stoffwahl betrifft… )

Da ich mich für den Papierschnitt entschieden hatte und daher eine kurze Wartezeit hatte (zu einem Zeitpunkt, wo ich auch ein bisschen Zeit hatte) gibt es sogar an der Jacke Fortschritte.

Die Einlagen sind aufstaffiert (wobei mir auffällt, dass sie das im Dezember auch schon waren, im Oktober aber noch nicht, das hätte im Dezember dann doch ein neues Photo gerechtfertigt.) Und das Band zur Formung der Reverskanten ist aufgeheftet und teilweise zumindest einseitig auch schon angenäht.

(Dazwischen bekam ich erst mal noch Schrägband von einer Freundin geschickt, denn ich hatte tatsächlich nicht mehr genug und sie wollte welches loswerden.)

Trotzdem mache ich mir keine Illusionen, dass es da jetzt schnell weiter geht. Vor allem ist das Dirndl deutlich dringender…

Bewegung auch im Sockenbereich. Da die Weihnachtssocken für meinen Bruder grade so pünktlich fertig waren, versuche ich wie jedes Jahr, das für die Geburtstagssocken besser zu machen.

Ich habe noch knapp einen Monat und habe die zweite Socke angefangen. Gut, sind Sneakersocken… geht schneller.

Garn ist Regia Cotton Andorra Color, Meine Standardsocke mit einem Muster von Hitomi Shida aus der “Neuen Strickmusterbibel. Muster 13. Dabei habe ich ab Muster zwei Maschen vom Unterfuß auf den Oberfuß gezogen, damit der Rapport aufgeht und den Minizwickel auf die Sohle gezogen.

Meinen seit Monaten vor sich hindümpelnden pinkfarbenen Pulli habe ich mal mit einem schmalen gekauften Wollpulli verglichen und dann aufgetrennt. Was auch immer ich vor einem Jahr gemessen hatte, das war zu klein.

Der Erfolg ist, dass ich schon fast wieder da bin, wo ich vorher war. Die Schultersättel sind etwa länger und vor allem breiter geworden, das wird mit dem Perlmuster auch der Proportion gut tun. Bis zum nächsten Winter sollte der fertig sein können. Hoffe ich. (Da dieser Winter teilweise sehr kalt war, bin ich wohl auch etwas mehr strickmotiviert, nichts hält besser warm als ein Wollpulli. Außer zwei Wollpullis…

Sichtbarer Fortschritt beim Hexispiel.

Da habe ich nach Weihnachten fleißig genäht und den nächsten Abschnitt abgeschlossen.

Vor Weihnachten sind außerdem sehr viele relativ kleine Stoffreste angefallen.

Ich hielt es für eine gute Idee, die schon mal alle passend zuzuschneiden, um leichter den Überblick über die Reihenfolge behalten zu können.

Jetzt bin ich mir in dem Punkt nicht so sicher. Aber so lange ich weiter nähe, sollte ich es schaffen, sie angemessen zu reduzieren. (Ich sollte dann allerdings eher schnell nähen…)

Und auch ein Buch hat es wieder geschafft, zumindest angelesen zu werden.

Literarisch gesehen sehr flach, aber darum geht es hier nicht. Und es liest sich sehr authentisch. Was mir bei dem Thema wichtiger erscheint.

(Ist jetzt nicht so, dass ich fachlich was Neues dabei lerne, aber ich finde, das macht das Krankheitsbild durch die Sicht des Betroffenen einfach sehr greifbar. Und illustriert, das nicht alle Klischees über Depression stimmen.)

Mal sehen, ob ich dieses Jahr mehr als die drei oder vier Bücher vom letzten Jahr schaffe… (ich weiß gar nicht mehr, ob es eines oder zwei waren, mit denen ich dann so schnell fertig war, dass sie es nicht in meinen Überblick geschafft haben. Aber das darf gerne auch etwas mehr sein.)

Aus dem Blogarchiv

Der Trend, im Februar den Weihnachtskram (endlich) zu zeigen setzt sich fort…

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Februar 2012:
Der Monat, in dem ich mein Grannie Projekt das erste Mal vorgestellt habe.

Februar 2013: Ein Jahr Hexagons und andere Strickwerke

Februar 2014: gar nicht so wenig, für so einen kurzen Monat

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Februar 2020: Ein ausgeprägter Kleinkrammonat.

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