Noch mehr Schafe…

Nachdem ich das Kleid genäht hatte, blieb (und bleibt) noch ein Problem. Der Stoff bestand beidseitig aus Schafbordüre.

Bestimmt prima, wenn man Kindershirts draus näht, weniger praktisch bei einem Kleid, das nicht vor allem aus Schafen bestehen sollte… Fazit ist, dass ich jetzt ein paar Meter Schafe übrig habe. Nur Schafe. Die Mitte ist weitgehend vernäht.

Aber die ersten 50 cm habe ich gleich im Anschluss zu einem Kissenbezug vernäht. Meine Gästematratze hat endlich zumindest kleine Kissen bekommen. (Trip zu IKEA.) Die waren noch mal extrabillig, weil der Bezug farblich so häßlich ist, dass sie offensichtlich auch bei IKEA keiner so wollte. Jetzt habe ich zumindest mal eines davon bezogen.

Die Rückseite ist schwarzer Interlock von Trigema (lag auch noch so rum), geschlossen einfach an der Seite mit KamSnap Druckknöpfen. Da hatte ich noch welche als rote Sterne. Ich bin ja nach wie vor kein Fan von denen, aber ich hatte mir irgendwann mal das Set für die Prym Zange gekauft. Und damit geht die Montage deutlich einfacher als mit der KamSnap Zange! (Mit der ich in der Regel genauso viele verdrückt hatte, wie eingedrückt.)

Der gute halbe Meter Schafe landet schon mal nicht mehr in der Restekiste…

Shirt wird Kleid

Anfang Dezember hatte ich ja den Stoff schon gezeigt und das Kleid wurde tatsächlich pünktlich vor Weihnachten fertig. Und getragen. Ebenso wie Silvester und ins Büro… (Das Bild lässt wie oft zu Wünschen übrig, denn natürlich habe ich nicht dran gedacht, eines zu machen. Aber da ich es Weihnachten an hatte, ist es natürlich auf den “Testaufnahmen” für das traditionelle “Familienbaumbild”. Halt Test…

Den Schafstoff hatte ich 2019 (denke ich) sehr spontan mitbestellt, damals schon mit dem Gedanken “Weihnachten”.

Dann ging ich dieses Jahr auf Schnittsuche, ich wollte die Schafe am Saum in Szene setzen und weil der Stoff ja eigentlich eher kindlich ist (ja doch…) einen “erwachsenen” Schnitt und nicht nur ein grades T-Shirt Kleid. Also die Kombination aus “nicht viele Längsnähte, damit die Schafe nicht durchteilt werden” und “der weiblichen Figur folgend”. Quadratur des Kreises, wie immer. Und natürlich fand ich dafür weder in meinem Fundus noch bei den bewährten Schnittherstellern das Passende. (“Bewährter Schnitthersteller” war ebenfalls gesetzt, denn das Kleid sollte auch noch halbwegs fix zu nähen sein, eine Runde Probekleid war nicht vorgesehen.)

Als ich dann ein vergessenes Sommershirt in die Waschmaschine stopfte, erinnerte ich mich dran, dass der Schnitt ja auch eine Version mit langen Ärmeln hatte. Und das Shirt (nach FBA) eigentlich gut passte. Ein weibliches Wickeloberteil, das aber direkt unter der Brust in einer Quernaht eingefangen wird und daher auch nicht klafft. Vogue V8558. Da ein Kleid draus zu machen, sollte nicht so schwer sein.

Das obere Vorderteil und die Ausschnittblende habe ich behalten, die Ärmel ebenfalls. Da die Schafe am Saum landen sollen, ich also nicht über den Saum korrigieren kann, sondern die Länge auf Anhieb sitzen muß, habe ich mir das Rückenteil des Shirts noch mal angeguckt, was ich damals gemacht hatte. Daraufhin mit meinem Wissen von heute noch etwas mehr Länge in der hinteren Mitte oberhalb der Taille rausgenommen und die gleiche Länge in der hinteren Mitte über dem Po wieder zugefügt. Die Länge der Seitennähte bleibt gleich. (Bis ich verstanden habe, dass ich diese Änderung brauche, hat es einige Jahre und gemusterte Stoffe gebraucht, wo mir dann bewusst wurde, dass das Muster am Saum schief wird. Bei Uni-Stoffen gleich man das halt am Saum aus und gut ist…)

Das Rückenteil hat eine geschwungene Naht, ich habe stattdessen vom Hals aus gerade nach unten gezeichnet (also Mitte im Stoffbruch) und dann den größten Teil der Mehrweite mit zwei Längsabnähern wieder auf Figur gebracht. Da das Shirt um die Hüften mehr anliegt, als ich das bei einem Kleid wollte, habe ich noch 2cm Weite an der Seitennaht zugefügt.

Auch das untere Vorderteil wurde nicht nur verlängert (ich habe mir die Wunschlänge von fertigen Kleidern abgeguckt), sondern bekam über den Stoffbruch in der vorderen Mitte noch 5cm Weite dazu. Die habe ich dann einfach durch eine leichte Kräuselung eingehalten. Und zwar so, dass am Rockteil da gekräuselt ist, wo das Oberteil zwischen den beiden Kräuselungen glatt ist. Das finde ich eine sehr geglückte Lösung.

Zugeschnitten wurde abgesehen von einem Ärmel und dem oberen Teil des Vorderteils quer. Die Schafe sind nämlich eine Randbordüre… Da half dann nur hoffen, dass das auch gut fällt. Der Stoff ist ein Single Jersey mit viel Elasthan. (Und ja, hat funktioniert…)

Etwas herausvordernd war der Zuschnitt dann nicht nur, weil die Schafe an Voderteil und Rückenteil auf gleicher Höhe landen mußten, sondern auch, weil die Schafsbordüre beidseitig auf dem Stoff war. So viel gepunkteter Stoff war dann in der Mitte gar nicht da… Aber es ging auf, zumal ich den zweiten Ärmel eh schon mit Schafen geplant hatte. Anders wäre es allerdings auch nicht gegangen.

Den Rocksaum habe ich dann entgegen allen guten Vorsätzen, mal “schnell” zu arbeiten doch von Hand genäht. Die Schafe durchzunähen brachte ich einfach nicht übers Herz…

Fazit: Ich bin mit dem Kleid extrem zufrieden. Es sieht gut aus und es trägt sich gut. Gefüttert ist es nicht, aber ich habe noch ein schwarzes Unterkleid aus Futterstoff, das drunter passt. Und den Ausschnitt auch fürs Büro noch ein kleines bisschen entschärft. (Abgesehen davon, dass das Unterkleid ein klitzekleinesbisschen spack sitzt… *hust*).

Ich glaube, der Schnitt wird eine Weile “Standardschnitt” für Jerseykleider. Wobei bei der nächsten Version sollte ich das obere Vorderteil und die Ausschnittblende noch einen Zentimeter länger machen… Der Brustpunkt ist nicht mehr ganz da, wo er mal war, als ich das Shirt zum ersten Mal genäht habe… (Und nachdem ich meinen eigenen Text von damals gelesen habe… am der Brust wollte ich da auch schon nachbessern. Beim nächsten Mal…)

Nadelstatistik 2021

Wie jedes Jahr interessiert mich vorallem die Herkunft meiner Anleitungen. Und ein bisschen die totalen Zahlen, aber die sind dieses Jahr ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Statistik durch kleine Einflüsse verfälscht sein kann. Gezählt wird immer, was 2021 im Blog gezeigt wurde.

Meine “genäht” Statistik kommt dieses Jahr nämlich auf noch unglaublichere 63 Teile. Allerdings sind dabei sowohl die 30 Weihnachtsmasken 2020 dabei, die habe ich erst Januar 2021 gepostat als auch meine 20 Weihnachtssäckchen 2021, die ich noch im Dezember 2021 im Blog gezeigt habe. Dann ist es schon deutlich weniger beeindruckend. Aufgrund der vielen Masken ist die hauptsächlich genutzte Anleitungsquelle dann auch “Internetvideo”. Was ich sonst nie nutze.

Wenn ich Masken und Weihnachtssäckchen abziehe läge bei den Anleitungen tatsächlich das Buch von Aranzi Aronzo vorne, daraus waren es 4 Anleitungen. Dann zwei von Burda (Barbie) sowie je einmal Butterick, Fait Main, so!pattern und Vogue.

Das letzte fertige Werk war ein Kleid aus einem Shirtschnitt von Vogue rausgebastelt. Das hatte ich Weihnachten und Silverster an und es ist noch nicht gebloggt. Ansonsten ist jetzt wohl wieder der Flickwäschestapel dran.

Beim Stricken und Häkeln waren es 19 Teile, wobei da auch sehr viele Häkelblümchen und andere Kleinteile dabei waren. 16 Anleitungen bei Ravelry gefunden, zwei Muster aus “Neue Strickmusterbibel” auf Socken gestrickt und eine weitere eigene Anleitung.

Letztes fertiges Werk waren die Weihnachtssocken für meinen Bruder, die am 26.12. kurz nach Mitternacht fertig wurden. Also… weitgehend pünktlich.

Bei meinen eigenen Anleitungen auf Ravelry bleibt die “Hackensocke” mit 1595 Herzchen und 58 mal nachgestrickt das beliebteste Modell. Also alles wie gehabt.

Gestickt wurden mit allen Marmeladengläserdeckeln 41 Modelle. Hier die gleiche Verfälschung wie beim nähen, es sind sowohl 10 gestickte Weihnachtskarten von 2020 als auch 10 von 2021 dabei. Wegen des Datums, an dem ich sie gebloggt habe. Macht per saldo 27 Stickereien von Urban Threads, 10 von Etsy, 3 von Makerist und eine (Schrift) aus der Maschine.

Am Hexispiel hat sich seit dem Nadelblick vom Dezember nichts mehr getan. Aber das steht quasi in den Startlöchern…

Pläne für das neue Jahr? Wenig konkret. Die Flickwäsche, dann könnte endlich mal ein Quilt kommen, das Gästebett könnte einen brauchen. Und das Zeug liegt schon wieder Jahre hier rum. Und beim Stricken vermutlich die Geburtstagssocken für meinen Bruder. Ich könnte zumindest versuchen, sie pünktlich fertig zu bekommen… Und da ich geimpft und geboostert bin, darf ich ja auch wieder etwas Sozialleben haben. Das Problem wird uns wohl leider noch mindestens ein Jahr begleiten…

Aus dem Archiv

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Januar 2010 (ein verstrickter Monat):

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Januar 2014

Januar 2015

Januar 2016: Weihnachtsnachlese…

Januar 2017: Von Weihnachten zur Karnevalssaison

Januar 2018: Nur Strick…

Januar 2019: äh… ja… nix, offensichtlich. Wo ich da wohl war?

Januar 2020: Eher Nachlese aus dem Vorjahr.