Tatoo-Poney

Stoffoney wild gemustert

Eigentlich wollte ich endlich mal die Schnittbesprechung für inzwischen zwei Kleider (nach dem gleichen Schnitt) schreiben, aber das dauert länger und da reicht die Zeit im Moment nicht. Zumal schon wieder ein “Terminprojekt” in Arbeit ist. Die Feste reißen dieses Jahr nicht ab.

wildgemustertes StoffponeyAlso noch mal was kleines aus Resten, das zwischendrin fertig wurde.

Auch aus dem wildgemusterten Rest von diesem Rock wurde noch ein Tierchen genäht. Diese ganz wilden Kombinationen machen mir ja immer besonders Spaß.

Die Anleitung ist wieder aus dem Bewährten Buch an Aranzi Aronzo, für Hufe, Mähne und Decke habe ich einen festen angefilzten Mantelstoff genommen. Weil echten Filz habe ich nicht in der Restekiste.

Da mein Stoff eher steif ist und noch dazu zum ausfransen neigt, die Schnitteile aber klein, mußte ich einiges von Hand hinpfriemeln. Sieht aber trotzdem lustig aus. (Ich brauch nur endlich mal eine Verwendung für den ganzen Kleinkram, der sich hier ansammelt… Zumal das alles nicht Kindersicher ist, sondern wirklich nur Deko.)

Sauber von allen Seiten: Ärmel verstürzen, Teil 2

Jetzt muß nur noch der Futterärmel festgenäht werden. Das passiert von Hand. Erst Mal Kleid auf links drehen.

Futterärmel einsteckenDer Futterärmel wird auf der Nahtzugabe angesteckt. Zuerst an den verschiedenen Passmarken. Bei diesem Schnitt ist das oben die Schulternaht, unten gibt es vorne und hinten eine Paßmarke im unteren Bereich der Ärmelansatznaht und dann noch die Stellen, wo die Einhalteweite der Armkugel beginnt und endet.

Nahtzugabe eingeschlagen feststeckenEine Nahaufnahme für alle, die Angst vor Handnähten haben.

Die Nahtzugabe der Futters hatte ich vorher ja mit der Zackenschere noch etwas beschnitten. Dann wird die Nahtzugabe einfach auf die linke Stoffseite gefaltet. Und weil ich immer ein bisschen Bewegungsweite/-länge im Futter habe, schlage ich die Nahtzugabe etwas weniger breit um, als sie eigentlich sein sollte.

Die Nadel stecke ich an diesen wichtigen Markierungspunkten die Stecknadeln quer zur Naht. Und wie man auch sieht, ganz knapp innerhalb der Ansatznaht. Die Handstiche sollen ja hinterher nicht von außen sichtbar sein.

Kontrolle und restliche NZG einschlagenDann hänge ich das Kleid auf Links gedreht auf einen Kleiderbügel. (Schneiderpuppe ist natürlich noch besser, aber da hängt gerade noch eine Bluse drauf, bei der “nur noch” die Träger angenäht werden müssen…)

Die restlichen Nahtzugaben werden auch umgelegt und bei Bedarf festgesteckt.

Wichtig ist es hier, zu kontrollieren ob der Stoff überall gut anliegt, aber nicht zieht. (Besonders nicht der Oberstoff.) Der obere Bereich hat ja etwas Mehrweite für die Armkugel, da darf als mehr Stoff sein, unter dem Arm und bis zur Markierung für die Einhalteweite soll der Stoff aber glatt liegen.

Tut er das nicht, schiebt man den Stoff so hin, das es passt. Falls die Passmarken dann doch woanders landen… ist das meist egal. Denn am Ende soll es vor allem glatt liegen, die Markierungen sind in erster Linie Anhaltspunkte. Die man bei Bedarf auch wieder verwirft. Manchmal ist es auch nötig, die Nahtzugabe des Futterärmels etwas einzuschneiden.

HandnähenDann wird von Hand genäht.

An der Ärmelseite sticht die Nadel im Bruch ein und aus.

An der Seite des Oberteils nähe ich ganz knapp neben der Ansatznaht auf der Nahtzugabe. Das hat auch den Vorteil, daß die Naht stabiler wird, weil man nicht nur durch den Futterstoff näht, sondern auch den Oberstoff. Und man muß nicht so sehr aufpassen, daß die Stiche nicht auf der rechten Seite des Kleides sichtbar sind.

Fältchen in der ArmkugelAn der Armkugel war ich faul und habe mir nicht die Mühe gemacht, den Stoff exakt einzuhalten.

Das war dann eher Fältchen legen nach Augenmaß. Für das Futter ist mir das locker schön genug.

Tja… und das war dann schon die ganze Kunst. Ordentlich gefüttertes Kleid.

Und die Schnittbesprechung für das Kleid gibt es demnächst… oder später…

 

Sauber von allen Seiten: Ärmel verstürzen, Teil 1

Neulich erzählte eine Freundin von einer Technik, die ihr im Nähkurs für Jackenärmel gezeigt worden war. Und ich meinte dann ganz spontan, daß ich das für Jackenärmel nicht so gerne mögen würde, weil man keine gute Schulterverarbeitung machen kann (meine Freundin hatte deswegen auch Vorbehalte), ich sie aber sehr gerne für Kleider verwenden würde, besonders bei kurzen Ärmeln, bei denen das Futter ohne Mehrlänge auskommt.

Da ich kurz danach ein gefüttertes Kleid genäht habe, habe ich ein paar Bilder gemacht und zeige das hier. Man braucht ein bisschen Handarbeit, hat aber sowohl eine saubere Verarbeitung von innen und außen als auch ein Futter, das nicht im Kleid herumrutscht, somit bequem sitzt, aber auch nicht am Ärmel nach außen wandert. Was bei sehr kurzen Ärmeln sonst schon mal passieren kann.

Ärmel und Futter am Saum aneinander nähenWie man sieht, ist es ein sehr kurzer Ärmel. Der Ärmel wird aus Oberstoff und Futter zugeschnitten und an der Saumkante werden die beiden Ärmel miteinander verstürzt.

Das heißt, Ärmel und Futterärmel werden an der Saumkante rechts auf rechts aufeinandergenäht, dann werden die Nahtzugaben auseinandergebügelt (dadurch legt sich am Ende die Bruchkante genau in der Naht schöner) und zurückgeschnitten. An der Futterseite auf etwa 3mm, an der Ärmelseite auf etwa 5mm. (Siehe rechter Ärmel im Bild, der die linke Stoffseite zeigt. Der linke Ärmel im Bild zeigt die rechte Stoffseite.) Bei sehr starken Rundungen oder Kunstfaserstoffen, die völlig unelastisch sind und sich auch nicht in Form Bügeln lassen muß man eventuell trotzdem die Nahtzugabe bis kurz for die Naht einschneiden, aber meist nicht.

Gerade bei gebogenen Ärmelsäumen bekommt man so eine besonders saubere Kante. Das gilt natürlich auch für alle anderen irgendwie geformten Säume. Also wer gerne einen Bogensaum, Zacken oder sonst was will… geht auch.

Ärmelnaht nähenAnschließen wird die Ärmelnaht genäht.

Man muß drauf achten, daß die spätere Bruchkante genau aufeinandertrifft. (Falls nicht… na um einen oder zwei Millimeter kann man den Oberstoff auch noch nach innnen schieben, dann fällt es nicht auf.)

Die Nahtzugaben werden nach Wunsch versäubert. Da mein Oberstoff nicht stark ausfranst und auch das Futter (wie meist bei mir Venezia, mein Lieblingsfutter) nicht extrem flutschig ist, die Nähte zudem hinterher völlig eingeschlossen sind… habe ich einfach nur mit der Zackenschere entlangschnitten.

Saum verstürzt und abgestepptJetzt wird das Verstürzen sozusagen vollendet.

Der Futterärmel wird in den Ärmel gelegt und der Saum schön flach gebügelt. (Wie gesagt, falls man vorher doch ein wenig unsauber gearbeitet hat… dann ist es jetzt an der Zeit, den Oberstoff im Zweifelsfall einen Millimeter nach innen zu bügeln. Das Futter soll auf keinen Fall rausgucken.)

Ich habe dann den Saum noch abgesteppt. Das hält einfach besser. Und wir haben ja ein Sommerkleid aus Baumwolle. (Wer so was bei Seide machen will und keine Steppnaht… man kann es mit Untersteppen versuchen, das ist natürlich etwas fickelig. Oder man muß von Hand von der Futterseite her arbeiten. Oder man verlässt sich drauf, daß das Futter drin bleibt.)

Armausschnitt vorbereitetDer Armausschnitt muß dann auch vorbereitet werden.

Bei meinem Kleid hatte ich Futter und Oberstoff für das Oberteil getrennt genäht und dann an der Ausschnittkante verstürzt und abgesteppt. (Die hintere Mitte ist noch offen, daher konnte ich das ohne Probleme verstürzen.)

Am Armausschnitt hefte ich Oberstoff und Futter zusammen. Der Stoff wird so gelegt, daß die Schnittkanten bündig sind. – Mein Oberteil hat etwas Mehrweite im Futter und die soll natürlich auch bleiben, nicht ins Armloch gestrichen werden. Die Passmarken von Futter und Oberteil sollten genau aufeinanderliegen. (Falls das nicht ganz funktionieren sollte… hinterher sind die Passmarken des Oberstoffs relevant.)

Dann hefte ich beide Lagen von Hand aufeinander, etwa zwei Zentimeter von der Schnittkante entfernt, also nicht auf der Nahtzugabe, sondern im Kleidungsstück.

Ärmel einnähenJetzt wird der Ärmel eingenäht.

Allerdings nur oder Ärmel aus Oberstoff, der Futterärmel bleibt frei hängend.

Am Oberteil hingegen nähe ich durch beiden Stofflagen.

Das hat, wie am Anfang schon angedeutet, den Vorteil, daß ich im Oberteilfutter durchaus etwas Mehrweite behalten kann, ohne dass die Gefahr besteht, daß sich mein Ärmelfutter hinterher nach außen arbeitet und beim Tragen sichtbar wird.

Nahtzugaben bearbeitenBevor ich den Futterärmel einnähe, muß ich natürlich erst mal die Nahtzugaben bearbeiten.

Das kann man machen, wie man das am liebsten macht.

Ich habe “klassisch” gearbeitet. Unter dem Arm (also zwischen den beiden unteren Passmarken, so es welche gibt, sonst von der Passmarke vorne bis etwa auf gleicher Höhe am Rückenteil) mit etwa 2mm Abstand zur Einsatznaht eine zweite Naht auf der Nahtzugaben genäht und die Nahtzugaben auf etwa 4mm – 5mm zurückgeschnitten. Die restliche Nahtzugabe wird auf etwa einen Zentimeter zurückgeschnitten, in meinem Fall mit der Zackenschere.

Die Nahtzugabe des Futters habe ich etwas mit der Zackenschere abgeschnitten.

Und natürlich die Ärmelnaht ordentlich bügeln und die Naht des Oberteils in den Ärmel hineinbügeln.

Danach kommt noch eine Runde Handarbeit, das zeige ich demnächst. 🙂

Aus dem Blogarchiv

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September 2006, Schwertnadel und feiner Stoff

September 2007: mehr Paris, weniger Nähen

September 2008:

September 2009:

September 2010: Stricken, Nähen, Shoppen, ein buntes Potpourri

September 2011: Wenig produktiver Monat

September 2012: Auch nicht viel los, zumindest handarbeitstechnisch….

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September 2016: Kleinkramlastig

September 2017