Mal sehen, ob ich die Besprechung diesmal fertig bekomme, bevor das nächste Heft raus kommt.. oder bevor es in Deutschland ankommt… Der Titel ist diesmal eher sachlich, aber die Themen scheinen auch eher in die Richtung zu gehen. Was ja nicht schlecht ist.
Die Frage an die Autoren der Ausgabe ist diesmal, welches Kleidungsstück man sich für die anstehende “Holiday Season” nähen wollte. Ist das ein Trend, der an mir vorbei gegangen ist oder ist das eher eine amerikanische Obsession? Ich habe jedenfalls nicht so viele Feiern und Parties in der Vorweihnachtszeit, daß ich mir dafür jedes Jahr neue Klamotten nähen wollte. Ich meine, ich bin schon froh, wenn ich meine Klamotten für “fein” überhaupt mal tragen kann….
Das Vorwort stimmt vor allem auf den Inhalt ein.. Inhaltsverzeichnis als Fließtext..
Dann die Leserbriefe, nichts Bemerkenswertes.
Dann die Lesertips. Der beste Tip befasst sich mit einem Problem, das ich so nicht habe. Die Absteppung am Hosenschlitz mache ich entweder freihand und mit dem Wattierlineal für die Gerade oder ich zeichne mit Kreidestift vor. Schließlich muß sie nicht drinend aussehen wie im Schnitt vorgesehen, sie muß nur schön und harmonische aussehen.
“Sewing Saves” klingt nach einer guten Sparte, denn Ideen, wie man Nähpannen noch retten kann sind immer nützlich. Einen verdehnten Halsausschnitt mit kleinen Abnähern zu retten ist nicht neu. Ob es gut aussieht hängt dann natürlich vom Stoff und dem Einzelfall ab. Aber sicher einen Versuch wert.
Mit den Techniken des historischen Kleidungsstücks vom Rückencover befasst sich dann der Artikel “Embellishments in Harmony”. Es ist zwar faszinierend, wie liebevoll das ausgeführt wird, aber ich vermute eher, daß ich das nicht so brauchen werde… (Zumal von der Gestaltung her der “Nachbau” dem Original bei Weitem nicht das Wasser reichen kann. Aber die Techniken kann man natürlich auch so zeigen.)
“Essential Techniques” widmet sich der Paspeltasche. Fünf reichbebilderte Seiten führen einen Schritt für Schritt durch die Technik. Die Methode ist meiner eigenen bevorzugten sehr ähnlich, wer so was noch nie gemacht hat, kann sich davon ruhig anregen lassen, es mal zu probieren. Muß ja nicht gleich an der Jacke sein, Probestück tut es auch.
Das DIY Projekt macht kleine Kissen aus handbestickten Filzstückchen. Ja, das beschäftigt die Hände, aber mir will gerade wirklich nichts einfallen, wofür ich das benutzen konnte. (Okay, in Sternform ging es als Weihnachtsdeko.) Aber wer kleine Projekte für einen Workshop oder eine Kindergruppe sucht… um mal unverbindlich mit Handstickgarn zu hantieren sind die Dinger nett.
Dann doch lieber die “Pattern Reviews”. Hm, die sind jetzt fast alle nicht häßlich (bis auf das traurig rumhängende Shirt zur Sweat-Hose), aber eine große Erleuchtung ist diesmal nicht dabei.
Zum Thema “Design a Rolled Collar” gehört das Titelbild. Die Konstruktion dieser Kragenform wird ausführlich gezeigt. Leider fällt mir da auch kein deutscher Begriff dafür ein.. er liegt nicht flach wie ein Bubikragen, hat aber auch keinen richtigen Kragensteg. Ich bin da kein so richtiger Fan davon, weil ich finde so richtig schön fällt er nie oder fast nie. Aber die Anleitung ist detailliert.
Um Falten geht es danach. Diverse Techniken zum Falten und berechnen. Inklusive der Formeln. Praktisch, wenn man sie noch nicht hat.
Um Designzugabe geht es im nächsten Artikel. Aus einem schmalen Kleid werden zwei weitere Varianten. Die Ergebnisse finde ich in der Form eher weniger ansprechend, aber es illustriert gut, wie dramatisch der Effekt von einigen Zentimetern sein kann. (Wobei das extra-weite Kleid aus dem fließenden Chiffon hat dann doch wieder was.)
Die Anleitung, wie man schön geformte Kragen und Manschetten aus Kunstpelz bekommt hätte ich vor vielen Jahren gebraucht, als ich das letzte Mal eine Jacke mit so was gemacht habe. Mit dem Fall von Kragen und Manschetten war ich damals nämlich nicht komplett zufrieden. So wird es sicher schöner und vermutlich kann man auch echten Pelz ähnlich verarbeiten. Oder brauche ich doch mal wieder einen Plüschkragen…?
Auf die Wettbewerbsbeiträge von “Make It with Wool 2015” freue ich mich jedes Jahr. Das Modell der Nachwuchsdesignerin mag zwar aufgrund des Gewichts eher unpraktisch sein, aber Rest von Industriefilz zu einer derart originellen Jacke zu verwandeln, ist schon genial! Das sieht wirklich nur nach Laufsteg und gar nicht nach Resteverwertung aus! Wolle zu quilten und eine Steppjacke draus machen wollte ich auch schon immer mal probieren. Dann ein wirklich hübsches Strickensemble, das gar nicht krampfhaft gewollt aussieht… Ach ja, die Sachen würde ich gerne mal im Original sehen…
Technisch wird es dann wieder bei “Add a Sleeve Vent”. Sogar funktional und knöpfbar ist der gezeigte Ärmelschlitz. Sollte ich mir merken, die Anleitung, denn bei Ärmelschlitzen gibt es ein paar Stellen, wo ich dann immer anfange rumzufuddeln.
Da das Januarheft schon im November raus kam, gibt es natürlich auch viele Vorschläge für Geschenke von den Redakteuren und Autoren. Zum Glück ist nichts dabei, was ich jetzt wirklich dringend brauche.
Hingegen würde ich den dokumantarischen Film von Vicki Vasilopoulos sehr gerne sehen, den Kenneth D. King vorstellt. Eine über mehrere Jahre andauernde Beobachtung von Herrnschneidern in New York und Italien.
Die Leserfrage an die Experten befasst sich diesmal mit Nahtkräuseln. Die Frage wundert nicht, die Antwort ein wenig, weil sie an vielen Stellen so klingt, als sei das mehr oder weniger normal. Was es aus meiner Sicht nicht ist, wenn man vernünftiges Nähgarn und eine sauber eingestellte Maschine hat.
Zum Abschluss gibt es dann wieder eine nette Geschichte und ein Kleid von 1910. Für letzteres gilt: Wenn man es überladen mag…. 😉
So, mal sehen, ob morgen das nächste Heft im Kasten ist und ob ich das endlich mal wieder schneller bearbeitet bekomme…