Ich habe es noch nicht aufgegeben und arbeite mich durch meinen Zeitschriftenstapel durch. So auch durch die Herbstausgabe der “Meine Nähmode”. Im Moment weiß ich nicht mehr genau, warum ich die immer kaufe, weil die Modelle sich allmählich ähneln. Andererseits sind viele unaufgeregte Modelle drin, was auch wieder ein Vorteil ist. Ich tendiere ja eher zu komplizierten Sachen und wenn ich dann mal schnell was schlichtes brauche, bin ich schon das eine oder andere Mal genau bei dem Heft gelandet.
Versprochen werden wieder Größen von 34 bis 54, wobei wir 10 Modelle (die Variationen mitgerechnet, ebenso die Doppelgrößen 32/34 sowie 34/36) in Größe 34 finden und fünf Modelle in 54. So also Info für die Leute mit den “Randgrößen”.
Der Titel zeigt wieder viel Kleid.
Da meine innere Diane von Furstenberg ihr passendes Wickelkleid noch nicht gefunden hat, gucke ich natürlich mit viel Interesse auf die ersten Modelle. Allerdings Größe 46… mit sehr viel FBA und dehnbarem Stoff oben vielleicht noch machbar. Aber Taille und Hüften sind dann doch sehr weit außerhalb der Maßtabelle. Aber träumen darf man ja…
Bis Größe 46/48 geht dann der “lässige Jersey-Look”. Eine weite Zipfeltunika ist zumindest bequem und um die Brust herum scheint sie sgoar halbwegs schmal zu fallen. Die Jerseyhose würde ich allerdings dringend weglassen. Die sieht so aus wie das Zeug, was die Generation meiner Oma dann im Alter getragen hat, wenn es im Winter sehr kalt wurde….
Die Röcke auf der nächsten Seite snd dann wieder klassische Variationen. Wobei der mit Bindeband in rot erstaunlich schick aussieht,..
Mit den eher unsäglichen Jerseyhosen geht es auch bei “natural Beauty” weiter. Wobei aber das Jerseykleid mit der schrägen Naht einen zweiten Blick verdient hat. Das mit dem Strickmantel ist einfach und bequem, aber wenn man ein wenig Styling dazu gibt gleichzeitig elegant. Bis Größe 46/48… wäre noch ein schnelles Projekt für Weihnachten?
Hingegen weiß ich bei den Pseudeowickelteilen (mit Gummi in der Taille) nicht recht, was ich davon halten soll. Mit dem Vokuhila Effekt ist es irgendwie hinten für ein Top zu lang und vorne für ein Kleid zu kurz. (Nichts gegen Mini, aber zumindest die Unterhose sollte schon bedeckt sein. Wenigstens im Stehen.
Die “Easy” Fledermausshirts sind schnell zu nähen. (Außer wenn man einen Streifenstoff nimmt und passgenau nähen will.) Wohl immer noch im Trend, aber nicht unbedingt meines. Denke ich. Oder sollte ich das für einen Schlafanzug ausprobieren? 😉
Bei den vorgestellten Büchern sind diesmal nur zwei aus dem Christophorus Verlag. Einmal Gräfe und Unzer (war das nicht mal die Kochbuch-Referenz?) und einmal Nauman & Göbel, was mir nicht so viel sagt. Versucht man sich in unabhängigkeit oder gehören die auch zum OZ-Verlag?
Jenseits des Anleitungsteils geht es dann mit so einer Art verschlusslosem Hippiemantel weiter. Nicht mein Stil, glaube ich (außer als Morgenmantel, wenn ich so drüber nachdenke…), wäre aber toll, um große Muster zur Geltung zu bringen.
Leichtes Retrofeeling beim taillierten Kleid mit Passe und weitem Rock. Einmal wegen der Modelinie, dann aber weil es eindeutig Sommerkleider sind. Jahreszeitenretro, sozusagen. Mit kurzem Jäckchen, um herbsttauglich zu werden. Vielleicht nur das Jäckchen nähen, um die Sommerkleider weitertragen zu können? 😉
Auch wenn es nur eingeschränkt mein Geschmack ist. (Oder nur eingeschränkt, wenn ich es an meinem Körper sehe…) Modisch sind die Hosen mit dem extraweiten Bein wohl immer noch weit vorne. Und wenn ich das richtig interpretiere (ich habe die Ausläufer der letzten Modewoche in Paris mitbekommen, da läuft dann auch allerhand kreatives Volk durchs Marais) dann vor allem aus weichem Seidensamt.
Was ich mir hingegen durchaus auch an meinem Moppelkörper vorstellen könnte wäre das Retrokleid im Stil der 40er. (Die Variante ohne die Schluppe, ist klar, oder?) Da ist es jetzt wieder extrem schade, daß beim Größe 44 Schluß ist.
So richtig langweilig ist dann im Vergleich die superlange Bluse. Einfach grade runter… noch langweiliger, als ein Hemdblusenkleid. Oder finde ich es nur so fad, weil ich das noch aus den 1980ern kenne?
“Verliebt in Details” heißt es dan bei drei Oberteilen mit überschnittenen Schultern und zwei Röcken dazu. Wobei man nicht recht weiß, was diese “Details” sein sollen. Ein Schlitz im Rock und ein sichtbar aufgenähter Reißverschluss auf dem Top gehören doch eher nicht mehr dazu, oder?
Dann Bluse mit Raglanärmeln und weiten, vorne eingehaltenen Ärmeln. In der eher Tunika-artigen Version ohne Schluppe vielleicht nicht so schlecht. Aber nur wenn der Stoff stimmt, sonst Schlafanzug.
Das Titelkleid, ebenfalls mit Raglanärmeln, gibt es zum Abschluss. Das fällt ebenfalls unter “easy”, ich finde es aber reizvoll. Die Ärmel aus Spitzenstoff, schon hat man ein schnelles und elegantes Kleid für die Festtage. Bequem aus Jersey und mit genug Platz, für Karpfen, Gänsebraten und Plätzchen. Hm… brauche ich doch noch ein Weihnachtskleid?
Tja, eigentlich schlicht… aber dann doch wieder in einige Teile verliebt, für die ich nie die Zeit haben werde, sie zu nähen…
Und die Kaufentscheidung für das nächsten Heft hat mein Herz auch schon getroffen.
Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.