*hatschi* Das widerlichste an einer Erkältung ist eine so richtig tropfende Nase. Man kann nicht mal vernünftig Nähen, weil man immer eine Hand fürs Taschentuch braucht. Sonst tropfts… 😮
Aber eine gute Gelegenheit, noch ein bißchen Indien nachzubereiten, so lange ich am Rechner sitze und den Kopf nicht bewege gehts…
Ein anderes typisch indisches Kleidungsstück (nicht nur) für Frauen ist die Kombination aus einer langen Tunika und einer Hose darunter, bekannt als Salwar Kameez. “Salwar” ist die Hose (darüber erzähle ich demnächst noch ein bißchen), “Kameez” ist das Oberteil.
Auch hier wird (etwa im Hobbyschneiderin-Forum) oft die Frage gestellt, wie man das näht und unsere europäische Vorstellung denkt daran, daß es da doch ein klares, traditionelles, unverrückbares Muster geben sollte.
Und auch hier gilt… dem ist nicht so.
The worst thing in having a cold is the dripping noose. Real dripping, I mean… No sewing, because I always need one hand for the hankie. But a good possibility to write about indian clothing, because as long as I’m sitting still and don’t move my head it’s nearly okay…
Another typical indian dress (not only) for women is the combination of a dress and pants, known as Salwar Kameez. “Salwar” are the pants (I’m going to tell something about them next time), “Kameeze” is the dress.
Again our european imagination things of something traditional, beeing made the same way for centuries and never changed.
And again… there is fashion!
Woher das Wort “Kameeze” kommt ist wohl nicht unumstritten, aber eine Verwandschaft mit dem Lateinischen “camisia” wird angenommen. Von dort aus nur ein kleiner Schritt zur französischen “chemise”, was einfach Hemd bedeutet. (Das Wort für Hemd im italienischen, spanischen oder portugiesischen wird ähnlich sein.)
Wir würden es heute wohl eher als Tunika bezeichnen.
“Kameez” ist eine sehr lange Tunika, meistens gerade, mit hohen Seitenschlitzen. Doch schon bei der Länge und auch der Weite zeigen sich modische Unterschiede. Waren sie früher eher wadenlang oder gar etwas länger, trägt man sie derzeit (in Bangalore etwa) kürzer. Etwas mehr als knielang, vielleicht sogar noch eine Spur kürzer…. auch müssen sie nicht mehr weit sein, sondern dürfen (besonders bei jungen Frauen) auch schmaler geschnitten sein. Der Ärmelsaum muß nicht mehr weit sein, sondern kann auch eng sein. Und nach aben rutschen. Zwar gingen die meisten Ärmel die ich gesehen habe wenigstens bis auf den Unterarm, aber auch kurze Ärmel oder sogar ärmellose Varianten konnte ich beobachten. Gut gefallen haben mir die Ärmel mit Schnürung, die ich einige Male sah.
It doesn’t seem to be proven where the word “kameez” comes from, but one theory derives it from the latin “camisia”. From there only a small step to the french “chemise”, just meaning shirt. (I think italian, spanish or portugese words for “shirt” might sound similarily.) Fashion language tody would probabely call it a tunic…
“Kameez” is a very long shirt, my indian friend calls it even a dress, it’s quite streight cut and has side openings quite high up. But when you come to the question of the appropriate length you’ll find fashion. On the countryside or on elder women I saw them usually about calf or even nearly ankle lenght. But the more fashionable ones were about a bit more than knee length, also younger women often wore them more body hugging. Sleeve hems could be quite wide, but also slim, usually sleeves were long, but short sleeves or even sleeveless versions do exist.
Auch im Schnitt zeigen sich Unterschiede. Meist sind Vorder- und Rückenteil einfach gerade aus einem Stoffteil geschnitten. Bei größeren Größen bekommt das Rückenteil dann aber auch gerne Teilungsnähte. Ich vermute eher um Stoff zu sparen. Die Teilungsnähte im Rücken meiner roten Kurta (ich habe im zweiten Bild versucht, eine mit einer gepunkteten Linie nachzuzeichnen) erzeugen jedenfalls keine Formung.
Aber es gibt auch Varianten mit Längsabnähern, mit Brustabnähern oder mit formenden Teilungsnähten. Kameez werden ja in der Regel nicht fertig gekauft, sondern man kauft ein Stoffpaket dafür und bringt es zum Schneider. Genäht wird dann nach Figur und Geschmack der Trägerin und dem Können des Schneiders.
Considering the cut, the front and back of the kameez usually is cut streight from one piece of cloth each. Bigger Sizes tend to have seams in the back, but I think they are due to economizing fabric, not for figure. (The dots mark the seams in the back of my red Kurta, those are definitely non functional.)
But I saw darts or princess lines, too. Kameez are rarely bought ready made, instead you buy the fabric and have it stitched up to your figure, your liking and according to the tailors knowledge.
Aufgefallen ist mir, daß Stickereien oder andere Dekorationen immer ausschließlich das Vorderteil betreffen. Hier kann aufwendig bestickt sein, der Ausschnitt ausgestaltet, Saum und Schlitze… aber hinten… Fehlanzeige! Ich sah sogar Kameez aus bedruckten Stoffen, die für das Vorderteil ein aufwendigeres Muster hatten, für das Rückenteil hingegen ein schlichtes oder gar nur uni Stoff.
Design-Freiheit, was den Ausschnitt betrifft. Rund mit einem Schlitz? Eckig? V-Ausschnitt? Groß oder Klein? Schnürungen oder geknöpft? Wie es gefällt. Allerdings muß man das teilweise schon beim Kauf des Stoffes berücksichtigen. Bei bestickten Stoffen ist der Ausschnitt oft schon “vorgestickt”, so daß hier die Form vorgegeben ist.
What I noticed was, that decoration is “front only”. Be it embroidery, beads or rhinestone… No matter how heavily the front is done… the back is plain nothing. I even saw Kameez in printed fabric, that had a nice print for the front and a very simple one or even just solids for the back.
Freedom of Design on the neckline: High or low, round, V-neck or rectangle, closings with cords or even buttons…. here you can have what you like. Only you have to check the fabric before: Often the fabric is “pre-embroidered” and therefore the form of the neckline is on the fabric yet.
Und die Modehits in diesem Winter? Glitzer, glitzer, glitzer,… ob gestickt, eingewebt oder mit Straßsteinen… irgendwas muß funkeln. Hier sind mir auch regionale Unterschiede aufgefallen: Was in Delhi in den Schaufenster stand und hing war viel prächtiger, um nicht zu sagen überladener, mit Metallstickerei und größeren Mengen an Strasssteinen, als alles was ich im Süden gesehen habe.
Best fashion for this winter? It has to glitz and sparkle…. woven, embrodered or rhinestone… it has to be glamorous. Here I also recognized regional differenced. What I saw in shop windows in Delhi was much more full with rhinstone or metall embroidery than anything I had seen in the south.
Kameez habe ich mir übrigens keins gekauft. Aber eine rote Kurta habe ich mir gekauft und nicht nur in Indien getragen, sondern auch mitgebracht. Eine Kurte unterscheidet sich von einem Kameez vor allem in der Länge, sie geht so auf den halben Oberschenkel.
Und wenn die Kurta noch kürzer wird, so wie die beige auf dem letzten Bild (diese geht gerade über den Po), dann wird es eine Kurti….
I didn’t buy a kameez. But I got myself a red Kurta. Which, of course I didn’t throw away after wearing it in India, but bring it with me, for hopefully warm summers. What is a Kurta? Well… basically the same as a kameez, only shorter. About half thigh length.
And if the Kurta gets even shorter, just over the big part of the back… it becomes a Kurti, like the beige one in the last picture.
Einen kleinen Überblick, wie verschieden die Stile für Kurtas und Kurtis sein können, bekommt man übrigens zum Beispiel in diesem Web-Shop.
If you want to know, what style a kurta or kurti can be, you can have a look at this web-shop.