Test in Schwarz-Weiß (Vogue V1953)

Da offensichtlich aktuell Hochzeitssaison ist, folgte auf das Hochzeitsdirndl auch das nächste Hochzeitskleid. Die Vorlage ist hier V1953 hat allerdings einige Details, die ich an mir noch nicht genäht habe und ich will an dem Schnitt ein paar Sachen ändern, so dass hier mal wieder “Probekleid” aufblinkte. Nach vielen Jahre mit nur schmalen Röcken kann ich allerdings ein luftiges Sommerkleid mit weitem Rock eh gut brauchen, also tauchte ich in meinen Stash und fand einen Stoff, den mir Buttinette als “Baumwoll-Batist” verkauft hatte und den ich mal als “Beifang” zum Erreichen irgendeiner Bestellgrenze mitbestellt hatte. Der Druck gefiel mir sehr gut.

(Das fast fertige Kleid war ja im Nadelblick schon mal zu sehen, aber jetzt gibt es auch noch ein angezogenes Photo.)

Es gäbe tatsächlich einige interessante Dinge zu zeigen, aber wegen der Zeitknappheit habe ich keine Photos gemacht. Fertig werden ist auch wichtig.

Neben meinen üblichen Figuränderungen habe ich vor allem den Reißverschluss von der hinteren Mitte in die Seite verlegt. Das zieht dann einen Rattenschwanz von Änderungen nach sich, insbesondere kann man das Oberteil nicht mehr wenden, wie in der Anleitung vorgesehen und man hat in der Seitennaht einen Reißverschluss UND eine Tasche.

Aufgrund der im Feierkleid verwendeten eher transparenten Stoffe wollte ich außerdem keine Nahtzugabe oberhalb der Taillenlinie im Rücktenteil und vorne sichtbar haben, habe die Nahtzugabe also zwischen Rock und Futterrock eingeschlossen.

Da ich das Kleid ins Büro tragen will, habe ich auf den Tülleinsatz in der vorderen Mitte noch Spitze appliziert (von Hand), dafür kam gleich was von der Spitze vom letzten Stoffstöbern in Paris zum Einsatz.

Die hinteren Mitte ohne Reißverschluss und ohne Naht zu nähen ist schon mal kein Nachteil. Kann man beides im Stoffbruch zuschneiden, geht schneller.

Die Armausschnitte habe ich hier dann von Futter und Oberstoff von Hand gegengenäht, am Feierkleid werde ich da einen Schrägstreifen aus einem der Seidenstoffe zum Verstürzen nehmen. Und vielleicht ein bisschen Gummi mit einarbeiten, wobei die Armausschnitte nicht unangemessen aufklaffen.

Den Schlitz habe ich vorne auch weggelassen, weit genug ist das Kleid (und wäre es auch in der langen Version). Den wird es aber geben, jedoch nicht ganz so hoch. Ich möchte auch im Sitzen meine Unterhose nicht zeigen.

Die Sache mit dem Reißverschluss und der Nahttasche war eine andere Geschichte. Ich habe mich zwar erinnert, dass das in Threads mal beschrieben war und sogar den Artikel dazu gefunden, aber so ganz eindeutig war er für mich nicht in allen Details. Ich habe aber eine für mich sinnvolle Lösung gefunden und bin da auch sehr froh. Ich hatte das Kleid auch schon im Büro an und eine Tasche für Handy und eine für Schlüssel sind einfach alltagstauglicher als keine. Das Festkleid wird allerdings keine bekommen, einmal aus Zeitgründen (besser ohne Tasche fertig als nicht fertig), aber auch, weil die in den Fludderstoffen eh nicht mehr als ein Taschentuch tragen könnten. Und das kann man sich auch in den BH stopfen. Im Notfall.

Den Gürtel werde ich noch mal machen der ist zu kurz. Ich hatte vergessen, dass ich die Taille etwas weiter gemacht habe, dann muss der Gürtel auch weiter werden. Aktuell hält ihn eine Sicherheitsnadel geschlossen. Aber das wird dann für den nächsten Sommer.

Ich bin jetzt immerhin gut gerüstet für das Festkleid, an dem ich mit den drei Lagen Seidenstoff auch nicht viel trennen sollte,

(Was den Stoff betrifft; Aus meiner Sicht weder Baumwolle, noch Batist. Ein Stoff, der sich nach dem Waschen bretthart anfasst und dann trocken weich ist, ist typischerweise Viscose. Und Batist kenne ich auch nicht so dicht gewebt, dass man einen Fingerhut braucht, um Stecknadeln durch den Stoff zu treiben und drei Microtexnadeln dran platt näht. Aber dass man nicht alles glauben darf, was dran steht, ist ja keine neue Erkenntnis.)

Das Kleid trägt sich jedenfalls gut, brachte einige Komplimente und ist bei Hitze angenehm. Den Einsatz fürs Büro zu entschärfen war eine sehr gute Idee. Und auch wenn es keinen schlanken Po macht… ich mag es und es fühlt sich gut an. 🙂

(Und inzwischen wurde auch das Hochzeitsgastkleid fertig. Pünktlich, aber nicht zu früh…)

Test mit Rosen

Test with Roses

Für den Geburstag meiner Mutter habe ich mir ein neues Kleid vorgenommen, da ich eine auffällige Seide habe, soll es Vogue V8846 werden.

For my mothers birthday I intend to wear a new dress. I have a silk with a strong print, so I’ve choosen Vogue V8846.

Kleid VogueBevor ich aber die Seide anschnipple, gab es erst mal ein Probekleid. Da ich aber davon ausging, daß es tragbar sein würde (und eh noch ein Sommerkleid brauchen kann) habe ich mir einen dünnen Baumwollstoff mit Rosenmuster aus meiner Kiste geholt. Da es um einen Test der Passform ging, habe ich den Überwurf am Rücken weggelassen. Anders hätte der Stoff auch nicht gereicht…

Before cutting into my beautiful silk I decided to make a test dress. I was quite sure it would be wearable, so I used a cute cotton print with roses from my stash. It was a test for the fit, so I did not make the double back. Otherwise the fabric would not have been enough anyhow.

hintere MittelnahtDa mein Stoff zu dünn für ein Kleid war, habe ich ihn mit einem off-white Poly-Baumwoll-Gemisch unterlegt. (Das war der Stoff, der auf die Schnelle zu haben war.) Die rückwärtige Mittelnaht habe ich eingefasst, der Reißverschluss ist so auch gleich sauber mit versorgt. (Gefüttert habe ich nicht, ich trage ohnehin ein Unterkleid drunter.)

My fabric was to thin for a dress, so I underlined it with a off white poly-cotton fabric. (Not the ideal fabric, but that was the one that was to have quickly.) The middle back seam has bound seam allowances. (I did not line it, I’m wearing it with a slip anyhow.)

rückwärtige NahtIch habe mir übrigens den Luxus gegönnt, das Stoffmuster an der rückwärtigen Mittelnaht passend zu legen. (Im unteren Teil, oben ist die Naht gebogen, da geht das natürlich nicht.) Für mehr “Passung” hätte der Stoff ohnehin nicht gereicht.

I decided for the luxury to match the pattern on the middle back seam (At the lower part, above the seam is curved, so it isn’t possible.) For more “pattern fitting” my fabric hadn’t been enough anyhow.

InnenverarbeitungIch wollte eine saubere und trotzdem schnelle Verarbeitung. An den Schulternähten habe ich eine Kappnaht nach innen gemacht, den Kragen von rechts in der Nahtrille abgesteppt, um den Kragenbeleg  mit zu befestigen. Die Armausschnitte sind mit breiten Schrägstreifen einbesetzt.

I wanted a clean but still quickly done inside. So I made a felled seam on the inside for the shoulders, then I topstitched the collar in the seam to attach the collar facing and I used wide bias to make a facing on the arm holes.

SeitennahtDanach habe ich die Seitennaht geschlossen und der Plan war, ebenfalls eine Kappnaht zu machen. Dummerweise war das Kleid dann aber an Taille und Hüfte dich etwas eng, also mußte ich die Nahtzugabe noch etwas rauslassen. Für eine Kappnaht reichte es nicht mehr. Also habe ich die Nahtzugaben zusammen eingefasst und dann festgesteppt.

Afterwards I closed the side seams and the idea was to make a flat felled seam again. Problem was, the dress was kind of tight at waist and hips, so I had to let out the side seams and afterwards there was not enough seam allowance left for a felled seam. So I bound the seam allowances together and stitched it down.

Kleid StylingDa im Moment ja Stlye Blogs in sind, gibt es auch eine Outfit-Möglichkeit: Mit T-Strap Pumps, einer kleinen Handtasche und meinem hellen indischen Schal. (Interessiert das eigentlich wirklich jemanden?)

Since “style blogging” is a kind of necessity nowadays I’ll show a style option. With t-straps, a small handbag and my off white Indian shawl. (Does that really interest somebody?)

Kleid, sportliches StylingDa ich allerdings nach den Bildern (Stativ und Zeitauslöser) zu einer mehrstündigen Stadtführung aufgebrochen bin, habe ich mich für eine bequemere Variante entschieden: flache Treter und eine Jeans Clutch. Sieht eigentlich auch nicht schlecht aus…

Since I was on my way to a city tour (after taking the pics with the timer) I decided for a mor comfortable version: flats and a jeans clutch. Doesn’t look that bad either…

Der Test war somit fast erfolgreich, ich werde aus dem Schnitt an der Taille noch einen Zentimeter Länge rausnehen und am Vorderteil an den Seitennähten 2cm zugeben. (Da die Seitennaht tendentiell nach vorne zieht, scheint mir das besser als je 1cm vorne und hinten.) Und dann geht es der Seide an den Kragen…

So the test was quite successful. I’ll shorten the dress by another centimeter at waist level and I’ll add 2cm at the side seam of the front. (The side seams are pulling a bit forward, so that seems better than adding 1cm at front and back.) And then it’s time for the silk…