Revue de Presse: Threads January 2015 (176)

Titel ThreadsWie immer das Gleiche, ich bin beeindruckt, daß die Ausgabe Januar 2014 Anfang November 2014 bei mir im Briefkasten liegt. Wann kommt die eigentlich zu den amerikanischen Leserinnen?

Der Titel glitzert ein bißchen und zeigt sonst eher ruhige Farben. Mal sehen, wie interessant die Themen so sein werden.

Die Frage an die Autoren ist diesmal, wo sie ihre beste Inspiration her bekommen. Tja, das kann bei mir nun wirklich alles sein, was mir über den Weg läuft. (Wie viel davon hinterher umgesetzt wird, ist noch mal eine andere Frage…)

Das Editorial hat schon mal eine sympathische Einleitung… wessen Büro oder Nähzimmer hätte nicht schon mal so ausgesehen, als sei ein Zyklon durchgejagt? 😉

Dann die Leserbriefe. Sozusagen mit einer schlechten Nachricht, denn die anklebbare Lampe, die ich praktisch gefunden hatte ist schon nicht mehr lieferbar.

Die Leserbriefe finde ich diesmal ausgesprochen unspannend… am interessantesten noch, daß man für Konstruktionsnähte bei vielen Stoffen einen neutralen grauen Nähgarnton nehmen kann. Was jetzt aber nicht neu ist. (Oder Beige-Töne, je nach dem, ob man eher kalte oder warme Farben näht.)

Asiatische Falttechniken scheinen gerade sehr en Vogue zu sein bie Threads, denn als “Quick to Make” gibt es ein (origami) gefaltetes Kissen, das beide Stoffseiten attraktiv in Szene setzt. Ich habes nur nicht so mit Sofakissen, aber für Stoffe mit zwei unterschiedlichen, aber gleichermaßen “schönen” Seiten eine gute Verwendung.

“How did they sew that” zeigt Biesen mit Kordeleinlage und Roccailes dazwischen. Das sieht nett aus (paßt auch gut zum aktuellen “Blingbling”-Trend), ist aber nicht sonderlich neu oder unbekannt.

Die “Pattern Reviews” fangen gleich mit einem sehr attraktiven Kleid von Simplicity an. Schlichte Hosen oder ein “Knit Ensemble” sind dann Sachen, die ich nicht so dringend brauche. Einem Motorradjackenartigen Schnitt kann ich mich hingegen nie entziehen. Wer ist Dana Marie Design Company? Mit dem historisierenden vintage Ensemble von Eva Patterns kann ich hingegen gar nichts anfangen.

Eher anfängertauglich würde ich den Artikel über die Verarbeitung von Jerseys und Strickstoffen bewerten. Mit der Nähmaschine, mit dem Overlockerund mit der Covermaschine.

Interessanter der Artikel zur Schulter- und Ärmeländerung an einer Bluse mit Passe. Extrem viele Photos, sehr deutlich. Interessant finde ich die Lösung für die Übertragung der abgesteckten Änderungen auf die Ärmel.

Dekorative Stickerei mit Käfer-Flügeln erscheint mir letztlich doch etwas… seltsam als Material. Ist mir auch zumindest in Deutschland auch noch nicht untergekommen.

Was ich auch nicht brauche, ist der Artikel darüber, wie man wirklich wertvolle (Sammler) Textilien aufbewahrt. Andererseits stehen dann doch wieder ein paar Sachen drin, etwa wie sich unterschiedliche Materialien verhalten und altern, die einem im Leben mal noch nützlich sein könnten. Und da ich über diese Materie nicht wirklich was weiß… kann ich eine Menge lernen.

Spannender hingegen die Technik, ein frei hängendes Mantelfutter mit dem Mantel zu verbinden. Erfordert weniger Handarbeit als die üblichen Fadenschlingen (oder gar keine, wobei ich da wieder den Verdacht habe, daß es mühsamer ist, das unter die Maschine zu zwingen, als es mal schnell von Hand zu sticheln) und verhindert, daß das Futter ins Wandern kommt.

Was ich auch immer gerne sehe, ist preisgekrönte Wettbewerbskleidung. Hier der “Make it with wool 2014” Wettbewerb. Von elegant und tragbar bis künstlerisch ist die ganze Bandbreite vertreten. Großartiges Augenfutter!

Gestreifte Stoffe zu verarbeiten und die Streifen passend zu bekommen ist mühsam. Nicht alles an dem Artikel von Louise Cutting ist neu für mich, aber sie zeigt, wie man das systematisch macht. (Mein Ansatz ist bislang hektisches Rumprobieren.) Und gerade Bereiche wie Revers und Kragen fand ich bislang etwas unkalkulierbar. Mit dem Artikel ist das vorbei.

“Teach yourself to sew” wendet sich durchaus anspruchsvollen Themen zu, diesmal dem Rollsaum. Von Hand, mit der Nähmaschine (und dem Rollsaumfuß) und der Overlock. (Wenn man es so direkt im Vergleich sieht, fällt der mit der Ovi einfach ab. Es sei denn, man will das Garn zur Schau stellen,)

“Gift Guide” ist die Saisonale Ausrede, Produkte vorzustellen. Die Redakteure dürfen oder müssen ihre persönlichen Vorlieben zeigen. (Behauptet der Text zumindest.) Okay, ein guter Bürostuhl ist auch zum Nähen sinnvoll, aber ich glaube, das “Festhaltewerkzeug” von Clover, das verhindert, daß  man sich beim Bügeln die Finger unziemlich erhitzt ist mein Favorit. (Und die Notizbücher mit den Nähmotiven mag ich auch. Aber die habe ich letztes Jahr schon verschenkt…)

Der “sewing room” dieser Ausgabe steht unter dem Motto “upcycled”. Da bin ich immer etwas gemischt, weil ich es einerseits mag, nicht alles wegzuwerfen, nur weil es alt ist, auf der anderen Seite aber doch mehr auf Funktionalität als auf Schnörkel stehe. Und wer upcycelt dekoriert meist auch etwas. Wobei der Gesamteindruck durchaus strukturiert wirkt und die Idee, lange Kleider von der Decke zu hängen, um besser daran arbeiten zu können, die finde ich gut.

“A stitch in time” berichtet von diversen Auszeichnungen und einem teilbaren Reißverschluss, der mittels Magnet leichter zusammenzuführen ist. Für motorisch beeinträchtigte Menschen ganz sicher eine große Hilfe, ob das aber für das Überleben der Firma reicht? Bleibt nur zu hoffen.

Die Expertenantworten auf die Leserfragen sind nicht so spannend, nur die Sache mit dem “sleeve shaper”… ich wußte gar nicht, daß es so was gibt.

Und zum Abschluss wieder die Nähgeschichte und ein Vintage Oberteil aus den 1940ern mit Biesen und Perlen. Letzteres ist doch durchaus auch aktuell tragbar.

Fazit: Diesmal wieder viel spannende Technik…

 

Revue de Presse: Threads November 2014 (175)

Titel ThreadsAuch noch im Sptember kam die Oktoberausgabe der Theads. Kuschelig wird der Herbst angekündigt, während bei uns gerade noch der Sommer abklingt.

Die Frage an die Autoren lautet diesmal, auf welches Nähwerk jede besonders stolz war. (Hm… bei mir fast immer das letzte… oder so.)

Dann das Vorwort, das uns erzählt, daß bei Threads der Juli besonders hektisch ist (weil man für die Ferien im August vorarbeiten muß oder so.

Dann die Leserbriefe. Amüsant finde ich den Kommentar, daß die Stylingvorschläge bei den getesteten Schnitten immer High Heels zeigen, auch bei Umstandskleidung. So was hatte ich mir nämlich auch gedacht…

Bei den Lesertips gefällt mir der “Best Tip” diesmal auch. Ein kleines LED mit Klebstreifen, das jedem Nähmaschinenlicht auf die Sprünge hilft…. das kann selbst eine alte Tretmaschine fit machen. Und wer hatte noch nie das Problem, daß das Nähmaschinenlicht so allerhand beleuchtet, nur nicht da, wo man es gerne hätte?

Bei dem vorgestellten Nähzubehör ist jetzt nichts aufregendes dabei… So ein Bügeldingsi wäre nicht schlecht, aber neu ist das ja auch nicht.

Weiter geht es mit “Embellishments”, diesmal Stoffe falten auf Koreanisch. (Also eigentlich wendet man die Technik wohl auf Papier an, aber Stoff geht auch.) Werdeich vermutlich nie anwenden, aber sehr interessant. Vor allem im Zusammenhang mit transparenten Stoffen in unterschiedlichen Farben.

Sehr spannend diesmal auch das “How did they sew that?” mit einem interessanten Kragendetail. Das ist zeitlos und man könnte es auch heute an eine Jacke anbauen.

“Quick to make” ist diesmal eine Anleitung für Gürtel, nicht grade, sondern breite, rund geformte. Nicht mein Thema und wie man so was aus einem Rockschnitt ableitet weiß ich auch.

Die “Pattern Reviews” konzentrieren sich diesmal auf Standardteile. Hosen, Blusen, Jacken… Der Vogue Mantel mit den große Applikationen ist natürlich ein Eye-Catcher und auch das Kleid von Kwik Sew hat eine interessante Schnittführung. Da Kwik Sew mit meinem Körper aber eh nicht kompatibel ist, interessiert mich das nicht so. Und den Mantel hatte ich bei Vogue schon selber entdeckt.

Ausführlich mit Hemdblusen befasst sich dann auch der nächste Artikel. Da ich Blusen zwar nett finde, sie aber irgendwie dann doch nur selten anziehe, ist das auch etwas weniger interessant. Und wie man durch Knöpfe und unterschiedliche Absteppungen verschiedene Effekte erzielt, muß mir eigentlich keiner erklären, das kann ich selber. 😮

Spannender hingegen der Artikel von Susan Khalje wie man einen Rock aus Guipure Spitze nach allen Regeln der (Couture) Kunst näht. Ob ich das jemals mache weiß ich icht, aber verlockend ist das schon…

Anschließend zeigt Kenneth D. King, wie man einen Jackenkragen arbeitet. Sehr detailliert wird gezeigt, wie man die Stiche für eine von Hand eingenähte Rosshaareinlage setzt (das hätte ich brauchen können, als ich das mal machte) und es wird mit einem Unterkragen aus Kragenfilz gearbeitet. Allmählich denke ich, wenn ich mir mal wieder eine klassisch geschnittene Wolljacke mache, dann mache ich das vielleicht doch (noch)mal. Diesmal für mich. 🙂

Mit einem winzigen Webrahmen seine eigenen Borten weben ist glaube ich etwas, was mir zu aufwendig ist… aber mit der Anleitung bekommt man auch das hin. Und gut, etwas faszinierend ist das schon…

“Self-Fit your Pants” liefert die Anleitung, wie man sich selber vermessen kann und eine Hose selber anpassen. Das mit dem selber vermessen entspricht den Tricks, die ich früher auch angewandt habe, das geht in gewissem Rahmen tatsächlich. Und die Anpassungstricks sind natürlich auch nicht neu. Aber trotzdem, ein sinnvoller Ansatz, weil man ja nicht immer jemanden hat, der messen und gucken hilft. Und hier ist es schön zusammengefasst gezeigt und erklärt.

Von Connie Crawford gibt es dann einen Überblick über die Modetrends des Herbstes. Die Farben orientieren sich wie üblich an der Pantone Palette. Dann haben wir Flausch, Karos, Tweeds… und manch anderes ist dann eher schwammig wie “charismatic evening looks”. Kann sich auch jeder drunter vorstellen, was er mag. (Ob ich mich dran orientiere? Wenn es mir Spaß macht. Wobei mir schon öfter aufgefallen ist, daß die amerikanischen Trends nicht immer genau so auf dieser Seite des Teiches herumschwimmen.)

“Tech Yourself To Sew” zeigt verschiedene Möglichkeiten, mit Stoffsreifen sichtbar oder unsichtbar Kanten zu bearbeiten. Erklärt ist es wie immer gut.

Das vorgestellte Nähzimmer gehört diesmal Mary Ray. Das ist sehr pragmatisch und wenig Design: Alles ist sichtbar. Das gefällt mir als Konzept sehr gut. Aber nur, wenn ich eine Putzfrau dazu bekommen, die das regelmäßig abstaubt…

Die Werke der Leserinnen sind diesmal wieder beeindruckend. Paillettenstoff von Hand genäht… ein ganzes Kleid… auch der handbemale Stoff sieht sehr professionell aus. (Meine Seidenmalerei sah nie so aus…)

Bei “A Stitch in Time” wird diesmal ein sehr interessantes Projekt vorgestellt: Eine Datenbank, eingescannter (alter) Stoffmuster. Leider sind noch nicht viele drin und die Seite ist trotzdem schon sehr langsam… aber das könnte noch was werden.

Die Fragen an die Experten befassen sich  mit den unterschiedlichen Obertransportsystemen für Haushaltsnähmaschinen und was man gegen ausgebeulte Röcke tun kann. Das ist jetzt beides nicht neu.

Der Text über’s nähen hat diesmal einen fast Sprachphilosophischen Touch, auch mal interessant.

Und auf der Rückseite gibt es dann wieder ein Kleid aus den 1940ern. Mit Details, die ich mir auch heute gefallen lassen würde.

Wieder ein schönes Heft, aber das gilt für mich ja meistens.

Dekadenz-Clutch

Clutch of Decadence

ClutchDie Clutch aus der Threads läßt mich ja nicht los. Diesmal brauchte ich allerdings tatsächlich eine weitere kleine Tasche.

I can’t get over this clutch after Threads Magazine. But this time I really needed the bag.

Zur Hochzeit meines Bruders hatte ich mir ja ein dunkelblaues Kleid genäht. Und mich damals schon mit einer improvisierten Tasche durchgemogelt. Das war bei der Hochzeit nicht so schlimm, weil die in einem Privathaus statt fand, wir ein Auto im Hof stehen hatten und auch nicht so viele Leute da waren. Ich konnte also meine (Wert)Sachen auch woanders sicher unterbringen. Diesmal ging es aber zum Ball anlässlich des 350jährigen Jubiläums meiner alten Schule und da brauchte ich eine verschließbare Tasche. Dunkelblau ist immer noch eine doofe Farbe, so habe ich wieder keine gefunden. (Oder sie waren mit silber und Strass, was aber nicht zu meinen Sandalen und meinem Schmuck gepaßt hätte.) Davon, daß ich nicht bereit bin dreistellige Euronenbeträge für einen Abend auszugeben mal ganz zu schweigen.

For my brothers wedding I had sewn myself navy dress. And had not been able to find a matching purse, small bag or whatever, so I had to do with something quickly improvised. That was not too bad for the wedding, there were only few people around, it took place in a private house and we had the car next to the house. So it was no problem to store (valuable) items somewhere else. But now I was heading for a ball for the occasion of the 350th anniversary of my old school. So I needed something with a closure. Navy still is a difficult color, so I couldn’t find a matching purse or clutch. (Or they were blue or navy with silver and rhinestone, which would not have matched my golden sandals.) Not to talk about the fact that I am not willing to spend more than 100 EUR for one night out!

Clutch mit FutterAlso habe ich mir bei Marché St. Pierre in Paris in der Abteilung für hochwertige Deko Stoffe einen Rest bestickter Seide aus der Kiste gefischt. Als Reißverschluss habe ich bewußt einen groben (eigentlich teilbaren) Zipper mit dicken Messingzähnen genommen. Und weil ich sonst kein passendes Futter da hatte, habe ich die Tasche einfach mit einer anderen bestickten Seide (nämlich von der Kimonojacke) gefüttert. Etwas dekadent… aber ist ja eine Abendtasche…

So I picked some embroidered decorators silk from the remnants bin at Marché St. Pierre in Paris. For the zipper I chose heavy metallic teeth as a contrast. And then I could not find a matching lining in my stash. And finally ended up with another ebrodered silk… (from this kimono jacket). Kind of decadent… but it’s for an elegant occasion…

Jetzt muß ich mir nur noch überlegen, was ich mit der restlichen Seide mache. Bei Dekostoffen ist 1,90m nämlich ein Rest…

Now I have to find a use for the rest of the fabric. Since it was decorators fabric 1.90m was a remnant…

 

Revue de Presse: Threads September 2014 (174)

Titel ThreadsKurz nach Sommerbeginn liefert Threads schon die Septemberausgabe. Daran gewöhne ich mich vermutlich nie. Der Titel zeigt schon mal ein ansprechendes Kleid, auch wenn ich mir nicht so sicher bin, ob ich wirklich Webekanten auf alle Nähte nähen will…

Die Autoren der Ausgabe werden diesmal gefragt, wie sie den “Nationalen Nähmonat” im September zu begehen zu gedenken. Nun gut, so was wie einen offiziellen Nähmonat haben wir in Deutschland ja nicht. Eigentlich interessanter Gedanke, oder? Die Autoren kenne ich diesmal alle nicht. Da bin ich natürlich um so gespannter.

Das Editorial beschließt, daß wir alle toll sind, weil wir nähen. Oder so… Belanglos, aber irgendwas muß man ja schreiben.

Selbiges gilt für die Leserbriefe. Wobei, wenn ich ein Tablet hätte, würde ich es vielleicht interessant finden, daß es jetzt auch eine Android Version der Threads gibt.

Die Lesertips. Wirklich überragend die Idee, eine Faltschablone zu benutzen und seine Stoffe so zu falten, daß sie genau die Tiefe des Lagerregals haben. Da wäre ich ja alleine nie drauf gekommen… Interessanter der Tip, den Schnuraufnähfuß zu nutzen, um die Naht unterhalb eines Reißverschlusses nahtlos schließen zu können. Hätte man vermutlich auch drauf kommen können, wenn man den Fuß hätte. Brauche ich den wohl auch noch.

Das vorgestellte Nähzubehör hingegen nicht. Auch gut.

Wesentlich spannender hingegen die Anleitung, um so eine Art “Eis-Batik” zu machen. Das muß ich wirklich mal ausprobieren! (Aber das sage ich bei solchen Sachen immer, komme aber nie dazu…)

Etwas banal finde ich diesen Monat das “how did they do that”. Muster mit Nieten, Hotfix oder genähten Metallteilen erzeugen… da braucht es aber nicht wirklich eine Anleitung dafür. (Zumindest keine, die über die jeweilige Packungsaufschrift hinausgeht.)

Auch nicht wirklich neu ist der “Quick to make” Shrug. aber durch den plssierten Stoff bekommt das altbekannte Prinzip doch wieder einen neuen Look. Dürfte an mir leider eher nicht so gut aussehen…

Die “Pattern Reviews” widmen sich schräg geschnittenen Designs. Neben einem Vogue Kleid (leider ohne Photo) finde ich sowohl das Kleid von StyleArc als auch den Mantel von Center for Pattern Design reizvoll. Irgendwann werde ich mich doch mal mit weiteren Schnittherstellern auseinandersetzen müssen, wenn es da so interessante Dinge gibt…

Der Artikel über die Verwendung der Webkante überzeugt mich dann doch nicht davon, künftig alle meine Webkanten abzuschneiden und aufzuheben. Zum einen brauche ich so selten funktionales Webband, daß es einfacher ist, alle fünf oder zehn Jahre einen Portion “Haushaltsband” zu kaufen (das dann doch etwas stabiler ist, als die Webkanten der meisten Stoffe) als die Wohnung anzubauen, um all die Webkanten einzulagern. Zum anderen überzeugen mich die dekorativen Verwendungen einfach nicht. Und nicht unwesentlich: Ich durchschneide die Webkante beim Zuschnitt in der Regel mehrfach, weil ich doch ein sauberes Zuschnittergebnis als wertvoller erachte, als eine aufgehobene Webkante. Und vorher abschneiden wäre mir zu riskant, ich brauche oft jeden Zentimeter Stoffbreite….

Spannend der Artikel zum Schnitte gradieren. Ich habe ja zu dem Thema ein Buch der Modeschule ESMOD, was eine völlig andere Methode als “professionell” beschreibt. Die in Threads hat eventuell den Vorteil, das es einfacher sein könnte, den Schnitt auf den Körper passend (also ggf. unproportional) zu gradieren und nicht einfach eine Konfektionsgröße mehr oder weniger.

Eher Werbung scheint mir der nächste Artikel… Handnähen mit Silamide erklärt vor allem, was Silamide ist (gewachster Nylonfaden) und warum es ganz toll ist, den zum Handnähen zu benutzen. Viel besser als Seide. Ein Produkt, das zumindest ich noch nicht vermisst habe. (Und eigentlich ist es zum Pelznähen erfunden worden, wo es sicher Sinn macht.)

Hinter den “High-End Elements” zur Aufwertung der Garderobe verbergen sich schlichtweg die Anleitungen für eine unterlegte Naht und für Cargo-Taschen. Nun ja, große Worte für simple Sachverhalte.

Im großen und ganzen auch nicht neu für mich, wie man einen BH mit Schaumstoffgrundlage näht. Aber ein paar Details sind anders, als ich sie bislang kenne. Das kann man ja mal bei nächster Gelegenheit ausprobieren. (Und wer es noch nie gemacht hat, findet eine ausführlich bebilderte Anleitung.)

Neu für mich hingegen die Technik die Claire Shaeffer zeigt, wie man einen Reißverschluss völlig unsichtbar einnäht. Und nein, nicht einpunktieren, der Reißverschluß wird auf die Nahtzugabe genäht und die Nahtzugabe dann auf den Unterlegstoff. (Der muß also vorhanden sein.) Es ist aufwendig, erfordert viele Handstiche (auch wenn man einzelne Schritte davon vielleicht auch mit der Maschine machen könnte), aber wenn man mal keinen in Farbe oder Länge passenden unsichtbaren Reißverschluss zur Hand hat… könnte ich das ja mal ausprobieren.

Neidisches Sabbern dann bei Bericht über die Einkaufsmöglichkeiten im New Yorker Garment District. Da könnte man doch mal Pauschal-Arrangements anbieten: Mit dem Nachtflug und einem leeren Koffer hin und am Abend mit vollem Koffer zurück. (Oder auch nicht… das bliebe sicher nicht unter der Zollfreigrenze und wenn ich mir einen Koffer voller Stoffe an einem Tag kaufen würde, dann dürfte ich mir mindestens zehn Jahre lang keinen Stoff mehr kaufen. Was auch doof wäre.)

“Teach yourself to sew” wird anspruchsvoller, diesmal geht es in aller Ausführlichkeit um Belege. Wie meist bei solchen Anleitungen werden verschiedene Möglichkeiten gezeigt und die Einleitung befasst sich auch kurz mit den Vor- und Nachteilen von Belegen.

Helen Haughey kenne ich zwar nicht, aber ihr Nähzimmer gefällt mir. Hell, sortiert, aufgeräumt. Darin scheint jemand wirklich zu arbeiten.

Sehr gut gefallen mir auch die Werke der Leserinnen. (Okay, vielleicht nicht so die Schluppenbluse…. aber die anderen beiden.)

A stitch in time befasst sich mit dem “Nationalen Nähmonat” im September (haben wir ja in Deutschland nicht) und einige Workshops. Die Pantone Herbstfarben sind hingegen international und das Color Coding von Schmetz Nadeln auch. (Wobei das nicht neu ist und meiner Bevorzugung für Organ keinen Abbruch tut.) Und wie man das Ende eines Reißverschlusses kratzsicher verpackt, habe ich schon selber rausgefunden. 🙂

Die Fragen an die Experten befassen sich einmal mit Belegen, die nicht Vorschauen sollen (nicht neu) und die andere Antwort dürfe an der Frage vorbei gehen… Der Rat, möglicherweise von Tierchen befallene Kleidungsstücke zu einem professionellen Textilkonservator zu bringen dürfte für 99,9 Prozent aller Fälle völliger Overkill sein, weil es nämlich nicht um wertvolle oder gar antike Textilen (mit Bestandteilen aus Holz, echtem Fischbein oder Elfenbein) geht, sondern um normale Kleidung, die vielleicht nicht so heiß gewaschen werden dar. Daß der Gefrierschrank eventuell nicht kalt genug wird, das will ich hingegen nicht ausschließen. Aber bevor man es wegwirft, einen Versuch wert. Dazu stehe ich.

Und zum Abschluss noch die Geschichte und das Vintage Kleidungsstück. Diesmal ein Morgenmantel der mich nicht so wahnsinnig begeistert…

Und noch eine Clutch

Yet another clutch

Rosen ClutchMit etwas Vlieseline H250 kann man auch den dünnen Rosenstoff in eine Clutch verwandeln. (Den groben Reißverschluß hat netterweise Frau mhs beigesteuert.) Und da sich die “High Octane Clutch” nach der Threads-Anleitung aufgrund des Handgelenkriemens als ausgesprochen praktisch erwiesen hat, wird diese hier sicher auch noch Einsatzmöglichkeiten finden. (Nicht zum Kleid, das wäre etwas viel Rosen…)

With the help of Vliseline H250 interfacing even the fine rose fabric can be turned into a clutch. (The strong zipper was from the stash of Frau mhs, thanks for that!). And since the “High Octane Clutch” made after the instructions from Threads has proven extremely useful thanks to the wrist strap I will find possibilities to use this one also. (Not with the dress. I think that would be a bit to “rosy”…)

Revue de Presse: Threads July 2014 (173)

Titel "Threads"Auch kurz nach Ostern (also im Mai) kam die Juli-Ausgabe der Threads. (Schlechter Zeitpunkt, wie man sieht, wenn meine Review erst nach Pfingsten kommt…) Der Titel ist schon mal echtes Augenfutter vom Feinsten, wenn das innen so weiter geht, wird das eine Liebingsausgabe von mir!

Die Autoren der Ausgabe stellen sich diesmal der Frage, was sie an ihrer “Näherziehung” (oder Ausbildung) anders machen würden, wenn sie noch mal von vorne anfangen würden. Wobei wir mehr über die Ausbildung der Damen erfahren, als über die Antwort auf die Frage… (Kann das eigentlich sein, daß Patty Robinson einen Leftie nach der Anleitung von Martina Behn trägt?)

Das Editorial stimmt auf die Autoren ein und stellt fest, daß in dieser Ausgabe quasi alle “Star Autoren” vertreten sind. Kenneth D. King, Susan Khalje und Louise Cutting klingt jedenfalls für mich genauso vielversprechend wie das Titelbild.

Die Leserbriefe wie üblich… wobei sie seit einiger Zeit auch zu näheren Erläuterungen von Artikeln beitragen und nur noch eine Seite in Anspruch nehmen. Das ist wirklich interessanter als die frühren mehrseitigen Loborgien.

Bei den Nähtips finde ich diesmal den “best tip” mal recht smart, weil er in den Bereich “markieren, ohne zu markieren” fällt. Löst zwar kein Problem das ich habe, aber die Grundidee ist gut. Die Geschichte, wie man zu identischen Taschen kommt geht schon seit einiger Zeit durchs Netz (ich habe einen leisen Verdacht, wo zumindest ich sie das erste Mal gelesen habe), jetzt ist sie wohl auch auf Papier angekommen. (Die Schreiberin behauptet aber auch nicht, daß sie es sich selber ausgedacht hat. Das finde ich schön.) Kabelbinder zur Verstärkung sind ebenfalls praktisch, das habe ich selber ja auch schon verwendet.

“Notions” gibt es dieses Mal wenig neues, Ein paar Sachen von Clover mit Bambusgriff und mal wieder Fitting Shells.

“Bubble-licous trim” nennt Kenneth D. King seinen Beitrag. Die Technik, mit kleinen gefüllte “Bobbelchen” eine dritte Dimension in den Stoff zu bekommen kenne ich schon (obgleich ich mir die gezeigten Umsetzungen nicht so wirklich an mir vorstellen kann), hier kommt aber ein Trick, wie man sie mit der Maschine macht. Eigentlich naheliegend, aber in meinen anderen Büchern hatte da offensichtlich keiner dran gedacht.

Bei dem Vintage Teil auf der Heftrückseite muß es diesmal um Perlen gehen, denn der Artikel befasst sich mit Perlenmotiven auf transparenten Stoffen. Die Photos zeigen sehr deutlich, wie sich unterschiedliche Fadenfarben in der Wirkung unterscheiden.

“Quick to Make” ist diesmal nicht nach meinem Geschmack, ein Wandutensilo für Lineale ist mir zu unpraktisch. Ich hänge sie lieber direkt an Haken, statt sie aus Taschen rauszufummeln. Ansonsten sind Utensilos aber dankbare Projekte, um gerade Nähte zu üben…

Die “pattern reviews” befassen sich diesmal mit dem Thema “Mutter und Baby”. Bei den Babysachen würde mich am meisten interessieren, wie ein Trench Coat an einem Baby aussieht und wie praktisch er ist. Das wird leider nicht gezeigt,. Der zweite Teil ist Schwangerschaftskleidung und offensichtlich hat auch Burda das inzwischen in durchaus bürotauglich bis elegant. (Wobei ich auch Verständnis für die werdenden Mütter habe, die nicht so motiviert sind, einen Mantel für wenige Monate zu nähen…)

Weiter geht es mit Stoffen im Farbverlauf (Ombré). Hier gibt es weniger allgemeingültige “Regeln”, sondern die Autorin läßt uns an ihren Gedanken und Entscheidungsprozessen bei zwei sehr unterschiedlichen Kleidungsstücken teil haben. Das regt sehr gut zu eigenen (Design)Entscheidungen an und ermutigt auch.

Noch nie gesehen habe ich einen “Figure 8” Stich beim Nähen. (Das kenne ich nur als Maschenanschlag für Socken.) Die Technik ist absolut faszinierend, denn damit kann man auch Strickstoff von Hand und gleichzeitig elastisch säumen. Der wird bei mir sicher mal zur Anwendung kommen. Schwierig ist er ja nicht.

Wie man Kragen und Kragensteg an eine Bluse oder ein Hemd näht, darüber gibt es viele Meinungen. Louise Cutting zeigt eine Variante davon, die ohne Handstiche auskommt. Vielleicht versuche ich die auch mal, obwohl ich bislang besser damit klar komme, wenn ich zuerst den Steg an den Kragen nähen und dann das ganze an die Bluse. Aber man kann seine eigenen (Vor)Urteile ja auch immer mal überprüfen.

Um Ärmel ging es bei der Challenge für Mitgliederder ASDP (lose übersetzt mit “Gesellschaft der Näh- und Designprofis”). Echtes Augenfutter sind die gezeigten Gewinneroutfits. Besonders faszinierend finde ich den “Ärmel” der ein ganzes Kleid darstellt.

Weiter geht es dann mit Anregungen und Grundlagen zum Nähen von Tyvek, auch für Kleidung. Das Material ist hier wahrscheinlich vor allem Quiltern bekannt und scheint generell in den USA allgegewärtiger zu sein als hier. (Kein Wunder, kommt von einer amerikanischen Firma…) Ach ja, damit wollte ich auch schon länger mal “spielen”… 😮

Ein Dauerbrenner ist das Thema “Where Is My Waist?”, wobei es nicht so sehr um die Taille, sondern um das Nehmen der Körpermaße allgemein geht. Wie immer hat die Autorin natürlich den Stein der Weisen entdeckt und ein System, das besser und einfacher ist als alle anderen… Nach meiner Einschätzung ist es das nicht. Aber es ist nützlich, möglichst viele Techniken zu kennen, denn je nach individueller Figur ist das eine oder das andere sinnvoller. Und oft kommt es auch auf die Technik der Änderung an, wie man besser mißt. (Und der “Hurth-Ruler” gehört zu den Messhilfen von Homeatelier/ Ursula Hurth. Das kenne ich auch schon. 😉 ) Wirklich neu war für mich nur, wie man den Hüftumfang bei rundem Bauch misst, damit ein Kleid oder Rock denselbigen nicht besonders betont.

Ausführlich befasst sich das nächste Artikel mit der Faltmethode von Madame Grès. Einen Workshop bei einer ihrer früheren Mitarbeiterinnen zu machen wäre wirklich toll. Andererseits könnte ich mir eh nicht genug feinen Seidenjersey leisten, um die Technik jemals anzuwenden. Also begnüge ich mich mit dem zum Glück sehr ausführlich bebilderten Artikel.

“Teach yourself to sew” liefert diesmal Warenkunde und Anweldung von Gummibändern. Da scheint es auch das eine oder andere in den USA zu geben, was der deutsche Markt zumindest dem Endkunden nicht anbietet. Anderes kann man nicht so einfach identifizieren, weil “schmal” oder “dicker” halt nun mal relativ sind. Sonst aber ein schöner tabellarischer Überblick und ein paar Verarbeitungstips.

Das “Nähzimmer” dieser Ausgabe ist von Louise Cutting und gefällt mir vom Aufbau her gut. (Design ist dann noch mal eine andere Frage…) Es wirkt wie ein funktionales Atelier, das gleichzeitig Platz für Dekoration bietet, ohne daß dies zu verspielt oder zugestellt wirkt. Als Grundidee gefällt mir das, falls ich es auch mal zu einem Nähzimmer bringe…

Die Lesermodelle variieren diesmal von extrem schlicht bis viel “bling”. Ich würde das nicht selber tragen wollen, aber jedes Teil ist auf seine Weise interessant und es wert, genauer hinzusehen.

“A stitch in Time” ist logischerweise US zentriert in den Veranstaltungen. Den “Nähtip” (der sich nicht aufs Nähen, sondern aufs Anpassen des Schnittes bezieht) kane ih schon und kann ihn nur dringend empfehlen. (Erst die Länge anpassen, dann die Breite.) Und egal ob “ärmellose Jacken” was anderes als Westen sind… der Look ist ähnlich und kann mich nach wie vor nicht begeistern.

Die Expertenantworten sind nicht so spannend. Alte Schnittmuster archivieren ist nicht so mein Thema (wobei die Tips ja gut sind) und wie man in den USA eine Stelle als Änderungsschneider bekommt muß ich auch nicht wissen.

Dann noch die Geschichte und das Vintage-Modell. Wunderschön, sehr leichtes Sommerkleid, aber doch elegant mit den Perlen…

So lange wie ich brauche… dürfte die nächste Ausgabe nicht auf sich warten lassen. :o)

Threads Number 169, High-Octane Clutch (Handtasche)

(The English review is on Patternreview.)

ClutchIn der November 2013 Ausgabe der Threads war als “quick to make” Projekt diese Clutch drin und die gefiel mir so gut, daß ich sie nacharbeiten wollte. Da ich mal wieder Reste verbraten haben und mich auch nicht so recht für eine Stoffcombination entscheiden konnte, wurden es am Ende vier.

Den Schnitt muß man sich nach einer Schemazeichnung zunächst selber erstellen. Es gibt getrennte Zeichnungen für Futter, für Außenmaterial und den “Fachtrenner”. Die Schemata sind klein und in Inch, was die Sache aber wirklich unnötig schwieriger macht ist, daß maximal drei Maße angegeben sind: Die Höhe, die Breite der Grundlinie, mit der man anfängt zu zeichnen und die Breite der breitesten Stelle. Das klingt zunächst ausreichend, aber die Form kurvt nach innen und man kann der Zeichnung entnehmen, daß sie schmaler wird, als das schmalste angegebene Maß, aber wie schmal genau kann man bei dem kleinen Maßstab eigentlich nur raten.

ClutchDamit meine Schnitteile halbwegs symmetrisch werden, habe ich dann das Papier erst mal so gefaltet wie die Tasche später auch und habe mir den Schnitt so zurechtgeschnitten. Den Fachtrenner habe ich dann gleich vom Futterschnitt rausgepaust. Im Nachhinein wäre es einfacher gewesen, den Schnitt für die Außentasche zu zeichnen und von dort ausgehend ein Teil mit den nötigen NZG für das Futter und davon wiederum ausgehend den Fachtrenner zu basteln.

Das hätte auch einen kleinen Fehler vermieden: Das Futter ist 1 1/4 inches länger als der Außenstoff. Dafür verwendet man als Einschlag für die Nahtzugabe 1/4 inch und soll dann den Außenstoff an die Kanten der eingschlagenen Nahtzugabe anlegen. Nur wird das Futter dadurch nur 1 inch “kürzer” und es bleibt 1/4 inch übrig. Da diese Stelle später außen an der Tasche liegt und nur durch den aufgenähten Reißverschluss abgedeckt wird, muß man da ein wenig fummeln. Bzw. nachdem ich es merkte, habe ich die Nahtzugaben etwas weiter eingeklappt.

clutchDie Photoanleitung funktioniert so weit ganz gut. Nur die wirklich kniffelige Stelle, nämlich das Annähen des zweiten Reißverschlussbandes wird nicht gezeigt. Selbst aus Stoff ist die Tasche da schon recht steif und da sie nicht sehr groß ist, kann man auch nicht gut wenden und drin nähen. Da ist meine klare Empfehlung einen längeren Reißverschluss zu verwenden und hinterher abzuschneiden. (Was ich bei den meisten Taschen auch gemacht habe, schon weil ich keine in passender Länge hatte.)

ClutchAnsonsten ist die größte Schwierigkeit eigentlich, Reißverschlüsse in passenden Farben zu finden. Da der Reißverschluß als dekoratives Element aufgesetzt wird, geht die “wir nehmen irgendeine Farbe” Taktik nicht und nahtverdeckte Reißverschlüsse (die mein Dealer in großer Farbauswahl führt) sind auch nicht das Mittel der Wahl…

Bei dem Handgelenksriemen habe ich mich in der Breite nach meinen D-Ringen bzw. Karabinerhaken orientiert und habe die Stoffe auch nicht verstärkt (kein Haushaltsband zur Hand…) sondern die meisten davon mit Webband oder Satinband außen sichtbar verstärkt. Teilweise habe ich auch die Reißverschlussenden mit kleinen Stücken Webband “versteckt”. Da ich die selber gekürzt hatte, sahen die am “Stopp” natürlich nicht alle so schön aus.

Clutch in schwarz“Quick Project” trifft so weit zu, zumindest wenn man den Schnitt mal gezeichnet hat. Allerdings vor allem deswegen, weil es halt ein Projekt mit wenig Feinheiten ist. Man könnte vermutlich das eine oder andere noch schneller machen, etwa die Nahtugabe am Futter nicht von Hand nähen, sondern mit einer Maschinenaht.

Das Nähen hat jedenfalls Spaß gemacht und man kann sehr gut mit unterschiedlichen Stoffen und Bändern spielen. Auch könnte man natürlich den Stoff noch anders gestalten, besticken, mit Webbändern betüddeln,…

Kann gut sein, daß ich den Schnitt noch mal mache. Von der Größe her paßt so was wie Handy, Geldbörse und Taschentücher gut rein. Oder ein Knäuel Sockenwolle samt Nadeln und Anleitung…

Revue de Presse: Threads April/May 2014 (172)

Nachdem sich die letzte Ausgabe ja etwas Zeit ließ, kam das April/May Heft wieder in gewohnter Manier, nämlich in den letzten Februartagen. Der Titel läßt mich viel erwarten: Nähen mit transparenten Stoffen, Kleidung im schrägen Fadenlauf und eine sinnvolle Beleuchtung es eigenen Nähplatzes sind aus meiner Sicht mehr als interessante Themen.

Zuerst gibt es aber die Frage an die Autoren, nämlich wann sie herausgefunden haben, daß Nähen ein wichtiger Teil ihres Lebens sein würde. Irgendwie war das bei denen allen sehr früh. Ich hingegen habe Handarbeit in der Schule gehasst. Und daß Nähen nicht nur der Produktion von Kleidung dient, sondern mich auch tatsächlich interessiert kam eigentlich erst in den späten 20ern, als ich in Frankreich das erste Mal auf gutsortierte Buchhandlungen stieß, die mir zeigten, daß es da noch mehr als Burda gibt. (Wie war das bei euch?)

Das Editorial lenkt den Blick auf den forschenden Aspekt des Nähens (rausfinden, was geht und was nicht) und auf die Kreativität. Mit beidem kann ich mich ja ganz gut identifizieren.

Leserbriefe… Lesertips. Den “best tip” mit dem Silikon finde ich tatsächlich mal interessant. (Falls ich es mal brauche.)

Die “notions” sind weniger interessant, meine Bügelanlage würde ich sicher nicht gegen ein kabelloses Eisen tauschen. 😉

Um so schöner der Artikel über “Beaded Edges”. Drei verschiedene Arten, und nicht nur dekorativ,sondern auch hilfreich, einen Saum zu beschweren. (Allerdings ist das Kleidungsstück dann nicht mehr so gut zu waschen.)

Beim “how did they sew that?” mogeln sie dieses Mal. Knöpfe als Minirosen sind sicher auch attraktiv, aber zum einen was anderes und zum anderen… ob Rosen als Knöpfe so geeignet sind?

Gut gefällt mir auch die kleine Handytasche. Regt den Spieltrieb mit Stoffresten an und gibt sicher hübsche Geschenke. (Ich bin ja nicht so der Typ für solche Täschchen….)

Die Pattern Reviews widmen sich dem Frühling. Die Jacke von Style Arc gefällt mir ganz gut und auch das Kleid mit der Raffung von McCall’s. Aber so eine echte Offenbarung ist diesmal nicht dabei, nicht mal von Marfy.

Ein spannender Artikel kommt hingegen von Kenneth D. King. Ein Revers, das quasi im Kleidungsstück verschwindet. Das gleiche Prinzip, was auch in den Pattern Magic Büchern gezeigt wird. Hier in einer Schritt für Schritt Anleitung mit vielen Photos.

Insttruktiv auch der Artikel über den Einsatz von Bordürendrucken. Verschiedene Möglichkeiten, wie man sie im Zuschnitt berücksichtigen kann, auch wie unterschiedlich die Wirkung sein kann. Am besten gefällt mir allerdings das Kleid, das durch einen geschickten Zuschnitt aus einem wild gemusterten Stoff den Eindruck von Musterstreifen erzeugt.

Da ich im Moment ja darauf hoffe im Verlauf der… sagen wir nächsten 24 Monate… zu einem Nähzimmer zu kommen finde ich den Artikel über die richtige Beleuchtung natürlich interessant. Und stelle beim Lesen fest, daß die Überlegungen eigentlich die gleichen sind, wie für eine Küche… womit ich schon eine gewisse Erfahrung habe. (Den Teil über die verfügbaren Leuchtmittel kann man nur eingeschränkt nutzen, das reflektiert eher den Technikstand in der EU vom letzten Jahr. Andererseits macht gerade die LED Technik im Moment so rasant Fortschritte, daß man da mit Schreiben und Drucken kaum mehr nach kommt.)

Ein kleiner Überblick über die Laufstegtrends ist auch nicht schlecht. Zumal er schon nach Farben und Formen gegliedert ist da kann man was mit anfangen, wen man will. (Das abgebildete Organza-Kleid von Fendi schreit ja nach DIY, der Druck sollte mit Stempeln auch gut zu machen sein…

Transparente Stoffe sind ja eh Dauerbrenner für Frühling-Sommer, da paßt der Artikel mit den Verarbeitungstips auch gut. Bei den Möglichkeiten, Ausschnittkanten zu verarbeiten ist auch noch was dabei, was ich zumindest ganz genau so noch nicht gemacht habe. Und gerade bei transparenten Stoffen sind oft auch kleine Unterschiede sichtbar.

Den nächsten Hingucker gibt es dann bei “Abstract Piecework”. Ich bin ja nicht direkt ein Fan von “tragbaren Kunstwerken”, aber als Einzelstück oder für einen besonderen Anlass spricht nichts dagegen, abstrakte Kunst in ein Kleidungsstück zu übersetzen. (Zumal Künstler wie Sonia Delaunay auch textile Kunst entworfen haben.) Das paßt auch gut. Der Artikel zeigt, wie man einen Schnitt selber entsprechend verändert und auch wie man mit Abnähern und Teilungsnähten umgehen kann.

“Teach yourself To Sew” widmet sich dem Schrägschnitt. Nicht neu für mich, aber eine übersichtliche zusammenfassung zum Thema, etwa wie sich Stoffe verhalten, welche besser und welche weniger gut dafür geeignet sind… welche Schnitte man gut nehmen kann und auch einige Verarbeitunstips sind dabei.

Der Blickins Nähzimmer/Studio zeigt diesmal Sandra Betzina, hier hätte ich gerne den Aufbau des Zimmers als ganzes gesehen, und nicht nur die Deko. Aber mit meiner Liebe zu Grundrissplänen stehe ich wohl recht alleine, die meisten Leute können sich da ja nicht so viel drunter vorstellen.

Beim Blick in “readers closet” gefällt mit diesmal die Jacke mit Sashiko und Yoyos besonders gut. Normalerweise bin ich ja kein Fan, von Yoyos auf Kleidung (auch auf Deko oft nicht), aber hier ist die Jacke so geschmackvoll umgesetzt, daß es einfach nur toll ist.

“A stitch in time” ist wieder sehr USA zentriert, daher weniger spannend. Und um zu vermuten, daß weiß ein Thema im Modesommer sein wird, muß ich keine Zeitschrift lesen. In welchem Sommer wäre weiß nicht aktuell gewesen?

Die Fragen an die Experten erklären, wie man einen Taillenbeleg selber konstruiert (geht einfach, weiß ich schon) und es gibt grundlegende Erklärungen zur “Physiologie” der überschnittenen Schulter. Das ist nicht völlig neu, aber doch noch mal wieder interessant.

Die Abschlussgeschichte widmet sich der alten, erprobten Nähmaschine. Nett und so.

Von dem Kleid auf der Rückseite kann ich mich diesmal nur schwer losreisen… ein Überkleid aus bestickter Spitze und diese enorm süßen Knöpfchen… *anhimmel*

Revue de Presse: Threads March 2014 (171)

Wie zu erwarten trudelte dann im neuen Jahr auch die März-Ausgabe der Threads ein. Das Titelbild läßt auf “künstlerische” Themen hoffen. (Immer gerne geguckt, aber selten umgesetzt.) Die Textzeilen versprechen aber auch viel Technik. Läßt auf eine gesunde Mischung hoffen…

Die Autoren der Ausgabe werden mit einer schweren Aufgabe konfrontiert: Das Lieblingsnähbuch. Wenn ich das richtig sehe, dann haben sich drei von vier Autoren für Grundlagenwerke entschieden. Das ginge mir vermutlich ähnlich, aber trotzdem… welches davon? Frau hat ja nicht nur eines…

Das Vorwort des “Editors” ist diesmal ein sympatisch persönliches, die eigene (berufliche) Lebensgeschichte. Sei jedem vergönnt, genau da zu landen, wo man schon immer hin wollte.

Bei den Leserbriefen gibt es diesmal eine interessante Ergänzung zum Artikel über Marmorieren auf Stoff. Überhaupt sind es jetzt weniger, aber dafür interessantere Briefe, die nicht nur vor Lob übergehen, sondern Fragen stellen und Vorschläge machen.

Bei den Lesertips ist diesmal nichts für mich dabei, aber man lernt immerhin, was andere Menschen schwierig finden (und deswegen eine Lösung dafür suchen), was auch interessant ist. 🙂

Interessanter sind hingegen die “Notions” die vorgestellt werden. Nicht nur finde ich das vorgestellte Buch über Textilien reizvoll, der zusammenfaltbare Zuschneide und Arbeitstisch aus Pappe hat auch mein Interesse. Ich weiß ja, daß Pappe, entsprechend gefaltet, sehr stabil sein kann. Falls das funktioniert, wäre das ein gutes Konzept für Leute mit wenig Platz, für dauerhafte Installationen. (Oder für welche, die gelegentlich einen zweiten Tisch brauchen.)

Anschließen stehen die “embellishements” von der Titeljacke im Fokus. Die Grundidee ist, daß man aus enem (wohl besser nicht zu fest gewobenen) Stoff Fäden zieht und da stattessen Bänder oder Bänder mit Perlen hineinwebt. Das… ist faszinierend. Mal sehen, ob ich irgendwann ein Projekt habe, wo ich das umsetzen kann. (Das wird dann wieder so ein Projekt, was dann fünf Jahre nicht fertig wird… :-P)

Auch die Anleitung für “gerüschte Applikation” (vom Vintage Modell auf dem hinteren Cover) hat mein Interesse. Keine neue Technik, an sich. Aber ein Einsatzgebiet, an das ich so noch nicht gedacht hatte…

Und auch die “Perlen” aus Stoff, mit denen man auffällige Halsketten machen kann… Zum einen gut für Resteverwertung, zum anderen gefällt mir tatsächlich auch die Kette… Ungeahnte Möglichkeiten…

Die “Pattern Reviews” befassen sich diesen Monat mit dem Thema “Accessoires” – Hm, also die Umbindekrägelchen muß ich sicher nicht haben. Bolero/Shrug auch keine Offenbarung. Taschen nähe ich immer nach eigenen Wünschen. (Andererseits wäre das ein Punkt, wo man manches vermutlich einfacher verarbeiten könnte… vielleicht sollte ich mir doch mal einen Schnitt zulegen?) Schürzen jedenfalls nicht, am ehesten vielleicht noch die Handschuhe. Das würde mich mal reizen…

Mit “radical free draping” befaßt sich der nächste, ebenfalls faszinierende Artikel. Die Ergebnisse haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Pattern Magic Büchern, aber der Weg ist ein ganz anderer. Sozusagen freies Assoziieren mit Stoff….

Genauso faszinierend finde ich den ausführlichen Bericht über Perückenmacher am Theater. Viele Bilder helfen, mir das besser vorzustellen. Unglaubliche Arbeit, die da drin steckt! Obgleich das natürlich nicht direkt mit Nähen zu tun hat, sind das die Artikel, für die ich Threads liebe!

Kleidung ändern werde ich auch mir diesem Artikel nicht lieber tun, aber wer das will, findet hier wirklich ausführliche Erläuterungen, wie man grundsätzlich vor geht und wie man verschiedene Stelle ganz konkret ändert.

Eine Buchliste, mit deren Hilfe man sich eine “Sewing Library” aufbauen kann…. Ich fürchte, das letzte was ich brauche, sind mehr Nähbücher, Was mich nicht daran hindert, die Liste zu studieren. Zum Glück habe ich zumindest einige davon schon. 😀

Anschließend gibt es einen Artikel über eine Technik, die ich aufgegeben habe, weil ich mehrfach dran gescheitert war. Okay, das war vor mehr als zehn Jahren… Aber so dringend muß ich das Futter nicht mit der Maschine am Reißverschluss annähen. Bis ich mir das hingefuddelt habe, habe ich es von Hand auch dran.

Die “Sewing Destination” ist diesmal Minneapolis, die Wahrscheinlichkeit, daß ich das jemals praktisch brauche ist doch sehr gering. (Hält mich natürlich nicht vom Lesen ab.)

Biesen (unter “teach yourself to sew”) mache ich hingegen gelegentlich. Daher auch nicht überraschend, daß der Artikel keine neuen Erkenntnisse für mich hat. Außer daß das, was ich bei meiner karierten Sommerjacke letztes Jahr gemacht habe auf englisch (oder amerikanisch) “Mexican tucks” heißt,

Auch den Blick in anderer Leute (Profi)Nähzimmer mag ich. Wobei ich immer gerne mehr von der Raumaufteilung sehen will, nicht (nur) die Deko. (Die mir diesmal auch ein wenig zu bunt wäre.)

Die Werke der Leserinnen werden ja immer etwas ausführlicher vorgestellt als bei Burda. Diesmal gefallen mir sowohl der Trenchcoat aus Bouclé als auch das Oktopuskleid sehr gut. Schöne und individuelle Kleidungsstücke.

“A stitch in Time” weist diesmal nicht nur auf Veranstaltungen hin, sondern zeigt auch die Pantone Farben für die Frühjahrs Saison (die deutlich anders aussehen, als im Netz – Stellt sich die Frage, ob der Druck oder der Monitor recht haben… oder keines von beidem…) und Styling Tips für Spitzenstoffe.

Den Leserfragen an die Experten widmet man diesmal drei Seiten. Wie man eine FBA bei einem asymmetrischen Kleidungsstück macht wird schön aufgedröselt. Und zum Thema Handnähnadeln gibt es auch Interessantes. Ebenso zur Frage, was denn so der Unterschied zwischen einer Anpassung mit Papierschnitt und mit einem Nesselteil ist. (Nicht daß ich das nicht wüßte, aber schön, daß es noch mehr Leute gibt, die das nicht als äquivalent sehen.)

Bei der Nähgeschichte fühle ich michdiesmal wirklich verstanden… wie viele Säume für “special occasion” Kleidung habe ich in Hotelzimmern genäht? Und Sicherheitsnadeln an strategischen Stellen des Futters hat man bei mir auch schon gesehen…..

Das Augenfutter auf der Rückseite ist natürlich etwas weniger überraschend, wenn die Technik im Heft schon vorgestellt wurde, aber ein Kostüm in dem Stil könnte man heute so eigentlich auch noch tragen. Vielleicht die Jacke etwas kürzer….

Fazit: Das ist wirklich mal wieder ein Heft für mich! Freude, Freude, Freude,… 🙂

Revue de Presse: Threads January 2014 (170)

Titel ThreadsThreads ist wie üblich ihrer Zeit deutlich voraus, in den ersten Novembertagen trudelte nämlich schon das Januarheft ein. Ein ärmelloses Kleid in Pink paßt so gar nicht zum Wetter hier, aber ein Etuikleid ist ein modischer Dauerbrenner (und mein persönlicher Liebling), also ein interessantes Thema.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich dazu äußern, was sie so für ihr eigenes Spezialgebiet beim Nähen halten. Habt ihr so was? Bei mir dürfte das “gekonntes Pfuschen” sein… 😀

Das Editorial fast die Themen der Ausgabe unter “dauerhafte Kleidung” zusammen. Das verspricht interessant zu werden, denn damit kann ich mich ja ganz gut identifizieren.

Die Leserbriefe… nicht nur reine Lobhudelei, sondern auch weiterführende Fragen zu Artikeln. Eine Seite ist angemessen.

Die Lesertips fallen mit einer Seite diesmal arg kurz aus. Na gut, vor Weihnachten braucht mal mehr Platz für Werbung, oder?

Perlenstickerei mit der Maschine wird ausführlich erklärt. Allerdings hinterläßt es bei mir den Eindruck, daß das zu den Dingen gehört, bei denen man von Hand schneller ist. Bis ich das Kleidungsstück unter die Maschine gehievt habe, Probestiche gemacht und dann die erste Perle durch drehen am Handrad angenäht, habe ich von Hand schon die ersten zehn oder zwanzig Perlen gesetzt. Das würde ich also eher als Ausdruck von “Handnähphobie” denn als nützliche Technik betrachten. (Obwohl es als Machbarkeitsexperiment sicher interessant ist…)

Deutlich besser gefällt mir die Anleitung, wie man an jedes T-Shirt einen Wasserfallkragen hin konstruiert. Ich weiß zwar grundsätzlich, wie man das macht, aber dieser Artikel zeigt auch, wie man die gewünschte Größe vorher bestimmt. Das muß ich mal ausprobieren…

“Wie haben sie das gemacht?” zeigt diesen Monat einen Spitzeneinsatz mit Knöpfen. Das ist keine sensationell komplizierte Technik, aber ein sehr interessanter Ansatz.

Die Schnitte der Ausgabe befassen sich mit festlicher Mode. (Ob ich dieses Jahr vor Weihnachten wieder einen “ich will noch schnell ein Kleid” Anfall bekomme?) Die meisten Schnitte reißen mich nicht vom Hocker, außer dem Marfy Schnitt, wie oft… Auch das Tulpenkleid ist interessant. Kommt das wieder in Mode? Wäre ja gar nicht so schlecht, könnte ich fast mal wieder was kaufen… 😀

Zum Thema Etuikleid denke ich, daß mir die Threads nichts neues mehr erzählen kann. Aber, Überraschung! die haben noch Verarbeitungsvarianten in petto, die nich nicht kannte. Besonders am Armausschnitt. Das mit dem Verstürzen durch die Schulternaht fand ich ja noch nie so überzeugend. Ein paar Handstiche… das werde ich sicher mal probieren. (Zumal ich inzwischen eine Büste habe, die das Stecken erleichtern dürfte.)

Sehr schön und informativ auch der Artikel über Linton Tweed. (Die haben übrigens auch einen Webshop, wie ich kürzlich herausfand… seeehr verführerisch.)

Daß Wiener Nähte oder Prinzessnähte gut geeignet sind, ein Kleid oder Oberteil an die Figur anzupassen ist mir nicht neu. Auch nicht, wie man sie aus Abnähern in ein Kleidungsstück hineinkonstruiert. Der Artikel erklärt das sehr detailliert und klar.

Einen Kimono zu nähen habe ich eher nicht vor, aber ich finde das Konstruktionsprizip faszinierend. Im Grunde genommen “Zero Waste” und der Stoff wird so wenig wie möglich geschnitten. Das macht ihn natürlich auch besonders gut wiederverwendbar.

Ein wenig unrealistisch ist für mich der Artikel, wie man seine Kleidung aufbewahrt und pflegt. Für historische und wertvolle Stücke sicher angemessen, aber bei Alltagskleidung stößt das Konzept doch schnell an seine Grenzen. Zum einen bräuchte ich vermutlich nicht nur ein Zimmer, sondern eine ganze Wohnung zur Aufbewahrung, wenn ich meine Sachen so locker hänge und alles was liegt, einzeln in Kartons verpacke, zum anderen müßte man morgens auch eine halbe Stunde früher aufstehen, um die sorgsam katalogisierte Kleidung auszupacken… Daß mehr Platz zum Hängen gut wäre weiß ich selber, aber ansonsten werde ich an meinem Schrank nichts ändern. (Und mit Verlaub, Motten und ihre Larven ernähren sich auch nicht vom Staub im Schrank, sondern von unseren Hautschüppchen. Von daher hilft zwei Mal im Jahr den Schrank auswischen auch nicht viel. Dann doch lieber ganzjährig Mottenpapier…

Statt “normaler” Lesermodelle werden die Sieger des “Make it with Wool” Wettbewerbs vorgestellt. Im Übrigen ein Wettbewerb, den ich sehr interessant finde, da ich gerne mit Wolle arbeite. Schade, daß es bei uns so was nicht gibt. Naja, ich hätte dann doch keine Zeit… Diesmal finde ich jedenfalls alle Werke stimmig und zur jeweiligen Trägerin passend.

“Teach yoursef to sew” befaßt sich diesmal ausführlich mit dem Nähen von Abnähern. Alles nicht neu, aber gut in Photos gezeigt und wer es beachtet, sollte künftig keine unsauberen Abnäher mehr haben.

Das Nähatelier, das diesen Monat vorgestellt wird, ist das einer Project Runway Kandidatin. Die ich also nicht kenne. Leider zeigen sie mehr die Atmosphäre, als die Raumaufteilung. Immerhin im Text werden einige praktische Aspekte beschrieben.

Verschiedene mehr oder weniger nützliche Artikel werden als “Gift Guide” verpackt. Die Ohrringe als Reißverschluß Anfasser sind ja witzig.

“A stitch in time”, die bunte Truhe… der Style Trip enspricht jedenfalls nicht dem, was die Pariser Schaufenster zur Zeit so zeigen. So ganz identisch ist das halt in Europa nicht immer. Ein Preis für Kennth D. King eine App… alles nur so mittelinteressant.

Die Frage an die Experten befaßt sich mit der Thematik des Vorwaschens. Also nicht neu, aber es muß ja nicht alles für mich passen.

Dann noch das nette Geschichtchen und die Rückseite. Wo mich das Kleid diesmal wieder begeistert. Nichts, was bei meiner Figur passabel aussähe, aber ein sehr schönes Spitzenkleid aus den 1920ern.

In Summe eine für mich interessante Ausgabe, das Abo zu verlängern war eine gute Entscheidung. 🙂

(Die Bilder sind als Zitat zu verstehen, die Rechte dafür liegen beim Verlag.)