Revue de Presse: Threads November 2013 (169)

TitelbildWer glaubt, daß ich mit der herbstlichen Presseschau durch bin, der hat sich geirrt. Denn das Novemberheft der threads liegt auch schon seit September bei mir. Und schon das Titelbild zeigt, daß man sich unter anderem edlen Stoffen widmen will. Gefällt mir ja immer.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich diesmal dazu äußern, was ihre Ideen inspiriert. Finde ich für mich nicht so einfach zu beantworten, denn das kann alles sein. Ein Stoff, ein Look, eine Farbe, etwas, was ich im Museum gesehen habe, ein Gebäude,… irgendwie baut sich das dann alles zu einer Idee zusammen. (Wie ist das bei euch?)

Das Editorial kommt immer noch vom “Interim Editor”, ohne daß man uns verrät, warum.

Danach kurz die Leserbriefe überfliegen… (Nett, aber die eine Seite, die man ihnen widmet reicht. Früher war das ja mal mehr.)

Bei den vorgestellten “notions” gefällt mir vor allem der Falzgummi, den es auch mit Punkten oder Streifen gibt. Leider nicht hier.

Dann die diversen Nähtips der Leser(innen). Die meisten finde ich diesmal sogar hilfreich. Vermutlich, weil es Sachen sind, die ich auch so mache. 😉 Nur der “best tip” geht mal wieder völlig an mir vorbei, aber ich bin auch nicht so oft damit beschäftigt, Fädchen vom Boden aufzusammeln. Ich nähe nicht auf Teppich und der Rest kann auf den Staubsauger warten. *g*

Das erste Projekt nennt sich dann “Scrap Lace”. Dahinter verbirgt sich das Verfahren, was als “Pizza-Technik” vor Jahren schon Furore machte. Nur mit einem bewußt weniger dichten Endergebnis. Auf alle Fälle reizvoll, wie eigentlich jede Spitze….

“How did they do that?” befaßt sich diesmal mit Perlenstickerei. Ich gehe mal davon aus, daß das im Original (also an dem Kleidungsstück auf der Heftrückseite) nicht so gemacht wurde, aber vielleicht hilft die Schaplonentechnik ja tatsächlich, Flächen exakter zu “beperlen”?

Absolut toll finde ich das “Quick to Make” Projekt einer Clutch. Raffiniert gemacht und sogar mit zwei Fächern. Dumm nur, daß ich immer eher große Taschen brauche… aber so als Geschenk? Perfekt für Weihnachten, würde ich sagen.

Bei den getesteten Schnitmustern ist diesmal keine große Offenbarung für mich dabei. Am Marfy Mantel gefällt mir vor allem die Materialkombination (was mit einem anderen Schnitt aber genauso geht). Und den McCall’s Wardrobe Schnitt habe ich möglicherweise sogar hier. Nettes Basic halt.

Connie Crawfords Vorschau auf die Herbstmode gucke ich wie immer interessiert, aber auch mit einer gewissen Distanz an. Denn zumindest nach meinen Beobachtungen ist Mode aller Globalisierung zum Trotz doch ein Stück weit ein lokales Phänomen und nicht alle US Trends, setzen sich auf europäischen Straßen genauso durch. Die Kombination aus verschiedenen Rottönen habe ich allerdings kürzlich auch woanders gesehen… könnte die Knipmode gewesen sein.  Kleider mit Textur gefallen mir jedenfalls, ebenso wie klassisch geschnittene Jackets. Eher überweite Mäntel und Jacken sind auf alle Fälle praktisch im Winter. Leder (ob echt oder falsch) und Anzugstoffe sind auch Trends, die ich mir für mich gut vorstellen kann. Wann wollte ich das doch gleich alles nähen?

Auf meine volle Aufmerksamkeit kann auch der Artikel über die Spitzen-, Stickerei- und anderweitig verzierte Stoffe zählen. Die richtige Verarbeitung fängt schon bei der Schnittwahl an und natürlich gibt es etliche Tricks, solche Stoffe zu bändigen. Beides kann der Artikel nicht bis ins letzte Detail darstellen (da kann man ganze Bücher mit füllen), aber die Tips sind umfangreich und wer das alles berücksichtigt, wird sicher ein exklusives Kleidungsstück bekommen.

Gut gefällt mir auch die Anleitung, wie man an einem Kleidungsstück den Ausschnitt verändert. Für mich nicht neu, aber empfehlenswert. Es geht schneller, als einen Schnitt neu auszukopieren oder gar anzupassen und man bekommt ganz unterschiedliche Looks aus einem einzigen Schnitt. Und es ist nicht mal sehr schwierig.

Warum sollte man Jeans nähen? wo die doch so billig zu kaufen sind, fragt der anschließende Artikel. Und drei Experten dürfen ihre Leidenschaft vorstellen. Was natürlich so einige Anregungen gibt, die man selber umsetzen kann. Egal ob man lieber ein auffälliges Äußeres mag oder eher an den “inneren Werten” Akzente setzen will. (Wobei wir Europäer noch eine andere Motivation haben: Markenjeans sind hier alles andere als billig…)

Auch den Beitrag über Knöpfe nach traditionellen Techniken finde ich sehr interessant. Erstaunlich, was für unterschiedliche Effekte man mit Zwirnknöpfen erreichen kann. Und Knotenknöpfe aus Kordel könnten das eine oder andere Farbproblem lösen…

Die Schnittanpassung hingegen tangiert mich diesmal weniger, Schulterlinie verlegen gehört nicht zu meinen nötigen Anpassungen. Es wird aber so ausführlich erklärt, daß es damit wirklich jeder einen Versuch wagen kann.

Spannender für mich dann wieder die ausführliche Anleitung zum “Pickstitch”, also zum Punktstich. Den wende ich ohnehin ganz gerne an. Schöner als durchgesteppt.

Der vorgestellte “Sewing Room” gehört diesmal Kenneth D. King. Der wäre mir ehrlich gesagt zu… opulent, um noch irgendwie inspirierend zu sein. Aber die Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden.

Der Blick auf die genähten Modelle der Threads-Leserinnen darf natürlich nicht fehlen. Diesmal ist auch eine Schar Mützen/Hüte dabei. Sonst sind die Modelle nett, aber nichts, was mich vom Hocker reißt.

“A stitch in time” präsentiert dann wieder den bunten Teller aus Tips, Tricks, Veranstaltungen und was sonst noch so übrig war. Oder so. Manches hat natürlich schon auch viel von Werbung, aber eine Veranstaltung in den USA werde ich eh eher nicht besuchen. Und in Deutschland gibt es ja nicht so viele. Oder wenn, dann weiß man es  nicht.

Die erste Frage an die Experten greifen diesmal “olle Kamellen” im besten Sinne auf: Nämlich Sachen, die früher mal völliges Grundlagenwissen waren, inzwischen aber auf der Strecke geblieben sind und dennoch sehr nützlich. Einmal wie man ohne Knopflochautomatik ein Knopfloch näht (was den Vorteil hat, daß man es in jeder Größe tun kann, auch wenn die Knopflochschiene das nicht vorsieht). Beim Umgang mit schräg geschnittenen Kleidungsstücken lese ich hingegen auch gebannt mit, denn sooo oft mache ich das ja auch nicht. Und vielleicht will man ja auch mal was fertiges ändern…

Die Geschichte mit Hündchen und Kätzchen im Nähzimmer rührt mich diesmal nicht ganz so sehr und auch das Kleid auf der Rückseite aus den 1930ern ist nett, aber nicht wirklich atemberaubend. Mancher Stil wird halt auch einfach altmodisch und nicht klassisch…

Aber im Ganzen ein sehr schönes Heft nach meinem Geschmack!

(Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

Revue de Presse: Threads September 2013 (168)

Schon auf Herbst gepolt ist die neue Threads. Klar, ist die Septemberausgabe, die in den letzten Junitagen eintrudelt. “Easy to Fit & Sew” für Wickelkleider klingt gut, da habe ich nämlich immer Anpassungprobleme. Mal sehen, ob das auch beser geht…

Die Frage an die Autoren der Ausgabe betrifft diesmal Hollywood Filme. Welches Kleidungsstück aus einem selbigen der persönliche Liebling ist. Das ist ja jetzt nicht so mein Thema… zumindest merke ich mir meist Kleider dann doch nicht so lange. Und außerdem… ist mir völlig egal, bo ein Film ein Hollywood Film oder ein anderer ist…

Beim Editorial ist der größte Informationswert, daß es offensichtlich im Moment eine stellvertretende Editorin gibt. Viel neugieriger als auf den Heftinhalt wäre ich ja auf die Gründe dafür… (Ich meine… den Heftinhalt finde ich ja auch im Inhaltsverzeichnis. Oder im Heft. :o) )

Die Leserbriefe bringen wie üblich keinen Wissenszuwachs, das vorgestellte Nähzubehör unter “notions” kann mich auch nicht fesseln. Gut, Reißverschlussband in vielen Farben ohne Reißverschluss um dekorativ damit zu arbeiten ist nett, rentiert sich aber nur, wenn entsprechend billig…

Mit den Lesertips geht es mir ähnlich. Die Technik, Knöpfe übersichtlich aufzubewahren ist ja ganz reizvoll, aber das Material scheint es bei uns nicht zu geben und wie viel das kostet, darüber schweigt der Tip sich aus. Da bleibe ich doch bei meinen Döschen und Dosen. Und Bettücher für Probeteile zu verwenden, wenn sie billiger als Nessel sind… nicht neu, oder?

Wesentlich interessanter finde ich da doch die Technik zum Stoff marmorieren. Auch das ist nicht neu, aber hier verwendet die Autorin keine Wasserschale als Basis, sondern Rasiercreme…. Damit müßte man dann im Prinzip so groß marmorieren können, wie man eine Fläche hat…. (Irgendwann, wenn ich mal Platz zum “sauen” habe mache ich das auch endlich mal…)

“Quick to Make” ist diesmal kein Nähprojekt, sondern basteln. Eine Technik des Buchbindens mit Nadel und Faden wird gezeigt. Das reizt mich jetzt auch, auch wenn ich nicht weiß, was ich hinterher mit dem Büchlein machen soll… Aber das kommt definitiv auf die “wenn ich mal Zeit habe” Liste…

Die Erklärung zum Vintage Modell der Rückseite spricht mich dafür diesmal weniger an. Aber falls ich mal Stoffransen brauche, bekommt man mit der Technik interessant fallende.

Das Thema der pattern reviews ist diesmal: “Autoren”. Sprich Schnitte diverser Threads-Autoren, die bei unterschiedlichen Labels veröffentlicht sind. Das Butterrick 5827 Kleid von Conny Crawford hatte ich schon mal im Blick. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, wie diese Queröffnung im Ausschnitt rüber kommt und das Threads Bild (wie immer ohne Mensch drin) hilft da nicht weiter. Ähnlich geht es mir mit der Jacke Vogue 8845 von Claire Shaeffer… sind die Raffungen jetzt toll oder *bäh*? Sehr unentschlossen, meinerseits.

Nun wird es spannend, wie passt man ein Wickelkleid an. Zunächst mal werden die charakteristischen Elemente im Bild erläutert, dann kommen Gestaltungsideen für Rock und Ausschnitt und am Ende die Anpassung, besonders des (Hals)Ausschnittes an die Figur. Letzteres ist mir nicht neu, aber die vielen Bilder, die endlich mal genau zeigen, wo denn die “Wickellinie” verlaufen soll sind für mich hilfreich. Ich habe jetzt nämlich endlich eine Idee, warum das bei mir immer nicht so funktioniert und das hat tatsächlich was mit meinen Proportionen zu tun… (Ich weiß nicht, ob es eine Lösung gibt, aber die Richtung ist mir jetzt klarer.)

Sehr anschaulich im wahrsten Sinne des Wortes ist auch die bebilderte Anleitung, wie man einen Hosenschnitt anpasst. “Neu” finde ich die Methode entgegen der Ankündigung nicht, das ist so, wie ich das auch immer mache. Aber es ist eine gute Methode. (Und es war noch ein Detail dabei, das ich bislang nicht auf meiner Rechnung hatte und das vermutlich auch mal hilfreich sein wird.)

Von einer “Ebony Fashion Fair” hatte ich noch nie was gehört. Entstanden in einer für mich sehr fremden Welt, wo Menschen schwarzer Hautfarbe nicht mal alle Bekleidungsgeschäfte betreten durften. Vom Denken an Mode ganz zu schweigen. Sehr schöne Modelle, natürlich und spannend zu sehen, wie manche Modelle in Abhängigkeit von der Hautfarbe unterschiedlich wirken können.

Unterlegte Nähte (“Slot Seams”) sind mir nicht neu. Die Anleitung wie immer gut beschrieben. Und die Variante mit den “Klappungen” kannte ich so noch nicht, das ist auch interessant.

Ebenfalls interessant Grundlagen der Stoffauswahl. Einmal verschiedene Webarten, Materialien, dann die unterschiedliche Wirkung verschiedener Stoffe auf das gleiche Modell. (Gut illustrierendes Photo.) Und eine schön zusammengefasste Liste, wie man unterschiedliche Fasern unterscheiden kann und welche Eigenschaften sie haben. Ich glaube, die hätte ich gerne zum Abspeichern auf meinem Handy. Um sie immer dabei zu haben.

Verschlüsse abgedeckt einarbeiten ist nicht neu. Interessant ist der Aspekt, daß Druckknöpfe die Linie einer Öffnung weicher machen als ein Reißverschluss. Da habe ich tatsächlich noch nie dran gedacht.

“Teach Yourself To Sew” befasst sich mit den Grundlagen des Knopflochs. Sehr schön, sehr ausführlich, gut bebildert. (Und nicht neu für mich, aber das ist nicht überraschend.)

Der “Sewing Room” ist mir diesmal etwas zu pink. Die Vorstellung befasst sich diesmal mehr mit dem Designaspekt als mit dem “technischen” Aufbau des Raumes. Das interessiert mich weniger. (Außerdem finde ich kräftige Farben in der Umgebung etwas problematisch, wenn man was entwerfen will, weil das einfach die Farbwahrnehmung verändert. Aber das ist natürlich Geschmackssache…)

“A stitch in time” ist die übliche Mischung. Veranstaltungen in den USA interessieren hier halt weniger und die neue Stoffkollektion von Firma “werauchimmer” ist natürlich letztlich Werbung. Garniert mit einem Stiltip und einem Nähtip.

Bei den Fragen an die Experten ist diesmal tatsächlich was dabei, was ich mehr als interessant finde…. eine Technik, mit der man einen Eingrößenschnitt quasi unbeschränkt vergrößern kann. Sehr pragmatisch außerdem.

Dann haben wir zum Abschluss noch die nette Geschichte und natürlich das Vintage Kleid hinten drauf. Da kann ich diesmal eine gewisse Faszination für die Technik nicht abstreiten, aber gefallen tut es mir diesmal nicht.

Wie ja fast immer…. genug interessante Artikel um mein Abo dann mal zu verlängern. ich glaube, das ist tatsächlich schon wieder dran… 🙂

Revue de Presse: Threads July 2013 (167)

Titelbild ThreadsWie immer überraschend im Mai kommt die Juliausgabe der Threads. Daß erklärt wird, wie  man einen perfekt passenden Ärmel bekommt, das hat schon mal mein Interesse.

Die Frage an die Autoren der Ausgabe befaßt sich diesmal mit der Lieblingsnadel für die Maschine oder von Hand. Interessant, wer alles mit der nächsten Nadel näht, die grade in der Maschine steckt. (Oder so… freie Interpretation meinerseits.) Mein häufigsten Maschinennadeln dürften die Organ SuperStretch 75 sowie die Organ Universalnadeln in 70 oder 80 sein. Alles andere ist selten. Und Handnadeln habe ich noch tausende von John James, die feiner sind, als alles was ich von Prym im Handel gesehen habe.

Die Editorin hebt diesmal die Freude am Abwandeln und Kreieren hervor. Da kann ich mitgehen. 🙂 Dann die Leserbriefe…

Bei den “Notions” finde ich die “Fingerschutze” aus Silikon zum Bügeln auf den ersten Blick sehr interessant. Auf den zweiten bin ich mir nicht mehr so sicher, denn vermutlich kann man damit dafür nicht mehr so gut greifen, fühlen und werkeln. Andererseits ist der Preis so gering, daß man es ausproieren könnte.

Bei den Lesertips finde ich die Technik zur Änderung eines trägerlosen Kleides besonders interessant. Und daß man Gummis selber färben kann klingt auch interessant. Manchmal hätte man es ja schon gerne farblich passend….

Die Applikationen auf transparente Stoffe finde ich als Idee ganz wunderbar. Von den beiden gezeigten Modellen ist nur das Kleid interessant. Aber es wird Zeit für eine größer Wohnung, so daß die Lötstation wieder einziehen kann… mit der müßte man nämlich “Hitzeschneiden” können. Die Lötpistole die zur Zeit hier wohnt schafft es nämlich nicht…

Bei der “How Did They Sew That?” Technik geht es diesmal ums Smoken. Das ist eine eher banale Technik, aber halt mühsame, denn so kontrolliert kann man es nur von Hand machen. Und auch wenn das Beispiel auf Karostoff gezeigt wird… Das Kleid selber zeigt, wie man auch Form dadurch geben kann. Dann allerdings vermutlich nicht durch genau gleichmäßige Abstände. Ich glaube, ich brauche doch mal eine Schneiderpuppe, um das auszuprobieren….

Das “quick to make” Projekt ist diesmal ein ganzes Shirt. Ein durchaus interessanter “Dreh” im Vorderteil, aber so wahnsinnig macht mich die Technik dann doch nicht an. Und als Geschenk auch nur mäßig geeignet, weil man doch die Kleidergröße wissen muß.

Die Pattern Reviews befassen sich mit Mode für heiße Sommertage. Das ist bei dem Wetter, das wir dieses Jahr haben ja nicht so angesagt. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf… Die gezeigten Schnitte sind nett, aber so richtig spricht mich nur das Marfy Shirt/ Kleid an. Wie gut, daß die Schnitte nicht einfach so zu kaufen sind, das fördert meine Selbstbehrrschung enorm…

Mit leichten, dünnen Sommerjerseys/-strickstoffen befaßt sich der nächste Artikel. Da stelle ich dann wieder neidvoll fest, daß in den USA Jerseys und Strickstoffe wohl deutlich einfacher zu bekommen sind als hier. Hier ist man ja schon froh, wenn man eine Sorte in einem Laden bekommt. Für unterschiedliche Typen braucht es meist verschiedene Läden und Versender. Interessant finde ich die Auflistung der verschiedenen Arten mit einem Photo im Großaufnahme. Allerdings kann ich nicht alles deutschen Bezeichnungen zuordnen bzw. bin mir nicht sicher, ob die Kategorien wirklich Trennscharf sind, oder ob es eher Erklärungen für in den USA gängige Marktbezeichnungen sind. (Und was einen Slinky jetzt wirklich ausmacht habe ich immer noch nicht verstanden.) Die verschiedenen Verarbeitungstechniken sind hingegen wieder gut und ausführlich.

Dann endlich die “Master Class”, die diesmal erklärt, wie man Armloch und Armkugel anpaßt. Das ist die Stelle, die ich bei Veränderungen versuche nicht anzufassen, weil ich Schiß davor habe, die Armkugel anpassen zu müssen… Zunächst finde ich es aber interessant, daß bei einer Verlegung des Brustabnähers die Form des Armausschnittes wieder zurückverlegt wird. Ich habe das dann immer gelassen. Dann werden verschiedene Punkte gezeigt, an denen man sich orientiert, wo wie viel Mehrweite rein kommt (was teilweise anderer Literatur die ich habe widerspricht, aber oft gibt es ja mehr als einen Weg zum Glück) und letztlich auch, wie ich zu einer neuen Armkugel komme. Der Artikel ist mehr als aufhebenswert.

Der Artikel von Susan Khalje über Shopping in Paris hat auch mein volles Interesse. Insbesondere die Adressen im Sentier, denn da gehe ich meist mit eingezogenem Kopf vorbei, weil fast alle Händler mit großen Schildern darauf hinweisen, daß sie nur Großhandel machen. Aber offensichtlich nicht alle… gut zu wissen. Die anderen Adressen sind dann größtenteils bekannt.

“Designer Details” nennt sich eine bunte Sammlung an Techniken bzw. Designideen, die die Autorin an hochpreisiger Kleidung aufgefallen sind. Nun ja, den Beleg nach außen zu wenden statt nach innen it ein alter Hut. Gehfalte mit transparentem Stoff unterlegen habe ich schon gemacht, als es noch kein Internet gab. Und die mit Chiffonstreifen umwickelte Kette kann mich als Designelement nicht begeistern. Andererseits gibt es Leute, die das sicher noch nicht kennen und erklärt wird es, wie in Threads ja fast immer, gut.

Dafür schwelge ich mit um so mehr Begeisterung in den Bildern der Firma Penn & Fletcher, die alle Arten Stickerei designen und ausführen. Von Hand, frei geführt oder mit großen Stickmaschinen für Meterware. Dabei gibt es so wohl neue Designs als auch nacharbeiten historischer Stickereien zur Restaurierung. Und werden für einen Vampirfilm spezielle Eigenschaften gesucht (z.B. Bühnenblut soll sich gut rauswaschen lassen) wird auch das erfüllt. Gezeigt wird dann eine Technik, den Stoff zu markieren, die ich nachgerade genial finde… UV aktives Pulver. Ist auf dem Stoff unsichtbar, bis man eine Schwarzlichtlampe anknippst… die muß man an der Nähmaschine haben, aber bleibt mal ein Stäubchen beim ersten Tragen drauf, macht das auch nichts. (So lange man nicht damit in die Disko geht… )

“Teach yourself to sew” zeigt in wieder sehr klaren Bildern, wie man einen Blindsaum macht. Und zwar zuerst von Hand, dann mit der Haushaltsnähmaschine und zuletzt mit einer speziellen Blindstichmaschine. Letztere wird zwar kaum einer von uns besitzen, aber das fand ich dann wieder interessant zu sehen, wie das funktioniert. (Und die amerikanische Angewohnheit, den Saum mit “Hem Tape” zu benähen gefällt mir eigentlich ganz gut. Sieht einfach sauberer aus als Overlock oder Zickzack Stich.)

Auch den reich bebilderten “Nähzimmereinblick” genieße ich wieder. Diesmal jemand, der sowohl ein privates als auch ein “dienstliche” Nähzimmer hat. Und es zeigt, wie man mit eigentlich wenigen Finanzmitteln funktionale und ansprechende Räume gestalten kann.

“A stitch in time” ist wie meist recht USA zentriert und daher für ich nicht so interessant. Den “style tip” finde ich sogar grauenhaft (egal ob vom Laufsteg oder nicht). Originell finde ich hingegen den gestickten QR Code auf einer Jacke, der dann auf eine Webseite führt, auf der die Herstellungsdetails derselbigen dokumentiert sind.

Der Blick in den “Leserschrank” überrascht mich durch einen ganz schlichten Rock, der wohl vor allem durch seine Verarbeitung überzeugt. (Mir aber gut gefällt.) Das “Cupcake Dress” sieht aus wie einer. Ich würde es nicht anziehen, aber es ist so süß(lich) daß es schon wieder gut ist. Auch wenn das Thema so sicher nicht meines ist, es ist wunderbar umgesetzt.

Die Fragen an die Experten befassen sich mit Reißverschlüssen in kurvigen Nähten (bis mir jemand mal gesagt hat, daß das schwierig ist, hatte ich es schon mehrfach gemacht. 😮 ) und mit der Messung der Schritthöhe. Letzteres für mich unbefriedigend, weil als Ausgangspunkt mal wieder ein gut sitzendes Kleidungsstück empfohlen wird was man zum einen erst mal haben muß und was sich bei Hosen je nach Schnittform ja durchaus ändert.

Und zum Abschluß die übliche nette Geschichte und das gesmokte Abendkleid. Was ich auch auf den zweiten Blick wunderbar und im Grunde genommen zeitlos finde.

Fazit: Diesmal ein Heft, in dem ich einige Themen sehr spannend finde, die anderen dafür um so langweiliger. Aber wenn alles nur nach meinem Geschmack wäre, wäre es auch langweilig. 😉

 

Revue de Presse: Threads March 2013 (165)

Titel Threads 165Da das Heft in den ersten Januartagen in meinem Briefkasten landete mußte ich mir erst mal überlegen, ob ich mit dem hellen Titelbild eher Frühjahr oder “Eiskönigin” assoziiere. *g* Die Farbkombination gefällt mir aber auf alle Fälle. Auch wenn es darauf nicht an kommt.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich diesmal der Frage stellen, welches handgenähte Detail sie am meisten mögen. (Bei vielen Näherinnen in Deutschland ja beinahe eine ketzerische Frage, wenn man sich so durch Foren und Blogs liest. Außer im Bereich Patchwork und Quilten bekomme ich manchmal den Eindruck, sogar eine Overlock ist wichtiger als eine Handnähnadel… 😉 ) Ich denke, was ich gerne mag ist das handstaffierte Futter. (Außer mir hier noch jemand, der keine Angst vor Handstichen hat oder sie sogar gelegentlich mag? Und sei es nur, für ihr Ergebnis?)

Das Editorial ruft dazu auf, mal was Neues zu probieren. Das ist ja nie schlecht. Und die kleinen “Quick to Make” Projekte sind wieder da. Künftig wieder in jeder Ausgabe. Die mochte ich in der Tat auch immer gerne, weil sie meist mit wenig Aufwand viel Effekt lieferten. Und gelegentlich… kann auch ich so was brauchen…

Die Leserbriefe bekommen eine Seite eingeräumt (was m.E. absolut ausreicht) und ergehen sich diesmal nicht nur in Lob, sondern tragen auch noch eigene Informationen oder Tips zu Themen des letzten Heftes bei. Das gefällt mir so natürlich besser.

Bei den “notions” kann ich mich der kleinen rosa Stickmaschine von Brother nicht ganz entziehen. Nicht daß ich eine bräuchte und wenn wäre 10cm Stickfeld auch zu klein, aber sie hat einen hohen “süß”-Faktor. :o) Gut verkaufen werden sich sicher auch die Schablonen die einem helfen, Hüllen für diverse Tablets, E-reader, Smartphones,… herzustellen. Für alle, denen selber messen zu anstrengend ist. (Na gut, auch für die, die für andere Leute nähen und daher das jeweilige Gadget nicht selber haben.)

Bei den Lesertips gefällt mir diesmal der “best tip” gut: Fäden, Bänder, Knöpfe, Reißverschlüsse,… gemeinsam nach Farben sortiert aufbewahren. Das würde bei mir wohl nicht mehr so gut funktionieren, aber wer nicht so viele Vorräte hat und auch nicht farblich so querbeet näht, der könnte das auch mal ausprobieren. Und die Kanten eines Schnittmusterns mit Tesa auf den Stoff zu kleben könnte bei sehr rutschigen Stoffen tatsächlich die Rettung sein. (Fragt sich nur mit welcher Schere man das dann schneidet… der Stoffschere tut Tesa ja nun nicht gut. Oder?)

Doch dann geht es schon mit den Anleitungen los… “Embellishment” hat diesmal meine volle Aufmerksamkeit. So eine Art Lochstickerei mit einem dekorativen Objekt (Perle, Knopf,..) der darin “schwebt”. Die verwendeten Techniken sind alle nicht neu, aber die Idee gefällt mir sehr gut. Allerdings müssen die Objekte eher leicht sein, sonst hängt alles herunter, also nichts für große Glasperlen und Co. Aber sonst… mir kommen sofort Ideen im Dutzend!

Sehr reizvoll, wie schon früher meist, das “Quick To Make” mit einem Chiffon Schal mit Volants. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, wie schnell das Projekt wirklich ist. Es liest sich doch recht aufwendig, für einen Schal…?

Daß der Effekt des Vintage-Teils auf der Rückseite was mit Material und Fadenlauf zu tun hat ist ziemlich offensichtlich. (Zumindest für jeden, der schon mal mit Crêpesatin gearbeitet hat.) Beinahe interessanter ist also der Trick, mit dem ein Wasserfallkragen aus so einem weichen und flutschigen Stoff “in Form” bleibt. 🙂

Die Pattern Reviews stehen diesmal im Zeichen einer erfolgreichen Fernsehserie die ich, wie üblich, nicht kenne. Aber Mode im Stil der späten 1950er und 1960er mag ich generell. Diesmal sticht aber kein Modell für mich heraus. (Das Titelbild gehört auch zu den getesteten Schnitten.)

Der Artikel danach befaßt sich mit einem spannenden Thema, nämlich Bügeleinlagen, hat aber eingeschränkten Nutzwert. Letztlich stellt die Autorin die Einlagen ihrer eigenen Firma vor, die natürlich in Deutschland nicht erhältlich sein dürften. (Oder nicht mit vertretbarem Aufwand, angesichts der Vielfalt der hier erhältlichen Einlagen.) Dabei wird dann aber feigenblattmäßig so getan, als ob mehr oder weniger alle Firmen sich an die angebotene Kategorisierung halten würden. Was mir dann auch noch (fachliche) Bauchschmerzen bereitet ist, daß der Artikel behauptet, Einlagen vorzustellen, auf die die Profis zurückgreifen, gleichzeitig aber vorschlägt, Einlagen erst mal in heißem Wasser zu bearbeiten, damit sie ggf. vor der Verarbeitung eingehen. Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, daß in einer Bekleidugnsnäherei erst mal Einlagen vorgeschrumpft werden, wo doch eh alles auf Kostenoptimierung ausgerichtet ist. Und auch im Maßatelier dürften eher Einlagen verwendet werden, die man nicht mehr schrumpfen muß. Die haben doch auch was anderes mit ihrer Zeit zu tun, oder?

Extrem spannend finde ich auch das Thema digitaler Stoffdruck. Doch auch hier bin ich diesmal mit dem Artikel weniger glücklich. Der größte Teil der Information sind Allgemeinplätze, viel Neues hat es mir nicht gebracht. Und es bleibt ein wenig der Eindruck, die Autorin würden über etwas schreiben, was sie selber nicht ganz verstanden hat. Oder zu gut verstanden hat, so daß es ihr schwer fällt, die relevanten Details rauszuziehen?

Mit dem Bund von Röcken befaßt sich Susan Khalje diesmal. Da das mit dem Newsletter schon größtenteils online kam, ist der Reiz natürlich ein wenig weg. Das ist auch einer der Fälle, wo mich der Gebrauch des Wortes “Couture” amüsiert. Die Techniken sind grosso modo das, was meine Oma auch schon kannte und ganz banal als Teenager in der “Nähschule” gelernt hatte. Das macht die Techniken nicht schlechter, im Gegenteil, aber so was exklusives sind sie dann auch nicht.

Shopping- und Inspirationadressen aus Los Angeles kann ich leider nur lesen, nicht besuchen. Nun gut… ganz schlecht bin ich ja auch nicht ausgestattet. 😮 *NeidimZaumhalt*

Ganz nach meinem Geschmack hingegen die Anleitung, wie man Jackenvorderteile mit Roßhaarleinen (oder wie sich so was heute nennt, wo sicher kein Roßhaar mehr drin ist) arbeitet. Zum einen wird hier mal anhand einer Damenjacke gearbeitet (Bisher habe ich nur Anleitungen für Herrenjackets, zum anderen wird wirklich genau erklärt, wie man was wo arbeitet, sogar etliche Anleitungen zum Bügeln bekommt man. Der Artikel hilft sicher jedem, der das mal versuchen will, aber niemanden in der Nähe hat, von dem er es abschauen könnte.

Im nächsten Artikel wird gefeiert, wie einfach es ist, ein Schnittmuster selber zu machen, nach den eigenen Maßen. Die Anleitung dazu ist auf alle Fälle klar und man kann ihr sicher folgen. Und vom Prinzip her hat die Autorin auch recht… man folgt einem Rezept. Allerdings kann ich nicht darüber hinweg sehen, daß man sich um die typischen Schwierigkeiten herummogelt. So ist die Basis zum messen ein passendes ärmelloses Kleidungsstück, von dem man die Form der Armausschnitte übernimmt. Leute mit ernsthaften Paßformproblemen werden daran schon scheitern. Dann beschränkt sich die Anleitung auch auf einen Oberteilblock ohne Ärmel. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß der Teil einfach ist. Passende Ärmel hingegen die eine oder andere Potenz schwieriger. Und bei großer Oberweite ist auch hier eine FBA hinterher und von Hand fällig. Bzw. ein verkleinern des Armausschnittes. Die Zeichnungen wie man mißt zeigen auch sicherheitshalber einen Körper ohne Brust. Wie die Meßlinien über die “Rehzwillinge” verlaufen muß man sich dann wohl selber ausdenken.

“Teach Yourself to Sew” ist das nächste Motto und wird mit klaren Bildern und Anleitungen dem Anspruch gerecht. Einfach Techniken, eine Nahtzugabe ordentlich zu versäubern (ohne extra eine Overlock zu kaufen) sind Thema. Finde ich schon deswegen angemessen, weil gerade ein Nähanfänger in der Regel nicht so viel Geld für eine weitere Maschine ausgeben will, wenn er noch nicht weiß, wie intensiv er ins Nähen einsteigt. Und auch jedem anderen würde ich bei knapper Kasse ja immer raten, erst mal in eine ordentliche Maschine zu investieren, statt zwanghaft zwei zu kaufen. Ach ja, wann welche Versäuberung sinnvoll ist wird auch erklärt.

Das “Nähzimmer” das diesmal vorgestellt wird ist das von Connie Crawford. Also professioneller Arbeitsplatz. Das Design finde ich persönlich zum Schreien, aber der Aufbau und die Umbaumöglichkeiten vereint mit viel Stauraum sind ein paar Blicke wert. Da kann man sich auch für die Nähecke im Wohnzimmer was abgucken.

Warum sie die Sparte, ich ich immer als “Vermischtes” bezeichnen würde “A stitch in time” nennen verstehe ich immer noch nicht. Werbung für neue Stoffe eines In-Designers reißt mich wie üblich nicht vom Hocker, Nähkurse in den USA sind auch unpraktisch… und die Nähtips für Brokat kenne ich schon.

Dafür sind die vorgestellten Lesermodelle mal wieder Augezucker. Ob ich’s anziehen würde, weiß ich nicht, aber ich schaue es gerne an. (Obwohl… den einen Schnitt habe ich auch hier liegen, wenn ich mich recht entsinne… :o) )

Die Leserfragen an die Experten gefassen sich diesmal mit Näh- und Stickgarn. Wobei die Begriffserklärungen nur dann nützlich sind, wenn man in den USA einkauft, denn die Begriffe sind teilweise unterschiedlich bzw. manche Einteilungen bei uns gar nicht gebräuchlich. Aber neues Wissen schadet zumindest nicht.

Die Geschichte zum Abschluß ist diesmal mehr von der “besinnlichen” Sorte. Dafür ist das Abendkleid von 1930 auf der Rückseite von überraschender Modernität. Das könnte man heute wirklich genau so anziehen…

 

Revue de Presse: Threads January 2013 (164)

Anfang November und schon ist das Januarheft im Briefkasten… das edle Spitzenkleid auf dem Titel sowie das Versprechen, Techniken von Dior zu zeigen passen allerdings auch ganz gut zu den anstehenden Festtagen.

Die Frage, der sich die Autoren diesmal stellen ist welchen Rat sie jemandem geben würden, der dabei ist, das Nähen zu lernen. Die Ratschläge sind so unterschiedlich wie die Autoren, von “du mußt ein Projekt nicht fertig machen, wenn es dich langweilt oder zu frustrierend ist” bis “nimm dir ein Projekt vor, daß du auch bewältigen kannst”. So aus meiner eigenen Erfahrung und in der Nachschau wäre mein Favorit der vorgestellten Tips “Nimm das beste Werkzeug, das du dir leisten kannst.” und “Erwarte nicht, daß jedes Projekt beim ersten Mal schon perfekt ist.”

Das Editorial erklärt mir dann, daß meine Interpretation des Titels korrekt war… edle Kleidung für die Festtage steht im Vordergrund. Und ich kann nicht verhehlen, daß es natürlich oft mehr Spaß macht, als Alltagskleidung. Auch wenn man von letzterer meist viel länger was hat…

Die Leserbriefe fallen diesmal ja eher kurz aus, nur eine Seite. Dann ein bißchen Werbung für die eigene Webseite, besonders den kostenpflichtigen “Insider” Zugang. Ich bin ja gespannt, ob das langfristig funktioniert? Bisher mußten die meisten Webseites Bezahlzugänge irgendwann wieder aufgeben, weil es nicht funktioniert hat.

Bei den Leser Tips ist diesmal gar nichts für mich dabei. Wobei aber alle Techniken gut beschrieben sind für die, die sie brauchen können oder noch nicht kennen. (Und ich sinniere mal wieder darüber nach, wie viele Tricks man sich einfallen lassen kann oder muß, um Defizite an Nähmaschinen auszugleichen, die eigentlich nicht sein müßten…)

Aber dann geht es endlich an die interessanten Teile… “Embellishment” zeigt eine schön texturierte Borte. Ich gluabe, das Prinzip kenne ich schon, aber auf diese Verwendungsidee bin ich noch nicht gekommen. Ich mag Textur, ich habe keine Angst vor Handarbeit… ich sollte mir mal überlegen, wie ich das in ein Projekt einbaue. Und die Anleitung ist wirklich detailliert mit so vielen Photos, daß jeder seine Angst vor Handstichen überwinden kann.

Vom Vintage Modell der Rückseite befaßt sich der Artikel von Judith Neukam diesmal nicht mit einer Dekoration, sondern mit einem funktionalen Teil, einer Art “umgedrehten” Ärmel, den man an jedes ärmellose Oberteil anfügen kann. Sehr schön, ob ich das mal irgendwie verwenden kann?

Die Pattern Reviews, diesmal geht es um Überbekleidung. Mäntel und Jacken. Da ist diesmal keine überraschende Entdeckung für mich dabei.

Die Design Beispiele zum Artikel über Material Mix sind erst mal abschreckend. So vom Geschmack her. Also von meinem her. Aber die Tips wie man damit umgeht, die sind universell. Wobei mich eher die Anleitung bezüglich des Umgangs mit Farben und Texturen interessiert. Wie man mit unterschiedlichen Materialien umgeht ist für mich logischer und ergibt sich daher mehr oder weniger von selber.

Ärmel an ärmellose Kleidungsstücke anfügen ist auch ein interessantes Thema. (Offensichtlich geht es nicht nur mir so, daß ich nicht zu allen Gelegenheiten und besonders allen Jahreszeiten so viele ärmellose Kleidung will, wie die Schnitthersteller in letzter Zeit vorschlagen.). Mal, sehen, wie sie das gelöst bekommen, denn der Armausschnitt muß da ja mit genändert werden… Ah, die Lösung besteht darin, entweder Kimonoärmel anzufügen oder einen winzigen Cap Sleeve über die Schulter zu ziehen. Das löst nun nicht meine typischen Ärmelprobleme, aber erklärt ist es sehr genau und ausführlich.

Augenfutter gibt es dann wieder beim “Make it with Wool” Wettbewerb. Wirklich schade, daß wir in Deutschland so was nicht haben.

Mit etwas gemischten Gefühlen sehe ich die Nähtips der verschiedenen Threads-Autoren, die sich unter der Überschrift “Sewing Habits” zusammenfinden. Einige sind exzellent (na gut, die meisten), einige aber ausgesprochener Mist. Längere Stiche, damit der Stoff unter Belastung an den Einstichen nicht ausreißt? Ja ne, versucht es mal mit ordentlichen und frischen Nadeln sowie der passenden Fadenspannung… (Es gibt Stoffe, da nimmt man besser längere Stiche, aber als genereller Nähtip ist das Mist.)

Dafür versöhnt mich der nächste Artikel wieder vollends. Details von Damenkostümen aus den 40ern und wie man sie umsetzen kann. Sehr schön. 🙂

Der anschließende Artikel wendet sich dann dem Spitzenkleid des Titelbildes zu. Detaillierte und große Aufnahmen vom Inneren eines Diorkleides, viel zu lernen. Allein der Trick, zwei dünne Seiden zu einem Unterkleid zu kombinieren, um genau den richtigen Farbton zu bekommen… schade, daß Haut Couture jenseits meines Geldbeutels ist, wert sind diese Preziosen ihr Geld ganz sicher, was da an Know How und Arbeitsstunden drin steckt. Vermutlich fällt der Materialpreis da gar nicht mehr so sehr ins Gewicht…?

Der nächste Artikel löst bei mir erst mal wieder Sprachgrübeleien aus. Gibt es einen deutschen Begriff für “Kick Pleat”? Gut, es ist ein Gehschlitz in einem Rock, aber gibt es da einen exakteren Begriff auch? Gehschlitz mit Untertritt? Gibt ja verschiedene Varianten, so einen Schlitz zu arbeiten. Die hier vorgestellte würde ich auch als die einfachste (oder zweiteinfachste nach dem einfachen Schlitz ohne Untertritt) bezeichnen. Und wie im Artikel beschrieben habe ich auch in meinen (deutschen) Nähbüchern keine Anleitung dafür gefunden… Diese reichlich bebilderte Anleitung schließt jedenfalls diese Lücke. (Man kann den Schlitz natürlich noch etwas schöner arbeiten, indem man eine Briefecke macht…) Und was mich auch irritiert ist, daß ich die andersherum kenne. Oder doch nicht? Schon lange keine mehr gemacht…. kann also auch eine Täuschung meines Gedächtnisses sein.

Ebenfalls reich bebildert ist der Beitrag über ein Nähatelier. Da bei der vorgestellten Textilkünstlerin auch Besucher vorbei schauen können, ist die Motivation alles nicht nur funktional, sondern auch ansehnlich zu gestalten sicher größer. Jedenfalls wieder viel Augenfutter und Anregungen.

Weniger interessant dann wieder das bunte Mischmasch in “a stitch in time”. Was die amerikanische Nähszene zu bieten hat ist einfach zu weit weg. (Und die Tips zum Nähen auch nicht neu für mich.)

Die Vorstellung mehr oder weniger nützlichen Nähzubehörs wird diesmal als “Gift Guide” verkleidet. Einen Fadenzähler habe ich schon, die besonders feine Bügeleinlage wäre sicher einen Test wert, aber nicht so, daß ich mir eine Einkaufsquelle in den USA suchen würde. Ein Nähschrank der Overlock und Nähmaschine beherbergen kann ist vermutlich nicht schlecht, so man ein Zimmer hat, wo das Monsterteil reinpaßt. Aber die Linealaufbewahrung für die Wand gefällt mir. Für das große Patchworklineal müßte man sie allerdings vermutlich etwas umgestalten… Sollte aber auch selber zu bauen sein.

Bei den Expertenantworten auf Leserfragen geht es einmal ums enger oder weiter machen von Ärmeln (kenn ich schon) und um den korrekten Sitz von überschnittenen Schultern. Hier gibt es konkrete Maße, wie sich diese vom “Standardschnitt” unterscheiden (sollten…) und wie man ihn ggf. an die Figur anpaßt. Das ist schon mal spannender.

Tja… und dann haben wir die lustige Geschichte (die mich diesmal tatsächlich amüsiert hat) und das Vintage Kleid auf der Rückseite (*sabber*). Ob es die März-Ausgabe auch noch in diesem Jahr gibt? 😉

Revue de Presse: Threads November 2012 (163)

Auch diesen Monat bin ich vom Erscheinungstermin fasziniert… Anfang September sagt der Kalender und die November-Ausgabe liegt im Briefkasten. Der Titel kündigt auch den Herbst an, wobei die Farben mit türkis und lila zwar weitgehend gedeckt sind, aber nicht der europäischen Erwartung entsprechen. Na mal sehen, was das Heft bringt…

Die Frage an die Autoren lautet diesmal, was der interessanteste Ort ist, an den sie für ihre Arbeit gereist sind. Und da darf diesmal auch ein Photograph zu Wort kommen, der die schönen Bilder für das Heft macht. Außerdem finde ich es amüsant, daß die Autorin, die das langweiligste Portraitphoto hat auch diejenige ist, die ihre Inspiration im heimischen Studio findet. Gibt es da doch Entsprechungen? Ich selber könnte mich aber auch nicht entscheiden, was mich am meisten inspiriert, ich nehme aber definitiv von allen meinen Reisen Eindrücke und ggf. auch Material mit.

Das Editorial ist mal wieder die Zusammenfassung des Inhaltsverzeichnisses… nun gut. Geht um Herbst und ist alles ganz toll.

Die Leserbriefe bekommen mal nur eine Seite. (Und obwohl sie ja in der Regel keine großen Neuigkeiten verkünden, lese ich sie ja doch immer ganz gerne. Reine Neugier… ich weiß ja gerne, was andere denken. 😉 )

Die Lesertips sind auch eher für die Neugier. Allerdings… selber gemachte Stoffhandtaschen mit Scotchgard einzusprühen hat was… Meine sind zwar in der Regel waschbar, aber so dringend muß ich das dann auch nicht tun, wenn ich es vermeiden kann.

Auch bei der Vorstellung neuer Materialien und Maschinen zieht ein Spray meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein dauerhafter Sprühkleber für Stoff, der auch die Wäsche und die Reinigung überlebt. Mal sehen, ob ich “SpraynBond Fusible Adhesive” irgendwo finde…

Der Artikel über Devoré bringt nun nichts Neues. Außer dem erneuten Wunsch, mir endlich mal Fiber Etch zu besorgen und es auch zu machen…

Bei den Pattern Reviews fällt mir der Rock von Vogue 1292 ins Auge und auch die New Look 6099 Jacke gefällt mir. Kann mir das jemand nähen? 😉 Wo ich doch keine Zeit habe.

Sehr schön auch der Artikel, der die “gezähnten” Falten vom Vintage Modell auf der Rückseite zeigt. Gut, wer “Manipulating Fabric” hat kennt das schon, aber hier erzeugt das noch mal einen eigenen und sehr spannenden Effekt. Den man auf jedes Kleidungsstück anwenden kann.

Kenneth King widmet sich dem Thema Schößchen. In den Bildern wird nicht in erster Linie gezeigt, wie man dieses Detail näht, sondern wie man aus einem vorhandenen Jackenschnitt einen mit Schößchen macht. Und das sogar in verschiedenen Varianten. (Ich habe ja den Eindruck, das im Moment die Schößchen ihren modischen Weg nach Europa oder zumindest Deutschland nicht oder noch nicht gemacht haben, aber mal sehen, wann der Trend auch hier wieder einschlägt.)

Eher grundlegend ist dann der Artikel über die Nähmaschinenwartung. Gut gefallen sogar mir die vielen Photos, die wirklich genau zeigen, was man wo und wie putzen oder auch ölen soll. Und wer gerne Nähmaschinen wieder herrichtet: Die Spannung der Unterfadenspule stellt man mit einem Gewicht ein. Hey, guter Tip für jemanden wie mich, der Dinge gerne systematisch angeht. 🙂

Nähen mit handgewobenen Stoffen ist auch ein Thema für mich. Manches gilt auch für andere locker gewobene Stoffe. Nicht alles neu, natürlich, aber doch noch einige Dinge, die ich bislang nicht kannte.

Durchaus auch faszinierend sind breite Falten, die das Muster eines Stoffes nicht unterbrechen. Ich habe das ja bisher so gemacht, daß ich dann tatsächlich bis zum nächsten Rapport gefaltet habe, aber das geht auch anders, indem man die Nähte geschickt legt und richtig faltet. Also noch ein für mich spannender Artikel.

Mit Paßform befaßt sich “Scale it down” sehr ausführlich. Wie man aus einer normalen Größe eine Kurzgröße macht bzw. einen Schnitt auch entsprechend schmaler macht. Das ist zwar nicht mein Thema und die Grundprinzipien kannte ich auch schon, aber ein paar Kniffe in der konkreten Umsetzung sind dabei, die ich mal ausprobieren werde. Denn die Techniken funktionieren natürlich auch, wenn man den Schnitt länger oder (in meinem Fall) weiter haben will. 🙂

Die Modevorschau auf den Herbst schaue ich mir zwar an, aber was Farben und Formen betrifft, lasse ich mich dann doch lieber wieder in Paris inspirieren. Die amerikanischen Trends sind einfach nicht immer die gleichen.

Ausführlich geht es dann um die Erfahrungen von kleinen Schnittdesignern, die im Eigenverlag ihre Schnitte veröffentlichen. Möglichkeiten, dies zu tun, wie man seine Nische finden kann und um was man sich so alles kümmern muß, wenn man ein kleines Unternehmen hat. Sicher eine gute Lektüre für jeden, der mit dem Gedanken spielt, selber Schnitte zu vertreiben. Allerdings ist es schade, daß etliche der vorgestellten Beispiele erst in diesem Jahr angefangen haben. Da ist natürlich gar keine Aussage darüber zu treffen, ob die in zwei Jahren erfolgreich oder Pleite sind. Gut, diese haben schon mal einen Punkt beachtet, der nicht in der Liste der Dinge steht, die man tun soll: Dafür sorgen, daß der Firmenname in einer großen Nähzeitschrift vorgestellt wird. 😉 (Und ich habe auch was gelernt, nämlich daß es eine Firma gibt, die laut Artikel für “Birnenfiguren” entwirft. Leider nur bis Größe 16…)

Beim Interview mit einem Designer wird diesmal Cynthia Rowley vorgestellt. Wie üblich, was man auf einer Seite halt so sagen und schreiben kann.

Begeistert verschlungen habe ich dann den Artikel von Claire Sheaffer über den Rückstich. Ja, Handstiche als besonders stabile Stiche für Kleidung. Die Photos sind wirklich sehr groß und deutlich und von der Wahl der richtigen Nadel an über Anwendungsgebiete bis zur Sicherung des ersten und des letzten Stiches wird alles ausführlich erklärt und sollte auch genügen, um die Angst vor Handstichen zu nehmen. 🙂 (Die habe ich ja eh nicht.)

Auch anregend finde ich die Vorstellung eines Nähstudios, vier Seiten mit vielen Bildern… auch wenn ich nicht beruflich Handarbeite und sicher nie ein so großes Nähzimmer haben werde, ich gucke mir immer sehr geren an, wie andere sich organisieren. Denn manches kann man sich dann doch abgucken.

Die “happenings in der sewing community” sind mal wieder nicht so interessant, wenn man nicht in den USA wohnt.

Beim Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen gefällt mir diesmal nur das kleine Schwarze der Designstudentin gut. Die anderen beiden enthalten viel Arbeit und Mühe, sind aber nicht so ganz mein Geschmack.

Die Expertenantworten befassen sich mit stabileren Taschen (nichts neues) und drei verschiedene Techniken, wie man eine Jeans kürzt und dabei den Saum behält. Nicht mein Thema, aber wer weiß, wozu es mal gut ist…

Tja und dann sind wir schon bei der diesmal etwas lustigen Geschichte und natürlich dem Photo des Vintagekleides von 1940 auf der Rückseite. Das Kleid ist für mich zum Verlieben, ein paar Änderungen im Detail, aber die grundsätzliche Designidee würde ich auch heute noch tragen.

 

 

Revue de Presse: Threads September 2012 (162)

Wie gut, daß es eine Numerierung gibt, denn auf die Juni/ Juli Ausgabe folgt der September. Aber die Nummern verraten, daß nichts fehlt. Der Titel verspricht diesmal mehr technische Themen.

Die Frage an die die Autoren geht diesmal danach, welche Einflüsse sie zu ihrer aktuellen Karriere geführt haben. Da wird es auch in den wenigen Worten sympatisch persönlich.

Wie schon der Titel stimmt auch das Editorial auf Bekleidungsnähen ein. Alle Aspekte, um am Ende ein Kleidugnsstück zu haben, das sowohl gut paßt als auch sauber genäht ist. Definitiv mein Thema in dem Heft. Und spannend, ob neue Aspekte dabei sind…

Aber zuerst mal geht es durch die Leserbriefe, die wie üblich vor allem unterhaltsam sind.

Bei der Vorstellung neuen Nähzubehörs ist diesmal tatsächlich was dabei, was meine Meinung völlig ändert… ich stehe ja nicht auf sichtbar aufgenähte Reißverschlüsse, aber bei den gemusterten Reißveschlussbändern von i-kandi könnte ich sofort den “Bestellknopf” für alle drücken. 🙂

Danach die Nähtips der Leserinnen. Der “best-tip” spart tatsächlich Zeit… wenn man ein Schnittmuster öfter kopieren will und wenn es nicht so ganz auf Genauigkeit ankommt, denn die Linien werden so schon arg dick. Die meisten anderen Tips sind entweder nicht neu oder lösen keine Probleme, die ich habe, aber sie sind abwechslungsreich. Und Stoff vom Bezug von Schulterpolstern zu klauen, um einen Zwickel zu bekommen hat meine Oma schon gemacht, aber vermutlich ist das etwas, worauf heute nicht mehr so schnell einer von selber kommt. Wir sind es ja nicht mehr gewöhnt, das alles aufs Letzte gespart werden muß.

Mit “künstlerischen Einfassungen” befaßt sich der erste richtige Artikel. Da ich ja generell nicht so dringend eingefasste Kanten haben muß, sondern lieber mit Belegen und Besätzen arbeiten zieht mich das nicht so an. Aber es stimmt, ein Einfasstreifen ist oft weicher und man nat natürlich bei kontrastierender Gestaltung nicht an der Kante den nicht immer schönen Übergang vom einen Material auf das andere. Vielleicht sollte ich mir die Technik doch merken… falls ich sie mal brauche.

Anlaß hätte ich auch gerne, die Vintage-Technik auszuprobieren. Ein schmales Etuikleid mit einer dramatischen Watteaufalte im Rücken, die unten in eine Art Ballonrock ausläuft… Hinsetzen kann man sich damit vermutlich besser nicht, aber sonst sieht es sensationell aus.

Das “Designer Spotlight” wirft diesmal Licht auf Susan Khalje. Wobei ich sie jetzt nur als Autorin von Nähbpchern kenne, nicht als Designerin. (Aber der Begriff wird wohl im Englischen auch anders verwendet.) Wirklich viel Neues kann man von so einem Mini-Interview allerdings nicht erwarten.

Dann mal sehen, ob die Pattern Reviews was Neues zeigen… schnell zu nähen ist ja nicht so mein Motto. Aber das Simplicity Shirt ist nett, aber Wickeltops sind das ja immer. 🙂

Nachdem mich die Reißverschlüsse mit den schön gemusterten Bändern schon in ihrem Bann gezogen haben wird das einarbeiten eines sichtbaren Reißverschluss auch interessanter. Und zwar nicht in der “einfach mal drauf geklatscht” Variante, sondern tatsächlich elegant mit Futter und allem Zip und Zap. Ich fürchte… ich muß da doch mal über  eine Bestellung dieser Reißverschlüsse nachdenken…

Mit der passenden Kleidung zur Figur befasst sich der nächste reichlich bebilderte Artikel. Da ist jetzt nichts Neues drin und es gibt auch einige Sachen, die ich lieber anders mache… aber wer sich in dem Bereich unsicher ist, der findet viele Anregungen.

Mit Hosen befaßt sich der nächste Beitrag. Es geht um die schöne, schneidermäßige Ausarbeitung, die Techniken aus der Herrenbekleidung verwendet. Eine Pattentasche einzuarbeiten gefällt mir schon mal, das sieht nicht nur elegant aus, sondern hilft auch, falls man die Hose mal etwas enger oder weiter machen will, weil der Tascheneingriff so nicht direkt an der Seitennaht sitzt. Wie man den Bund arbeitet, damit man die Hose leichter ändern kann (wie Herrenhosen) wußte ich schon. Sachen leichter anpassbar zu machen finde ich auf alle Fälle eine gute Idee und es sieht in diesem Fall auch sehr gut aus.

Spannend wird es immer, wenn die Redaktion einige Autoren zu einer Challenge aufruft und sie mit einem Stoff versorgt, den sie verarbeiten müssen. Diesmal war es ein sehr buntes, feines Netzgewebe. Mein persönlicher Knaller ist definitiv die Herren Jeans daraus von Kenneth D. King. Danach kommt das Kostüm, das den Stoff durch Quilten jackentauglich macht. Die anderen beiden Modelle sind auch schon, aber bewegen sich doch im Rahmen dessen, was man aus so einem Stoff halt so macht.

Den nächsten Artikel hätte ich gerne zu Anfang meiner Nähkarriere gehabt… der schreibt nämlich mal ordentlich zusammen, in welcher Reihenfolge in der Industrie Kleidungsstücke zusammengenäht werden. Ich bin ja nicht überall ein Fan industrieller Verarbeitung, aber das entspricht weitgehend dem, was ich mir inzwischen selber zusammengefummelt habe. So als sinnvolle Reihenfolge. Ein ganz toller und hilfreicher Artikel für alle, die noch nicht so weit sind.

Mit Alexander McQueen befaßt sich ein Artikel von Claire Shaeffer. Der ist nicht nur interessant, sondern bring auch viele spannende Bilder mit.

Bei den “Fundamentals” geht es diesmal ums sichtbare Absteppen mit Nutz- oder Zierstichen. Nicht neu für mich, aber umfassend beschrieben und gut erklärt. Wer diese Serie sammelt bekommt im Laufe der Zeit sein eigenes Nähbuch.

Das Stickthema ist diesmal ziemlich stickmaschinenspezifisch. Nämlich wie man einen “Couching” Effekt bekommt, ohne einen Faden mitlaufen zu lassen. Bei dem Motiv frage ich mich allerdings, ob es nicht schneller geht, die Tasche mit der Nähmaschine und “echtem” Couching zu verzieren, statt erst mühsam was zu digitalisieren. Aber wenn man in Serie gehen will, ist es so natürlich praktischer. Und falls man mal keinen geeigneten Unterlegfaden bei der Hand hat, könnte man so was ähnliches auch mit der Nähmaschine simulieren. Dann allerdings aufwendiger.

“Happenings in the sewing community” heißt der nächste Bereich, was wie immer eine Umschreibung für “Vermischtes” ist. Ausstellungen und Veranstaltungen in den USA sind von hier aus betrachtet weniger interessant, auch der “national sewing month” betrifft uns nicht. Aber der Nähtip gefällt mir… ein Post-It Block als Führung zum Absteppen.

Die von den Lesern eingeschickten Werke sind auch wieder schön, das Vintage Modell finde ich etwas langweilig, aber die anderen beiden sind eine Freude anzusehen. Besonders das Cocktail Kleid nach dem Burda-Schnitt.

Die Fragen an die Experten sind zwar auch nicht neu, aber die Frage warum Stoffe pillen interessiert auf alle Fälle viele, oder?

Danach kommt dann nur noch das nachdenkliche Geschichtchen und die Nahaufnahme des Vintage Kleidungsstückes. An letzterem kann ich mich diesmal ja kaum satt sehen….

Revue de Presse: Threads June/July 2012 (161)

Und schon wieder ein Heft im Briefkasten… Ich sollte mir echt mal aufschreiben, wann die kommen und rauszufinden, ob die Verteilung über das Jahr tatsächlich so ungleichmäßig ist oder ob das nur mein Gefühl ist… Diesmal scheinen jedenfalls Streifen eines der Themen zu sein. Wobei das mit dem “Wie man seine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden kann” noch interessanter klingt.

Die Autoren der Ausgabe stellen sich diesmal der Frage, was ihre Stoffwahl beim Einkauf beeinflusst. Da ich versuche, nur noch projektbezogen zu kaufen ist es natürlich klar: Was zum Projekt paßt. Aber wie man an den Einkäufen aus Indien sieht ist das auch ein Vorsatz… spezielle Sachen, die ich nicht an jeder Ecke bekomme, die nehme ich dann auch schon mal so mit. Aber auch da muß ich mir spontan eine Verwendung vorstellen können bzw. es muß so in mein Farbspektrum passen.

Das Editorial stimmt nicht nur auf Streifen und feine Stoffe als Thema ein, sondern diesmal stehen Brautkleider im Fokus der Ausgabe an verschiedenen Stellen. Das ist für Threads tatsächlich neu.

Dann die Leserbriefe, nichts neues. Auch nicht in der Werbung für die eigene Webseite. Denn die Aufforderung, doch ein “Insider” zu werden, der gegen Bezahlung Zugang zu besonderen Inhalten bekommt, die kam schon per Mail an alle Newsletter-Empfänger. Fragt sich, ob der schon vorhandene Inhalt dann nur noch gegen Bezahlung zugänglich wird, oder ob das für neue Inhalte gilt. Wobei ich da keine so große Sehnsucht habe, ich habe ja schon das Heft, ich muß das nicht noch mal online abrufen können.

Die diversene “Nähzutaten” sind diesmal nicht wahnsinnig spannend. Angefangen dabei, daß die vorgestellten Maschinen nicht unbedingt in Deutschland erhältlich sind oder nicht neu. Und ein spezielles Produkt zum Vorwaschen von Stoffen habe ich auch noch nicht vermißt. Die Buchvorstellung hat da schon eher Chancen… aber bei dem Preis möchte ich es doch lieber vor Ort sehen können und nicht nur zwei Bilder als Vorschau.

Der “best tip” ist diesmal interessant, abgesehen davon, daß es das verwendete Produkt hier nicht gibt und ich mir ehrlich gesagt auch nicht sicher bin, ob das bei längeren Säumen auch funktioniert, oder ob man da mehr damit beschäftigt ist, das Hilfskonstrukt zusammen zu halten. (Wobei… bei waschbaren Stoffen könnte man das mit wasserlöslichem Vlies vielleicht ähnlich machen…?)

Das Spielkind in mir will beim nächsten Artikel sofort Leder kaufen, um es kaputt zu machen… Das ist spannend, wie man Muster und Struktur reinkratzen, schleifen oder ätzen kann. Braucht aber auch viel Mut, denn reversibel sind die Prozesse natürlich nicht. Und Leder meistens nicht so ganz billig.

Im Interview ist diesmal Kay Unger. Die kenne ich ja nur daher, saß es Schnitte mit ihren Designs bei Vogue gibt. Da sind sie mir aber schon oft positiv aufgefallen, weil es meist Varianten des Etuikleids sind. Und auf die stehe ich ja bekanntermaßen. Und kann der Designerin hier nicht wiedersprechen, wenn sie sagt, daß ein Etuikleid (zumindest fast) allen Körperformen schmeichelt.

Das “How did they sew that?” zeigt diesmal ein eher technisches Detail. Eine Art “Minikrinoline” in einem leichten Tüllrock. Eine Idee, die aber eher für ein Kostüm oder eventuell auch ein Brautkleid oder eine auffälige Abendrobe geeignet ist. Für den Alltag wohl eher nicht so.

Wie im Editorial angekündigt geht es bei “pattern review” um Brautkleider. Das Thema interessiert mich nun nicht wirklich, aber das Vogue Modell ginge sicher auch als Abendkleid. (Und daß ein Brautkleid im Stil von “Schwester der Braut Pippa Middleton” dabei ist versteht sich natürlich von selbst…)

Ausführlich geht es mit dem Titelthema “Streifen” weiter. Eine kleine Musterkunde (symmetrisch, nicht symmetrisch und versteckte Streifen) leitet ein und danach gibt es einige gut illustrierte Beispiele, wie man mit Streifen im Design spielen kann. Auch Techniken, wie man sie exakt vernäht fehlen nicht. Bis hinzu einem sehr auffälligen all over Design aus Streifenstoff. Besonders letzteres ist natürlich Geschmackssache und gute Designs mit Streifen sind nicht ohne Einsatz von Gehirnschmalz und etwas Mühe beim Nähen zu haben, aber wer sich ranwagen will bekommt hier das Handwerkszeug.

Wie man aus geraden Stoffstreifen zu einem schräg geschnittenen Rock kommt verrät der nächste Artikel. Irgendwo in meinem Hinterhirn beginnt da was zu dämmern, die Idee ist vermutlich nicht neu, wer aber gerne Mustermix mag findet hier eine Anleitung für eine sehr smarte und gleichzeitig einfach anzufertigende Variante.

Ziel der “Nähreise” des Monats ist London. Eine sechsseitige bebilderte Adressensammlung… da fährt man wohl besser mit leerem Koffer und dicker Geldbörse…

Jetzt wird es wirklich spannend… wie kann man eine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden? Kenneth D. King verrät es. Man erarbeite sich eine gepolsterte Hülle mit Reißveschluß. Es sieht nach wirklich einer Menge Arbeit aus und man braucht sowohl eine willigen und halbwegs kundigen Helfer als auch ein gutes Gefühl für Proportionen beim aufpolstern… aber damit sollte man doch auch einen günstigen Schaufenstertorso aufpolstern können, oder? Und das wäre dann zumindest finanziell die Mühe wert. Die Anleitung ist jedenfalls wie üblich bei Threads gut bebildert und anschaulich. Dem Nacharbeiten steht nichts im Wege. (Für mich nur Schade, daß sein “Beispielmodel” keine breiten Hüften hat, da hätte mich interessiert, wie man die sinnvoll aufpolstert. Schulterpolster wie bei den Brüsten geht ja eher nicht.

Genauso detailiert aber für mich weniger neu ist die Anleitung, wie man einen Ärmelschlitz mit Beleg näht. Was mir hier gut gefällt ist, daß sowohl helle Stofe genommen wurden also auch unterschiedliche Muster für Ärmel und Beleg, so daß man immer gut erkennen kann, was gerade bearbeitet wird.

Auch interessant ist der Artikel zu den verschiedenen Bändern die man zur Naht- oder Saumstabilisierung verwenden kann. Da wünsche ich mir allerdings dann oft wieder beiliegende Griffproben, damit man besser gucken kann, was es auf dem deutschen Markt vergleichbares gibt. Die Nähgewohnheiten sind ja in verschiedenen Ländern unterschiedlich, deswegen sind unterschiedliche Produkte erhältlich. Und unterschiedliche Firmen sowieso.

Sehr interessant ist natürlich der Artikel über das Nähen von sehr feinen Stoffen. Eine Lage Nessel auf den Zuschneidetisch zu legen klingt auf alle Fälle interessant. Wenn ich mal so weit bin, daß ich einen Zuschneidetisch habe… Was ich nach wie vor nicht erklären kann ist der Unterschied zwischen den Stoffarten “Batiste” und “Lawn”. Batist kenne ich natürlich, aber was der Unterschied zu “lawn” ist wird nicht klar und ich frage mich, ob es da ein deutsches Wort gibt?

Auch der nächste Artikel liegt auf meiner Linie, es geht nämlich ums Stopfen. Gut die Vorüberlegungen dazu, ob es sich rentiert und auch die Vorschläge für verschiedene durchaus typische Fälle sind gut. Es ist sogar was dabei, was ich noch nicht ausprobiert habe…

Dreidimensional wird es bei den “embroidery essentials”. Auch das ist eigentlich was, das man auch ohne Stickmaschine machen kann, nur etwas aufwändiger. Oder wenn man Kunstfaser nimmt und die Formen gleich mit Hitze schneidet und dabei versiegelt, dann vielleicht sogar weniger aufwendig…

Unter “A Stitch in Time”  gibt es wieder ein buntes Themensammelsurium. Einen Schnitt von 1912 test zu nähen würde mich ja zweifeilsohne reizen. Aber nach einem Blick auf meinen Terminkalender der nächsten Wochen siegt der Realitätssinn. (Damit das Thema Hochzeit nicht zu kurz kommt gibt es eine Erklärung zu den unterschiedlichen Begriffen für die Länge der Schleppe und wie sich die jeweils definieren. Gibt es da im deutschen auch so klare Begrife dafür?)

Vermutlich passend zum Thema “Hochzeit” zeigt der Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen eher festliche Modelle. Diesmal nett, aber auch recht “amerikanisch”. Nicht so meines.

Bei den Fragen an die Experten gibt es diesmal eine Technik, wie man in gebogene Nähte bei feinen Stoffen eine Kappnaht näht. Die will ich auf alle Fälle mal ausprobieren. Ich hoffe, ich merke es mir, bis ich es wieder brauche…

Dann nähern wir uns auch schon stark dem Ende… eine recht rührende “Mutter der Braut” Geschichte und noch das 1920er Brautkleid in der Nahaufnahme. Ich würde das nicht tragen wollen, aber interessant ist das Design schon!

Revue de Presse: Threads May 2012 (160)

Da ich im Urlaub war hatte ich diesmal keine Zeit, die Threads zu vermissen und nach meinem Urlaub wartete sie schon auf mich. Das Titelbild verspricht diesmal Eleganz, also mal sehen.

Die Frage an die Autoren der Ausgabe ist diesmal, ob zuerst das Kleidungstück kommt oder zuerst die Verzierung. Gibt natürlich immer beide Ansätze. Ich denke bei mir eher das Kleidungsstück bzw. das Gesamtkonzept. Wohingegen Verzierung in jeglicher Art bei mir ja auch gut mal wegfallen können. Vor allem, wenn ich das selber tragen will.

Das Editorial spart vor allem das Lesen des Inhaltsverzeichnisses…

Die Leserbriefe erstaunen mich auch nur dadurch, wie viel Platz ihnen eingeräumt wird. In deutschen Zeitschriften aus dem Handarbeitsbereich scheint es gar keine zu geben. Mir fällt jedenfalls kein Heft ein.

Was hat die redaktionelle Werbung, äh Vorstellung der “notions” zu bieten?Zwei Buchvorstellungen, wobei das mit den Kleidern tatsächlich interessant klingt. Allerdings sind die Schnitte da nur bis L drin, das wird mich vor dem Kauf bewahren. Und das Ding für die Nahtzugabe… hatten wir das nicht schon mal? Oder war das nur für Rollschneider und ist die Scherenbefestigung neu? Oder habe ich das woanders schon gesehen?.. Hm… ich werde alt…

Die Lesertips lese ich wie immer aufmerksam, aber auch diesmal ist nichts neues dabei bzw. nichts, was Probleme löst, die ich hätte.

Interessanter wird es bei den “Embellishments”. hier geht es um verschiedene Möglichkeiten, Stoff mit Farbe zu gestalten. (Also bemalen, nicht färben.) Andererseits werde ich das vermutlich nie ausprobieren, weil ich meine Kleidung ja in der Regel lieber zurückhaltender mag. Aber ich verstehe es immer besser, daß Leute Sachen machen oder nähen, die sie selber nicht anziehen wollen. Der Reiz, neue Techniken auszuprobieren ist einfach groß…

Das Interview mit einem Designer findet diesmal mit Sandra Betzina statt. Ich gebe zu, daß ich sie eher als “Technikerin” wahrgenommen habe, mit ihren “Today’s Fit” Schnitten bei Vogue. Und als Autorin von Nähbüchern. Aber klar, sich entwirft Schnitte, fällt wohl auch unter Design. Auch wenn ich die Schnitte nicht wahnsinnig aufregend finde. Das Interview ist auch das üblich Small Talk Geplänkel, aber im Gegensatz zu den Leserbriefen wird dem auch nicht viel Platz eingeräumt.

Die Werbung… äh Information über die Threads Webseite enthält diesmal tatsächlich eine Nachricht, die Seite bekommt einen neuen Look. Nun ja…

Viel spannender ist diesmal die “Wie haben sie das gemacht?” Abteilung die sich mit dem Dekor des Kleides der letzten Seite befasst. Diese 3 Dimensionalen Applikationen sind nämlich wirklich faszinierend und die Ideen, wie man entsprechend plissiertes Band herstellen kann, die dürfen sofort in meinem Kopf gespeichert werden. 🙂

Dann Blick auf die ausführlichen Pattern Reviews. Auch hier ist es, wie ja oft, ein Marfy Schnitt, der meinen Blick auf sich zieht. Zum Glück nichts, was in meiner Größe auch nur annähernd gut aussehen würde. Aber eine tolle Umsetzung des aktuellen Schößchengedankens an einer schmalen Hose. (Oder ginge das doch in breit? Manchmal haben viele Nähte ja überraschende Effekte…) Auch der schlichte Mantel von Indygo Junction macht mich neugierig. Vielleicht sollte ich mir diese Firma auch mal ansehen?

Der nächste Artikel widmet sich dann wieder Design und Technik, es geht um “Deconstruction”, aber auf eine weniger plumpe Art, als einfach die Nahtzugaben nach außen zu drehen. Letzteres ist ja so gar nicht mein Stil, aber hier sind gute Ideen dabei. (Für sich genommen nicht wirklich neu und so manches wollte ich schon länger mal ausprobieren, aber gut beschrieben und thematisch schön zusammengestellt.) Vor allem bei den Ideen, wie man einen Stoff der nicht passt, passend macht. Etwa indem man ihn mit einem anderen Stoff zusammen quiltet, filzt, stickt,..  und dadurch entweder einen anderen Griff oder auch eine andere Farbtönung bekommt. Die sichtbaren Nahtzugaben und ausfransenden Säume hingegen bleiben auch hier nicht mein fall, aber festgesteppt sieht so eine nach außen gewendete Nahtzugabe in der Tat schon deutlich besser aus. Da könnte man anfangen, drüber nachzudenken…

Viel zum Gucken und Bewundern auf den nächsten Seiten, denn es werden mal wieder Wettbewerbgewinner vorgestellt. Diesmal war das Thema “Zero Waste”, also ein Kleidugnsstück aus einem Stück Stoff zu nähen, ohne daß von dem Stoff irgendetwas übrig bleibt. Das ist nicht ganz neu, aber hier wurden wirklich Stücke geschaffen, denen man es nicht ansieht. Die nicht krampfhaft wirken. Inklusive eines Abendkleides, das viel Stoff verbraucht. Aber eben keinen übrig läßt. (Wobei ich es für einen sehr amerikanischen Ansatz halte, durch eine “zero waste” Zuschnitt-technik in irgendeinerweise “green” oder “eco” sein zu wollen. Denn verbraucht wird das Material so oder so, egal ob der Stoffrest gleich in der Müllverbrennung landet oder erst nach dem Tragen. Das einzige “sparen”, auch für die Umwelt, ist nun mal weniger nähen, weniger kaufen und weniger produzieren. Aber der Gedanken ist natürlich schlecht fürs Geschäft.)

“Tailoring Principles” befasst sich mit der Formgebung in der klassischen Schneiderei durch Einlagen. Das ist einer der wenigen Fälle, wo ich gerne ein 3D Heft hätte… und eine Fühlzeitschrift… (Muß ich jetzt nicht sagen, daß dieser Artikel meine volle Aufmerksamkeit hatte, oder?)

Modische Führung durch die Frühjahrssaison will Connie Crawford bieten. Das finde ich jetzt nicht ganz so hilfreich, weil zwar manche Trends weltweit sind, andere aber doch eher amerikanisch, auch was die Farben betrifft. Aber angucken kann man es sich natürlich. Den Trend zum Sommerkleid haben wir hier zumindest auch und “grün” zeigten die Pariser Schaufenster ebenfalls.

Claire Shaeffer befaßt sich anschließend mit Paspelknopflöchern. Hier ist jetzt nichts neues für mich dabei, wer sich daran aber versuchen möchte findet verschiedene Techniken mit deutlichen Photos gezeigt. (Wobei mir nicht zum ersten Mal auffällt, daß ich offensichtlich deutlich pingeliger bin, als Threads, denn was manche Detailaufnahmen zeigen, empfinde ich dann immer als “nicht geglückt”, wenn es bei mir so aussieht. (Was durchaus öfter der Fall ist… *hüstel*) Nicht daß ich es dann nicht anziehen würde, aber für Nahaufnahmen wäre es mir nicht schön genug. Aber vielleicht bin ich manchmal wirklich zu pingelig… ich fürchte, das hat meine Oma mir mitgegeben. :o)

Weiter geht es mit einem buten Sammelsurium an Nähtips, die unter der Überschrift “Geheimnisse der Bekleidungsindustrie” laufen. Da ist einiges dabei, was ich aus gutem Grund anders mache, aber auch das eine oder andere, was ich mal ausprobieren könnte. Es ist immer gut, verschiedene Techniken zu kennen, denn je nach Material ist einfach eine andere “richtig”.

Gut gefällt mir auch der Artikel, wie man aus einem Schnitt eine ganze Garderobe macht. Ein simples Kleid gibt verschiedene Kleider, Jacke, Shrug, Oberteile… und alle sehen so unterschiedlich aus, daß man gar nicht auf die Idee käme, daß man dazu nur einen Schnitt braucht. (Und wer es schon mal probiert hat weiß, daß es meist schneller geht, einen schon passenden Schnitt zu verändern, als einen neuen Schnitt passend zu machen.)

Bei den “Fudamentals” geht es um Overlockmaschinen. Da kann ich nun nicht so viel sagen, ob der Artikel gut ist, denn ich habe keine und nicht so viel Erfahrung damit. Aber es klingt zumindest alles schlüssig und die Bilder sind deutlich.

Das nächste bunte Sammelsurium ist “a stitch in time Happenings in the Sewing world”. Das geht von Video Nähkursen über Ausstellungstermine bis zum Ranking von Modeschulen in den USA. Nichts was ich gerade dringend brauchen würde.

Westenlich mehr interessiert mich, wie man selber (Tüll)Spitze herstellt. mit der Stickmaschine geht das sicher besser, aber im kleinen Rahmen kann man das vermutlich auch mit frei geführter Näherei hinbekommen. Irgendwann bin ich reich, habe ein großes Nähzimmer und kann doch eine Stickmaschine aufstellen. (Dafür daß sie dann alle drei Jahre mal benutzt wird…)

Beim Blick auf die Lesermodelle zieht das “endless options” Kleid natürlich die Blicḱe auf sich. 12 Looks aus einer Jerseyröhre ist schon beträchtlich!

Leser fragen, Experten antworten. Nadeln die man einfädeln kann, ohne durchs Öhr zu fädeln scheinen in den USA gängiger zu sein als hier, denn die werden immer wieder vorgestellt. Hier habe ich sie noch nie in natura gesehen.

Dann noch die Nähgeschichte (diesmal von einem Ehemann) und die Nahaufnahme auf der Rückseite. Letztere läßt mich mal wieder bedauern, daß man solche Kleider nicht mehr trägt, das 3-D design Ton in Ton als Taillenbetonung ist wunderbar elegant und daß ohne jeglichen Straß und Blingbling. Nur schön… 🙂

Revue de Presse: Threads March 2012 (159)

Ende Januar ist für die März-Threads ja schon beinahe spät… 😉 Aber der Titel ist vielversprechend: ein “Couture Garment” nähen, BH anfertigen und ein Blick auf professionelle Nähwerkstätten. Garniert mit einem hübschen roten Kleid auf dem Titelbild. (Jaja, ich weiß, bei rot bin ich immer voreingenommen…)

Die Frage an die Autoren der Ausgabe lautet diesmal, welche “Nähfähigkeit” (man könnte auch sagen Nähtechnik im weitesten Sinne) sie sich als nächstes aneignen wollen. Bei mir ist die Antwort ja klar: Die nächste, die ich brauche. Es gibt zwar immer mal Techniken, die mich reizen, aber da ich letztlich nach Bedarf nähe, lerne ich immer das, was ich brauche. (Wie ist das bei euch?)

Die Editorin meldet sich aus dem Babyurlaub zurück (3 Monate nach der Geburt ist für amerikanische Verhältnisse wohl schon üppig), letztlich faßt das Editorial aber nur den Inhalt zusammen.

Die Leserbriefe, nicht nur Lob, auch sachliche Nachfrage. Ich bin wieder überrascht, wie viel Platz denen eingeräumt wird und frage mich, ob Amerikaner mehr Leserbriefe schreiben oder ob sie sie sehr gerne lesen (und sie deswegen auch gerne abgedruckt werden). Schon spannend, wo sich Kulturunterschiede so zeigen.

Mehr oder weniger neues Nähzubehör. Statt Papierklammern aus dem Bürobedarf zu verwenden kann man jetzt auch welche speziell für Stoff kaufen. Wirklich süß ist aber das Nähzubehör als Ohrringe aus Silber. 🙂

Bei den Lesertips ist der “Best Tip” diesmal tatsächlich ein interessanter Hinweis, ein Halsbündchen besser anliegend zu bekommen. Ob immer perfekt bezweifle ich, aber manchmal reicht ja eine kleine Modifikation. Der Rest ist zumindest für mich nicht so spannend.

Kenneth D. King regt zum Stanzen an. Das vorgestellte Bolero finde ich gruselig, aber die Idee, durch ausstanzen aus Stoff Muster zu erzeugen natürlich nicht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mir der Look an Stoff, wo es ausfranst, gefallen würde. Aber ich hätte gerne die Stanzen mit den unterschiedlichen Formen…

Die nächsten Anleitung wendet sich dem Vintage Teil auf der Heftrückseite zu und erklärt diesmal auf einer Seite einen Stickstich (französischer Knoten, ob der auf deutsch auch so heißt?) Nun ja… das könnte man auch in jedem Stickbuch nachgucken, denke ich.

Das Interview mit einem Designer widmet sich diesmal einer Babette Pinsky, von der ich auch noch nie was gehört habe. Wobei das gezeigte Kleid mit den Falten interessant aussieht. Ob man eine Plissieranstalt dazu bringen kann, einem so was zu machen? In Köln wäre ja eine…

Die Pattern Reviews befassen sich mit Winter Outfits. Da kann ich das kurzärmelige Kleid von New Look a gar nicht recht einordnen. Aber gut, gibt ja unterschiedliche Klimazonen… der “Cool Cardigan” von Pamela’s Patterns seith aus wie etwas was gemütlich ist, ohne schlampig auszusehen. Die Schnittfirma kenne ich noch nicht, werde aber gleich mal eine Hompepage suchen gehen. Auch das “Sew Upline Jacket” kommt von einer Firma, die ich nicht kenne. Als Zeichnung sieht es nur viel weiter und unförmiger aus, als in der genähten Variante. Und nun?

Danach kommt endlich das auf dem Titel angekündigte Thema der Couture Verarbeitung. Da es das Buch vin Susan Khalje leider nicht mehr auf dem Markt gibt (oder nur noch zu Mondpreisen gebraucht) sind Artikel von ihr auch schön. Da ich inzwischen auch ein paar andere Bücher zu dem Thema habe, sind natürlich nicht alles Offenbarungen, aber ein paar neue Details sind doch wieder dabei. Mal sehen, ob ich die irgendwo mal brauchen kann. Dank deutlicher Photos und klarer Erklärungen verstehe ich jedenfalls alles.

Eher werbend dürfte der Artikel über moderne Nähmaschinen und 10 Features, die einen “wow” sagen lassen sein. Was mir bei der bildlichen Gegenüberstellung als erstes ins Auge sticht ist ja, wie sehr die Baby Lock Ellisimo Gold der Brother Quattro2 gleicht. Bedienelemente alle gleich, Durchlassbreite gleich, Auamaße und Form des Gehäuses… ein Schelm, wer böses dabei denkt… Die Neuerungen hingegen.. wenn die in den USA alle bislang unbekannt sind, dann ist das einstmalige Land des Fortschritts aber gewaltig zurückgefallen. (Aber vermutlich geht es doch darum, all den Besitzer alter Einfachmaschinen den Mund wässrig zu machen. Denn Sensorfüße, Unterfadenwächter, Nähberater, Obertransport oder große Stickrahmen kommen mir zumindest nicht sooo neu vor. Und die “Verbessdrungen”, die sich auf Stickmodule beziehen sind ja eh nicht so interessant für mich.

“Artistry by stripe” stellt vor, was man mit Spaghettiträgern noch machen kann. Also keine Träger, aber eben gewendete, dünne Stoffschläuche, wie man sie für Spaghettiträger sonst verwendet. Die “wüsteren” 3-D Designs sprechen mich jetzt nicht so an, aber das farblich sehr dezent variierte Muster aus unterschiedliche schmalen Streifen mit den aufgesetzten “Fransen” aus eben jenen Stoffschläuchen ist faszinieren. Muß eine elende Arbeit sein… aber reizen würde es mich wahnsinnig… Naja, in den nächsten Jahren brauche ich kein Abendkleid….

Ein wenig enttäuscht bin ich von den “Bra-Making Basics”. Außer daß Photos dabei sind, geht es eigentlich nicht über das hinaus, was zumindest in den besseren Anleitungen auch beschrieben ist. Aber gut, wenn es Mut macht, es überhaupt mal zu versuchen mag es einen Sinn haben.

Architektural wird es mit den Modellen von Charles James. Auch ein amerikanischer Designer, von dem ich noch nie gehört hatte. (Hier mag als Entschuldigung gelten, daß er seit 1978 tot ist und ich mich damals wahrlich nicht für Abendkleider interessiert habe.) Und auch nicht von seinem Kleeblatt-Unterrock. Aber faszinierende Formen, die er entworfen hat. Vor allem “La Sirène”. Dafür liebe ich die Threads dann wieder, erweitert einfach den Horizont.

Sparthemen sind wohl auch bei Threads im Trend, so geht es mit frugalem Nähen weiter. Frei übersetzt: Nähen mit beschränkten Mitteln. Nicht nur an Geld, sondern auch an Ausstattung und Zeit. Man könnte es also auch mit “klug nähen” bezeichnen. Die Ideen sind demgemäß auch nicht neu, aber passend zusammengestellt.

Richtig schön finde ich den anschließenden Blick in profesionelle Nähateliers. Das ist immer spannend, wie Profis sich organisieren und man darf ja zumindest davon träumen, mal ein Nähzimmer zu haben. (Natürlich kein riesiges Atelier, das muß sich ja auch finanzieren…) Besonders das ehemalige Ferienhaus finde ich ganz süß!

Mit diversen Stäbchen, von Stahl bis Rigilene befaßt sich der anschließende Grundlagenartikel. Daß man gerade Rigilene an allerhand Stellen zur Formgebung verwenden kann war mir auch schon gekommen, aber es für einen Fascinator zu verwenden habe ich noch nicht versucht… süße Idee!

Unter “a stitch in time” gibt es Vermischtes. Ein Preis fürs Lebenswerk (so was haben wir in Deutschland gar nicht), neue Materialien, Styling Tips, Ausstellungen, Kurse und Workshops,… das meisten leider nicht so relevant, wenn man auf dieser Seite des großen Teiches wohnt. (Und natürlich nicht alles neu, daß man einen Tisch auf Konservendosen stellen kann, um ihn höher zu bekommen ist ein alter Hut. Setzt allerdings voraus, daß man überhaupt so viele gleich große oder wenigstens gleich hohe Konservendosen im Haus hat. Ich fürchte, daran würde es bei mir scheitern…)

Beim Sticken geht es um Reverse Appliqué auf Leder.Mit der Stickmaschine, aber das ist auch mit jeder Nähmaschine umzusetzen. Das saubere Ausschneiden stelle ich mir da am schwierigsten vor.

Die Werke der Leserinnen finde ich diesmal alle durchweg gelungen. Ein Pepita-Karo schwarz auf schwarz, eine auffällige aber dennoch nicht übertriebene Kragenklösung und eine sehr schne Verwendung für einen japanischen Druckstoff. In der passenden Größe würde ich diesmal alle drei tragen. (Und das ist ja selten der Fall.)

Die Fragen an die Experten befassen sich mit den Themen “altes Nähgarn” (nichts dabei, was im Hobbyschneiderin Forum nicht auch schon erzählt wurde), Sea Island Baumwolle (Kurzfassung: die Pflanzen in den USA sind im frühen 20. Jahrhundert alle eingegangen, der Begriff ist aber nicht geschützt, deswegen wird er gerne verwendet) und wie man Kleber, den man zum Heften verwendet hat wieder rausbekommt.

Die Geschichte zum Ende ist diesmal wieder ein wenig auf der rührseligen Seite, aber vielleicht muß man auch Quilter sein, um sie wirklich nachempfinden zu können. Oder ich bin nicht sentimental genug. Wenn ich was als Geschenk nähe, dann kann ich es auch hergeben.

Auf der Rückseite befindet sich dann das bestickte Kleid von etwa 1910. Detailreich gestaltet, aber nichts, was ich so haben müßte…

Dann heißt es wieder warten auf die nächste Ausgabe. 😮