Getting rid of side seams and hood
Mit dieser Kombi habe ich vor etwa einem Jahr schon ein Baby (oder dessen Mutter) beglückt. Und da mal wieder ein neuer Erdenbüger zu begrüßen war, habe ich mir die Jackenschnitt noch mal vorgenommen. Allerdings mit einigen Änderungen.
Von diesem Shirt hatte ich noch genug Stoff übrig und da dieser Sweatshirtstoff auf beiden Seiten interessant aussieht, will ich die Jacke diesmal nicht füttern, sondern über eine Blende beide Stoffseiten zur Geltung bringen. Außerdem soll die Kapuze weg, so viel Stoff ist es nämlich nicht mehr.
Und weil ich nicht füttern will, soll auch die Seitennaht weg, dann muß ich mir nämlich auch keine Gedanken machen, wie ich die versäubere.
Auch wenn man großflächige Stickereien oder Applikationen umterbringen will oder ein Stoffmuster nicht unterbrechen will ist diese Änderung praktisch. Sie ist einfach, ich zeige, wie das geht. Und wie man selber einen Besatz zeichnet.
The jacket and pants on the pic above I did about one year ago for a baby. As another new baby arrived for another friend I decided to use the pattern of the jacket again. But with modifications.
I want to use the restover from this shirt, a sweatshirt knit which has two interesting sides and I want to show both of them. So I decided to make no lining, but use facings on the outside to emphasize both sides of the fabric. Also I don’t want the hood, as there isn’t enough fabric to make one.
No lining means all seams are visible. Eliminating the side seams of the jacket means one problem less. It is not a difficult operation I’ll show you how to do this. And how to draw facings, another usefull an easy alteration. (Eliminating side seams can also be interesting, if you want to create a all over design, a large applique, an all over embroidery or if you do not want to disturb the print or pattern of your fabric.)
Der erste Schritt besteht darin, das Vorderteil und das Rückenteil nebeneinander zu legen.
Zu beachten sind nur zwei Dinge: der Fadenlauf von Vorderteil und Rückenteil müssen parallel sein (bei mir helfen die Linien im Laminat) und die Teile müssen unter dem Arm genau aneinanderliegen.
Jetzt muß man noch einen Blick auf die ursprüngliche Seitennaht werfen. Hier werden die beiden Teile oft nicht genau aufeinanderliegen. Ist ein Abstand dazwischen, wird die Jacke etwas weiter. (Will man das nicht, müßte man mit Abnähern gegenarbeiten, aber wenn man ein körpernahes, stark geformtes Kleidungsstück haben will, dann läßt man die Seitennähte besser gleich drin.) Überlappen sich die ursprünglichen Seitennähte wird die Jacke enger, dann muß man noch mal nachmessen, ob die Weite am Ende reicht.
In meinem Fall liegen die alten Seitennähte etwas auseinander, das paßt also. Eine Babyjacke hat ohnehin keinen so ausgefeilten Schnitt.
Die Schnitteile werden dann mit Tesafilm in dieser Position auf dem Boden fixiert.
First step is to position the patterns for front and back of the jacket next to each other. There are only two things you have to observe: the straight grain of both pattern pieces has to be parallel. And they have to touch exactly in the armpit.
Then check the original side seams. If there is a gap between them the jacket will be a bit larger. (If you don’t want this you’ll have to add shape with darts, but if you want a close fitting, very shaped garment then better keep the side seams.) If they overlap then measure, if the jacket is still wide enough.
In my case there is a gap, no problem. A baby jacket is not a very structured garment.
Then I use adhesive tape to attach the pattern pieces on the floor.
Dann kommt eine weitere Schicht Folie darüber, wird mit Klebeband festgeklebt und ich zeiche mein neues Schnitteil nach. Dabei habe ich hier auch gleich noch die vorderen Kanten neu geformt, einen runden Saum statt der relativ geraden Kante der ursprünglichen Jacke.
Wichtig ist hier, alle Paßzeichen zu übertragen und unter dem Arm ein neues Paßzeichen hinzuzufügen: Da wo die Schnitteile zusammengelegt wurden brauche ich jetzt ein Paßzeichen für die Ärmelnaht.
Then I’m adding a new layer of plastic sheet over the original pattern and attach it with some more adhesive tape to the floor. Now I can easily trace my new pattern, without side seams. And I reshaped the front opening, a bit more rounded than the original.
It is important to trace all marks and the grain. And to create a new mark in the armscye: The position where the original patterns did touch. Because that will have to match with the sleeve seam.
Fehlt nur noch die Blende, das geht auch ganz einfach. Erst mal kommt eine dritte Schicht Folie drüber.
Dann überlege ich mir, wie breit die Blende werden soll. In meinem Fall 4cm. Und ob sie eine weitere Nahtzugabe braucht oder offenkantig aufgenäht wird. (Bei mir ist letzteres der Fall.)
Danach zeichne ich von Halsauschnitt, die Vorderkante entlang, den Saum entlang bis zur hinteren Mitte eine Linie parallel zur Kante meines Schnitteils in 4cm Abstand. Und das gleiche passiert am Halsloch hinten. (Grüne Bereiche.) Beschriften nicht vergessen (Stoffbruch, Fadenlauf,…), schon fertig.
Last step are new facings. So I add a third layer of plastic. Then I decide how wide I want my facings to be (4cm) and if I want a seam allowance or not. (In my case not.)
Then I’m drawing a line parallel to front opening and hem, 4 cm distance to the seam line and the same for the back neckline. (Green areas in the pic.) Don’t forget to note and mark everything important (what to cut on fold, grainline,…) and that’s it.