Die Juliausgabe derThreads kam im Mai und der Titel hat gleich eine atemberaubende Ansicht… Leider brauche ich gerade kein punkiges Abendkleid ohne Rüschen, sonst stünde diese Idee schon mal sehr weit oben auf meiner Liste.
Die Frage an die Autoren ist diesmal “Was hätten Sie gerne gewußt, als sie mit Nähen angefangen haben?” Was mich betrifft ganz klar: Daß es Nähbücher gibt, in denen noch ganz andere Techniken als bei Burda beschrieben sind. Und wie man Schnitte systematisch ändern und anpassen kann. (Und ihr? Fällt euch da auch was ein?)
Das Editorial stimmt dann auf Passformthemen ein.
Die Leserbriefe sind diesmal relativ thematisch…. Ergänzungen und Fragen zu Artikeln der letzten Ausgabe.
Die Lesertips sind diesmal für mich nicht sonderlich interessant… und der Best Tip… nun ja, eher banal, die linke Stoffseite mit Abklebeband zu markieren.
Die Vorstellung der neuen “notions” zeigen die In-R-Foam Einlage, die im letzten Heft in der Tasche schon verwendet wurde. Klingt nach einem interessanten Produkt, mal sehen, wann das nach Deutschland kommt. (Ich hatte es nach der letzten Ausgabe gleich mal gegoogelt…)
Handsticken wird wohl als ein neuer Trend gesehen, denn es gibt einen ausführlichen Artikel, der mit drei einfachen Stichen zu einem netten Design führt. Schön finde ich, daß die Nadeln und Nadelgrößen erklärt werden, etwas irritiert bin ich, daß das Stickgarn vorgewaschen werden soll und als nicht farbecht deklariert wird. Ich bin ja nicht der Handstickheld, aber Anchor Garn ist auch hier verbreitet und ich kann mich nicht erinnern, daß da jemals was ausgeblutet hätte. Heiß wäscht man eine Stickerei ja vermutlich eh nicht unbedingt…
“How did they do that” befasst sich mit einer selbstplissierten (na gut, in Falten gelegten) Borte als Randabschluss. Nicht unbedingt neu, aber für Sachen, die Struktur geben habe ich ja immer was übrig. Wobei sich der Artikel über die wirkliche Schwierigkeit ausschweigt… das dann sauber um eine (Ausschnitt)Rundung zu legen…
Das “Quick to Make” Projekt kann ich diesen Monat links liegen lassen. Ein pyramidenförmiges Kissen, das als Leseständer dient und gleichzeitig eine Tasche für Brille und Kleinigkeiten hat. Das Konzept erscheint mir weder praktisch, noch habe ich je verstanden, wozu man so was braucht. Die Anleitung ist aber klar und ausführlich wie immer.
Bei den “Pattern Reviews” fällt mir natürlich als erstes eine Weste von Marfy auf. Westen mag ich ja an sich nicht, aber hier, als Oberteil getragen, sieht das wirklich elegant aus. einfacher aber auch hübsch das “Georgia Dress” von By Hand London. Und eine Reißverschlussidee für einen Rock von Burda… das könnte ich ja mal in meinen rockschnitt einbauen…
Die “Zipper secrets” verraten mir jetzt nichts, was ich über das Einnähen von Reißverschlüssen nicht schon wüßte, aber daher kann ich auch sagen: Der Artikel und die Tips sind gut. 🙂
Ausführlich ist dann auch der Artikel über die Anpassung eines Rockschnittes. Die Technik ist an manchen Stellen ein bißchen anders, als ich das mache, aber es klingt alles sehr schlüssig, so geht es sicher genauo gut. Und wie man die Abnäher setzen sollte, um einen Bauchansatz zu überspielen… das wußte ich bislang nicht. Da war bislang Versuch und Irrtum angesagt.
Eine interessante Möglichkeit, antike oder aus andren Gründen nciht maschinenwaschbare Knöpfe einzubauen zeigt der Artikel “Button Strip”. Die Knöpfe kommen auf ein gesondertes Band, das dann durch beide Lagen eines Hemdes geknöpft wird. dabei kommt das Knopfband ganz verdeckt zwischen die Stofflagen. Allerdings klingt das wirklich aufwendig und ich kann mir gerade nicht wirklich vorstellen, das zu machen…
Mit der Passform an der Brust befasst sich der anschließende Artikel. Letztlich erfindet da auch keiner das Rad neu, aber das Konzept, mit vier Quadranten zu arbeiten erfasst dennoch auch wieder einige kleinere Aspekte, die bei den mir bisher bekannten Techniken nicht so gut erfasst werden. Gerade auch, wie man mit dem Armloch umgeht. Und man kann nie genug Techniken kennen, denn irgendwann braucht man sie vielleicht doch.
Anschließend widmet man sich sehr ausführlich dem Ruffler. Zum einen werden die Einstellmöglichkeiten genau gezeigt und die Auswirkungen in Bildern verdeutlicht, zum anderen gibt es auch Designbeispiele, was man damit machen kann. Sehr interessant finde ich vor allem den an beiden Seiten mitgefassten Einsatz… Eine Idee, die ich mal im Auge behalten sollte…
Auf das Thema “Baumwolle” wurden dann einige Stammautoren der Threads losgelassen. Nicht unterwartet kommen dabei vier völlig unterschiedliche Stile heraus. Besonders fasziniert mich zum einen Das Outfit von Susann Khalje, weil Baumwolle nicht das Material ist, das man zuerst mit einem Cocktailkleid verbinden würde. Und dann Kenneth D. King, weil dieser aus Bändern zusammengenähte Stoff wirklich faszinierend ist. Leider brauche ich gerade keinen derartigen Hingucker… und ob ich mir die Arbeit machen wollte weiß ich auch gerade nicht… aber der Look ist genial und das Material schlichtes Köperband.
Um Paspeln geht es danach. Wobei ich den Eindruck habe, daß die Amerikaner eine gewisse Obsession für Paspeln haben, hierzulande findet man sie vielleicht eher an Kissen und Polstermöbeln. Aber falls man mal welche braucht,,, eine gute Anleitung. Besonders gefällt mir, daß empfohlen wird, die verschiedenen Nähte nicht aufeinander, sondern nebeneinander zu arbeiten.
Der “Sewing Room” ist mir diesen Monat etwas zu… bunt und chaotisch. Aber gut, die Künstlerin liebt “Embellishment” und ist auf Wearable Art spezialisiert. Da passt das. Aber bunt und Chaos passiert bei mir von selber, das muß ich nicht absichtlich herbeiführen. :o)
Die gezeigten Leserwerke sind diesmal alle nett, aber nichts, was wirklich vom Hocker reißt.
Dann noch die humorige Geschichte und zum Abschluss die bereits im Heft gezeigte Borte. Diesmal an einem Modell, das doch sehr… zeitgebunden ist.