Overlockfuß

OverlockfußDieser Fuß war bei meiner Bernina virtuosa 160 schon dabei: Der Overlockfuß.

Man benötigt ihn für die Overlockstiche, wie ich sie etwa bei Unterwäsche (Siehe auch Wie nähe ich einen Herrenslip? Teil 1 ) oder bei Shirts viel verwende.

Charakteristisch für diesen Fuß ist, das er rechts diese “Stange” hat. Die Overlockstiche werden einmel diesseits und dann genau jenseits dieser Stange eingestochen und so kann sich der Stoff nicht (oder nicht so stark) zusammenziehen, wie es oft vorkommt, wenn man eine Stoffkante mit normalem Zickzackstich versäubert. Denn der Nähfaden wird durch diese “Stange” ja blockiert, der Stich weit gehalten.

Wenn man Nadellage und Stichbreite richtig einstellt, kann man den Fuß auch mit normalem Zickzackstich verwenden.

Overlockfuß, NähsohleVon Unten erkennt man diese Stange noch einmal sehr gut.

Außerdem ist der Nähfuß an einer Seite ganz flach, um den Stoff gut in Kontakt mit dem Transporteur zu bringen. Auf der anderen Seite etwas “ausgehöhlt”, vermutlich um den durch die Stiche etwas dickeren Stoff noch gut gleiten zu lassen.

Da der Overlockfuß nur auf einer Seite Kontakt mit dem Transporteur hat ist das Transportverhalten naturgemäß etwas weniger gut als bei den “normalen” Nähfüßen, man muß Stoffe also oft etwas exakter führen.

Säumerfuß (6mm)

SäumerfußSchmale Säume an Hemden und Co sind ja was lästiges…. 6mm umbügeln, noch mal 6mm umbügeln, dabei die Finger nicht am Bügeleisen verbrennen… schön gerade bügeln und dann auch noch exakt nähen. puh

Mit einem Säumerfuß geht das alles in einem Schritt und ganz einfach: Den Stoff in die Schnecke einführen und nähen. Dabei den Stoff gleichmäßig führen und schon hat man am Ende einen doppelt eingeschlagenen, gleichmäßig breiten und gesteppten Saum. (Zumindest in der Theorie… über die Praxis reden wir irgendwann später.:-( )

Das Bild zeigt wieder einen Bernina-Säumerfuß und zwar für einen 6mm breiten Saum, der auch mit Zickzack genäht werden kann. Säumerfüße gibt es für unterschiedliche schmale Säume und manche können nur für Geradstich benutzt werden.

Säumerfuß, Nähsohle

Die Sohlenansicht von unten zeigt die 6mm breite Rille, in der der fertig gefaltete und genähte Saum gut gleitet und somit problemlos weitertransportiert werden kann.

Geradstichfuß

Gradstichfuß BerninaDieser Nähfuß hat ein bißchen was antiquiertes. Denn lange bevor Nähmaschinen auch Zickzack nähen konnten, nähten sie über Jahrzehnte nur gerade Steppstiche.

Stellt sich natürlich die Frage, warum man heute einen Nähfuß benutzen sollte, der einen auf gerade Stiche beschränkt? Andererseits gibt es als Industriemaschinen nach wie vor reine Geradstichmaschinen… es könnte also auch Vorteile haben…?

Nun, der Geradstichfuß (im Bild wieder das Modell von Bernina) drückt durch seine schmale Öffnung den Stoff gleichmäßiger auf die Stichplatte und den Transporteur. Gerade feine Stoffe werden dadurch gleichmäßiger transportiert und es kommt weniger leicht zu unerwünscht gekräuselten Nähten (weil der Stoff praktisch direkt neben der Einstichstelle der Nadel festgehalten hat und so sauber durchstochen wird, statt ausweichen zu können.)

Optimalerweise kombiniert man diese Nähfuß mit einer Geradstichplatte, die nur ein rundes Loch als Öffnung hat, statt des gewohnten Ovals. Diese unterstützt den Stoff zusätzlich von unten und auch fludderiger Seidenchiffon kann nicht in die Stichöffnung gezogen werden. Je breiter die Stichöffnung einer Maschine im Normalfall ist (Maschinen für überbreite Zierstiche mit 6mm Breite und mehr), desto nützlicher ist die Geradstichplatte. (Das Auswechseln ist ein Handgriff und ich nutze ihn dazu, auch unter der Stichplatte mal wieder sauber zu machen… gg )

Gradstichfuß Bernina, Sohle

In der Ansicht von unten erkennt man, daß der Fuß ganz gerade ist, um eben besonders guten Kontakt zum Transporteur zu haben.

In der kurzen Rille können die genähten Stiche gut “gleiten”, ohne daß der Stoff staut.

Gefährlich ist es nur, wenn man den Geradstichfuß und die zugehörige Stichplatte drin läßt und einen Zickzack oder Zierstich einstellt. Dann gibts Nadelbruch. :o)

Biesenfuß

Irgendwie hat sich auf geheimnisvolle Weise so einiges an Nähfüßen bei mir angesammelt, Zeit dafür, das eine oder andere mal vorzustellen. Wie das Füßchen aussieht und warum es meiner Ansicht nach so aussieht sowie welchen Zweck es erfüllt.

Wer dann in der eigenen Schublade mal wieder ein unidentifizierbares Nähmaschinenanhängsel findet, erkennt vielleicht die Ähnlichkeit. 😉

Biesenfuß Bernina virtuosaLos geht es mit dem Biesenfuß. Das gezeigte Modell gehört zu einer Bernina virtuosa 160.

Der Biesenfuß macht, ganz logisch, Biesen. Schmale Biesen, um genau zu sein. Und Biesen sind genähte Falten.

Zu meiner Maschine gibt es verschiedene Biesenfüße, das ist der 5-Rillen Biesenfuß. Es gibt auch noch 3, 7 und 9-Rillenfüße.

Verwendet wird er, indem man mit einer Zwillingsnadel näht, eventuell noch die Fadenspannung etwas verändert und dann den sonst beim Säumen nicht erwünschten Effekt erwartet: Der Stoff zieht sich zusammen und bildet eine schmale Wulst.

Sohle BiesenfußDas geht natürlich erst einmal mit jedem Nähfuß.

Von unten erkennt man dann aber den Unterschied: Durch die Rillen wird die Biese beim Weiternähen nicht flachgedrückt, sondern gleitet gut weiter.

Außerdem näht man schmale Biesen meist in parallelen Reihen, was durch die Rillen ebenfalls gut geht, die schon genähte(n) Biese(n) gleitet/(n) in der/(n) Rille(n), die folgenden Reihen sind automatisch parallel dazu.

Dieser 5-Rillen Biesenfuß ist für eine 3mm breite Zwillingsnadel gedacht und mittelschwere Stoffe. Wobei man aber auch leichtere Stoffe und eine etwas schmalere Zwillingsnadel nehmen kann. Je mehr Rillen der Fuß hat, desto schmaler muß die Nadel sein, desto dünner der Stoff und desto enger beieinander kann man die Biesen plazieren.

Damit eine Biese schön “wulstig” bleibt und sich nicht plattdrückt kann man zusätzlich einen Gimpefaden unter dem Stoff mitlaufen lassen. Auch das wird durch die Form des Fußes unterstützt.