Adventsspinne

In den Legenden und Geschichten zur Weihnacht kommen ja auch allerhand Tiere vor: Ochs und Esel, Schafe, die Kamele der Weisen aus dem Morgenland… und auch Geschichten über (Hüte)Hunde, Vögel, Ziegen, ja sogar Flöhe gibt es.

Spinnennetz

Doch unsere Adventszeit hat ein ganz anderes Tier begleitet. Schon vor dem ersten Adventssonntag machte sich eine winzige Spinne auf den Weg von den Tannenzweigen des Gestecks, ganz nach oben auf die Spitze der Kerze, wo sie ihr Netz baute.

Drei Sonntage haben wir die anderen Kerzen angezündet.

Und morgen werden wir sie wieder in die umgebenden Tannenzweige zurücksetzen, bevor auch die vierte Kerze zur Lichtspenderin wird.

Unsere Adventsspinne.

Weihnachtsgeschenke… woher kommen euere?

Kaum zu glauben, aber es sind noch zwei Tag bis Heilig Abend und ich habe tatsächlich alle Geschenke zusammen. (Okay, das für meinen Bruder werde ich erst im Januar kaufen, denn sein Wunsch traf etwas spät ein. Und in Paris weiß ich, wo ich es bekomme. In Köln hat mich das Angebot gerade etwas wenig begeistert.)

Man liest ja gerne, daß Einkaufen im Internet so ein Trend wäre, und wenn man die Werbebanner mal nicht ignoriert, dann legen die einem ja auch gewaltig nahe, daß dies der Königsweg wäre.

Wie ist das bei euch? Kommen die Geschenke aus dem Internet? Aus den großen Kaufhäusern und Ketten? Oder auch aus dem Einzelhandel?

Ich habe tatsächlich zwei kleine Geschenke bei amazon gekauft. (Vor allem, weil die erst noch zu meinem Bruder müssen, der sie dann wieder woanders hin bringt. Das hätte sonst nicht geklappt.)

Ein Geschenk ist von Saturn, eines vom Kaufland, also Abteilung “Kaufhäuser/Ketten”.

Und zwei Geschenke kommen aus dem Einzelhandel. Einmal die Mayersche Buchhandlung in Köln (wenn man das Buch für den Schwiegervater mitrechnet, das mein Mann besorgt hat, dann sogar zwei) und dann gibt es ein selbergemachtes Geschenk, da kommt der Stoff von Scherzkeks-Stoffe aus Aachen.

(Ne, mehr Geschenke gibt es nicht. Keine “Orgien”, auch nichts teueres. Weitgehend Kleinigkeiten, die hoffentlich Freude machen.)

Also Gleichverteilung bei mir.

Dazu kommt im Januar noch die Peugeot Generalvertretung auf den Champs Elysees. Aber da weiß ich selber nicht, wozu die so zählt…? (Nein, mein Bruder bekommt kein Auto von mir…;) )

Weihnachtlicher Lichterkampf

Wir alle wissen, das wichtigste an Weihnachten sind die Geschenke.

Printemps Paris

Denn diese Geschenke kaufen wir als brave Konsumenten und ermöglichen so den Geschäften Umsatz und zumindest teilweise auch Gewinn. (Was letztlich für die Geschäfte natürlich auch bitter nötig ist, denn sonst können die ihren Angestellten die Gehälter auch nicht zahlen. So weit so legitim.)

Und natürlich möchte es jedes Kaufhaus seinen Kunden so angenehm wie möglich machen, sein Geld auszugeben und gerade für “Luxusläden” ist es eine gute Zeit, denn… Weihnachten ist nur einmal im Jahr, wer möchte sich und seinen Lieben da nicht mal ein wenig Luxus gönnen?

Weihnachtssterne

Dumm nur, wenn der nächste Laden mit vergleichbarem Angebot nicht in der nächsten Stadt oder der nächsten Straße steht, sondern schlicht und ergreifend nebenan.

Da muß man ein wenig mehr tun, um die Kunden von den eigenen Vorzügen zu überzeugen.

beleuchteter Baum

So entschloss man sich wohl bei Printemps, diese Jahr die Weihnachts- Dekoration mal wieder neu zu gestalten (nach zwei oder drei Jahren in Pink und Rot, ich glaube die asiatischen Lampions hatten sie wenigstens zwei Jahre… ) und dies auch mit großem Brimborium, Tanz, Musik, was weiß ich, einzuweihen.

Printemps, ParisSo war der Plan und so war es in der Presse angekündigt.

Für die zweite Novemberwoche. (Klar, das Zeug ist teuer, da will man auch etwas von haben.) Für Donnerstag, wenn ich mich recht erinnere.

Nur damit der Nachbar am Montag verkünden läßt, daß er sein weihnachtliches Lichterspiel schon am Dienstag an den Start gehen lässt. (Doch, wir sprechen immer noch über das erste Novemberdrittel.)

Und das ganze noch viel prächtiger, gleißender… mit mehr “Wumm” eben.

Galeries Lafayette

Sogar eine richtige Lichtregie hat man sich geleistet, die Lampen leuchten auf, erlöschen wieder, bilden Muster auf der beinahe vollständig bedeckten Fassade.

Auf den ersten Blick scheint klar, wer hier gewonnen hat.

Lichterspiel an Galeries Lafayette

Allerdings… fairerweise muß man sagen, daß die Galeries Lafayette hier nur ihre Deko der Vorjahre aus dem Depot geholt haben.

Ein wenig neu angeordnet, freilich.

Aber das Bild… das kennen wir schon.

Da können auch keine Lichterspiele darüber hinwegtäuschen.

Die aber unbestritten auch ihren Reiz haben. Hat so was von… Kinowerbung? … Disko?

Letztlich… eine Frage von Geschmack und Stil.

(Derweil BHV mal anfängt, die ersten Lichterketten aufzuhängen und bei Bon Marche gerade mal die Lebkuchen in der Delikatessabteilung eingeräumt werden. Aber die… sind ja auch einige Arrondissements weiter. 😉 )

Adventskranz aus der Küche

Wie jedes Jahr starte ich supergut organisiert in die Adventszeit. Und realisiere zeitig (so 24 Stunden vorher oder so), daß der 1. Advent naht.

Zutaten für Adventskranz

Der Gedanke an einen Adventskranz schiebt sich also dezent nach vorne, gewinnt Dringlichkeit.

Nur um einen Kranz zu dekorieren müßte man erst mal einen haben… da wir ständig unterwegs waren, hat das dieses Jahr nicht recht geklappt. Entweder die blanken Kränze waren unbezahlbar teuer oder jämmerlich (dünner, nadelnder Fichtenbelag auf dickem Strohkranz) oder beides. Und die Kiste mit meinem Dekomaterial ist wie immer zuunterst im Keller. Schließlich packt man den Adventskranz ja immer als erstes weg und die Weihnachtssachen obendrauf. Daß dieses Jahr noch die Reifen alles blockieren macht es nicht besser.

Doch wir haben beim Schwiegervater ein bißchen Grünzeug vom Baumschnitt mitgenommen, vier schöne Kerzen habe ich gekauft, der Rest kommt aus der Küche:

Eine Servierplatte aus Metall, eine Orange, ein bißchen Borte (welche Hobbyschneiderin hat so was nicht?) und Gewürze.

Adventsgesteck GrundformDie großen Kerzen sind sehr dominant und um das etwas auszubalancieren will ich die Orange verwenden. Außerdem bringt sie Farbe ins Spiel.

Zuerst probiere ich verschiedene Stellungen der Kerze und der Orange auf dem Tablett aus. (Dabei den Mindestabstand der Kerzen zueinander beachten! Je dicker die Kerzen, desto weiter müssen sie voneinander entfernt sein.)

Eigentlich mag ich ja den klassischen Adventskranz am liebsten, denn wenn es um Weihnachten geht bin ich wenig innovativ. Und der Adventskranz ist eine “urdeutsche” und sogar evangelische Erfindung:

Der Pastor Johann Wichern hängte Mite des 19. Jahrhunderts den ersten mit Tannenzweigen umwundenen Holzkranz im “Rauhen Haus”, einer Art Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, in Hamburg auf. Allerdings wurde da noch jeden Tag eine neue Kerze entzündet, für die Sonntage gab es große Kerzen. Der Adventskranz verbreitete sich von Norddeutschland aus dann recht schnell über Deutschland, allerdings nur mit den vier Kerzen für die Adventssonntage.

Als Ursprung der Idee nimmt man die großen, runden Leuchter die man in manchen romanischen Kirchen findet an und die das himmlische Zion symbolisieren sollten. Und in Thüringen kannte man bereits den Brauch, aus Tannen oder Fichten “Adventskronen” zu flechten.

Wenigstens behält mein Gesteck durch das runde Tablett die traditionelle Form bei. Und auch das rot der Kerzen (rot symbolisiert angeblich den Tod Christi) bleibt dem klassischen Schema treu.

Die Zweige ordne ich dann um die Kerzen herum an. Ein bißchen zuschneiden, ein bißchen biegen, mal in die eine Richtung gelegt, mal in die andere… bis mir das Arrangement gefällt.

Aventskranz aus der KücheDie Orange ist noch etwas kniffelig… so ganz blank gefällt sie mir noch nicht. Also probiere ich ein wenig mit dem Band herum. Und stecke dann noch Nelken hinein. Das erzeugt gleichzeitig einen feinen Duft, ohne künstliche Aromastoffe.

Und dann bin ich auch schon so gut wie fertig… ich dekoriere noch einige getrocknete Orangenschalen, lege Sternanis zu, ein paar Zimtstangen, eine Hand voll Walnüsse… und als weitere kleine Farbtupfer… roten Pfeffer.

Ein schlichter Zimmerschmuck, der gleichzeitig noch Weihnachtsduft verbreitet!

Uff Wieder rechtzeitig geschafft!

(Achtung: Wenn man so ein Gesteck ohne Kerzenteller und mit Zweigen baut darf man es weder beim Brennen alleine lassen noch das Tablett herumtragen, wenn die Kerzen brennen! Und man muß darauf achten, die Kerzen rechtzeitig zu löschen, bevor sie den Zweigen und der Dekoration zu nahe kommen! Echte Kerzen verbreiten ein wunderbares Licht und sind lebendiger als jede Glühbirne. Aber wie allem lebendigem sollte man Feuer seine Aufmerksamkeit schenken und es mit Respekt behandeln. 😉 )

Weihnachtsnachlese

Mit dem heutigen Tag klingt die Weihnachtszeit ja allmählich aus. (Na gut, für Hardliner geht es noch bis Mariä Lichtmess, aber ich bin evangelisch. :D)

Adventskranz in PegnitzDie meisten Nachbarn haben ihre Lichterketten abgenommen oder schalten sie zumindest nicht mehr ein, die Nadelbäume liegen neben den Müllkontainern… aber ich will euch den gigantischen Advenzkranz nicht vorenthalten, den ich in Pegnitz gerade noch gesehen habe, bevor er abgebaut wurde.

Ein großes Werk, für so einen kleinen Ort… so kann man auch Wasser sparen, und der Brunnen sieht dennoch dekorativ aus, statt, wie anderenorts, Brunnen einfach jahrenlang stillzulegen mit einem trockenen Verweis auf die Haushaltskasse. :o)

Wir werden unseren Baum noch übers Wochenende stehen lassen. Da es eine schöne Nordmann-Tanne ist, ist es eigentlich schade, sie wegzuwerfen, denn da nadelt natürlich noch nichts.

Ganz im Gegensatz zu einer Fichte, die wir in Frankreich einmal hatten. Da im Pariser Umland Weihnachtsbäume schon Anfang Dezember geschmückt werden (der Adventskranz, als sehr evangelische Sitte, ist weitgehend unbekannt) sind die Bäume die man so kaufen kann bis zum heiligen Abend schon recht trocken. Und diese spezielle Fichte in unserem Wohnzimmer nadelte Anfang Januar schon so stark, daß sie vor Zugluft geschützt werden mußt…

Ganz vorsichtig gelang es uns, den Baumschmuck zu entfernen ohne alle Nadeln über das Wohnzimmer zu verteilen. Ein Transport des Baumes durch Wohnzimmer, Flur und Treppenhaus nach unten erschien uns allerdings nicht mehr ratsam. Und so viel Lust auf Treppenhausputzen hatten wir auch nicht.

So warteten wir die Dunkelheit ab und warfen den Baum dann über den Balkon zwei Stockwerke nach unten. Oben flog ein kompletter Baum ab, unten kamen ein vollständig leeres Astgerippe sowie ein Haufen Fichtennadeln an. 😀 Das Astgerippe konnten wir problemlos zum Abholplatz bringen, der Nadelhaufen im Gras neben den entlaubten Böumen gab am nächsten Tag dem Hausverwalter offensichtlich einige Rätsel auf. 😉

Erwachsene… ein Weihnachtsmärchen

Es war einmal ein kleines Mädchen. Dieses kleine Mädchen war vor Weihnachten immer ganz fürchterlich neugierig und gespannt, was es wohl geschenkt bekommen würde. Die Spannung, was wohl auf dem Gabentisch liegen würde machte sie tagelang ganz zappelig und hibbelig.

Doch die Mama und die Oma sagte, das mußt du aushalten, das mußt du lernen. So schlimm ist das Warten doch nicht. Wenn du mal groß bist, dann ist das auch gar nicht mehr so schwer, dann kannst du das auch gut aushalten.

Und so war das kleine Mädchen neidisch auf die Erwachsenen, die ganz ruhig auf ihre Weihnachtsgeschenke warten können und nicht vorher so aufgeregt und hibbelig sein müssen.

Als das kleine Mädchen größer wurde merkte es auch, daß das Warten einfacher wurde, die Spannung nicht mehr so groß war. Das mag daran gelegen haben, daß die Geschenke vorhersehbarer waren, geplanter. Alles war gut.

Bis gestern. Denn gestern kam der Nähmaschinenhändler meines Vertrauens vorbei und drückt mir ein Päckchen in die Hand. Und jetzt liegt hinter mir ein zugeklebtes Päckchen von dem ich weiß, daß Nähfüße drin sind, aber ich weiß nicht welche! (Sagte ich schon? Meine Brüder und andere männliche Verwandten bekommen Wunschlisten mit Bestellnummern und Bezugsquellennachweis. Funktioniert bei Männern am besten. 😉 )

Und ich sitze kribbelig, hibbelig und bibbernd vor Spannung auf dem Sofa und kanns nicht aushalten. Und muß doch… 😉

Gefühlte Zeit

Mein Schatz brachte mich heute Morgen drauf… “die gefühlte Länge einer 4-Tage-Woche ist um mehr als 20 Prozent kürzer als die einer 5-Tage-Woche”. Womit wir dann eigentlich bei Einstein wären: Zeit ist relativ. 😮

Und vor Weihnachten gilt das ganz besonders. Als ich ein Kind war, verging die Zeit vor Weihnachten langsam. Besonders am Heiligen Abend.

Also eigentlich erst nach der Kirche. Vor der Kirche war die Zeit immer viel zu kurz. Wir sind eine Langschläferfamilie und der Familiengottesdienst war immer schon recht zeitig, weil ja um 16.00 Uhr schon der nächste Gottesdienst stattfand. Und da ich immer beim Krippenspiel dabei war, mußte ich natürlich eine Stunde vor dem Gottesdienst schon da sein. Und das war für mich so was wie “kurz nach dem Frühstück” ;). Zwei und später drei Kinder pünktlich “aufgeputzt” zu haben war nicht einfach…

Danach waren mein Bruder und ich bei unserer Oma und guckten im Fernsehen “Wir warten aufs Christkind”. Da zoooog sich die Zeit…. Dabei war unser Christkind ohnehin schon recht zeitig, es kam, wenn es dunkel war. Und das ist am 24 Dezember ja nicht gerade spät. Im Nachhinein betrachtet kann der Zeitabstand zwischen dem Familiengottesdienst und der Bescherung nicht so lange gewesen sein… Aber damals…. wie lange war das! Kaum auszuhalten, nicht zu ertragen… Und doch mußten und konnten wir es jedes Jahr aushalten. 🙂

Und wie habe ich als Kind die Erwachsenen beneidet! Schließlich kamen die von der Arbeit nach Hause und mußten nicht mal mehr Hausaufgaben machen. Die hatten danach nichts mehr zu tun, hatten frei. (Dachte ich…)

Und heute, heute rennt die Zeit, die Adventszeit ist viel zu kurz. Plätzchen backen, Geschenke aussuchen, Wohnung dekorieren (kann man ja weglassen… 😀 ), Adventskranz schmücken (und zwar vor dem 1. Advent!), Weihnachtsbaum kaufen, Weihnachtsbaum schmücken, Festessen kochen, Nachtisch bereiten…. und zum Gottesdienst (der viel später ist) pünktlich in der Kirche sein und das auch noch halbwegs nett aussehend.

Hektik gehört wohl auch zu Weihnachten, vielleicht, damit wir die Ruhe danach um so mehr genießen können. 😉

Häßlich + häßlich = …

… naja, vielleicht nicht schön, aber doch zumindest angenehm anzusehen.

Meine Straßenbahn führt an einer Häuserzeile vorbei, gerade Blocks, drei, vier Stockwerke hoch, kleine Betonbalkone, quadratische Fenster, alles gleichmäßig, langweilig. Die Fassade in jenen “praktischen” Farben gehalten, die nicht verschmutzen, weil sie vom ersten Tag an grau, angeschmutzt und elend aussehen. Im Sommer verdecken einige Bäume und Büsche den Blick und gestalten mit ihren grünen Blättern die Umgebung etwas freundlicher. Den Rest des Jahres ist es nur häßlich.

(Ich glaube, daß häßliche Wetter heute inspiriert mich zu diesen Gedanken. 😉 )

Auf den Wühltischen der Diskounter und “Sonderpostenmärkte” findet man sie: Gebilde, manchmal gestanztes Sperrholz, manchmal Plastik, mit groben Formen, bestückt mit elektrischen Lampen. so wie sie sind Karrikaturen, verzerrte Nachbildungen handwerklicher Kunst, die einst viel Zeit und Können in die Anfertigung fein detaillierter Schwibbögen fließen ließ und die mit warmem Kerzenlicht die Adventszeit im Erzgebirge erfüllten.

Doch wenn in der Adventszeit abends aus jedem Fenster dieser Wohnblocks ein billiges Schwibbogenimitat sein elektrisches Licht in die Dunkelheit schickt, so daß das ganze Gebäude von innen her von einem Glanz und von Wärme erfüllt zu sein scheint… dann schaue ich gerne aus der Straßenbahn hinüber. Und freue mich und danke im Stillen den Menschen hinter diesen Fenstern, die mir diesen Anblick bereiten.

Warum schenken wir eigentlich Weihnachten?

Die Frage habe ich mir als Kind schon gestellt. Natürlich, die (populär)theologische Erklärung, daß wir uns gegenseitig was schenken, weil Gott uns seinen Sohn geschenkt hat, die kenne ich. Dabei hätte ich dann eigentlich den Drei-Königstag viel logischer gefunden. Oder meinetwegen auch Nikolaus. Aber warum am Heiligen Abend?

Vor einigen Jahren waren indische Freunde bei uns über Weihnachten zu Besuch und haben mich mit derartigen Fragen gelöchert. Danach habe ich viel Zeit in der Bibliothek verbracht… 😀 Und war im Jahr drauf auf die Fragen besser vorbereitet, denn ich hatte mir auch ein paar Notizen gemacht. 🙂

Von den Römern ist bekannt, daß sie zu Neujahr Geschenke austauschte. Die Geschenke galten als Gunstbeweise und wurden “strenae” genannt, nach der Göttin Strenua, die dafür zuständig war, Geschäfte und Unternehmungen zu unterstützen. Sozusagen schenken, um die Göttin gnädig zu stimmen und gleichzeitig schenken, um andere gnädig zu stimmen.

Ein sehr pragmatischer Ansatz, der sich in Europa teilweise bis ins 19. Jahrhundert hielt: Jeder bekommt Geschenke von niedrigstehenden und beschenkt den jeweils höhergestellten. Zu Ungunsten derer ganz unten und zu Gunsten derer ganz oben, gar nicht so, wie wir uns Weihnachtliches Schenken vorstellen.

Auswüchse führten auch zu “Schenkordnungen” in denen es verboten wurde, Beamte, Amtmänner, Richter oder Kantoren zu beschenken. (Was durch Geschenkaustausch unter den jeweiligen Ehefrauen gelegentlich unterlaufen wurde…)

Andererseits kannten die Christen schon bald Geschenke aus Barmherzigkeit, die, zuerst an Neujahr, später irgendwann in der Zeit zwischen dem Nikolaustag und dem Dreikönigstag, an Bedürftige gegeben wurden. Mit der Zeit dehnte sich dies auch auf Kinder, Gesinde oder Freunde aus. Und so mancher Dienstbote ließ sich im Anstellungsvertrag dieses Geschenk auch zusichern. (Was man vor allem daher weiß, weil es wiederum Verbote gegen diese Sitte gab. *g*)

Bleibt immer noch die Frage… warum ausgerechnet am Heiligen Abend?

Im Grunde genommen ganz einfach… nach der Reformation im 16. Jahrhundert wollten die protestantischen Christen Geschenke nicht vom (katholischen) Nikolaus im Bischofsgewand bringen lassen. Also brachte in protestantischen Familien das Christkind die Geschenke und das kam an Weihnachten. Zuerst am 25 Dezember, später verschob sich in Deutschland die Weihnachtsfeier nach vorne, auf den Nachmittag/ Abend des 24. Dezembers.

Und diese Sitte setzte sich langsam durch. Größere Verbreitung erlangte sie im 19. Jahrhundert, als die Feier des Weihnachtsfestes immer stärker romantisch und säkular gefeiert wurde. Und dazu gehörte dann das Bild der Familie mit Gabentisch und Weihnachtsbaum

Aber noch im 20. Jahrhundert war in manchen katholischen Gegenden Europas der Dreikönigstag oder auch der 6. Dezember der Tag, an dem es Geschenke gab. Erst nach dem 2. Weltkrieg setzte sich der 24. oder 25. Dezember als Tag für die Bescherung in Europa weitgehend durch.

(Spannend, was man aus Büchern so lernen kann… 😉 )

Blitzdeko fürs Küchenfenster

ch gestehen, obwohl ich Weihnachten liebe und da sogar eine Portion Kitsch vertragen kann, bin ich, was Adventsdeko betrifft, nicht so der Held.

Adventliches Küchenfenster

Dummerweise liegt mein Küchenfenster direkt neben der Einfahrt zur Tiefgarage wo alle Nachbarn (mit ihren schön geschmückten Fenstern… :o) ) auch ziemlich jeden Tag vorbeilaufen. Außerdem ist die Aussicht auf den kahlen Vorgarten im Sommer eh nicht so prickelnd. 😉

Ideen hätte ich schon, aber wann umsetzen? Aufwendig darf es also nicht sein. Diese beleuchteten Figuren sind zwar schnell aufgehängt, aber so wirklich meine Sache nicht. Besonders tagsüber und unbeleuchtet finde ich sie recht grauselig. Außerdem widerstrebt es mir, noch mehr Sachen anzuschaffen, die den größte Teil des Jahres herumliegen und Platz “fressen”. Am besten im Keller, in den Kisten unter anderen Kisten, wo auch der andere Adventsschmuck liegt, bei dem nie jemand Zeit hat, sie wirklich rechtzeitig rauszuholen… 😀

Doch gestern Abend kam mir die spontane Idee, für die ich alle Sachen da hatte und die den Rest des Jahres nicht herumliegen. Meine Ausstechförmchen mit den schönen, weihnachtlichen Formen habe ich auf rotes Satinband geknotet. Und die Bänder dann einfach mit einem breiten Klebstreifen (transparentes Packband) an den Fensterrahmen geklebt. So kann ich das Fenster auch jederzeit öffnen (in der Küche ja nicht unpraktisch…. ) und es geht hinterher mühelos wieder ab. Außerdem hatte ich noch so eine kleine, rote Lichterkette, die ich (mit breitem Tesafilm) oben quer geklebt habe.

Wenige Minuten, null Kosten und das Fenster ist nicht mehr so kahl. 🙂