Das vordere, offene Ende des Reißverschlusses lege ich einfach etwas übereinander.
Quasi schräg übereinander geschlagen. Verschwindet ja innen.
Als nächster Schritt wird das Futter am Reißverschlußband angesteckt.
Ich gebe zu, mit den ganzen Nadeln innen und außen wird es allmählich recht pieksig, aber zum Heften bin ich zu faul.
Und Kleben will ich hier nicht, weil ich die Tasche ja nicht waschen will und Angst habe, Kleber auch außen draufzubringen. Ich bin begabt für Sauereien dieser Art. :o)
Jetzt muß der Reißverschluß natürlich noch eingenäht werden. Und damit es schön aussieht, am besten unsichtbar.
Das geht gut von Hand. Da die Technik vielleicht nicht alle bekannt ist, versuche ich mal, sie etwas ausführlicher zu erklären.
Der Trick ist, daß man auf der Oberseite des Stoffes immer nur ein oder zwei Gewebefädchen erfasst. Bei passendem Nähgarn und wenn man den Nähfaden nicht megabrutal anzieht bekommt man eine stabile und unsichtbare Naht.
Und so gehts: Ich steche von der Futterseite auf die Oberstoffseite durch alle Lagen (Oberstoff, Reißverschlussband, Futter) und ziehe den Faden durch. (Achso, der Anfang sollte natürlich gut vernäht sein… *g*) Dann steche ich einen oder zwei Gewebefäden hinter der Ausstichstelle wieder ein.
Da man den Nähfaden auf dem Bild nicht gut erkennen kann, weil er ja die gleiche Farbe hat wie der Stoff, habe ich ihn mit einem helleren Rot nachgepünktelt.
Es ist wie auf dem Bild, man sticht wirklich direkt rechts neben der Ausstichstelle wieder ein, die Nadel geht durch alle Stofflagen auf die Rückseite und dann durch alle Stofflagen wieder auf die Vorderseite, etwa sieben bis neun Milimeter links von der ersten Ausstichstelle. (Da wo der rotgepünktelte Faden rauskommt.)
Den Faden durchziehen und einen Gewebefaden rechts von der Ausstichstelle wieder einstechen… und so weiter, bis der ganze Reißverschluss drin ist.
Auf der Futterseite bleibt der Stich natürlich sichtbar.
(Am geschlossenen Ende des Reißverschlusses muß man etwas tricksen, denn direkt durch die Metallzähne kann man schlecht nähen. Hier habe ich einen Stich nur durch den eingeschlagenen Oberstoff gemacht und dann normal weiter. Das Futter bleibt auf einen knappen Zentimeter ungenäht, das ist aber nicht schlimm.)
Diese Technik, einen Reißverschluß einzunähen eignet sich übrigens auch für edle Kleider oder Röcke, ebenso wie Stoffe (etwa Samt) wo ein maschinengenähter Reißverschluß deutlich sichtbar wäre. In dem Fall würde man den Reißverschluss natürlich verdeckt einnähen.
Jetzt braucht die Tasche natürlich noch einen Schulterriemen zum Umhängen.
Die schwarze Kordel aus Viscose, die ich noch da habe, glänzt etwas und paßt somit perfekt. Allerdings ist sie etwas arg dünn.
Glücklicherweise habe ich noch drei Meter davon und kann sie doppelt nehmen.
Ich nähe sie von Hand auf der Seitennaht der Tasche an. Damit die beiden getrennten Kordeln die Naht schön verdecken und mehr nach “Absicht” als nach “ich hatte grad nix anderes da” aussehen, verdrehe ich sie zu einer Kordel. während ich sie festnähe.
Dabei muß ich drauf achten, nicht zu sehr zu verzwirbeln, denn die zusammengedrehte Kordel soll ja glatt auf der Seitennäht liegen und sich nicht zusammenziehen.
Die Technik des Annähens versuche ich zu beschreiben, ich fürchte, das ist nicht ganz einfach. (Einfacher zu nähen als zu beschreiben, wie so oft.)
Ich benutze schwarzen Faden und beginne oben, an der Öffnung der Tasche.
Ich steche in der Seitennaht aus lege den Faden einmal um die Kordel herum und steche sehr nahe bei der Ausstichstelle wieder in der Seitennaht ein.
Dann führe ich die Nadel zwischen Futter und Oberstoff und steche einen knappen Zentimeter weiter unten wieder aus. Dann den Faden fest anziehen, damit er die Kordel fixiert.
Ich habe versucht, auf dem Bild die Nadel (blau) und den Fadenweg (rot) etwas zu verdeutlichen.
Etwa bei jedem dritten Stich steche ich nicht weiter unten aus, sondern auf gleicher Höhe wie mein Einstich und nähe dann noch einmal durch die Kordeln durch und nähe dann meinen Stich nach unten weiter. Das fixiert die Drehung, die ich den beiden Kordeln verpasse.
So nähe ich mich bis ich unten an der Tasche angekommen bin. Dort mache ich einige feste Schlingstiche um die Kordel, nähe ein paar mal durch, wickle den Nähfaden um die Kordel, vernähe ihn schließlich und schneide ihn ab.
Zuletzt werden die Kordelenden unten auf die gleich Länge gebracht und ausgefranst, so daß kleine Quasten entstehen.
Süß, oder? 😉
Und wenn man sich ran hält, leicht an einem (verregneten…) Nachmittag zu schaffen.