Wenn es um Änderungen am Kleidungsstück geht, hört man oft den Ratschlag, das Teil auf links gedreht anzuziehen und dann so abzustecken. Weil man so die Markierung gleich auf der richtigen Seite hat.
Das klingt erst mal logisch, hat allerdings auch einige Nachteile. Angefangen dabei, daß man einen symmetrischen Körper benötigt. Was von Natur aus bei praktisch keinem lebenden Wesen der Fall ist. Die Tatsache, daß die meisten Menschen eine bevorzugte “Arbeitsseite” haben und sich daher Muskeln und Körperhaltung im Laufe des Lebens immer stärker einseitig entwickeln macht die Sache nicht besser.
Und bei dicken Stoffen kann es bereits einen deutlichen Unterschied machen, welche Stoffseite die “Innenkurve” und welche die “Außenkurve” um den Körper beschreibt.
Aber das ist auch gar kein Problem, denn auch ein von rechts abgestecktes Kleidungsstück hat links Markierungen. Man muß nur wissen, wo… 😉
Mein Rock ist, wie üblich, in der Taille etwas weit. (Auch wenn die Taillenweite laut Schnittmuster eher etwas eng sein müßte. Aber “Selbstmessungen” sind immer etwas ungenau. Und seit meiner letzten “Fremdmessung” hatte ich einen gewissen “Zugewinn”. :o) )Da ich den Reißverschluss schon eingesetzt habe und überdies die seitlichen Abnäher eigentlich genau da sind, wo sie hin sollen, entscheide ich mich, den Rock an den vorderen und rückwärtigen Teilungsnähten enger zu stecken.
My test-skirt is a little to large at waist. So I have to pin-fit it. Very often I read the advice, to wear a garment left side out for pinfittig, because then the new stichlines will be marked on the left side. Only no living beeing is completely symmetrical, so this method has it’s limits. But thats no problem, because pinfitting on the right side of the garment produces marks on the left side. If one knows how to to it.
I decide to bring in the waist not at the side seam/dart, but at the four seams at front and at the back. The picture shows, how the front looks after pinning the excess fabric from the right side.
Nachdem ich den Rock von rechts abgesteckt habe, drehe ich ihn auf die linke Seite.
Und siehe da, wenn man den Stoff an der frisch gesteckten Stelle auseinanderzieht erkennt man die Stecknadel.
Das sind die zwei scheinbar weißen Punkte innerhalb der rot gepunkteten Linie.
Natürlich sind meine Stecknadeln nicht weiß, sondern aus glänzendem Metall. Aber wenn man den Blitz benutzt, ist eben das der Effekt. :o)
Hier muß die neue Nahtlinie hin.
After turning the skirt to the left side I can clearly see the metall of the pins.
On the picture it’s the white spots inside of the red dotted “circle”. It’s not rond enough to be a real circle, but I think you get the idea :o)
And of course my pins are not white, but metallic, but I had tu use the flash and the reflection of the light makes it look white instead of “metall”.
And that’s the place, whre my new stitching line has to be.
Da wo die Stecknadel unter dem Stoff steckt, reibt man einfach mit Schneiderkreide oder einem Kreidestift darüber.
Die Stecknadel ist hart, also bleibt die Kreide mühelos genau da haften.
Auf dem Bild sieht man den Kreidestrich leider nicht besonders gut, aber das hellere neben dem weißen Punkt, das ist der Kreidestrich.
The next step isn’t complicated at all. Just marking the placement of the pin with chalk. Or whatever you like. But tailors chalk (is that the word?) is perfekt, because it rubs of easily on the pin that is under the fabric.
Dann entferne ich die Stecknadeln und habe perfekte Markierungen auf der linken Stoffseite.
Da bei dem Rock die Linienführung recht klar ist, habe ich nur wenige Stecknadeln benutzt.
Bei komplizierteren Teilen kann man natürlich mit beliebig vielen Nadeln stecken.
After removing the pins you have perfect and clear marks on the left side of the fabric.
As it is not a very complicated alteration I only used few pins. But of course you can use as many as you like to get more marks.
Zuletzt verbinde ich noch die Markierungen zu einer neuen Nahtlinie. In diesem Fall einfach frei Hand.
Bei komplizierteren Formen kann aber ein Kurvenlineal auch gute Dienste leisten.
Last step: Connect the mark to form a new stitchline. I didn’t use a curve, but if you have one you can use it, of course.
Als nächstes werde ich den Rock mit den neuen Nahtlinien nähen, die alten auftrennen und sehen, ob er paßt.
Falls ja, werden die Änderungen auf den Schnitt übertragen. Ich will ja den eigentlichen Rock gleich nach einem passenden Schnitt zuschneiden.
Next thing is stitching the new lines and see, whether the skirt fits. If it does I can mark the new stitching lines on my pattern and go on with the test-skirt.