Büroarbeit zum Gürtel

Bei meinem Abendkleid hatte ich mich ja für einen Ledergürtel zum Seidenchiffon entschieden. (Ich mag ja Kontraste und so…)

Das Leder, das ich in Paris gefunden hatte ist superweich. Man hätte damit ziemlich sicher auch den Gürtel wie in der Anleitung vorgesehen verstürzen können. Aber ich hatte nicht so viel Lust, einen langen Schlauch aus Rauleder zu wenden. Das macht aus Stoff schon keinen Spaß, aus Veloursleder noch weniger.

Also habe ich mich entschlossen auszunützen, daß Leder nicht versäubert werden muss. Außerdem sollte es schnell gehen.

Ich habe einen Lederstreifen gemäß dem Schnittmuster zugeschnitten und mit L50 Ledereinlage bebügelt. Dann habe ich die Nahtzugaben auf die linke Seite gefaltet. Allerdings kann man Leder nicht so fest umbügeln, Stecken kann man es auch nicht, ebensowenig wie Heften, die Löcher durch die Sticke würden sichtbar bleiben.

Die Lösung ist einfach: Büroklammern!

Natürlich kann man auch Stoffklipse nehmen, ich habe auch einige, aber ich weiß nicht,ob die gereicht hätten. Außerdem sind Büroklammern flacher.

Die gefaltete Gürteloberseite habe ich dann auf einen ebenso breiten Streifen Leder gelegt und zwar auf die raue Seite. Denn ich wollte die glatte zum Kleid hin haben.

Hier musste ich nichts heften oder befestigen, das Velours haftet gut aneinander und da sich Leder nicht verzieht, kann man das beim Nähen gut in Form halten.

Dann habe ich mit ein paar Millimetern von der gefalteten Kante durch alle Lagen durchgenäht. (Da ich noch Ledernadel hatte, sie aber nie benutzt, habe ich eine dünne Ledernadel genommen. Eine Jeansnadel oder dicke normale Hätte es vermutlich auch getan.) Die Stichlänge eher etwas länger, 3mm oder so.

Und am Ende habe ich das Leder der unteren Lage einfach bis knapp neben die Naht zurückgeschnitten.

Das war es dann schon… und natürlich eine Schnalle annähen. Da ich eine Schnalle ohne Dorn hatte, mussten keine Löcher in den Gürtel. Mit Dorn wäre dann doch etwas zu sportlich und zu viel Kontrast zum feinen Kleid.