Fast and Fabulous Purse II

Clutch in rot
Diese Clutch wollte ich ja mit einer anderen Einlage noch mal nähen und der Stoffrest vom Sofa ist auch dazu nicht schlecht. Nur für das seitliche Faltenteil ist er etwas störrisch, aber es stört nicht wirklich.  Als Futter habe ich diesmal einen Rest Venezia genommen. Der Knopf ist nur aufgesetzt und dient der Dekoration. Könnte von Jim Knopf sein. Ich war selber überrascht, daß der so gut passt, obwohl er eine andere Farbe hat. Wenn man genau hinschaut sieht man dann aber, daß er im Hintergrund feine Linien in genau dem passenden Rotton hat.

I had wanted to sew this clutch with a different interfacing. And a remnant from my new sofa cover wasn’t bad for that. Just a bit stiff for the folds in the side part. But it holds well enough. As lining I picked this time a Venezia remnant. The big button (by Jim Knopf, I think) has no function. I was a bit surprised that it looked so nice even thought the color was completely different. But when I was looking closely I detected that there are fine lines in the background of the main motives that have exactley they same red as the fabric.

transparenter DruckknopfAls Verschluss dient dieser stabile transparente Druckknopf, den ich bei Plissee Becker gefunden habe.

Closure is this stabile transparent plastic snap that I found at Plissee Becker.

Der Hauptunterschied ist aber, daß ich inzwischen die Einlage bekommen habe, die die Anleitung im Original verwendet, In-R-Form von dem amerikanschen Hersteller Bosal. In der beidseitig klebenden Version. Ich hatte etwas Probleme, es auf der Außenseite und auf der Futterseite schön aufzubügeln, Mit Dampf und Druck ist weniger optimal. Ich habe inzwischen rausgefunden, daß es anders besser gegangen wäre. Aber das war der erste Versuch…

The main difference is that I got meanwhile the interfacing that was described in the instructions. It’s Bosal In-R-Form in the version that can be ironed on both sides. I had some problems to have it looking nice on the outside and on the inside. Steam and pressure is not the good thing to do. Meanwhile I’ve found out how to do it better… but that was the first trial.

Mit der Bosal Einlage wird die Tasche etwas weniger fest als mit dem Decovil. Aber auch stabil genug, um die üblichen Kleinigkeiten aufzunehmen. Ich würde sagen, als eigenständige Clutch ist das Decovil besser geeignet, wenn man sie eher als kleinere Tasche in einer großen haben will, dann ist das leichtere und etwas weichere In-R-Form besser.

Using the Bosal interfacing the purse is a little less strong then with Decovil. But stil stabile enough to keep all the little things one carries in a small purse. I would say if you want a stand alone clutch Decovil is the better choice. If you want it as a purse or to separate your important belongings in a big tote then the In-R-Form is the better choice, since it makes the purse more flexible and weights less.

Threads Number 178, Fast & Fabulous Purse

(The English review is on Pattern Review)

Clutches sind ja wegen des fehlenden Schulterriemens etwas unpraktisch, aber sie sehen so elegant aus. Und als dieses Modell letztes Jahr in der Mai-Ausgabe der Threads war, war klar, daß ich die bei den nächsten Stoffresten ausprobieren würde.

pinke ClutchEmpfohlen wird das Modell ja an sich für dünne Stoffe, aber von meiner Jacke war das grob gewebte Leinen der Belege übrig und für die Innenseite habe ich die dünne, feste Baumwolle genommen, mit der ich die Jacke unterlegt hatte. Und das Ergebnis gefällt mir schon mal gut.

Zunächst hatte ich allerdings ein Problem, die empfohlene Einlage “In-R-Form” von Bosal gibt es in Deutschland noch nicht. Oder nicht, als ich die Tasche vor einigen Wochen genäht habe. Inzwischen habe ich da was zum Testen hier. Also klar, daß die nächste Tasche mit der empfohlenen Einlage genäht wird. Für diese Tasche habe ich Decovil von Freudenberg genommen. Wie man sieht, funktioniert sie auch.

Für die Anleitung gibt es einen Schemaschnitt, der ließ sich diesmal einfach zeichnen. Ich habe gleich ein Maßband mit Zollskala genommen und mir daher das Umrechnen erspart.

Die Anleitung geht Schritt für Schritt vor, auf den zweiten Blick jedoch funktioniert das nicht ganz so gut, wie es scheint. So wird erst erklärt, wie man die Einlage einbringt und festbügelt und der nächste Schritt erklärt dann, daß man aber bitte vorher die Falten des Zwickels hätte feststeppen sollen. Im Übrigen konnte ich auch die Falten nicht so einbügeln, wie auf dem Photo, sondern genau anders herum, sonst hätten sich die Falten nicht nach Innen, sondern nach Außen gelegt. Was blöd aussähe. Und ich natürlich erst merkte, nachdem ich sie schon abgesteppt hatte.

enpu1603Etwas obskur finde ich auch die Idee, einfach Löcher in den seitlichen Ausfaltteil zu machen, die gar nicht versäubert werden. Hier sollen kleine Verlängerer für Schmuck durchgezogen werden, um die Tasche zwar öffnen zu können, sie aber nicht völlig auseinanderfallen zu lassen. Es war ein Wochenendprojekt, solche Verlängerer hatte ich nicht da. Außerdem fand ich bei meinem stark ausfransenden Stoff die Idee unversäuberter Löcher extrem schlecht. Ich habe einfach einen doppelten Faden Alterfil durchgezogen und zwischen jeder Falte drei Roccailles aufgefädelt. Da mir nicht klar war, ob man das am Ende aufmachen können muß, habe ich das Ende mit einem normalen Verschlusshaken für Ketten (so was hatte ich da) versehen und auf der anderen Seite eine Garnöse genäht. Damit man es aushaken und die Tasche weiter öffnen kann. Das mit das Aushaken wäre aber nicht nötig gewesen. Man will so eine Clutch ja nicht megavollpacken.

enpu1602Als Verschluss habe ich einfach am Ende einen großen Druckknopf aufgenäht, den ich vorher mit Futterstoff in pink überzogen hatte. Magnetverschlüsse hatte ich nicht da.

Die Tasche ist toll und hat auch (mit 11” Länge) ein gutes Format. Es passen Handy, Geldbeutel, Taschentuch und andere wirklich nötige Teile rein. Danach kann man sie dann entweder so mit ins Theater oder ins Restaurant nehmen oder man legt sie in eine Riesenhandtasche und findet so die wichtigen Kleinteile auf einen Griff wieder.

Die Anleitung ist leider nicht so ganz fehlerlos, aber mit etwas gesundem Nähverstand kann man die Probleme lösen. Dann geht sie auch fix zu nähen und man kann etwas größere Stoffreste gut in Szene setzen. Die nächste ist schon geplant, dann mit der “Originaleinlage”. 🙂

Nadelblick Dezember: Nachtrag

Fresh on the needles december: What I forgot

Basis für Clutch Tja, zuerst zu spät und dann auch noch was vergessen…

Well… first late and then still forgetting something.

Hier habe ich mich mit dem Neon Nähgarn AlterfilS 120 auf braunem Stoff gespielt. Es soll noch mal eine Clutch nach der Anleitung von Threads werden (ideales Format auch als Projekttasche für Socken). Nur brauche ich einen eher kleinen D-Ring in messing oder brüniert. Bislang erfolglos…. Noch so ein unfreiwilliges Langzeitprojekt. 🙁

Here I was playing around with AlterfilS 120 sewing thread in neon colors on brown fabric. I want to make another clutch after the instructions from Threads. (Good size as knitting project bag for socks.) But I need a not so big d-ring in brass or with a brownish antique finish. No chance so far… Another not intended long time project. 🙁  

Dekadenz-Clutch

Clutch of Decadence

ClutchDie Clutch aus der Threads läßt mich ja nicht los. Diesmal brauchte ich allerdings tatsächlich eine weitere kleine Tasche.

I can’t get over this clutch after Threads Magazine. But this time I really needed the bag.

Zur Hochzeit meines Bruders hatte ich mir ja ein dunkelblaues Kleid genäht. Und mich damals schon mit einer improvisierten Tasche durchgemogelt. Das war bei der Hochzeit nicht so schlimm, weil die in einem Privathaus statt fand, wir ein Auto im Hof stehen hatten und auch nicht so viele Leute da waren. Ich konnte also meine (Wert)Sachen auch woanders sicher unterbringen. Diesmal ging es aber zum Ball anlässlich des 350jährigen Jubiläums meiner alten Schule und da brauchte ich eine verschließbare Tasche. Dunkelblau ist immer noch eine doofe Farbe, so habe ich wieder keine gefunden. (Oder sie waren mit silber und Strass, was aber nicht zu meinen Sandalen und meinem Schmuck gepaßt hätte.) Davon, daß ich nicht bereit bin dreistellige Euronenbeträge für einen Abend auszugeben mal ganz zu schweigen.

For my brothers wedding I had sewn myself navy dress. And had not been able to find a matching purse, small bag or whatever, so I had to do with something quickly improvised. That was not too bad for the wedding, there were only few people around, it took place in a private house and we had the car next to the house. So it was no problem to store (valuable) items somewhere else. But now I was heading for a ball for the occasion of the 350th anniversary of my old school. So I needed something with a closure. Navy still is a difficult color, so I couldn’t find a matching purse or clutch. (Or they were blue or navy with silver and rhinestone, which would not have matched my golden sandals.) Not to talk about the fact that I am not willing to spend more than 100 EUR for one night out!

Clutch mit FutterAlso habe ich mir bei Marché St. Pierre in Paris in der Abteilung für hochwertige Deko Stoffe einen Rest bestickter Seide aus der Kiste gefischt. Als Reißverschluss habe ich bewußt einen groben (eigentlich teilbaren) Zipper mit dicken Messingzähnen genommen. Und weil ich sonst kein passendes Futter da hatte, habe ich die Tasche einfach mit einer anderen bestickten Seide (nämlich von der Kimonojacke) gefüttert. Etwas dekadent… aber ist ja eine Abendtasche…

So I picked some embroidered decorators silk from the remnants bin at Marché St. Pierre in Paris. For the zipper I chose heavy metallic teeth as a contrast. And then I could not find a matching lining in my stash. And finally ended up with another ebrodered silk… (from this kimono jacket). Kind of decadent… but it’s for an elegant occasion…

Jetzt muß ich mir nur noch überlegen, was ich mit der restlichen Seide mache. Bei Dekostoffen ist 1,90m nämlich ein Rest…

Now I have to find a use for the rest of the fabric. Since it was decorators fabric 1.90m was a remnant…

 

Und noch eine Clutch

Yet another clutch

Rosen ClutchMit etwas Vlieseline H250 kann man auch den dünnen Rosenstoff in eine Clutch verwandeln. (Den groben Reißverschluß hat netterweise Frau mhs beigesteuert.) Und da sich die “High Octane Clutch” nach der Threads-Anleitung aufgrund des Handgelenkriemens als ausgesprochen praktisch erwiesen hat, wird diese hier sicher auch noch Einsatzmöglichkeiten finden. (Nicht zum Kleid, das wäre etwas viel Rosen…)

With the help of Vliseline H250 interfacing even the fine rose fabric can be turned into a clutch. (The strong zipper was from the stash of Frau mhs, thanks for that!). And since the “High Octane Clutch” made after the instructions from Threads has proven extremely useful thanks to the wrist strap I will find possibilities to use this one also. (Not with the dress. I think that would be a bit to “rosy”…)

Threads Number 169, High-Octane Clutch (Handtasche)

(The English review is on Patternreview.)

ClutchIn der November 2013 Ausgabe der Threads war als “quick to make” Projekt diese Clutch drin und die gefiel mir so gut, daß ich sie nacharbeiten wollte. Da ich mal wieder Reste verbraten haben und mich auch nicht so recht für eine Stoffcombination entscheiden konnte, wurden es am Ende vier.

Den Schnitt muß man sich nach einer Schemazeichnung zunächst selber erstellen. Es gibt getrennte Zeichnungen für Futter, für Außenmaterial und den “Fachtrenner”. Die Schemata sind klein und in Inch, was die Sache aber wirklich unnötig schwieriger macht ist, daß maximal drei Maße angegeben sind: Die Höhe, die Breite der Grundlinie, mit der man anfängt zu zeichnen und die Breite der breitesten Stelle. Das klingt zunächst ausreichend, aber die Form kurvt nach innen und man kann der Zeichnung entnehmen, daß sie schmaler wird, als das schmalste angegebene Maß, aber wie schmal genau kann man bei dem kleinen Maßstab eigentlich nur raten.

ClutchDamit meine Schnitteile halbwegs symmetrisch werden, habe ich dann das Papier erst mal so gefaltet wie die Tasche später auch und habe mir den Schnitt so zurechtgeschnitten. Den Fachtrenner habe ich dann gleich vom Futterschnitt rausgepaust. Im Nachhinein wäre es einfacher gewesen, den Schnitt für die Außentasche zu zeichnen und von dort ausgehend ein Teil mit den nötigen NZG für das Futter und davon wiederum ausgehend den Fachtrenner zu basteln.

Das hätte auch einen kleinen Fehler vermieden: Das Futter ist 1 1/4 inches länger als der Außenstoff. Dafür verwendet man als Einschlag für die Nahtzugabe 1/4 inch und soll dann den Außenstoff an die Kanten der eingschlagenen Nahtzugabe anlegen. Nur wird das Futter dadurch nur 1 inch “kürzer” und es bleibt 1/4 inch übrig. Da diese Stelle später außen an der Tasche liegt und nur durch den aufgenähten Reißverschluss abgedeckt wird, muß man da ein wenig fummeln. Bzw. nachdem ich es merkte, habe ich die Nahtzugaben etwas weiter eingeklappt.

clutchDie Photoanleitung funktioniert so weit ganz gut. Nur die wirklich kniffelige Stelle, nämlich das Annähen des zweiten Reißverschlussbandes wird nicht gezeigt. Selbst aus Stoff ist die Tasche da schon recht steif und da sie nicht sehr groß ist, kann man auch nicht gut wenden und drin nähen. Da ist meine klare Empfehlung einen längeren Reißverschluss zu verwenden und hinterher abzuschneiden. (Was ich bei den meisten Taschen auch gemacht habe, schon weil ich keine in passender Länge hatte.)

ClutchAnsonsten ist die größte Schwierigkeit eigentlich, Reißverschlüsse in passenden Farben zu finden. Da der Reißverschluß als dekoratives Element aufgesetzt wird, geht die “wir nehmen irgendeine Farbe” Taktik nicht und nahtverdeckte Reißverschlüsse (die mein Dealer in großer Farbauswahl führt) sind auch nicht das Mittel der Wahl…

Bei dem Handgelenksriemen habe ich mich in der Breite nach meinen D-Ringen bzw. Karabinerhaken orientiert und habe die Stoffe auch nicht verstärkt (kein Haushaltsband zur Hand…) sondern die meisten davon mit Webband oder Satinband außen sichtbar verstärkt. Teilweise habe ich auch die Reißverschlussenden mit kleinen Stücken Webband “versteckt”. Da ich die selber gekürzt hatte, sahen die am “Stopp” natürlich nicht alle so schön aus.

Clutch in schwarz“Quick Project” trifft so weit zu, zumindest wenn man den Schnitt mal gezeichnet hat. Allerdings vor allem deswegen, weil es halt ein Projekt mit wenig Feinheiten ist. Man könnte vermutlich das eine oder andere noch schneller machen, etwa die Nahtugabe am Futter nicht von Hand nähen, sondern mit einer Maschinenaht.

Das Nähen hat jedenfalls Spaß gemacht und man kann sehr gut mit unterschiedlichen Stoffen und Bändern spielen. Auch könnte man natürlich den Stoff noch anders gestalten, besticken, mit Webbändern betüddeln,…

Kann gut sein, daß ich den Schnitt noch mal mache. Von der Größe her paßt so was wie Handy, Geldbörse und Taschentücher gut rein. Oder ein Knäuel Sockenwolle samt Nadeln und Anleitung…