… so lange er noch steht.
Da ja zumindest der oberirdische Teil des Forum des Halles (der gebaut wurde, nachdem man Ende der 60er Jahre das Hallenviertel abgerissen hatte) wieder abgerissen werden soll, wollte mein Schatz doch wenigstens einmal in den Pavillon des Arts. (Das ist nicht so beeindruckend wie es klingt, einfach ein Teil dieser Anlage mit den großen, verspiegelten Fensterfronten.)
Nicht daß der Abriss unmittelbar bevorstände, so schnell geht das in Paris auch wieder nicht, man diskutiert erst und das kann noch dauern, aber bei schlechtem und kalten Wetter ist jede Aktivität in geheizten Räumen willkommen. 😀
Und die aktuelle Ausstellung Les bidules de Maître Molina war tatsächlich recht kurzweilig. (Und auch nicht sehr groß.)
“Bidules” sind “Dingsbumse” und diese hat der Brasilianer Molina gebaut. Aus altem Holz, Metall, Plastik,… kurz aus Müll, aus Resten. Was man an Müll eben so hat, wenn es kein staatlich kontrolliertes Recycling-System gibt. Doch das Faszinierende ist: Die Dingsbumse bewegen sich. Und nicht zu knapp. Ganze Szenerien hat er gebaut mit Szenen aus seinem Lebensumfeld (Und Herr Molina hat in vielen Berufen seinen Lebensunterhalt verdient): Handwerksbetriebe, Tavernen, eine Maniokfabrik, Landleben, Vergnügungspark,… angetrieben von einem Motor und vielen Riemen bewegen sich Figuren, drehen sich Karussells, gruseln Totenköpfe heraus,… so schnell kann man gar nicht gucken, um all die Details zu erfassen.
Da die Szenerien recht zerbrechlich sind, laufen sie nicht ununterbrochen, sondern immer nur zeitweise und nacheinander. Wenn eines aufhört heißt es in den drei Räumen um die Winkel und Ecken herum zu lauschen, wo der nächste Motor anspringt…
Höhepunkt ist eine zimmergroße Szenerie: Das Leben Christi. Von den Weisen auf dem Morgenland die mit ihren Kamelen heranziehen, über Schafe mit nickenden Köpfen aus Schaumstoff, der Flucht nach Ägypten, bis zur Passionsgeschichte und der Himmelfahrt Jesu. In drei Etagen übereinander. Hier hat man endgültig keine Chance, alle Detail während eines Laufes zu erfassen. Zumal man auch dahinter gehen kann und der faszinierenden Maschinerie aus Riemen, Drähten, Rädern, Bändern,… bei ihrem wohl abgestimmten Spiel zusehen.
(Die Ausstellung läuft noch bis 26. März.)