Revue de Presse: Burdastyle Januar 2017

Titel BurdastyleNachdem die letzten Monate ja angesichts der anstehenden Festtage etwas farbiger und glänzend sein durften, bietet der Januar das Kontrastprogramm: Farblich zurückhaltend, bis auf die zarten rosafarbenen Akzente beinahe monochrom. (Nur an den Überschriften haben sie für die Printausgabe offensichtlich noch was geändert… denn da steht nicht, wie auf dem Bild der Webseite “Job-Wunder” sondern “Job-Mode”. 🙂

Wie andernorts zu lesen kommt man ja jetzt ohne Chefredakteurin aus. So richtig wird das nicht verkündet, aber diesmal wird das editorial nicht nur vom “burda-style Team” unterschrieben, sondern es gibt auch ein paar Photos. Das finde ich jetzt durchaus sympathisch, zu sehen, wer die Arbeit wirklich macht.

Los geht es dann mit einem “trend”, nämlich bunte Halstücher im Leo Muster. Okay, ich dachte, die wären schon wieder durch… Jedenfalls darf man das aus einem Stück Viscose und mit Textilfarben sowie Seidenmalfarben selber malen. Zumindest praktisch für diejnigen unter uns, die eh noch ihren Seidenmalkram aus den 1990ern im Keller haben. (Ach ja, Bleistiftvorzeichnung und dann mit Konturmittel nachfahren kann ich nicht empfehlen. Bei mir ging das zumindest auf Seide nicht mehr raus. Lektion gelernt.)

“Das will ich!” ist eine verkleidete Werbung für Korkstoff von Rayher, wobei ich das starke Gefühl habe, die Anleitung für das zu nähende Smartphone Case schon wo anders gesehen habe. Vermutlich im Netz…?

Dann endlich die erste Modestrecke, “Business Class”.
Kostüm Burdastyle
Und gleich das erste Kostüm aus taillierter Jacke 117 und Bleistiftrock 115A löst das Motto bereits perfekt ein. Business ganz klar, aber auch mit Klasse. Beide Teile gehen mit verschiedenen formenden und akzentuierenden Teilungsnähten nicht sparsam um und trotz der an sich “strengen” Grundform wird es durch Bindgeürtel und weiche Ärmelform an der Jacke bzw. einem Godet statt Gehschlitz am Rock weiblich. Der aus meiner Sicht einzige Schönheitsfehler ist die Größe… das hätte jetzt nicht bei 44 aufhören müssen…

Bei Shirt 119B ist der tiefe Wasserfallausschnitt zwar an sich nicht Bürotauglich, aber diesmal sieht das Design gleich das passende Bustier aus gleichem Stoff vor. Sollte bei Burda doch mal jemand zugehört haben?
Kleid
Kleid 116 mit dem angedeuteten Kelchkragen ist eng mit dem Bleistiftrock verwandt, die Details wie die kleinen Raffungen am Hüftpassenteil kommen hier aber sogar noch besser zur Geltung.

Die kurze Bikerjacke 113B ist ja auch nicht schlecht, fällt bei der Konkurrenz dann aber etwas ab. Aber nur im direkten Vergleich.
Oberteil Burdastyle
Dafür schreit dsa OBerteil 118 mit dem Wickeleffekt gerade zu danach, auch zum Afterwork ausgeführt zu werden. Die scheinbaren Bindebänder finden in der Seitennaht Halt. Allerdings wird hier nicht mit Jersey gearbeitet, ich bin mir also nicht sicher, ob das nicht eher was für die Damen mit weniger Körbchengröße ist…

Dann gibt es den Bleistiftrock noch mal 115B in einer anderen Fare. Und das Volantkleid in Langgröße hat hier viel von einem Nachthemd oder so.

Lustlos auch die Accessoires dazu… irgendwas, was man in grau, silber und braun so gefunden hat. Der gemeinsame durchgehende Faden fehlt.

Die Nähschule wagt sich dann and die Bikerjacke, also das volle Programm Leder nähen.

Sportlich die anschließende Modestrecke “Cool Running”. DassHoodie 103 so viele Teilungsnähte hat, kommt in dem Stoff allerdings nicht wirklich raus. Das könnte man vielleicht schöner betonen? Bustier 104 hat eine interessante Nahtführung, oben Halbrund, unten dann in Teilungsnähten weiter. Nur wirft es am Körper der Trägerin überall Falten. Für ein Teil aus Badenanzugstoff dich eher nicht so passend, oder? Auch Bustier 107B sitzt überall eher locker… am Ausschnitt, über der Brust, unter der Brust… Und die Shorts scheinen an der Taille auch abzustehen. Tja, ein Model kann auch zu dünn für die Modelle sein. Schlupfbluson 101 gibt es in zwei Längen: über den Po und knapp unter der Brust. Wozu man allerdings einen so kurzen Regenschutz brauchen könnte, kann ich mir jetzt wirklich nicht erschließen. Egal welche Sportart… wenn alles außer den Schultern nass wird, kommt es auf die doch auch nicht mehr an, oder? Mit Modell 106B gibt es dann eine Laufhose, auch bei der preist der Text die Teilungsnähte an, auf dem Bild kann man durch die Pose und überhaupt das wenige, was man von der Hose sieht, nicht wirkich erahnen, wie die sitzt. Schwarz in schwarz auf der Seite daneben macht es nicht spürbar besser. Dafür scheint Shirt 105 deutlich besser zu sitzen als die Büstiervarianten. (Ein Bustier zu konstruieren, indem man einfach abschneidet hat Grenzen.) Dazu dürfen wir dann noch ein Turnbeutelchen.. äh Matchsack nähen. Nochmal Bustier und Laufhose, hier scheint das Bustier besser zu sitzen, aber die Hände des Models sind wieder davor.

Der Beautykram ist wie immer zum Überblättern…

“Most Wanted” nennt sich die nächste Modestrecke. Irgendwas mit “Queen of Cool” und bequem. Hm… Jogginghosen mit Pailletten oder wie verstehen wir das? 102 ist dann auch ein Raglanshirt mit Pailleten. Wobei die seitlichen Einsätze im Schnitt gar nicht so schlecht sind. 112B ist ein Volantkleid in Langgröße. Was aus genau diesem Photowinkel tatsächlich nicht mal so schlecht ausssieht, aber schon arg kurz. Dann mit 119A wieder der Wasserfallausschnitt mit dem Unterteil. Hingegen das mit dem “Ausgehpyjama”… nein, der sieht doch zu sehr nach Pyjama aus und gar nicht nach Ausgehen. Die Bikerjacke gibt es dann auch aus Metallicleder. Der Minirock 114 ist eine Variante von 115B… nur kürzer und mit einem Einsatz vorne. Scheint diesmal sauber genäht zu sein, denn in dem Stoff sieht man den gar nicht. 108 nennt sich “Slipdress”. Da muß ich sagen, daß ich Unterröcke habe, die besser sitzen. Und Nachthemden. Und dann noch mal die Pyjamahose… mit schwarzem Oberteil etwas besser als in der Anzugvariante, aber so wirklich der Hit ist das auch nicht.

Und wieder “Beauty” zum Überblättern…

Bei den “Accessoires” muß man dann genau hinsehen, damit man sie zwischen der Deko erkennt. Nein, es geht nicht um schwarze Champagnergläser, es geht um den sparsam darin drapierten Schmuck… Nun ja… selbst die Lindorkugeln sind besser zu erkennen. (Was nichts hilft, denn die mag ich nicht.)

Anschließend eine Häkelanleitung für eine einfache Umschlagtasche, sehr trendy, nehem ich an, mti den langen Fransen. (Nein, die Tasche ist nicht meins, abgesehen davon, daß für meine Taschengewohnheiten ungefütterte Taschen eh völlig unbrauchbar sind. Und wenn ich so was wollte.. bekäme ich das wohl auch ohne Anleitung hin.)

“Pretty Woman” ist diesmal das Motto für die Plus Größen. Eher für darunter und ins Bett. Das Wickel-Oberteile mit Empirelinie 121A sieht auch sehr süß aus, nur sitzt es an der Brust einfach gar nicht. Nur grauenhaft. French Knickers sind dann nicht so meines, weil sie an mir nicht so toll aussehen. Der klassische Pyjama aus Jacke 122 und Hose 124A leigt dann schon wieder auf meienr Linie. Das ist jetzt nichts spezielles, aber ein Schnitt, der sogar Verwendung finden könnte. Der von mir bislang benutzte wurde zwar mehr oder weniger krude auf meine aktuelle Größe angepasst, aber mal so ein Oberteil mit kleinen Abnähern könnte auch den Komfort steigern. Auch Negligé 125B würde mir gut gefallen (eher als Unterkleid), wenn es nicht schon dem Model offensichtlich über der Brust zu eng wäre. Dann gehen wir mal davon aus, daß es mir auch nicht passt. Die Empirelinie im lang und stehend photographiert ist etwas besser als die kurze Variante, aber die Zugfalten vorne können mich trotzdem nicht begeistern. (Und würde ich wirklich Stretch-Seidensatin für ein Nachthemd kaufen?) Dann gibt es die Pyjamapants noch mal quasi als Tageshose. So in der Bewegung sehen die aber wieder so aus, als wäre vorne im Schritt etwas wenige Platz. Was nicht so toll ist, wenn man sich damit auch bewegen will. Morgenmantel 126 hat wohl eine Kimonogrundform, aber mit ein paar Raffungen. In denen könnte man eventuell eine FBA unterbringen? Den Schnitt mal merken… Und dann noch mal das Negligé als 125A in blau. (Und mit mäßiger Naht. sowie gruseliger Saumverarbeitung.) Auch hier die zweifelhafte Passform. Fazit: viele Schnitte aus der Strecke könnte ich mir für mich vorstellen, aber sie passend zu bekommen sieht nach viel Arbeit aus.

Die “accessoires” dazu sind dann BHs und Höschen. Da könnte mir das eine oder andere gefallen, nur habe ich oft genug schmerzhaft gelernt, daß von der Stange einfach nicht passt.

Und wieder Beauty zum Überblättern… aus dem Augenwinkel nehme ich noch wahr, daß es um Avocado geht. Die habe ich dann doch lieber auf demTeller, ganz klar.

Fasching oder Karneval ist das Thema der Kinder. Vertreten sind die Größen 110 – 146. Rotkäpchen und der Fuchs, ein “Zauberlehrling” der natürlich gar nicht nach Harry Potter aussieht, Dino, ein Klassiker seit den 1980ern und ein Blümchen. Dazu die Schlümpfe, die auch so heißen dürfen. Vermtulich, weil im Gegenzug ein Magazin beworben wird. Warum Schlumpfine als eigener Schnitt gilt erschließt sich mir hingegen nicht recht, denn das, was den deutlichen Unterschied ausmacht, nämlich das Kleid, das gibt es nicht als Schnitt, dazu soll man ein weißes Erwachsenenkleid zerschneiden. Perfekt, denn jetzt im Winter gibt es so viele weiße T-Shirt Sommerkleider. 😛

“Green Fashion” hat diesmal weder mit Mode noch mit “green” zu tun, sondern stellt eine Stiftung vor, die in Malawi offensichtlich ein Hilfsprojekt unterhält. Oder so.

Die Rezepte werden jetzt auch schon zur Werbung genutzt, so dar ein “Eckes”Eggnogg für einen Eierlikör aus dem gleichen Hause werben. Immerhin muß kein Kirschlikör rein… Die Süßigkeiten sind dann doch ansprechendern, auch wenn ich so kurz nach Weihnachten ja keinen so großen Bedarf mehr habe. Aber Schokoladenfudge kan man sich mal aufheben. Und Torrone will ich auch schon ewig mal selber machen.

Für Überraschung sorgt der Atelierbesuch. Zwar ist mir klar, daß zumindest geologisch Finnland zum größten Teil nicht zu Skandinavien zählt, aber daß ein Finnischer Designer so farbenprächtig  und mit Details arbeitet ist dann auf den ersten Blick etwas überraschend. (Auf den zweiten weniger, wenn man an finnische Trachten und die Nähe zu Rußland oder auch die baltischen Staaten denkt.)

Die nächste Werbung versucht es nicht mehr als “Warenkunde” getarnt, sondern die Waschmaschinen werden als “die brauche ich!” angepriesen. Spart mir das Lesen, meine Waschmaschine ist noch relativ neu und die nächste brauche ich, wenn die kaputt ist. Wer weiß, was der Markt dann so her gibt.

Überrascht bin ich vom “Nachbericht”. Im November waren ja Färbesets verlost worden, hier werden tatsächlich auch die Modelle der drei Gewinner gezeigt. Das ist doch mal ganz nett.

Zum Abschluss gibt es dann noch die Idee, ein Joghurtglas in ein kleines Nähnecessaire mit Nadelkissen auf dem Deckel zu verwandeln. Charmant anzusehen, Praktisch vermutlich etwas weniger. Aber gut.

(Und wieder eine Besprechung geschafft, bevor die nächste Ausgabe in die Läden kommt. 😮 )