Gefühlte Zeit

Mein Schatz brachte mich heute Morgen drauf… “die gefühlte Länge einer 4-Tage-Woche ist um mehr als 20 Prozent kürzer als die einer 5-Tage-Woche”. Womit wir dann eigentlich bei Einstein wären: Zeit ist relativ. 😮

Und vor Weihnachten gilt das ganz besonders. Als ich ein Kind war, verging die Zeit vor Weihnachten langsam. Besonders am Heiligen Abend.

Also eigentlich erst nach der Kirche. Vor der Kirche war die Zeit immer viel zu kurz. Wir sind eine Langschläferfamilie und der Familiengottesdienst war immer schon recht zeitig, weil ja um 16.00 Uhr schon der nächste Gottesdienst stattfand. Und da ich immer beim Krippenspiel dabei war, mußte ich natürlich eine Stunde vor dem Gottesdienst schon da sein. Und das war für mich so was wie “kurz nach dem Frühstück” ;). Zwei und später drei Kinder pünktlich “aufgeputzt” zu haben war nicht einfach…

Danach waren mein Bruder und ich bei unserer Oma und guckten im Fernsehen “Wir warten aufs Christkind”. Da zoooog sich die Zeit…. Dabei war unser Christkind ohnehin schon recht zeitig, es kam, wenn es dunkel war. Und das ist am 24 Dezember ja nicht gerade spät. Im Nachhinein betrachtet kann der Zeitabstand zwischen dem Familiengottesdienst und der Bescherung nicht so lange gewesen sein… Aber damals…. wie lange war das! Kaum auszuhalten, nicht zu ertragen… Und doch mußten und konnten wir es jedes Jahr aushalten. 🙂

Und wie habe ich als Kind die Erwachsenen beneidet! Schließlich kamen die von der Arbeit nach Hause und mußten nicht mal mehr Hausaufgaben machen. Die hatten danach nichts mehr zu tun, hatten frei. (Dachte ich…)

Und heute, heute rennt die Zeit, die Adventszeit ist viel zu kurz. Plätzchen backen, Geschenke aussuchen, Wohnung dekorieren (kann man ja weglassen… 😀 ), Adventskranz schmücken (und zwar vor dem 1. Advent!), Weihnachtsbaum kaufen, Weihnachtsbaum schmücken, Festessen kochen, Nachtisch bereiten…. und zum Gottesdienst (der viel später ist) pünktlich in der Kirche sein und das auch noch halbwegs nett aussehend.

Hektik gehört wohl auch zu Weihnachten, vielleicht, damit wir die Ruhe danach um so mehr genießen können. 😉