Revue de Presse: Burda Modemagazin Juni 2006

Auch für Nicht-Abo-Inhaber gibt es eine Möglichkeit, sich die Burda vor Freitag zu beschaffen: Am Donnerstag lange genug arbeiten und nach 20 Uhr am Bahnhofskiosk vorbeigucken. Bingo! Da ist sie und die Lektüre für die Straßenbahn gesichert.

Hoppla, ein Glück, daß ich den Titel vor dem Kauf nicht wirklich angeguckt habe… die Farbkombination ist… gewöhnungsbedürftig. Um es mal freundlich auszudrücken. Blassgelb mit einem leicht ins Petrol gehenden grün-blauen Hintergrund…… selbst das braungebrannte Photomodell sieht da blaß aus. Experimente mit Farbfiltern sind ja lustig, aber man muß das Ergebnis nicht unbedingt veröffentlichen. :o) Vermutlich soll es so was wie “Frische” oder “Kühle” ausdrücken? Oder es leidet einfach jemand an einer Gelb-Blau-Sehschwäche. 😀 Naja, dafür kann man die weiße, dünne Schrift auf dem zartgelben Hintergrund auch nicht gut lesen. Doch als Lesestoff kaufe ich die Burda ja eh nicht.

Das Editorial möchte mich von der Farbe Gelb überzeugen. Nun ja… also ich mag Gelb, lange Jahre als Kind war das meine Lieblingsfarbe und ich mag bis heute gelbe Gummibärchen am liebsten… aber in Form von Kleidung an mir.. fand ich es bislang nicht überzeugend. Gar nicht überzeugend. Aber angeblich kann jede Frau diese Modefarbe tragen. Das wäre.. schon interessant mal zu sehen. (

Leider bleibt das Heft den Beweis schuldig, alle gelben Kleidungsstücke werden von einem braungebrannten und schwarzhaarigen Modell vorgeführt…. Hemdblusenkleid, Blazer…. hm, die Materialkombi ist schön, glatt mit boucle… muß ja nicht ausgerechnet in gelb sein. Tatsächlich sehen diese eher “korrekten” Stöffchen in der Kombination sportlich aus. Ein gerüscht wippendes “Kinderröckchen” in Erwachsenengröße… Ne, nicht die Farbe, nicht das Muster, nicht der Schnitt. Kleid 116B… wozu um alles in der Welt soll man das tragen? Durchscheinender Batist mit zartem Lochmuster und weil es noch nicht transparent genug ist, unterhalb des ohnehin schon tiefen Ausschnittes (der bis zum Brustansatz gehen würde, wenn das Photomodell eine solche hätte) noch eine breite Queröffnung. Also… doch.. interessant… fürs Casting für eine Nebenrolle in einem Softporno… doch, da wäre es sicher geeignet.

Was haben wir noch? Rock, Wickelbluse, die unvermeidliche Caprihose,.. schon wieder so ein gesmoktes Puffärmelblüschen (Naja, mir muß ja nicht alles gefallen), ein Maisgelbes Top, diesmal gestrickt. Und dann noch mal die Details in der Nahaufnahme… hm, diese Klappen an der Karobluse waren mir gar nicht aufgefallen… vielleicht nicht so schlecht… mal speichern, die Idee. Warum man allerdings den Hosenhintern von kleinen Mädchen (der abgebildete Po kann niemandem gehören, der die Pubertät schon hinter sich hat, so klein ist der) durch Riegel und Metallringe sexy betonen soll erschließt sich mir jetzt nicht ganz. :-/ Würde mich mal interessieren, wovon der Entwerfer oder die Entwerferin dieser Kollektion nachts so träumen… :o) bäh Diese Latschen, die aussehen, als hätte jemand ein Stück Koffergurt um einen Streifen Plastig geklebt hätte ich jetzt so detailliert gar nicht sehen wollen… schnell weiterblätter

Gut, blau-weiß sagt mir dann schon eher zu. Hat immer so was von Marine und See… ein ewiges Sommerthema. (Bei der Kürze unserer Sommer hat es allerdings den Vorteil, daß man die entsprechenden Klamotten über Jahre hinweg tragen kann, dann werden sie wenigstens ein bißchen benutzt. Man sollte nur jedes Jahr den Urlaubsort wechseln… gg ) Aus Streifenstoff sieht das “Guckloch”-Kleid etwas dezenter aus… trotzdem sehr nach “Seemansbraut”. Oder wie heißen die Damen, die in St. Pauli auf Seeleute an Land warten…? Die gestreifte Jacke kann man leider nicht erkennen, so wie das Model da steht. Aber die weiße Hose lenkt den Blick perfekt auf die Schuhe… weiße Klötze… bäh Gibt es wirklich soo viele häßliche Schuhe auf dieser Welt oder sucht die jemand geziehlt zusammen??? Ach so, Aigner. Manche Sachen müssen wohl geschmacklos sein, damit sie sich verkaufen….

Der Seemannbrautstil zieht sich weiter durch… mit den Rüschen an Rock und Kleid dann allerdings doch eher in Richtung “sweet sixteen” oder so. Und den Streifenstoff dann noch mal als Hosenanzug. Das wäre auch gleich das “Lieblingsmodell A”. Mal sehen, was da noch kommt. Sicherheitshalber trägt die Dame die Jacke nur über der Schulter… Hose und Jacke… könnte etwas zu gestreift aussehen…

Dafür wird die Jacke dann noch mal in verschiedenen Stylings gezeigt. Äh… Leute, die Personen mit den Superminis und den 10cm hohen Keilabsätzen nennt man nicht “Leichtmatrose”… da gibt es ein anderes Wort dafür… fällt mir nur gerade nicht ein… Aber mit 16 hätte ich das Outfit toll gefunden. Und wenn ich eine 16jährige Tochter hätte, würde ich sie so nie auf die Straße lassen. 😀

Dann doch eher in der Retro-Romantik mit dem Rock im Porzellanmuster. Wobei das Outfit durch das Weglassen der Jacke wohl eher gewinnen würde… für die Szenegängerin darf Dior ein paar Accessoires in orange beisteuern. Unter anderem Schuhe… Diesen Sommer leide ich echt… gibt es denn keine Geschmackspolizei, die solche Ausrutscher verbietet?!? Dior macht doch auch so schöne Sachen… Und wirklich in das Outfit integrieren… tut sich die Jacke auch nicht. Dann doch eher beim Klassik-Fan. Wobei man so viel Rosa dazu dann auch mögen muß…

Für die Freizeit wartet der Tropic-Look auf uns. Wie viele verschiedene Wörter man wohl für “Ethno-Look” finden kann? 😛 Aber ich mag die bunten Stoffe ja. Und das Thema lebt durch die Stoffe, die Schnitte sind Nebensache. Andererseits gut für alle, die jenseits Gr. 44 leben (Mehr “erlaubt” Burda im Sommer offensichtlich nicht.) Und da ist auch wieder das Kleid… diesmal zusätzlich mit einer großen Cut-Out Stickerei über die vordere Rockpartie. Eine sehr schöne Stickerei. Nur eben mit großen Löchern. (Nur daß wir uns nicht mißverstehen… der Schnitt des Kleides gefällt mir ausgesprochen gut mit dem schmalen Oberteil und den tiefen Kellerfalten im Rock. Nur mir fallen spontan nicht so viele Gelegenheiten ein, bei denen ich BH und Unterhose in der Öffentlichkeit zeigen möchte.:o)) Womit haben die eigentlich die Stickerei gemacht? in Anleitungsteil blätter Fixier Stickvlies… hm, kenne ich nicht. Aber die Worte “Seidenpapier vorsichtig abreißen” gefallen mir nicht so. Da bleibt doch immer was drunter? Ich glaube, ich bleibe bei Soluvlies und Sprühkleber. Nach dem Waschen hat sich das alleine erledigt.

Top 124 hat eine schnuckelige Rückenlösung. Bestimmt auch auf ein Shirt im meiner Größe übertragbar… allerdings gar nicht BH-tauglich.

Die “Best Basics” sind in Grün mit Gelb. Nicht wirklich überzeugend an einem blonden und blassen Modell. (Im Vergleich zu mir ist sie sogar braun…) Bestätigt also nur meine Theorie, wonach es eben doch nicht jeder Frau steht… Und dieses Wipperöckchen mit der Puffärmellbluse in wildem Muster… Nein, mein “Lieblingsmodell C” wird das nicht. Etuikleid in türkis ist nicht innovativ, aber immer schön. Die Bluse hingegen.. die aufgesteppten Streifen in weiß sind ein viel zu harter Kontrast. Und daß die Gesichtshautfarbe der Dame um ungefähr drei Stufen dunkler auf “Sonnenbrandtieforange” verwandelt wurde macht es nicht wirklich besser. Dem eleganten Hosenanzug kann ich hingegen nur schwer widerstehen. Nicht neu oder innovativ, aber auch Bewährtes kann seinen Reiz haben.

Im Workshop diesmal Seersucker. Den habe ich ja noch nie verarbeitet, kenne ich nur von Bettwäsche. Ach, es gibt auch “unechten”? Ich dachte, das wäre immer eine Sache der Webung. Nicht Bügeln beim Nähen… murmel Da steht doch tatsächlich das eine oder andere drin, was ich noch nicht wußte.

Ach ja, so eine Woche Nähen im Urlaub hätte was.. aber Fleesensee und Ampflwang sind beide bißchen weit weg für eine Woche… Oh, was für nette Obst-Bilder… Mist jetzt lese ich doch glatt die Kosmetikseite. 😉 Aber mit leckerem Obst kann man mich halt immer locken… Ein Zitronenshowergel könnte mich glatt reizen… die Marke habeich allerdins noch nie gesehen…. Länder jung bleiben mit Pflegetips für die Frau verschiedenen Alters…. das beste Mittel gegen Hautalterung wird allerdings mal wieder verschwiegen: Keine Sonne. :o) Und im Sommer auch schwer durchzuführen. Und würde auch der -Werb- äh dem obligaten Artikel über Sonnenschutz zuwiderlaufen. (Gibt es eigentlich noch jemanden in Deutschland, der einen Fernseher hat oder des Lesens kundig ist und der NICHT weiß, daß man Sonnenschutz benutzen soll und wie und warum….? )

Die Spannung steigt… was wird die nächste Seite bringen..? Enthaarung oder Fußpflege… blätter

And the Winner is: Fußpflege. Peelen, cremen, Fußbäder blablabla… (Wo ist eigentlich mein Bimsstein…?)

Maßschnitt… großen Taschen auf der Hüfte bei Jacke und Hose… abhak Und noch mal gelb. Sehr gelb. Mit diesen häßlichen Klumenschuhen in gelb… Top-Label. Äh.. nein. Also ja, es ist ein Label. Das schon. Mit einem “Miderteil” das halb auf der Brust sitzt. Das mag ein Witz sein, aber kein “couturiger”. Mal wieder ein Beleg für die Hypothese, daß sich häßliches am besten teuer verkauft.

Das Kurzgrößenensemble.. Caprihose und Kurzblazer.. netter Ausschnitt… nett und sommerlich. (Steht nicht sonst in den Stilratgebern immer, daß kleine, zierliche Leute keine Wedges tragen sollten, weil es zu klobig und wuchtig wirkt…?)

Und dann kommt auch endlich der Teil, den Burda “meinesgleichen” zugedacht hat. Die Plusmodelle… schöne Farben… und Kleidern kann ich ja eh ganz schlecht widerstehen… (Und.. hey… sollte das Modell so was wie…. Hüften haben? Ein Bäuchlein? Oberschenkel gar…? Revolution in der Burdamoderedaktion oder optische Täuschung?) Offene Kante am Jackenkragen… wie ist das denn… in Anleitungsteil zurückblätter ah ja… gar nicht so übel, die Idee. Gibt auch einem korrekten Teil einen lässigeren Look. Oh, rasante Kurven bei Rock 134… okay, quergestreift muß der Stoff dann vielleicht nicht sein… glänzt auch etwas… billig…? Wenn das Blasenkrepp ist, wird der nicht mein Lieblingsstoff.. der Chiffon hingegen… da verraten sie leider nicht, wo der herkommt…

Für kleine Mädchen gibt es dann noch rosa Kleidchen für Geburtstagsprinzessinen. Niedlich sind die Mädels in dem Alter ja ohnehin noch von selber. 😉 Wobei ich nah wie vor keine Notwendigkeit sehe, Vorschulkinder bauchfrei durch die Gegend zu schicken. Oh, Jacke 135 und Rock 136 sollte sogar das Label “Omafein” bekommen können. Sieht auch suß aus und die Knopflöcher sind pfiffig.

Ui, spannend, es gibt eine Rückmeldung über das “Lieblingsstück” vom März… der schwarze Hosenanzug und seine künftige Besitzerin. Und schön, auch mal Menschen mit “Normalmaßen” in burda zu sehen. (Dafür diesmal keine Leserbriefe und schnirfz kein “Leserinnen entwerfen”. 🙁

Oh, ist schon wieder Weihnachten? Elchgeweihe?? Ach nö, das sind Korallenmotive, die der Kreativteil vorschlägt. Koralle hatten wir doch dieses Jahr schon mal, oder? Sind nicht schöner geworden, die Vorschläge… 😛

Und wann kommt das nächste Heft? 23. Juni sagt die Vorschau…