Revue de Presse: Burda Modemagazin Mai 2007

Durch Urlaub und so bekam ich die Mai Burda erst vor relativ kurzer Zeit in die Finger. Naja… so dringend ist sie eh nicht…..

Also erst mal in die richtige Stimmung bringen: “Ommmmm Burda ist keine Nähzeitung sondern ein Lifestylemagazin mit Nähbeilage ommm”

“30 Seiten mehr” verspricht der Titel. Mode, Styling, Accessoires, Beauty und Wellnesse…. also 30 überflüssige Seiten mehr.

“Retro macht Spaß” kündigt das Editorial an, mit einem Bild von Senta Berger. Na schau mer mal…

Der “Schuh des Monats” ist schon mal eine Enttäuschung. Es gibt nämlich keinen, stattdessen die “Tasche des Monats”. Naja, logisches Denken ist wohl etwas schwieriger… liebe Redaktion, wenn ihr jeden Monat was anderes vorstellt, dann muß die Sparte “Accessoire des Monats” heißen oder so. Denn ein “Schuh des Monats”, den es nur als singuläres Ereignis gibt, der macht so gar keinen Sinn.

Der “casual-trend” Ist “Deauville”. Nun, zumindest das abgeildete lächerliche Strickkleid würde man bestenfalls an der Cote d’Azur tragen, aber nicht in den Seebädern. Außerdem sieht es genauso zwanghaft gewollt aus wie der weiland von Gernreich kreierte oben-ohne-Badeanzug. Glücklicherweise ist das ein Designerstück von Clare Tough und wir werden nicht mit der Anleitung behelligt. Die Farbgebung in weiß, blau und rot ist jedenfalls klassisch. Paßt allerdings nicht so gut zum mehr als deutlich kunstblonden Haar des Models. (Hätte man es nicht wenigstens so ausleuchten können, daß es etwas weniger nach “mißglückter Färbeversuch” aussieht? Oder trägt man dieses künstlich gelbe blond jetzt so?) Die Kordeldurchzüge an Jacke 101 sind allerdings wirklich witzig. Rock 105 mit innovativen Verschlusslatz? Ich mußte mal meine alten nicoles aus den 80ern durchgehen, ich glaube, die hatten diese Idee damals schon… Und ob so ein Knebelknopf am langen Band als Hosenverschluss nun das non plus ultra ist? Ich würde ja noch zur Sicherheit einen Knopf zusätzlich empfehlen… Oh, 112A, mal wieder eine Hose bis Gr. 46. “Weit geschnitten” sagt der Text. Äh… wie dünn ist das arme Model denn, wenn die Hose weit ist??

“lifestyle” stellt Geschirr und Kleinkram in Grün vor. Naja, was sonst im Mai? (Äh… war da nicht sonst immer “Hochzeit” das Thema?) Hübscher Farbklecks, aber nichts, was man wirklich braucht. Und Tinte mit Apfelaroma… ja, mit 14 findet man das noch toll, aber wer kann sich in dem Alter ein Schreibset für 149 EUR leisten?

“romantik-stil” in Pudertönen geht es weiter. Die Farbgebung spricht mich schon mal an, weil mir diese sanften Töne auch oft gut stehen. Jacke 102 gefällt mir, so schlicht. Aber warum zwei Nummern? Das ist doch  101 in einer anderen Variante….? *Brust raus scheint die Pose zu rein, die dem Photographen besonders gefällt…* an Bluse 117 gefällt mir besonders die Spitze. Aber so wie das Model da sitzt habe ich starke Zweifel, ob das schön fällt, besonders der Übergang nach unten zur Bluse. Die aufgesetzte Spitze scheint keine Abnäher zu haben… na kein Wunder, wenn es nicht paßt… Toile de Jouy Print… als Bluse… doch, hat was. Kitschig, aber warum nicht? Der Schnitt mit dem attraktiven Ausschnitt ist auch nicht übel. (Toile de Jouy ist dieses Jahr überhaupt omnipräsent, bei Monoprix gibt es auch den Hackenporsche damit…. aber in leuchtendem pink… ) Spitzentop 109B sieht ein wenig so aus, als seien die Armausschnitte etwas zu eng unter der Achsel. Beliebtes Problem bei bielastischer Spitze. Einmal bewegt, und der Saum hängt unter dem Busen?  Die Satinbänder zur Akzentuierung des Schals 145 sind auch schön. Ausbaufähige Idee…

Das nach den Klamotten noch Kaufunterwäsche nach kommt ist wohl keine Überraschung. Alles nicht mein Format, daher nur ein kurzer Blick. Aha, die gruseligen Strings haben ausgedient? Die würde ich nicht vermissen. Auch ein Modell von C&A darf sich unter die Luxuswäsche mischen. Zeigt doch auch burda mal, daß modische Wäsche nicht immer superteuer sein muß.

“kleider”… jaaa, passend zum Trend, aber auch passend zum Wetter. Wenigstens der letzten Tage… aber es ist erst Mai, der Sommer hat noch viel Zeit zu kommen. Bis Gr. 46 natürlich mal wieder das Hemdblusenkleid… wie phantasievoll. Gut, hat Raglanärmel und einen einseitigen Koller… dennoch, es bleibt das *gähn* Hemdblusenkleid. Und noch eines mit Wickeleffekt. Dank Stoff und Pose ist schon mal gar nichts zu erkennen. 123 finde ich hingegen sehr hübsch als Schnitt. Mit den Fältchen an der Oberweite vielleicht auch für kleinere Körbchengrößen oder  um von breiteren Hüften abzulenken. 127… oh, ein 70er Jahre Sack mit Carmenausschnitt und Volants. Und einer hindrapierten Pose, so daß man besser nicht erkennt, wie so ein Kleid aussieht, wenn man es trägt. Schade um den schönen Stoff… 121, die Toile de Jouy Bluse noch mal als Kleid… aber mit dem gefältetelten Rock… dann doch lieber als Bluse. Und was hat der Ärmel denn da vorne so häßliche Knitterfalten? Zu eng…? Kurzgröße bekommt auch ein Kleid. Nett. Oder so…  124B sehr schön festlich… allerdings lassen die Querfalten am Oberteil vermuten, daß es nicht ganz passt. Laut Schnittzeichnung ist da keine Raffung… Aber sonst, sehr hübsch, sehr mädchenhaft und eine wunderschöne Spitze. (Deren Preis ich wohl gar nicht wissen will…)

Dar Maßschnitt ist auch ein Kleid. Hemdblusenkleid… wie einfallsreich…

“farbtrend” ist schokobraun… nun ja… Top 130 einfach aber pfiffig. Allerdings… die Schnittzeichnung zeigt einen V-Ausschnitt, das Photo mehr so was wasserfallähnlich hängendes… besser einen guten BH drunter, damit nicht alles rausfällt, oder? 😀 Oh, und Hose 112, diesmal Variante B wird hier nicht mehr als “vorteilhaft weit” beschrieben, sondern als “vorteilhaft schmal”… man sollte nicht vergessen, was man vor zehn Minuten geschreiben hat. Oder die Schlussredaktion sollte aufpassen… *gg*

Sonnenbrillen als”accessoires”, gut, schwarz habe ich noch, weiß steht mir nicht und Farbe habe ich auch noch, in türkis. Zwar nicht so groß und rund, aber ich will ja auch nicht beim “möglichst dämlich aussehen” Wettbewerb mitmachen. Mir stehen die Riesendinger nicht. Und ich habe auch noch niemanden gesehen, bei dem das der Fall war…. Metallgestelle mit Straß sind auch nicht übel, aber das verhaken sich die Haare immer so drin, wenn ich sie hochschiebe…

“star & style” mit Sony Kraus. Hmtja… gelb steht ihr auch nicht. Und wer trägt denn noch rot lackierte Fußnägel? *grusel* Das ist doch nur was für Kettenraucherinnen, die die gelben Nägel überdecken müssen… Im “exclusiv-design” geht es prominent weiter. Frau Becker (die Ex von dem Ex-Tennis-Spieler..) darf jetzt Mode machen. Ehrlich gesagt, der Hosenanzug ist einfach langweilig.  :-/

Wie diesmal auch die “szene…”

Die “catwork” Nachlese… ist schon interessant, daß auch wenn die Designerin ihre Zeichnung selber umsetzt, das Ergebnis so ganz anders aussieht als das Bild. Irgendwie… weniger sexy, dafür mehr sportlich. Die Zeichnung fand ich mehr glamour-mäßig, das Kleid schon beinahe street-wear. Aber so ist das, die Wirklichkeit läßt sich nicht so gut unterordnen, wie der Zeichenstift. *g*

“plus aktuell”. Drapierungen… Bluse 132 sieht auf dem Bild sehr gut aus, besonders der Kragen. Ich frage mich allerdings, wie der fällt und sich legt, wenn man  sich bewegt? Kleid 136 in origineller Form. Allerdings… Boule Kleider fand ich nie besonders vorteilhaft und nur weil es diesmal asymmetrisch beult… muß es nicht besser sein, oder? Und der Gehrock in A-Form… ne, das sieht schwanger aus. Und die extra-Weite hinten betont den Po bestimmt optimal… Aber der bestickte Stoff des Rockes ist schön. Die Linien sind jedenfalls mal was anderes… Ah, auch eine “neue” Designerin. Gesine Moritz aus Köln. Mit einer Boutique in der Pfeilstraße. Hm, da bin ich bestimmt schon öfter vorbeigelaufen. Beim nächstenMal genauer hingucken… (Der Stoff des Mantels den Frau Moritz auf den Bildern trägt ist toll!)

Mit Nähen wars das dann wohl für das Heft. wobei die Teppiche von Michaela Schleypen finde ich jetzt auch noch interessant. Falls ich mir fürs Wohnzimmer mal was schönes kaufe.. das könnte eine Adresse sein. Weniger interessant die Sparte “internet” lustlos zusammengestückelter Seitefüller, Seifen *blätter* Peeling (Same procedure as every Sommerbeginn, haben wir alle noch nie was von gehört… ) *blätter* Selbstbräuner…. *blätter* noch mehr beauty… Schönheits-OPs??!? Risken kommen aber schon nur in der Überschrift vor und da auch nur mit Fragezeichen…. was das den Bundesverband plastischer Chirurgen wohl gekostet hat… ? 😮

wellness…. *gähn… oh, prima, ein Reisebericht. Barcelona war ich noch nie. Gibts da Stoffläden? Tja, schade, darüber steht nichts drin. Alles andere hätte ich in jedem Reiseführer auch gefunden… Wobei ich trotzdem gerne mal die Gebäude von Gaudi sehen würde…

Womit darf uns die Promi-Parade diesen Monat beglücken? Mit dem Minirock. Oh Mann… sieht der wirklich so bescheuert aus? Und ich habe früher so was getragen… Peinlich, peinlich… aber passt damit zu den Kaufmode-Trends. *Gähn* Kann “Brigitte” besser und ausführlicher.

Kindermode… ach guck, der Nähteil ist doch noch nicht ganz vorbei. (Könnte man das nicht aufteilen, zuerst das Nähen, dann den Rest? Dann müßte man sich durch den ganzen Müll nicht durcharbeiten. Allmählich ist es wirklich etwas viel Beauty und Wellnessgedöns.) Süße Kleidung für kleine Mädchen. Der Stoff der Tunika ist schon mal Klasse. Bunt, süß und poppig… würde ich nähen, wenn ich eine Tochter hätte.

Die peinlichen Horoskope sind auch wieder drin… gefolgt von Stricksachen. Das ist dann wieder eine Verbesserung. Das Kleid ist gruselig, aber der Zopfpulli oder der Fallmaschenpulli sind hübsch. (Warum die Anleitung wechselnd Prym- und Addistricknadeln empfiehlt frage ich mich allerdings… muß ich jetzt für jeden Pulli neue Nadeln kaufen oder wie? Das ist doch ein wenig lächerlich, oder..?)

*Uff* Überstanden. Mal sehen, was der Juni bringt, erscheint ja schon bald, die nächste Ausgabe… *g*