Ottobre Camisole zum zweiten

Ottobre Cami again

Vor etwa einem Jahr habe ich ja den den Unterhemdenschnitt von ottobre ausprobiert und war nicht so ganz glücklich mit dem Ergebnis. Zwar paßte es genau über der Brust, drüber und auch drunter hatte es aber definitiv zu viel Stoff und schlabberte. Da mir der Schnitt an sich aber gefällt, war es einen zweiten Versuch wert.

About one year ago I’ve tried the ottobre camisole pattern and was not completely happy. While it did fit well over the apex ot the bust there was definitely to much fabric at the neckline and under the bust. And the fabric bulged there. But I liked the pattern so I gave it a second try.

ottobre camisoleIch habe also aus dem Brustteil sowohl an Ausschnitt als auch unten kühn 4cm Weite rausgenommen (ebenso im oberen Bereich des Vorderteils unter der Brust) und siehe da… sieht doch schon viel besser aus. Da ich den Microfaserstoff von dem BH von Elingeria genommen habe, kann man fast auf einen BH verzichten. Zumindest für ein Photo…

So I reduced the front neckline by 4cm and took out another 4 cm under the bust (on the bust piece and on the rest of the front in the upper part) and as you can see now it looks way nicer. I’ve used the bra fabric by elingera so I can nearly wear it without a bra. At least for one picture….

Zum Zusammennähen habe ich auch hier den Alterfil Elastic120 genommen und den Ausschnitt sowie die Längsnähte dann einfach mit Steppstich abgesteppt. Auch den Saum. Mal sehen, wie sich das langfristig bewährt. (Jetzt könnte man den Schnitt noch perfektionieren, indem man ihn im Oberkörperbereich noch etwas kürzt… beim nächsten Mal.)

I’ve used the Alterfil Elastic120 to sew the cami and tipstitched the neckline and the lengthseams with a straigt stitch. Same for the hem. So we’ll see how that will do after some wear and wash. (I think the pattern is worth to go for perfection and shorten it above the waist…. for the next version.)

ottobre design woman, 5/2009, Modell 1/Bloom Print Camisole (Unterhemd)

The English version is on Pattern Review.

Camisole aus ottobre“Das sieht nett aus” dachte ich mir beim Erscheinen des Heftes und jetzt hatte ich endlich Zeit, den Schnitt aus auszuprobieren. Und ein Schnitt für ein etwas “geformteres” Unterhemd fehlt mir noch.

Material ist orangefarbener Dessoustoff von Ela, unschwer zu erraten aus der gleichen Lieferung wie der orangene Haufen. Genäht auch wieder mit Alterfil S.

Schnittgröße habe ich brav nach der Tabelle gewählt, nämlich 48 an der Brust und dann zur Hüfte auf 50 ausgestellt. Oberhalb der Taille habe ich 1,5cm gekürzt.

Beim Nähen habe ich mich im Großen und Ganzen an die Anleitung gehalten. Die Längsnähte wollte ich flach und habe daher mit der Nähmaschine eine Flatlocknaht gearbeitet. Dabei habe ich die “auffälligere” Seite nach außen genommen, so daß man das etwas hellere Garn gut sieht.

Das Oberteil habe ich statt mit Framilon mit einem aufgefalteten farblich passenden Falzgummi gerafft. Dem Bild nach scheint meine Variante etwas weniger stark gerafft zu sein, ob das am Gummi oder am Stoff liegt ist nicht festzustellen. Denn im Original wird Modal verwendet der in der Regel sehr weich ist. Mein Stoff hingegen ist etwas fester, weil eigentlich für BHs gedacht. Hätte man beim Aufnähen wohl stärker dehnen können. Falzgummi habe ich auch als Abschluss für den Ausschnitt bzw. die Träger genommen und habe das auch etwas stärker gedehnt aufgenäht.

Statt der Zwillingsnadel habe ich für die Träger/Ausschnitt einen normalen Zickzackstich genommen, für den Saum den Wabenstich. Ich finde beides elastischer als die Zwillingsnaht und an einem Unterhemd kann ich damit auch gut leben.

Was mich an der Anleitung wie schon bei anderen ottobre Anleitungen irritiert ist die gestrichelte Linie auf den Schnitteilen am Saum. Laut Anleitung soll man ja 1 cm Naht- bzw. Saumzugabe zugeben. (Am Saum habe ich 1,5cm gewählt.) Wenn diese Linie eine Nahtlinie wäre, dann würde sie ins Leere laufen, denn man hätte 1 cm Saum und eine Naht, die 1,5cm von der Kante entfernt wäre. Sprich sinnlos. Und falls das schon die Saumzugabe wäre, dann stünde es falsch in der Anleitung, daß man selbige noch zugeben soll. Nachdem die Zeitschrift doch inzwischen einige Jahre am Markt ist, hätte man das ja mal ausmerzen können…

Camisole nach ottobreDas Ergebnis ist… sagen wir tragbar und ausbaufähig.

An der Brust sitzt es stramm, was aber bei einem Unterhemd gut ist, der Ausschnitt hingegen ist vorne einfach ein bißchen zu weit. Obwohl ich ihn schon mit dem Falzgummi eingehalten habe. Da muß ich beim nächsten Versuch einfach vorher am Schnitt schon was rausnehmen. (Ottobre hat bei mir offensichtlich die Tendenz, an der Brust sehr wenige Mehrweite zuzugeben.)

Wirklich unschön finde ich, daß das Hemd auch unter der Brust sehr weit ist. Wenn man das Photo im Heft betrachtet liegt es da nicht an (ist ja auch kein BH Hemd, muß also nicht), aber bei mir beult es da beinahe. Steht quasi ab. Als Unterhemd ist das trotzdem tragbar, aber bei der nächsten Version werde ich da auch was rausnehmen.

Denn eine nächste Version wird es geben, den Schnitt bekomme ich noch dahin, wo ich ihn haben will…

Rennfahrerreparatur

Löcher, Risse und ähnliche Malheurs passieren Jungs egal welchen Alters ja bevorzugt an relativ neuer und ansonsten unbeschädigter Kleidung. Bei den kleinen Jungs ist das noch einfach: großes Rennauto draufgepatcht, fertig.

repariertes HemdBei den großen Jungs (auch “Ehemann” genannt) stoßen große, bunte Aufnäher doch meist auf Ablehnung. Kunststopfen hingegen ist für ein Freizeithemd eindeutig zu teuer. Und viel Zeit in die Reparatur eines letztlich doch banalen Kleidungsstückes zu investieren ist dann auch nicht mein Ding. Was also tun?

Na das gleich wie bei den kleinen Jungs, nur mit anderen Aufnähern. Man (oder besser frau) muß ein wenig suchen, aber dann finden sich doch immer wieder Aufnäher, die nicht zu bunt und nicht zu groß sind und hinterher trotzdem als absichtliches Designelement durchgehen. 😀

Die Reparatur ist dann schnell gemacht: Das ursprüngliche Loch stopfen, meine Maschine hat dazu eine praktische Stopfautomatik, die Ergebnisse davon sind nicht immer schön, aber es hält. Dann den ausgewählten Aufnäher an den Kanten mit meinem geliebten Wondertape versehen und an der passenden Stelle aufkleben. Da Wondertape ja bekanntlich wasserlöslich ist, muß der Patch natürlich noch festgenäht werden. Das geht wegen der Klebung aber auch knappkantig und mühelos.

Fertig. Nur wenn Schatzi noch mehr Löcher reißt, dann geht nicht nur die Reparatur in resendem Tempo, sondern er sieht irgendwann aus wie einer der Schuhmacher-Brüder…. 😉

(Wo ich solche Applikationen finde? Naja, hier werde ich immer mal fündig. Wenn man sich durch die zuckersüßen Kinderapplikationen durchscrollt findet man immer wieder mal was taugliches. Das Katzen-Label von Kafka erlaubt mein Schatz auch. Und Notfalls kann man mit Reflexband oder Ripsband auch noch was zaubern. Aber inzwischen habe ich eine gewisse Vorratssammlung im Haus, für die üblichen Notfälle. 😉 )