P-A-Challenge 2007: Taille und Rocksaum

So, Frau mhs hatte am Samstag Zeit (nach einem Besuch im Wollladen, für dessen Ergebnis ich mich aber nicht schuldig fühle… *g*) und der Rock durfte einmal Bekanntschaft mit ihrem Rockabrunder machen. Manchmal ist so ein Teil sicher praktisch, aber selten genug, daß nicht jeder eines haben muß.

Rock gerade Nähbücher verweisen ja gerne darauf, daß der Rockbund gerade sitzen sollte, parallel zum Boden, auf der Taille, bevor man sich an die Bestimmung der Saumlänge macht. In der Theorie ist das auch prima.

In der Praxis hingegen stimmt das nicht immer.

Das erste Bild zeigt meinen Proberock mit geradem Bund. Auf Taille. Theoretisch. (Ich entschuldige mich für dich schlechten Bilder, Spiegel überfordern meine Kamera… Aber Dank meiner ungebräunt weißen Haut sollte der Kontrast zum dunklen Rock genügen, um das relevante zu erkennen.)

Sewing books often advise you, to make sure, that the waistband sits well, on your waist and parallel to the floor, before you decide about the hem of a skirt. Great idea! Theoretically….

The picture shows (okay, more or less… sorry for the poor qualitiy but I had to photograph myself in a mirror and the camera doesn’t really like that situation… but I think my skin is white enougt to provide a good contrast to the blue skirt…) the waistband on my theoretical waist. Parallel to the floor.

Bund auf Taille Allerdings… so bald ich mich bewege kommt der Bund ins Rutschen.

Und landet in der Praxis vorne ein ganzes Stück tiefer als hinten.

Meine Taille denkt nämlich gar nicht daran, parallel zum Boden zu laufen. Die läuft schief.

Mein großer Hintern macht die Sache natürlich nicht besser, denn da muß der Stoff ja auch drüber. :o)

Und ich weiß wieder, warum ich schon so lange keinen weiteren Rock mehr genäht habe… Bei engen Röcken mußte ich auch vorne am Saum immer einiges mehr wegnehmen, aber da fällt es weniger auf.

Well, I’m not a statue and as soon as I start to move, the waistband falls down in the front. On my natural waist. Which is not parallel to floor. Not the least bit.

Okay, my…. “protruding derriere” (okay, fat is the word…) doesn’t make it better either.

But it reminds me, why I havent been sewing wider skirts for ages. Even on straight skirts I had to bring in the front hem much more than the back one, but still it’s less striking.

Der Unterschied zwischen dem eingefalteten Saum vorne und hinten liegt bei neun Zentimeter!

Rocksaum Auf dem Kleiderbügel sieht der Rock jetzt absolut absurd aus.

Den Proberock werde ich so säumen, für den Challengerock werde ich allerdings den Schnitt anpassen.

Der Unterschied zwischen vorderer Mitte und der Seite des Rockes liegt immer noch bei sieben Zentimetern.

Ich werde den Rockschnitt vorne und zur Seite hin verlaufend knapp unterhab des Bundes um fünf Zentimeter kürzen, zum seitlichen Abnäher hin verlaufend. Dann bleibt noch genug Spielraum, falls der Rock aus einem anderen Stoff anders fallen sollte oder sich deutlich anderes aushängen.

Den Rest gleiche ich dann auch am Challegenrock über des Saum aus.

Ach ja, ich weiß jetzt auch wieder, warum ich keine Schneiderpuppe habe… die würde da eh nichts nutzen. Die helfenden Hand einer Freundin ist eben doch durch nichts zu ersetzen. 😉

The difference of the hem between front and back makes 9cm!

And the skirt looks so absurd an the hanger.

This skirt I will finish that way, but for the Challenge-skirt I will shorten my pattern in the front part. I’ll take out fife centimeters in the front blending to nothing in direction of the side-dart. (The difference between front and side is 7cm). That way I have enough left in case the other fabric behaves differently. You never know…

And the rest I can correct in the hemline.

Also this reminds me, why I have no dressmakers model for me… that couldn’t have a waist like me. Nothing replaces a friends helping hand. 😉

P-A-Challenge 2007: Änderung rückübertragen

neue Nahtlinie und alte NahtlinieDen Rock habe ich jetzt entlang der neuen Nahtlinien genäht und anprobiert. Er ist in der Taille immer noch etwas weit, aber da ich meinen Bund gerne elastisch arbeite, um Tages- und sonstige Schwankungen zu berücksichtigen reicht mir das so.

Jetzt muß allerdings die neue Nahtlinie auf den Schnitt zurückübertragen werden, weil ich ja den Schnitt hinterher für einen passenden Rock nutzen möchte.

Hat man den Schnitt auf Folie, ist das aber ganz einfach: Das Folienschnitteil passend auf den Stoff feststecken und die neue Nahtlinie nachzeichnen.

Da der Vogue-Schnitt, den ich als Grundlage hatte, die Nahtzugabe schon enthält, kann ich die Folie genau an der Schnittkante des Stoffes auflegen, die Paßzeichen zeigen mir recht genau, wo.

I’ve sewn the test-skrit with the alterations and the waist now fits the way I want it. As I’m using plastic film for my patterns this is very easy to do: Pinning the film on the fabric and tracing the new stitchline with a marker for plastic.

neue Nahtlinie durchgezeichnetDanach zeichne ich mir eine neue Nahtzugabe an, 1,5 cm von der neuen Nahtline entfernt. An die neue Schnittlinie kommen auch wieder Paßzeichen, denn die werden beim Abschneiden verloren gehen.

Damit hinterher beide Teile (im Bild das Vorderteil und ein Seitenteil) an der Teilungsnaht wieder genau passen, lege ich das Vorderteil, an dem ich die neue Nahtlinie markiert habe, auf das Seitenteil.

Zum Ausrichten benutze ich die alten Paßzeichen. Dann stecke ich beide Folienlagen zusammen. Die neuen Paßzeichen werden übertragen. Da die Folie durchsichtig ist, kann ich das ja auf jeder Seite machen, muß also mein “Sandwich” nur wenden und von der Rückseite durchzeichnen.

Zuletzt schneide ich die beiden Folienschnitteile gemeinsam ab. Dann paßt die Teilungsnaht in Form und Länge auf alle Fälle.

Now I have the new stitchline (red line) traced to the middle front pattern. The Vogue pattern does include the seam allowance so I have to mark new seam allowances, 1,5 cm apart from the new stitchline.

To assure that the side pattern matches this seam, I pin the two plastic patterns together, as I would to this with fabric. Right sides facing. The old marks for the notches (blue) are helpful.

Then I trace the new marks to the side pattern, too. And cut both patterns as one.

Next thing was to finish the waist and then decide about the length of the skirt. At this moment I am actually wearing the skirt, to see, where the waist of the skirt ends up on my body. Then I can fix the lenght.

Inzwischen habe ich die Taille fertig gemacht und trage den Rock gerade, um zu sehen, wohin der Bund rutscht.

Dann kann ich über die Rocklänge entscheiden.

P-A-Challenge 2007: Rechts gesteckt, links markiert.

Wenn es um Änderungen am Kleidungsstück geht, hört man oft den Ratschlag, das Teil auf links gedreht anzuziehen und dann so abzustecken. Weil man so die Markierung gleich auf der richtigen Seite hat.

Naht von rechts abgesteckt Das klingt erst mal logisch, hat allerdings auch einige Nachteile. Angefangen dabei, daß man einen symmetrischen Körper benötigt. Was von Natur aus bei praktisch keinem lebenden Wesen der Fall ist. Die Tatsache, daß die meisten Menschen eine bevorzugte “Arbeitsseite” haben und sich daher Muskeln und Körperhaltung im Laufe des Lebens immer stärker einseitig entwickeln macht die Sache nicht besser.

Und bei dicken Stoffen kann es bereits einen deutlichen Unterschied machen, welche Stoffseite die “Innenkurve” und welche die “Außenkurve” um den Körper beschreibt.

Aber das ist auch gar kein Problem, denn auch ein von rechts abgestecktes Kleidungsstück hat links Markierungen. Man muß nur wissen, wo… 😉

Mein Rock ist, wie üblich, in der Taille etwas weit. (Auch wenn die Taillenweite laut Schnittmuster eher etwas eng sein müßte. Aber “Selbstmessungen” sind immer etwas ungenau. Und seit meiner letzten “Fremdmessung” hatte ich einen gewissen “Zugewinn”. :o) )Da ich den Reißverschluss schon eingesetzt habe und überdies die seitlichen Abnäher eigentlich genau da sind, wo sie hin sollen, entscheide ich mich, den Rock an den vorderen und rückwärtigen Teilungsnähten enger zu stecken.

My test-skirt is a little to large at waist. So I have to pin-fit it. Very often I read the advice, to wear a garment left side out for pinfittig, because then the new stichlines will be marked on the left side. Only no living beeing is completely symmetrical, so this method has it’s limits. But thats no problem, because pinfitting on the right side of the garment produces marks on the left side. If one knows how to to it.

I decide to bring in the waist not at the side seam/dart, but at the four seams at front and at the back. The picture shows, how the front looks after pinning the excess fabric from the right side.

Nadel von links sichtbarNachdem ich den Rock von rechts abgesteckt habe, drehe ich ihn auf die linke Seite.

Und siehe da, wenn man den Stoff an der frisch gesteckten Stelle auseinanderzieht erkennt man die Stecknadel.

Das sind die zwei scheinbar weißen Punkte innerhalb der rot gepunkteten Linie.

Natürlich sind meine Stecknadeln nicht weiß, sondern aus glänzendem Metall. Aber wenn man den Blitz benutzt, ist eben das der Effekt. :o)

Hier muß die neue Nahtlinie hin.

After turning the skirt to the left side I can clearly see the metall of the pins.

On the picture it’s the white spots inside of the red dotted “circle”. It’s not rond enough to be a real circle, but I think you get the idea :o)

And of course my pins are not white, but metallic, but I had tu use the flash and the reflection of the light makes it look white instead of “metall”.

And that’s the place, whre my new stitching line has to be.

Durchstiche links markieren Da wo die Stecknadel unter dem Stoff steckt, reibt man einfach mit Schneiderkreide oder einem Kreidestift darüber.

Die Stecknadel ist hart, also bleibt die Kreide mühelos genau da haften.

Auf dem Bild sieht man den Kreidestrich leider nicht besonders gut, aber das hellere neben dem weißen Punkt, das ist der Kreidestrich.

The next step isn’t complicated at all. Just marking the placement of the pin with chalk. Or whatever you like. But tailors chalk (is that the word?) is perfekt, because it rubs of easily on the pin that is under the fabric.

Dann entferne ich die Stecknadeln und habe perfekte Markierungen auf der linken Stoffseite.

Da bei dem Rock die Linienführung recht klar ist, habe ich nur wenige Stecknadeln benutzt.

Naht von links neu stecken

Bei komplizierteren Teilen kann man natürlich mit beliebig vielen Nadeln stecken.

After removing the pins you have perfect and clear marks on the left side of the fabric.

As it is not a very complicated alteration I only used few pins. But of course you can use as many as you like to get more marks.

Markierungen zu neuer Nahtlinie verbunden Zuletzt verbinde ich noch die Markierungen zu einer neuen Nahtlinie. In diesem Fall einfach frei Hand.

Bei komplizierteren Formen kann aber ein Kurvenlineal auch gute Dienste leisten.

Last step: Connect the mark to form a new stitchline. I didn’t use a curve, but if you have one you can use it, of course.

Als nächstes werde ich den Rock mit den neuen Nahtlinien nähen, die alten auftrennen und sehen, ob er paßt.

Falls ja, werden die Änderungen auf den Schnitt übertragen. Ich will ja den eigentlichen Rock gleich nach einem passenden Schnitt zuschneiden.

Next thing is stitching the new lines and see, whether the skirt fits. If it does I can mark the new stitching lines on my pattern and go on with the test-skirt.

P-A-Challenge 2007: Proberock

Ein noch ungetesteter Schnitt (Vogue hin oder her) UND massive Veränderungen an demselben… das ohne Probemodell zu wagen wäre dann doch etwas… gewagt. (Oder einfach doof. :o)

Summary in English? Please scroll down… 😉

Proberock Zuschnitt Zumal ich nicht viel von dem karierten Stoff habe und ihn auch nicht nachkaufen kann.

Also krame ich aus meiner Stofftruhe erst mal ein uraltes Schätzchen hervor.

Diesen dunkelblauen Baumwollstoff erstand ich weiland in Singen, als ich meine alte Singer zur Reparatur brachte. Ich hatte mir aus der Carina (ja, die gibt es nicht mehr) einen Hosenanzug mit weiter Hose und einer legeren Jacke mit Bindegürtel ausgeguckt.

Und der Stoff kostete nur 3 DM/Meter, weil Schlußverkauf war. (Ja, gab es damals auch noch.)

Das war… hm…. irgenwann zwischen 1991 und 1995, schätze ich.

Leider dauerte die Reparatur mehrere Monate, weil das Ersatzteil so lange nicht beschafft werden konnte, also konnte ich den Stoff nicht vernähen.

Und als ich die Maschine wieder hatte… genau, der Hosenanzug war für den Winter (mit Stoff aus dem Sommerschlußverkauf), selbiger aber bereits weitgehend vorbei, also nähte ich dann erst mal wieder Sommerklamotten. (Schnellnäherin war ich ja noch nie.)

Und wie das so ist… bis zum nächsten Herbst gab es natürlich andere interessante Modelle.

Zuschnittreste Wie das halt so ist, wenn man die Sachen aufhebt.

Der (vorgewaschene) Stoff wanderte also in den Schrank, von dort in eine Kiste, von dort nach Cham, von dort nach Bures sur Yvette, von dort nach Köln,… immer schön kühl und dunkel gelagert.

Bis ich ihn so etwa 2002 wieder hervorholte, um meinem Herzblatt eine kurze Hose zu nähen.

Und dann feststellte, daß der Stoff nicht nur im Stoffbruch eine deutliche helle Linie hatte, sondern all over unregelmäßig ausgeblichen war. (Die kurze Hose gab es dann aber trotzdem, für den Garten taugts…)

Im Nachhinein war ich dann froh, den aufwendigen Hosenanzug nicht gearbeitet zu haben…. wenn der Stoff in der dunklen Kiste schon ausbleicht… was wäre wohl beim Tragen im Sonnenlicht passiert?

Jedenfalls habe ich jetzt einen geeigneten Stoff für einen Proberock.

Das obere Bild (gewaltig farbverändert, damit man überhaupt was erkennt) zeigt das Seitenteil. Da stimmen jetzt natürlich die Angaben zum Fadenlauf auf dem Schnitt nicht mehr. *hm*

Proberock fertig Ich habe mich dafür entschieden, die Verlängerung des Abnähers im Fadenlauf aufzulegen. Da das vordere und hintere Mittelteil ja ohnehin schräg geschnitten werden, gleicht sich so das Karomuster vielleicht besser an. Oder so…

Gut zu wissen ist schon mal, daß bei einem 150cm breiten Stoff auch das Seitenteil auf einer Stoffhälfte Platz hat. Das erhöht meine Chancen, daß der Schnitt hinterher auch auf den Karostoff paßt. Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

Für Vorder- und Rückenteil habe ich den Stoff einfach im 45° Winkel gefaltet und die Schnitteile an dem so entstandenen Stoffbruch aufgelegt. Das Bild zeigt sozusagen das “Negativ”, die übrige Stoffbahn.

Das letzte Bild beweist: genäht ist der Rock schon. Allerdings konnte ich ihn noch nicht anprobieren. 🙁

Was mit natürlich fehlt ist ein passender Reißverschluss. Entweder sind sie zu kurz oder zu lang. Und einen teueren langen Reißverschluss für einen Proberock abzuschneiden… danach steht mir der Sinn gerade nicht.

Denn das Anhalten des Rockes ergab schon mal, daß die Größe nicht ganz falsch liegen kann. Und daher habe ich vor, auch diesen Rock fertig auszuarbeiten (die Nahtzugaben sind schon versäubert), damit ich ihn hinterher tragen kann. Nicht gerade für elegante Gelegenheiten, aber um damit im Garten herumzuhüpfen wird er gut genug sein. Ich habe nämlich keine passenden Freizeitröcke mehr. Obwohl ich eigentlich immer sehr gerne Röcke getragen habe. Gefüttert wird er aber nicht werden, denke ich. Wirklich nur ein einfacher Sommerrock.

(Reißverschlüsse sind übrigens eine der wenigen Kurzwaren, von denen ich ein kleines Lager habe… und natürlich ist der passende trotzdem nicht dabei. Allerdings habe ich erfreulicherweise festgestellt, daß ich für den endgültigen Rock schon einen passenden liegen habe. Auch gut.)

Morgen arbeite ich an der Hohen Straße, wenn ich Glück habe, komme ich zeitig genug raus, um es noch zum Schnäppchenmarkt am Gürzenich zu schaffen. Die haben günstige Reißverschlüsse…

Untested pattern and alterations… I’m testing my new pattern first. The fabric I bought veeery long ago, in the 1990. It was on sale in theshop where I broght my old Singer sewing-machine to have it repaired. Well… repairing took three or four month and when I got my machine back it was time for sommerclothes.

So I washed the cotton and it moved with me over the south of Germany, to France, back to Germany,… and when I wanted to use it about 2002 I found it hat plenty of ugly bleached spots. But for a test-garment it’s still good enough.

I finished the skirt this morning, but I couldn’t try it on, because I have no fitting zipper in my stash. :o) And a fitting zipper I will need, because I intend to wear that skirt, too. Not for good, but for hanging around at home.

If I’m lucky tomorrow I’ll get out of work early enough to buy a zipper. Elseway it’ll take some time. We’ll see….

P-A-Challenge 2007: Erstes Teil, erste Schritte

Okay, Schritt eins ist, einen Rockschnitt zu finden, der sich mit möglichst wenig Mühe an meine Wünsche anpassen läßt. Sozusgen ein vier Bahnen Rock, aber ohne Nähte in der vorderen und der hinteren Mitte.

Any English Readers? You’ll find a summary at the end of this entry.

Rockschnitt Das war schwieriger als gedacht.

Natürlich kann man jeden beliebigen gerade Rockschnitt nehmen, ihn aufdrehen und ihm Teilungsnähte verpassen.

Aber das macht Arbeit. Verbraucht viel Papier oder Folie.

Also bin ich erst mal in meine Schnittmustersammlung abgetaucht und bei den “habe ich mal gekauft, weil sie billig waren und ich sie nett fand, aber dann nie verwendet” Schnitten in meinem Fundus fand sich doch tatsächlich der perfekte Schnitt. An unerwarteter Stelle, muß ich zugeben. An ein Abendkleid hatte ich jetzt nicht gedacht.

Modell D dieses Vogueschnittes liegt an Taille und Hüfte eng an und bekommt nach unten Weite.

Der Rock besteht zwar aus acht Bahnen, aber die vordere und hintere Mittelnaht verlaufen senkrecht, es ist also kein Problem, hier einen Stoffbruch statt einer Naht zu machen.

Allerdings ist bei Vogueschnitte die Nahtzugabe schon im Schnitt enthalten, ich darf also nicht vergessen, sie an dieser Stelle wegzunehmen. (Bei geraden Linien ist das mit dem großen Geodreicke glücklicherweise kein Problem. Wobei ich doch immer häufiger vom großen Patchworklineal träume, das wäre noch etwas länger…)

Jetzt muß ich für den Schnitt allerdings erst mal eine neue “Behausung” suchen… diesen dicken Papierstapel bekomme ich nie wieder in den Umschlag rein.

Schnitteile kopiert Bei Burda habe ich zwar auch Jahre gebraucht, um das System der Faltung zu verstehen (und bei Stadtplänen vn Falk erst…) aber es gibt eins. Ein System.

Vogue hat offensichtlich keines. :-/ Außer den Schnitt irgendwie zu falten und zu pressen und das ganze maschinell.

Nun gut, aber ich habe meinen Folienschnitt.

Vordere Mitte, rückwärtige Mitte, sowie ein ausladendes Seitenteil.

Die Seitennähte verliefen natürlich nicht gerade, aber ich habe die Paßzeichen (und guckt mal, wie viele das sind!) schön auf gleiche Höhe gesteckt und im unteren Saumbereich einfach etwas Weite “geopfert”.

Damit der Rock oben auf Taille kommt, bekommen die Seitenteile einen tiefen Abnäher. Da kann ich dann auch einen Reißverschluss einbauen. (Ich hatte mir nämlich gedanklich schon den Kopf zerbrochen, wie ich in die hintere Mitte einen Reißverschluss hineinbekommen sollte… ohne Naht. Aber kaum habe ich die Teile wirklich vor mir… löst sich das Problem schon von selber.)

Und ich habe den Rock mal mit 70 Zentimeter Länge rausgemacht. Ich vermute, er wird so 65 Zentimeter bekommen, aber wegnehmen ist einfacher als zugeben.

Okay, what’s all that about? There is a Challenge going on. Everybody, in this case 52 people, recieved the same material and everyone has to sew an outfit for herself or himself from that. End of September is a big “hobbyschneiderin”-gathering in Aachen, Germany, where we will have to wear what we made. Those who can not come to Aachen will present their outfits on the internet the same day.

I decided to start with a skirt and first of all I had to find the right pattern an alter it. What I show here. I used a Vogue pattern für a 8 gored (is that the word?) skirt an made a 4 gored one. This consists of one front and one back piece an two big side pieces. The side pieces will have long darts, to bring the skirt in at waist. I’m using plastic sheet for my patterns. They don’t photograph well, I’m sorry, but it’s an inexpensive material and I like to work with it.

Challenge – wozu?

Tja, warum macht man eine Challenge? Oder warum ruft man eine aus? Gute Frage…

Nachdem ich die meisten Pakete und Päckchen inzwischen auf ihren Weg gebracht habe, kann ich auch mal wieder ein bißchen nachdenken… bei den Anmeldungen und auch den Kommentaren derjenigen, die nicht mitmachen wollten ist mir aufgefallen, daß offensichtlich ganz verschiedene Vorstellungen darüber vorhanden sind, was der “Sinn” einer Challenge ist. Oder vielleicht eher wo jeder einzelne ein Ziel für sich sieht.

Eine Challenge ist ja erst einmal eine Herausforderung.

Deswegen ist für mich selber das Ziel auch nicht primär, ein Kleidungsstück zu nähen, das ich jetzt eh als nächstes brauche und aus einem Stoff und in Farben die mir auf alle Fälle stehen. Auch nicht, ein Projekt oder eine Idee zu verwirklichen, die mir schon länger im Kopf herum schwirrt.

Nein, eine Challenge ist für mich ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Wo ich mich ein Stück jemand anderem anpassen muß, der Vorgaben macht. (In diesem Fall bin ich das, aber ich wünsche mir, daß auch einmal jemand anderer eine ähnliche Challenge ausrichtet, an der ich dann “blind” teilnehmen kann.) Und wo mich eine fremde Material-, Stoff- und Farbwahl dazu “zwingt”, meine gewohnten Wege und vielleicht sogar die schon bekannten Trampelpfade zu verlassen und wo ich stattdessen meiner Kreativität erlauben muß, ihre Flügel auszubreiten, mich ihr anvertrauen und sehen, wo sie landen wird. Open End eben…

Und selber eine Challenge ausrichten?

Ich habe es genossen, einmal beim Stoffkauf nicht der Frage zu folgen “Steht mir die Farbe?” “Ist das Muster für mich geeignet?” Sondern jeden Stoff “an sich” zu betrachten, mit seinem Potential, nur unter dem Aspekt: “Ist er interessant?” Und “Paßt er zu dem, was ich schon haben?”

An die Frage “Gibt es genug davon?” hatte ich allerdings nicht primär gedacht. 🙂

Stoffgroßtransport

StoffsäckeKaufen der Stoffe war eine Sache.

Um die Stoffe zur Kasse im Erdgeschoß zu bringen gab es zum einen einen “Fallschacht” durch den die in den einzelnen Abteilungen zusammengepackten Tüten auf dem geraden weg nach unten wandern. Pfluff Und für die beiden großen Säcke aus der ersten Etage (die nicht mehr in den Schacht gepaßt hätten) gab es einen Aufzug.

Nach dem Bezahlen habe ich mir dann noch einen weiteren großen Sack geben lassen um die noch verbliebenen kleineren Tüten darin unterzubringen.

Blieben drei Säcke.

Glücklicherweise war die Metrostation nicht weit und es ging ausschließlich bergab. Und mein liebster Ehemann von allen half schleppen. (Tragen kann man nicht mehr sagen…)

Umsteigen an Chatelet-Les Halles zur Stoßzeit mit drei Riesensäcken ist ein Erlebnis, die Blicke in der Metro auch. Aber da mußten wir durch. Und die anderen Reisenden auch. :o)

Nur wenige hundert Meter sind es von der Metrostation zu unserer Wohnung… aber ich hatte den Eindruck, meine Arme wären hinterher viel länger gewesen.

Und als ich dann mit meinen Säcken vor der Kellertür stand kam der nette Nchbar aus dem 3. Stock und fragte unvorsichtigerweise, ob er helfen könne… nun, das hatte er dann davon. gg

Stoffrollen über die Treppe zerrenAls ich zwei Tage später die vier Rollen abholen ging war ich etwas besser gerüstet. Oder so. Mit zwei Rädern.

Mit vier stabilen Gummibändern und sechs Händen gelang es uns tatsächlich, die Rollen auf dem winzigen Wägelchen zu stabilisieren.

Und wieder gings zur Metro.

Ohne Rolltreppe übrigens an dieser Station. Erwähnte ich das schon?

Glücklicherweise war es diesmal Mittag und die Metro deutlich leerer

Stofftransport über die RolltreppeDie nächste spannende Frage war: In les Halles umsteigen oder lieber den längeren Fußweg nehmen?

Insider wissen: von der vier auf die eins steigt man ohne Rolltreppe um.

Der Weg nach draußen hingegen hat eine. uff

Die Abwägung war nur kurz…

Den Wagen durch die Absperrung hinenzubringen war einfach gewesen: Man bittet einen RATP-Angestellten, einen durch das Kinderwagentor reinzulassen.

Rauswärts war erstaunlicherweise schwieriger, weil die Türöffenautomatik auf den Wagen nicht reagiert. Also konnte ich ihn nicht vor mir herschieben.

Und ziehen heißt, man muß sehr fix sein, bevor die Türen wieder zuklappen und den Wagen einklemmen…

Stoffe schiebenMein Herzblatt hat sich jedenfalls köstlich amüsiert, bei der Aktion… 😉

Danach war dann nur etwa ein halber Kilometer nach Hause zu zuckeln. Sehr langsam allerdings, denn das Rollwägelchen war durch die hohen Rollen sehr kippgefährdet…

Komische Blicke bekommt man hingegen bestenfalls von Touristen. Denn in der Pariser Innenstadt wird viel zu Fuß mit der Sackkarre transportiert. Mit dem Auto kommt man nicht überall hin und es würde länger dauern.

Und ich habe den Weg vom Hallenviertel ins Marais noch nie so unbelästigt zurückgelegt.

Niemand hat mich angesprochen.

Niemand wollte eine Umfrage mit mir machen.

Niemand wollte eine Unterschrift oder eine Spende für einen guten Zweck haben.

Nicht einmal der “ich suche Arbeit, aber wenn sie keine haben nehme ich auch Geld”-Bettler an der Ecke Rue des Archives hat mich angesprochen.

Schade eigentlich… gg

Großstoffjagd

Stoffe für 52 Leute… gar nicht so einfach. Etwa 80 Meter von einem “Basisstoff” und den Rest des Geldes… auffüllen. Wenn von einem Stoff jeder nur einen halben Meter bekommen soll sind das schon 26 Meter. Das ist mehr als ein Ballen. Hm.

Aber in Paris… sollte das doch möglich sein.

Hoffte ich wenigstens.

Und zog meinen Gatten im Schlepptau bergan ins Stoffgeschäfteviertel.

Zuerst brauchte ich natürlich einen “Ausgangsstoff”, von dem jeder so 1,50m bekommen sollte und nach dem sich die weitere Stoffwahl richten würde. So weit der Plan.

Nun… die kleineren Stoffgeschäften winkten ab, 80m von einem Stoff… (außer bei Möbelstoffen) bißchen viel. Gut, keine Überraschung.

Und so tobte ich durch die großen.

In der Deballage St. Pierre Und mein Mann versuchte, mich mit der Kamera einzufangen… zwusch schon wieder vorbei.

Immer mal wieder tauchte was interessantes auf. Doch… entweder zu teuer (In großen Mengen gibt es vor allem die wenig modischen Schwankungen unterworfene “Standardware”, meist uni und eben zum “Standardpreis”.) oder nicht in ausreichender Menge vorhanden. (Die spannenden Sachen sind Posten, oft Reste aus der Bekleidungsindustrie. Preislich angenehm, meist hochmodisch, können aber nicht nachgeordert werden.)

Deballage St PierreHier und da tauchte mal ein interessanter Ballen auf… schöne Farbe… bäh, ist der klebrig…

Doch weder ich noch eine motivierte Verkäuferin gaben auf. Handy am Ohr wurden die interessanten Ballen in der Zentrale abgefragt (gelobt seien Unternehmen mit vielen Filialen und großen Ordermengen bei Posten!): Ungefähr zehn graugrundige, fünf blaugrundige, drei grüngrundige und ein braun-oranger Fischgrat später kristallisiert sich ein Trend heraus: Der Trend des Jahres ist Karo, deswegen gibt es nur davon im Lager noch genug.

Karierte Stoffe, ich gestehe es, würde ich für mich nie kaufen. Ich hatte ja ein ein Webmuster für den Basisstoff gedacht, aber doch eher was dezentes.

Glencheck KaroAber wie ich ja von Anfang an wußte… Stoffe sind “Marktwaren” und das Tagesmenue wird frisch gekocht, aus dem, was da ist. Herausforderung eben.

Also wurde es ein schwarz-weiß karierter, sehr weicher Stoff aus einer Viscose-Polyestermischung.

Genau vier Rollen zu je zwanzig Meter lagen noch im Zentrallager und mit einiger Überredung gelang es der Verkäuferin auch, ihre Kollegin am anderen Ende der Strippe davon zu überzeugen, ihr die alle zu schicken. Denn wie gesagt… Karos sind der große Trend des Winters und von diesem Stoff waren es die letzten Rollen. Diese Kästchen zumindest bekommt keiner mehr in Paris.

(Dank der Linien stellte sich der Stoff immerhin als dankbar beim abschneiden heraus… immer an der Linie lang. 20 Meter von der Rolle abwickeln ist zwar lästig, aber sonst… wirklich prima. Eine Rolle ist auch schon abgeschnitten…)

Geliefert würden sie wegen des Feiertags erst zwei Tage später. Aber angesichts der sonst noch zu erwartenden Stoffmengen würde ich das ohnehin nicht alles auf einmal tragen können. Auch nicht mit Hilfe meines Göttergatten, der sich ohnehin schon feixend ausmalte, wie ich Riesenstoffkartons quer durch Paris zöge. :o)

afrikanischer DruckstoffWeiter ging es… im Hinterkopf hatte ich von Anfang an gehabt, daß die Stoffe auch ein Stück weit für Paris stehen sollten, nicht nur dort gekauft. Einen modischen Trendstoff hatte ich, aber es gibt noch andere Stoffe, die man in Paris sehr viel sieht, um so mehr unterhalb des Montmartre, im Viertel “Goutte d”Or” wo man sich (vom oft grauen Himmel mal abgesehen) in Afrika wähnen kann. Die Läden verkaufen noch nie gesehene Fische und Gemüse mit unbekannten Namen, die Restaurants bieten die Küche der Elfenbeinküste, des Kongo, Benins,…. an und… die Menschen tragen bunte Stoffe.

Die in Paris auch als “afrikanische” Stoffe verkauft werden. (Eigentlich haben die Holländer diese Druckstoffe auf Java herstellen lassen und in Afrika populär gemacht und gewinnbringend verkauft, aber heute… sind es eben afrikanische Stoffe.)

Dabei handelt es sich um dünne Baumwollstoffe in intensiven Farben bedruckt, meist leicht steif bzw. mit etwas stand und mit einer etwas glänzenden Oberfläche.

Vermutlich weil ich mich in Aachen in Holzmodeln verliebt habe fiel mir dieser holzschnittartige Vogel so ins Auge. Außerdem paßte er mit seinem schwarz-weiß-Kontrast doch gut zu dem ebenfalls schwarz-weißen Karo. In drei oder vier verschiedenen Farbstellungen gab es diesen Stoff. Rot und grün waren die schönsten

Ich bräuchte aber ein bißchen mehr, sagte ich. “Pas de problem” sagte der Verkäufer, so viel ich wollte, könnte ich haben.

Als ich eine Zahl sagte wurde er doch etwas blaß und begann hektisch in seinen Stoffstapeln zu wühlen.

Nun denn, von den roten Vögeln (mit dem leicht orangenen Hintergrund) hatte er noch am meisten, also nahm ich das mal alles, noch nichts Böses ahnend.

(Da dieser nur etwa 112 cm breite Stoff schon in irgendwas yard langen Coupons kommt ist er auch sehr angenehm in weitgehend gleich große Stücke zu schneiden.)

Toile de JouyUnd noch ein Stoff ist mit Frankreich und Paris untrennbar verbunden: Toile de Jouy. Vor Augen haben wir bei dem Stichwort wohl alle pastorale Szenen auf weißem Baumwollgrund. (Marie Antoinette mochte dies ja bekanntlich, was die Beliebtheit des Stoffes möglicherweise beförderte.) Aber genauso gab es ursprünglich Chinoiserien oder auch alle möglichen anderen, auch mehrfarbige Drucke aus Jouy-en-Josas, wo die Stoffe ursprünglich bedruckt wurden. Und diese Gemeinde liegt tatsächlich im Pariser Umland, so grob Richtung Versailles.

(“Erfunden” wurde die Toile de Jouy übrigens von einem Deutschen, Christoph-Philipp Oberkampf, der als Färber und Kupferstecher auf die Idee kam, Kupferplatten als Druckstöcke einzusetzen. Das ermöglichte zum einen besonders feine Drucke und Schattierungen, zum anderen eine schnellere maschinelle Fertigung, weil die Kupferbleche auf Walzen gebogen werden konnten. Letztlich wurde Herr Oberkampf sogar in den Adelsstand erhoben und die Pariser Metrostation “Oberkampf” trägt bis heute seinen Namen.)

Toile de Jouy gibt es (auch wenn die Textilporduktion in Jouy-en-Josas nicht mehr existiert) zu sehr unterschiedlichen Preisen und in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen. Die meisten sind teuer, auf sehr festen, steifen Stoff gedruckt und haben dementsprechend auch eine sehr feine Zeichung. Verwendet werden sie meist für Möbel oder auch mal Handtaschen. (Ich habe diese Muster auch schon mal auf elastischem Stoff als Unterwäsche gesehen. Falls also jemand eine Quelle für Unterwäsche Stoff mit Jouy-Muster weiß… immer her damit. 😀 )

Angesichts des Budgets entschied ich mich für eine günstigere Version auf etwas weicherer Baumwolle. Wieder hatte ich vier Farbstellungen zur Auswahl: gelb (so hell, daß man eigentlich gar nichts erkennen konnte), blau (sehr unsauber gedruckt), grün (nicht mehr viel da) und… genau, rot. Immerhin auch die “typische” Farbe.

(Da der Stoff 280cm breit liegt habe ich ihn einmal längs geteilt. 52 hat leider auch so wenige grandzahlige Teiler.. einmal quer falten und in der Mitte durchschneiden, danach ausmessen, dreizehn Mal Falten und die Falten aufschneiden. Den Stoffbruch wollte ich dann mit dem Rollschneider bearbeiten. Bei so vielen Stofflagen keine gute Idee, das gab doch ein rechtes Gemetzel… :o) )

StrickstoffDrei Stoffe hatte ich inzwischen. Dann dachte ich, etwas elastisches, Jersey oder Strick könnte doch nett sein. Vielleicht in einer gedämpften Farbe, nach der ganzen Rotorgie? Und nicht so Figural.

Tja.. hier ein halber Ballen, dort noch ein paar Meter… hah! Hiervon waren noch eineinhalb Ballen da. Zwei wären mir ja lieber gewesen… aber mehr war nicht. Eine sehr interessante Struktur, irgendwie wolkig… die Verkäuferin und ich waren uns in so weit einig, daß wohl die links-gestrickte Seite nach außen gehört. (Aber wem das nicht gefällt… die rechte ist auch nicht schlecht.)

Wahnsinnig voluminös ist der Stoff. Glücklicherweise nicht schwer, denn trotz der Boucleartigen Struktur ist er gleichzeitig leicht und fein, hat beinahe was gespinnstartiges. Ein bißchen Wolle und Mohair sind drin, der Rest Acryl. Wenn ich mich recht erinnere.

Und… er ist wieder rot. Äh.. tja… Rot ist wohl die Modefarbe des Winters, deswegen haben sie besonders viel eingekauft. :o)

(Was allerdings das Schneiden betrifft… ich hoffe, daß jeder ein ungefähr gerechtes Stück bekommt. Aber der Stoff… wo ist gerade? Wo ist schief? Drei mal gemessen, vier Ergebnisse… 🙁 Sorry. Und ich will auch nie wieder schlecht über Händler denken, die so einen Stoff schief abschneiden. Ich habe gestern alleine zwei Stunden mit dem halben Ballen davon verbracht. Und den ganzen habe ich noch vor mir…)

Boiled WoolDa es von dem Strickstoff nicht mehr gegeben hatte, war immer noch Geld übrig…. Bei der “gekochten Wolle” zog mich ja eigentlich das gedämpfte Grün an… aber sieben Meter geteilt durch 52 Teilnehmer… 13 Zentimeter… nicht sehr nützlich, denke ich. (Neben mir schrie mein Gatte entsetzt “Noch eine Farbe?!?!?”)

Tja, der dickste verbliebene Ballen… war wieder rot. Nach dem kompletten abrollen und durchmessen desselbigen (zwei Verkäuferinnen plus mein Schatz waren damit beschäftigt) stellte sich heraus, daß immerhin gut 40 cm für jeden drin waren. Also kam der Ballen auch noch in die Tüte.

Na gut, eher Sack als Tüte…. 😉

(Schwer ist er, der Wollstoff, etwas rauh und körnig mit einer leichten Boucle-Struktur auf der einen Seite. Aber auch gut zu schneiden, weil er sich wenig verzieht.)

RoccaillesJetzt war nur noch “Kleingeld” übrig. also wühlte ich mich durch Knöpfe, Borten, Bänder…. und blieb letztlich an den kleinen Perlen hängen. In der Wühlkiste fand ich günstig dunkle (sahen im Glas schwarz aus, sind aber eher braun), helle (durchsichtig mit Regenbogeneffekt)und schwarz-weiße. (Davon hatten sie leider nur die drei kleinen Röhrchen.

Hier begann mein Herzblatt lästerliche Bemerkungen über Pinzetten und Perlen zählen zu machen…

Perlen auf der Waage…wenn ihr jetzt aber denkt, ich würde hunderte von kleinen Perlchen mit Lupe und Pinzette zählen…

… denkt ihr falsch.

Dafür gibt es schließlich die alte Analysenwaage aus meines Liebsten Bastelabteilung.

Ist zwar immer noch mühsam, aber doch deutlich schneller.

Wobei ich mich mit den kleinen Alubriefchen etwas wie ein Drogendealer fühle… 😉

Sind aber nur Perlen drin.

(Wie wir das ganze dann nach Hause geschafft haben… das sehen sie im nächsten Beitrag…)

LichtleitfaserÜberraschenderweise war immer noch etwas Geld da. Nicht mehr genug, um eine schöne Borte (mit mehr als 2cm langen Stücken pro Teilnehmer) oder Knöpfe zu kaufen (also keine Knöpfe, die man auch haben will….) und ich guckte die nächsten Tage um mich.

Ein paar Meter Wollfaden für jeden? BHV hat zwar ein breites Phildar-Sortiment aber so recht inspirieren wollte es mich nicht.

Noch mehr Perlen? Ach naja… notfalls…

Da stießen wir bei unseren Streifzügen durchs Marais ganz unerwartet auf eine Metallhandlung.

(Nette Sachen für Spielkinder…)

Mit einem ganzen Stockwerk Plastik. Von Plexiglas in zig Farben und Stärken, über Kunststoffolien, Selbstklebend oder nicht, transparent oder opak, einfarbig oder mit Hologrammeffekt, Schrumpfschläuche ich allen Breiten,…

Kurz: noch nettere Sachen für mich Spielkind.

Und unter anderem… Lichtleitfaser. In ganz fein und weiß auch gar nicht teuer. (Ich habe mir noch welche in Pink mitgenommen… die knallt gut. Mal sehen, was da draus wird.)

Okay, aber was ist Lichtleitfaser?

Ihr habt doch sicher schon mal diese Lampen gesehen, die ganz viele feine “Tentakeln” haben die an den Enden winzige Leuchtpünktchen haben? Diese Tentakeln sind Lichtleitfaser.

Licht geht hinten rein und kommt vorne als heller Punkt wieder raus. Funktioniert auch um die Ecke.

Und wenn man mehrere feine nebeneinander legt, dann bekommt man so einen “Lichterstrauß”.

Nein, ich habe noch keinen blassen Schimmer, wie ich das ins Outfit einbauen kann.

Aber ich fand es spannend.

Schlimmstenfalls kann man aber auch einfach die Perlen drauf auffädeln… :o)

Jetzt kennt ihr das ganze Paket und seine vollständige Geschichte.

Bis auf die vom Transport… 😉